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“A lot of people misunderstand me. That’s because they don’t know me at all.” – Michael Jackson

Nicole’s View Live: Exclusive Taj & Brandi Jackson Discuss “Leaving Neverland”

Brandi und Taj Jackson sprachen am 15. März 2019 in einem Interview über ihre Reaktion auf die “Mokumentation” über ihren Onkel Michael Jackson. Sie waren schockiert über die Lügen und offensichtlichen Manipulationen in dem Film. Sie betonten, dass ihr Onkel unschuldig war und die Anschuldigungen nicht auf Fakten beruhen. Sie sind frustriert über die einseitige Berichterstattung in den Medien und glauben, dass Michael Jackson aufgrund seiner Unkonventionalität und seines Ruhms zum Ziel wurde. Trotz der Angriffe auf ihre Familie bleiben sie stolz auf ihren Onkel und seine bedingungslose Liebe und Unterstützung. Sie hoffen, dass die Wahrheit ans Licht kommt und die Menschen die Fakten über Michael Jackson verstehen.


Nicole: Herzlich willkommen, Brandi Jackson und Taj Jackson, zu „Nicole’s View.“

Ich fange auch gleich mit der ersten Frage an:

Was war eure erste Reaktion, als ihr über diese „Mokumentary” – ich möchte es nicht Dokumentation nennen – gehört habt?

Brandi: Ich war wirklich geschockt. Ich habe erst ganz kurz vorher davon erfahren, kurz bevor es auf Sundance gezeigt wurde. Ich war wirklich geschockt, ich hätte nie gedacht, dass so etwas kommen würde.

Taj: Es war interessant, denn als diese Nachricht von Sundance aufkam, sagten sie zunächst nicht, wer diese beiden Personen sind. Sie sagen nur „zwei Jungen“. Und ich hatte schon diese Vermutung, weil ich wusste, dass Wade und James zuvor bereits das Estate verklagt hatten. Ich brauchte also nur auf die Bestätigung zu warten, dass es um sie ging. Aber es traf uns völlig unvorbereitet.

Nicole: Ihr habt es gewissermaßen zusammen mit uns erfahren.

Brandi: Ja.

Taj: Fast noch später, denn viele Leute haben mir auf Twitter darüber berichtet. Also wir haben es auf die Art erfahren, wie jeder andere auch.

Nicole: Könnt ihr mir sagen, auf welche Summe sie das Estate verklagt haben?

Brandi: Ich weiß es nicht genau, es werden so viele unterschiedliche Zahlen genannt.

Taj: Ich hörte etwas von 1,5 Milliarden, aber auch dass es Hunderte Millionen sind. Ich untertreibe deshalb lieber und sage, es sind Hundert Millionen, denn das ist auch schon eine Menge. Es handelt sich jedenfalls nicht nur um ein paar Cent, das sollte man bedenken. Es gibt da durchaus einen finanziellen Anreiz für diese Sache.

Nicole: Die zweite Frage ist, welche Szenen in dieser Mockumentary sind euch als offensichtliche Lügen aufgefallen?

Brandi: Für mich war es alles, was sie zu den sexuellen Erfahrungen sagten. Diese Aussagen sind einfach nur komplett ungeheuerlich. Dann auch vieles von Wades Timeline. Diese Timeline ergibt einfach keinen Sinn. Ich müsste jedes Datum einzeln ansehen, um dir zu sagen, was daran falsch ist. Aber diese beiden Dinge waren für mich am empörendsten.

Taj: Ja, die Timeline war eines dieser Dinge. Sogar bei James, da gibt es viele Leute, die seine Timeline nicht nachvollziehen können. Er sagt z.B. dass er mit Michael Disney (Paris) besuchte, 3 Jahre bevor es überhaupt eröffnet wurde. Wenn sie also schon bei solchen kleinen Dingen lügen, kann man sich vorstellen, bei wie vielen anderen Lügen sie noch ertappt werden. Was mir auch auffiel war, dass bei den in Europa ausgestrahlten Versionen etwas weggeschnitten wurde. Bei der Version, die auf HBO gezeigt wurde, gab es eine Szene, bei der ich anwesend war. Und nur dadurch, dass ich dort war, und genau wusste, was vorgefallen war, und dann ansehen musste, wie sie es völlig falsch wieder geben, war ich schon angewidert, dass sie so offensichtlich Lügen verbreiten. Und nicht nur das, es war nicht nur eine Person, die log, es war die ganze Familie Robson, die sich da zusammen tat. Mir kam es vor, als ob sie einem Drehbuch folgten. Es handelt sich um die Szene, in der Wade über ein Dinner spricht, an dem er 2005 mit Michael und seinen Kindern teilnahm. Und Chantal sagt dann, „und sie waren auch dabei.“ Und diese „sie“, das waren ich, und auch Brett Barnes mit seiner Familie. Aber sie sagt einfach nur, „sie“ waren auch da. In ihrer Version hörte es sich an, als hätten sie eine Szene mit Paris und meinem Onkel beobachtet, in der es meinem Onkel wirklich schlecht ging. Und Wade beschreibt in dieser Szene, dass Paris Michael umarmte, und Michael ganz abwesend war und gar nicht mehr reagierte und sagt, in dem Moment habe er gewusst, dass er ihn retten müsse. Er habe nicht gewollt, dass er ins Gefängnis müsse. Und seine Frau Amanda sagt dann: „Und am nächsten Tag sagte Wade dann vor Gericht für ihn aus.“ Nun, ist es aber so, dass diese ganze Sache erst stattfand, nachdem Wade schon ausgesagt hatte. Also, das Dinner fand erst nach Wades Aussage vor Gericht statt. In dem Film stellten sie es aber so dar, als seien diese Vorkommnisse während des Dinners der Grund gewesen, warum Wade anschließend vor Gericht gelogen habe, als ob er es aus einer Art Ritterlichkeit getan hätte, weil er Michael nicht ins Gefängnis schicken wollte, da seine Kinder ihn doch brauchten. Aber dieses Dinner fand danach statt, nachdem sowohl Wade als auch Brett ausgesagt hatten und ich weiß das, weil ich dort war. Ich erinnere mich auch daran, bei diesem Termin dafür gesorgt zu haben, dass Wade meinem Onkel seinen neuen Film vorführen konnte, weil ich die Ausrüstung dazu aufbaute. Ich erinnere mich also einwandfrei an all das. Das sind ganz offensichtliche Lügen, und die ganze Familie ist daran beteiligt. Und wenn sie hier gemeinsam lügen, können sie alle möglichen Geschichten erfinden, und genau das tun sie auch.

Brandi: Ganz genau. Wie Taj sagte, verändern sie einfach einen großen Teil dieser Geschichte, damit es zu dem passt, was sie den Leuten verkaufen wollen.

Taj: Und ihre Timeline wird immer löchriger, weil die Fans immer mehr Dinge herausfinden, die nachweislich nicht stimmen, sie stehen schon fast mit dem Rücken an der Wand, aber die großen Medien gehen auf diese Dinge nicht ein. Das ist frustrierend.

Nicole: Ja, bestimmt, denn sie sind alle daran beteiligt.

Taj: Ja, sie wollen diese Lüge verkaufen und deshalb überrascht es natürlich nicht.

Nicole: Wie geht es der Familie? Insbesondere den Kindern und Mrs. Jackson?

Brandi: Ich persönlich habe über diese Sache bislang nicht mit meiner Oma gesprochen. Ich will so etwas nicht bei ihr ansprechen. In ihrem Alter sollte sie solche Schlachten nicht mehr zu bekämpfen haben. Es ist durch und durch negativ und so etwas braucht sie nicht. Ich habe deshalb nicht mit ihr darüber gesprochen, aber ich denke, dass es nicht leicht für sie ist, damit konfrontiert zu sein. Sie hat schon ihren Sohn verloren und solche Schlachten zuvor geschlagen. Sie sollte es nicht noch einmal machen müssen.

Taj: Ich schließe mich Brandi an. Ich habe nicht mit ihr darüber gesprochen. Ich habe nur nach ihr gesehen, um sicher zu sein, dass es ihr gut geht. Aber es fühlt sich nicht gut an, mit ihr darüber zu sprechen, wir wissen, dass es Lügen sind, und sie weiß, dass es Lügen sind.

Nicole: Und jetzt schreiben die Medien über die Tweets von Paris. Ich weiß nicht, ob ihr den Artikel von Fox News kennt, über ihren Tweet „warum es nicht meine Sache ist, meinen Dad zu verteidigen“. Ich weiß nicht, ob ihr dazu etwas sagen möchtet…

Taj: Ich kenne Paris wirklich sehr gut. Sie ist immer Fürsprecherin ihres Vaters und ich glaube, diese Situation ist sehr schwer für sie. Die sozialen Medien können sehr grausam sein. Ich selbst hab ihr geraten, sich herauszuhalten, weil ich weiß, wie grausam es ist. Die Leute sind wirklich böse. Sie sagen Dinge wie „bring dich doch um“ und solche Sachen, und man liest das und bleibt davon nicht unberührt. Mir geht das so, und ich denke, ich habe eigentlich ein dickes Fell. Ich wollte nicht, dass sie das ertragen muss. Und außerdem bringt es der Sache nur noch mehr Aufmerksamkeit, wenn sie sich dazu äußert und noch mehr Leute wollen den Film dann sehen. Sie ist also clever, nicht noch mehr Aufmerksamkeit darauf zu lenken.

Brandi: Und ich möchte dazu noch sagen, dass das eigentlich eine Sache ist, die man nicht mehr verteidigen müsste, denn er wurde für unschuldig befunden. Warum müssen wir immer noch einen unschuldigen Mann verteidigen?

Taj: Ich mag auch das Wort „verteidigen“ nicht. Wir kämpfen für unseren Onkel. Er ist unschuldig, und dafür kämpfen wir. Verteidigen hört sich so an, als stünden wir in einer Ecke und müssten uns den Weg frei schlagen. Nein, das ist es nicht, wir kämpfen für unseren Onkel. Er hat seine Wahrheit, wir haben unsere Wahrheit. Und wir haben die Wahrheit.

Nicole: Taj hast du von Dan Reeds Tweet gehört, in dem er ein Foto von dir mit deinem Onkel Michael von Cover der Single ‘Why’ twitterte?

Taj: Ja, er verwechselte mich mit TJ. Ich weiß davon, möchte ihm aber nicht direkt antworten. Ich möchte ihm keine Plattform geben, ich denke, er tut das, um diese ganze Sache jetzt auszukosten. Aber es zeigt, wie gut seine Recherche ist, er kennt nicht einmal den Unterschied zwischen mir und TJ. Das sagt schon einiges, und das, wo er sich mit dieser ganzen Materie doch so gut auskennen will.

Nicole: Viele Leute haben diese Fotos gesehen, und ich glaube ein paar davon wurden bearbeitet, weil das Foto, das auf der Single ist, anders aussieht.

Michael Jackson – Stranger In Moscow (Official Video)

Taj: Dieses Fotoshooting fand am selben Tag statt, an dem der Film zu Stranger In Moscow gedreht wurde. Wir fotografierten das Cover von Why während einer Drehpause. Es waren sehr viele Leute dort, es war absolut keine Privat-Session. Ich denke, die Leute interpretieren mehr hinein, als es ist. Wir wollten diesen edgy-look, weil wir ein solch sauberes Image hatten. Aber die Leute interpretieren entschieden zu viel hinein.

3T – Why? (Official Video) ft. Michael Jackson

Nicole: Sie versuchen mehr daraus zu machen, als es war?

Taj: Ja. Und wir verklagten später sogar Radar Online, weil sie in diese Fotos etwas hineininterpretierten. Der Rest ist Geschichte, denn den betreffenden Artikel gibt es nicht mehr.

Taj: Man muss wissen, dass es kein Gesetz gibt, das meinen Onkel vor Verleumdung und übler Nachrede schützt. Sie können also alles über ihn erzählen, was sie wollen. Sie brauchen dabei nicht einmal mehr das Wort „angeblich“ zu verwenden, was sie auch nicht mehr tun. Und wir haben nichts in der Hand.

Wir kennen unseren Onkel so gut, Brandi kennt ihn so gut, wir kennen ihn, wie man seinen Bruder oder seine Schwester kennt. Wenn man fragen würde, ist dein Bruder dazu fähig? Dann wüsste man die Antwort, und so wissen auch wir die Antwort. Wir werden immer gefragt, „wart ihr dabei“? Aber es geht nicht darum, es ist wie zwischen Geschwistern, du musst nicht dabei sein, um etwas zu wissen. Ich bin mir völlig sicher, ich habe über 1000 Stunden mit meinem Onkel verbracht. Mindestens. Ich kenne ihn wie meine Hand. Und auch meine Brüder, oder du, Brandi, haben mit ihm genauso viel Zeit verbracht.

Brandi: Genau, wie Taj es beschreibt. Wenn du jemanden so gut kennst, und etwas, was mich bei dieser Dokumentation aufregt, ich sollte besser sagen, bei diesem Film, ist, dass ich auch Wade und seine Familie so gut kannte, und dann diese Dinge von ihnen zu hören und zu sehen, wie sie sich verhalten, ist einfach nur traurig und verstörend.

Nicole: Ja, das ist ekelhaft, da stimme ich zu. Meine nächste Frage ist folgende: Hat irgendwer, abgesehen von Gayle King, von den Mainstreammedien versucht, mit euch Kontakt aufzunehmen – NBC, ABC, FOX – um darüber zu sprechen, besonders auch über Wade, Brandi?

Brandi: Nein. Keiner hat versucht, mich zu kontaktieren. Es ist eher so, dass Taj und ich versucht haben, die Medien zu erreichen, damit das, was wir zu sagen haben, gehört werden kann. Es gab ein paar Radiostationen, die uns kontaktierten, aber nicht diese großen Stationen, die du aufgezählt hast.

Nicole: Das bestätigt also, was ich mir schon dachte. Habt ihr eine Ahnung, wer hinter diesem Angriff stecken könnte? Ich nenne das… es ist wie ein Lynchen, ich meine, der Mann ist tot… Habt ihr eine Idee, wer dahinterstecken könnte? Ihr müsst keine Namen nennen, aber denkt ihr, ihr wisst, wer dahintersteckt?

Taj: Ich habe da eine Ahnung, aber ich werde es nicht sagen. Aber da gibt es einige Personen, von denen ich denke, dass sie dahinterstecken. Als mein Onkel noch lebte, warnte er uns vor bestimmten Dingen. Lasst es mich so sagen, als mein Onkel starb, habe ich mindestens eine Woche lang immer unter mein Auto geschaut, weil ich dachte, dort wäre etwas angebracht. Das sagt, wie verängstigt ich war, weil ich dachte, ich wüsste zu viel. Wenn dir jemand sagt, sie werden mich umbringen… wenn er dir sagte, sie werden mich für meine Musikkataloge umbringen… und du siehst dann, unter welchen mysteriösen Umständen er dann plötzlich tot ist, da klingelte jeder Alarm. Und ich dachte, es wäre etwas paranoid, aber ich war naiv, ich dachte, so etwas passiert nur im Film, aber ich bin dann ziemlich schnell aufgewacht.

Nicole: Wow, ok. Brandi, kannst du uns etwas über deine Beziehung zu Wade erzählen, und was du zu den Zweiflern sagst, die die Tatsache, dass du mit Wade zusammen warst, nicht als richtigen Beweis anerkennen.

Brandi: Einerseits verstehe ich schon, wenn Leute sagen, wenn du nicht dabei warst, kannst du es auch nicht wissen. Das ist völlig klar, und das ist das Erste, was jeder dazu sagen wird. Aber lasst uns kurz zu dem zurückkehren, das wir kurz vorher, in Bezug auf meinen Onkel, ansprachen. Wenn du jemanden so gut kennst, dann weißt du, zu was sie in der Lage sind, und wozu nicht. Und ich weiß, dass mein Onkel nicht diese Dinge tun könnte, die Wade und James über ihn sagen. Ich kann diese Dinge sehr schnell zurückweisen. Aber was es für mich noch verstärkt, ist, dass ich auch weiß, dass Wade durchaus imstande ist, diese Lügen zu erzählen. Für ihn ist das nichts Neues und auch nicht für seine Familie. Und aus meiner Sicht, aus meiner Erfahrung im Zusammensein mit ihnen, kann ich sagen, dass das aus einer Art Anspruchsdenken und Verblendung entstammt. Mein Onkel ist jetzt seit 10 Jahren verstorben, aber diese Art Anspruchsdenken ist bei den Robsons nicht geringer geworden, seitdem er nicht mehr da ist. Und das ist sehr traurig bei dieser ganzen Angelegenheit.

Zu den Zweiflern möchte ich sagen, sie müssen nicht einfach das, was ich sage, als bare Münze nehmen, sondern sie sollen über diese Leute und das, was sie zu welchem Zeitpunkt sagen, recherchieren. Sie sollen Wades frühere Aussagen anhören, in der Reihenfolge, in der sich diese Geschichte entwickelt hat, Wades ursprüngliche Aussagen von 2005, von 1993, 2013, 2014, alles, was er je gesagt hat. Wenn sie meinen Onkel verdächtigen, diese Dinge getan zu haben, dann sollten sie besser die Leute untersuchen, die ihn dessen beschuldigen. Das möchte ich ihnen raten.

Brandi Jackson und Michael Jackson, LA Gear Shooting, 1991

Wade und ich hatten eine langjährige Beziehung, wir kannten uns seit 1991 bis etwa 2000/01. Und während all dieser Zeit standen wir uns sehr nahe. Wir waren ständig zusammen. Wenn nicht physisch, dann am Telefon. Es war nicht etwas, wo man sich nur gelegentlich sieht oder miteinander spricht. Wir haben einander vertraut, uns viele persönliche Dinge aus unserem Leben anvertraut. Und wenn da etwas stattgefunden hätte im Sinn von dem, was er jetzt sagt, ich werde es grafisch ausdrücken, dass er im Alter von 14 Jahren anal vergewaltigt worden wäre, in der Zeit, als ich mit ihm zusammen war, dann würde ich wissen, dass so etwas stattgefunden hätte. So etwas hat Auswirkungen auf dich.

Taj: Ich würde noch hinzufügen, dass Wade in seiner Geschichte behauptet, Michael habe dafür gesorgt, dass er Frauen hassen sollte. Fakt ist aber, dass mein Onkel Brandi und Wade zusammen brachte, nachdem Wade sich in Brandi verknallt hatte. Wenn ich das als außenstehende Person bewerte, dass Michael einerseits wollte, dass du Frauen hasst, und dich dann aber mit seiner Nichte bekannt macht? Das ergibt einfach keinen Sinn. Man sollte hier einfach der Logik folgen. Jeder behauptet so entschlossen, dass mein Onkel Kinder belästigte, aber man sollte wirklich mal mit Logik darüber nachdenken. Das würden wir gerne von den Leuten sehen. Sie sollten ihre Emotionen hinten anstellen und logisch denken, denn mit Logik kommt man zum richtigen Ergebnis.

Brandi: Dazu möchte ich noch ergänzen, dass er auch ein völlig typischer Onkel war, weil er ständig fragte, wie Wade mich behandelt, ob er mich anständig behandelt. Er wollte sich immer versichern, dass er mich gut behandelt. Es war nicht so, dass er dachte, Wade würde das nicht tun, er wollte sich aber trotzdem vergewissern, dass es auch so war. Mein Onkel liebt Frauen. Er liebt die Frauen, mit denen er aufwuchs, er liebte Frauen,… (Taj lacht…)

Photoshoot für LA Gear mit Wade Robson und Brandi Jackson, 1991

Taj: Ich lache, weil ich weiß, was du meinst, ja definitiv, da gäbe es einige Geschichten zu erzählen.

Brandi: So, wie sie versuchen ihn hier hinzustellen, entspricht absolut nicht dem, wie er wirklich war.

Taj: Es ist nun mal so, dass wir, als Familie, und auch seine engsten Freunde, nie mit den Medien über ihn sprechen möchten. Da gibt es all diese falschen Wahrnehmungen, die nie jemand richtiggestellt hat. Das macht es den Leuten möglich, diese „leeren Stellen“ selbst zu füllen. Und jetzt ist es genauso. Die Medien füllen das, was sie nicht wissen, einfach selbst auf.

Nicole: Ja, stimmt. Und was ich auch sehr bizarr finde, ist, dass wir all diese Beweise haben, die seine Unschuld zeigen, den FBI Bericht, die Hausdurchsuchungen, die Ermittlungen… 17 Jahre FBI Überwachung, und nichts wurde gefunden?

Taj: Ich möchte auch hier lieber nicht übertreiben, so, wie ich auch lieber die Summe von mehreren Millionen nenne, als 1,5 Milliarden, damit man mir nicht unterstellen kann, ich würde übertreiben. Aber, egal wie viele Jahre, wir wissen alle, wie effektiv das FBI arbeitet. Sie sind die cleversten und die besten. Sie arbeiten sehr effektiv. Sie brauchen sicher nicht einmal 10 Jahre, um irgendwem etwas Illegales nachzuweisen. Schon allein das sollte meinen Onkel entlasten. Er musste aber auch noch einen Prozess durchstehen, um entlastet zu werden, durch hauptsächlich konservative Geschworene, ich glaube, es gab nur einen Geschworenen, der einer Minderheit angehörte. Er musste all diese Widerstände überwinden und kam unschuldig daraus hervor, weil er unschuldig war. Und all das ist den Medien nicht ausreichend, und auch einigen Leuten nicht. Er muss immer noch etwas verheimlichen, für sie ist er ein Meister im Vertuschen, der umgeben von hunderten Angestellten dennoch in der Lage ist, solche Dinge zu tun. Das ist einfach lächerlich.

Nicole: Und nicht nur das allein. Wenn man die Geschichte Amerikas kennt, dann weiß man, dass das FBI nicht die kriminellen Machenschaften eines Schwarzen vertuschen würde.

Taj: Allerdings. Sie machen keine Witze. Sie bekommen alle, die sie bekommen wollen. Wenn das Geringste zu finden gewesen wäre, hätten sie ihn überführt. Auch wenn es nicht auf Kindesmissbrauch hinweisen würde, sondern auf irgendetwas anderes Illegales, sie hätten ihn für etwas anderes zur Rechenschaft gezogen. Auch das verdeutlicht, was für ein Mensch mein Onkel war. 10 Jahre Überwachung, und sie konnten absolut nichts finden, was gegen ihn zu verwenden war. Nichts.

Brandi: Und ich möchte dem noch hinzufügen, dass in der Zeit dieser FBI Überwachung, auch Wade sich bei meinem Onkel aufgehalten hat. Er wäre also auch in diesen Untersuchungen einbezogen worden.

Taj: Ja, genau. Und das hat etwas zu sagen. Das ist, was mir mit Logik meinen. Aber den Leuten ist im Moment egal, ob etwas logisch ist, sie urteilen nur aufgrund von ein paar kurzen Aussagen. Aussagen eines Films, der nach meiner Ansicht nach einem Drehbuch gefilmt wurde.

Nicole: Ja, er so hört er sich wirklich an.

Ich hatte vor Kurzem Scott Ross hier (Anmerkung: Private Investigator beim Prozess 2005). Habt ihr gewusst, dass Wade einen älteren Bruder hat, Shane, der Polizist war und jetzt auch privater Ermittler ist?

Brandi: Ich kenne seinen Bruder, denn ich habe viel Zeit mit Wades Familie verbracht. Ich weiß, dass er Polizist war, kann mich aber nicht erinnern, dass er privater Ermittler wurde. Aber dass er in Australien Polizist war, weiß ich.

Taj: Ich wusste das bis vor Kurzem nicht.

Nicole: Jetzt eine Frage an Taj oder Brandi, die vorher nie einer gestellt hat, oder an die ich mich zumindest nicht erinnern kann. Hat jemals einer erklärt, wie riesig Michaels Schlafzimmer war? Könnt ihr dazu etwas sagen?

Taj: Ja, es hatte die Größe eines Appartements, also nur das Schlafzimmer allein. Ich glaube auch Macaulay Culkin sprach in einem seiner letzten Interviews darüber, wie riesig dieses Schlafzimmer war, es war eher wie ein ganzes Haus. So könnte man es beschreiben. Es ist so, dass wir uns etwas anderes vorstellen, wenn wir an ein Schlafzimmer denken. Für uns ist das eher dieser intime Ort. (Nicole zeigt hinter sich, da sie in ihrem Schlafzimmer sitzt) Ja, genau, aber Michaels Schlafzimmer war nichts in der Art. Es war einfach riesengroß. Schwer zu beschreiben.

Brandi: Aber die ganze Ranch war unbeschreiblich.

Taj: Ja, man könnte sagen, im Vergleich zur Größe der Ranch, war es proportional angemessen. (lacht) Es war groß, aber wenn man die Größe und Proportionen der Ranch bedenkt, 3000 Acres, (12 Quadratkilometer) hatte das Schlafzimmer eine eigentlich angemessene Größe, aber natürlich nicht für normale Leute.

Nicole: Ich dachte immer, dass die Leute bedenken sollten, wie groß es war, weil es dann ganz anders zu bewerten ist, als wenn man sich einen Raum in der Größe von meinem Zimmer hier vorstellt.

Taj: Es war eher, als hielte man sich in einem Appartement auf. Und jemand sagte kürzlich, dass es völlig anders aufgenommen würde, wenn man erzählt: „Wir saßen auf dem Sofa und sahen Filme an, bis wir einschliefen.“ Keiner denkt sich dann etwas dabei. Sagt man jedoch, man sitzt dabei auf dem Bett, und schläft ein, dann wird das plötzlich zu etwas Sexuellem. Und dieses Bild wird heraufbeschworen. Aber Michael dachte nicht auf diese Art. Für ihn war „Bett“ nichts Sexuelles. Als Erwachsener hast du vielleicht dieses Bild im Kopf, aber wenn du das einfach mit einer Couch austauschen würdest, hört es sich plötzlich völlig normal an. Ich bin damit aufgewachsen. Ich war einer von denen, die mit ihm 3 Stooges, Kleine Strolche oder andere Cartoons oder auch Horrorfilme ansah. Und es machte Spaß. Wenn das jetzt zu etwas Schmutzigem gemacht werden soll, ist das frustrierend. Meine Erinnerungen sollen jetzt schmutzig sein?

Michael mit seinen Neffen und Nichten

Nicole: Ja, unglaublich. Jetzt noch eine ernste Frage, die ihr beantworten könnt, oder nicht.

Hat je jemand aus eurer Familie Geld von den Medien angeboten bekommen, damit er/sie etwas Falsches über euren Onkel sagt? Wir wissen, dass eure Tante LaToya in den 1990ern mit Jack Gordon verheiratet war, der Geld dafür nahm, um in den Medien Lügen über eure Familie zu verbreiten. Habt ihr auch schon diese Erfahrungen gemacht?

Taj: Und Gordon hat meine Tante geschlagen. Meine Mutter stand meiner Tante sehr nahe. LaToya ist TJs Patentante. Meine Mutter berichtete uns immer darüber, was mit LaToya los war. Sie wurde gewissermaßen entführt, könnte man sagen. Und die Familie wusste das, deshalb haben wir sie so erfreut aufgenommen, als sie schließlich zurückkam. Wir mussten sie buchstäblich zurück entführen. Ich erinnere mich noch daran, als mein Vater mich anrief und sagte: „Dein Onkel Randy ist unterwegs, um LaToya zu holen.“ Und für mich fühlte sich das wunderbar an. Und dann zu hören, wie das in den Medien dargestellt wird…. dass „sie sich gegen ihren Bruder stellte“… Nein, sie wurde dazu gezwungen! Ich weiß, wie sehr sie meinen Onkel geliebt hat. Und auch mein Onkel hat es verstanden und ihr vergeben und wieder ein gutes Verhältnis zu ihr. Aber so ist das, wenn Leute nicht in diesem Familienkreis sind und nicht wissen, was wir durchmachen, dann ist es hart zu verstehen, denn sie sehen nur, was die Medien ihnen im TV zeigen. Aber wir sind einfach nur eine Familie, wie jede andere Familie auch. Wir sind nicht perfekt.

Brandi: Und oft versuchen sie solche Geschichten einfach auf ihr Leben zu übertragen, aber es nicht so einfach nachvollziehbar. Wenn du weißt, was sie durchgemacht hat und den Schmerz in ihren Augen gesehen hast, dann kannst du das nicht nachvollziehen, wenn du nicht selbst so etwas durchgemacht hast.

Nicole: Ja, ich erinnere mich an diese Fotos bei Hard Copy oder Currant Affair, ich erinnere mich daran, dass sie blaue Flecken hatte…

Taj: Weil ich sie so gut kenne, weil wir auch mit LaToya sehr viel Zeit verbrachten, sie widmete uns ihr erstes Album… Sie bedeutete uns viel, und tut das noch immer. Und dann mit anzusehen, wie sie solche Dinge wie Playboy machte, wussten wir, dass es nicht etwas war, was sie tun wollte. Wir wussten, dass sie dazu gezwungen wurde. Das war nicht etwas, was meine Tante unbedingt freiwillig tun wollte.

LaToya auf Taj Jacksons Hochzeit

Nicole: Wenn ihr etwas zu Oprah sagen dürftet, was wäre das?

Brandi: Meine Antwort ist einfach und kurz: Ich bin sehr enttäuscht. Besonders vom journalistischen Standpunkt aus betrachtet, hätte sie beiden Seiten eine Chance geben müssen. Wenn sie die einschließen wollte, von denen sie glaubt, sie seinen missbraucht worden, ist das eine Sache, aber man muss dennoch versuchen herauszufinden, ob es auch tatsächlich so passiert ist, besonders wenn es dabei um meinen Onkel geht, der solch eine enorme Zielscheibe darstellt. Ich fühle mich wirklich von ihr verraten, und schlimmer noch, es ist, als habe sie die Welt verraten, in dem sie ihre Arbeit nicht richtig getan hat. Ich bin wirklich enttäuscht.

Taj: Ich sollte besser nichts dazu sagen… Es fühlt sich an, als habe sie sein Grab zertrampelt. Sie gab diesen beiden Lügnern eine Plattform und hat es damit gewissermaßen abgesegnet. Oprah hat ihnen ihren Segen gegeben. Und das ist unverantwortlich von einem Journalisten, ohne jede Recherche und Kenntnis ihrer Vorgeschichte.

Nicole: Und nicht nur das. Ihr habt auch kürzlich erst euren Opa verloren, was immer noch wie eine offene Wunde sein muss.

Taj: Ja. Ich erinnere mich auch daran, als mein Onkel starb und Oprah meine Oma und Michaels Kinder interviewen wollte. Sie erzählt, dass Michael so missverstanden war und sie die Erste sein wollte, die das klären wollte. Und deshalb gaben ihr meine Oma und Michaels Kinder dieses Interview. Und das jetzt fühlt sich einfach nur wie ein Betrug an. Sie hat keinen von uns dazu befragt, aber eine ganze Sendung damit gefüllt.

Oprah Winfrey interviewt Michaels Mutter und seine Kinder, 2010

Nicole: Besonders die afroamerikanische Community ist darüber sehr verärgert. Ich weiß nicht, ob ihr mein Video angesehen habt, in dem ich über sie gesprochen habe – es war nicht nett.

Taj: Ich denke, dass da auch Rassismus mit hineinspielt. Einfach das Wort dieser beiden als bare Münze zu nehmen, obwohl es überführte Lügner sind? Ich denke schon, dass es mit Rassismus zu tun hat. Ich wollte das eigentlich nicht öffentlich sagen, und war auf Twitter eher zurückhaltend. Aber wir wuchsen damit auf. Auch ich bin schon von der Polizei angehalten worden oder wegen Ladediebstahls beschuldigt worden. Nur weil man Jackson heißt, ist man vor solchen Dingen nicht sicher.

Taj: Ich habe es gesehen, ich schätze es von ganzem Herzen.

Nicole: Ja, ich war sehr wütend über sie. Ich fragte mich, warum sie das tut. Sie würde sich nicht trauen, das mit Elvis, den Beatles, oder John Lennon zu tun. Aber es ist okay, das mit eurem Onkel zu tun.

Taj: Insbesondere weil es in diesem ganzen Film keinerlei Fakten gibt. Es sind nur die Aussagen zweier Kinder. Besser gesagt, Männer. Ihre Aussagen, ihre Lügen. Du kannst diese Lügen herausstellen, in den Gerichtsdokumenten und ihren Aussagen. Und sogar in ihren Dokumenten widersprechen sie dem, was sie in diesem Film sagen. Ihr Wort bedeutet wirklich nichts für mich.

Brandi: Und nicht sie lügen nicht nur, sondern sie versuchen noch andere Leute in ihre Lügen hineinzuziehen. Brett Barnes und Macaulay Culkin zum Beispiel.

Taj: Und jetzt gibt es Leute, die zu Brett sagen, er solle doch endlich auch mit der Wahrheit herausrücken. Brett ist gerade so sauer, dass er HBO und der Produktionsfirma einen Brief zukommen ließ, und sie aufforderte, dass sein Name da herausgehalten wird. Das war, bevor es ausgestrahlt wurde. Er sagt, Michael war immer nur großartig zu ihm und seiner Familie. Und ich kenne Brett, seit dem Prozess 2005 und über all die Jahre. Er ist ein toller Typ, aber er möchte auch einfach privat bleiben, er möchte nicht, dass sein Name durch den Dreck gezogen wird, es ist einfach unfair und zeigt, dass es ihnen egal ist, wen sie verletzten. Sie haben diese Agenda und bleiben ihr treu.

Brett Barnes mit Michael

Nicole: Glaubt ihr, dass die unorthodoxe Lebensweise eures Onkels von den Medien als Waffe genutzt wird, um diese Vorwürfe gegen ihn zu fördern?

Brandi: Absolut, 100 %, das machte ihn zu einer leicht zu treffenden Zielscheibe.

Taj: Definitiv. Und ich glaube, dass die Leute das, was ich das Peter Pan Syndrom nenne, nicht verstehen. Die Leute können das nicht nachvollziehen. Aber wenn du mit ihm zusammen warst, wie seine engsten Freunde, z.B. Elizabeth Taylor oder Diana Ross, dann hast du es erkannt. Er war wie ein großes Kind. Und er ist trotzdem mein Vorbild, denn ich möchte auch dieses große Kind sein. Auch ich spiele immer noch Verstecken mit meinen Cousins, auch wenn mich das manchmal außer Atem bringt. Ich habe gesehen, wie es ist als dieses große Kind zu leben, und ich halte das für die unschuldigste, reinste Lebensart. Kinder sind nicht rassistisch, das wird ihnen beigebracht. Kindern wird die Gier nach Geld beigebracht, sie werden nicht damit geboren. Sie wollen nur deine Freundschaft und Spaß. Und es sind wir Erwachsenen, die sich überlegen, wie sie davon profitieren könnten. Und ich denke, das ist der Ursprung all dessen, da die Leute nach ihren eigenen Maßstäben messen und urteilen. Sie halten es für seltsam und fragen sich, „warum verschenkt er etwas? Ich würde das nie tun, was will er dafür haben?“ Sie würden nicht einfach nur so etwas verschenken. Aber mein Onkel tat das. Er machte das für alle mögliche Leute, er zahlte Organtransplantationen, er zahlte für das Verbrennungsopfer Dave Dave und kümmerte sich um ihn, oder um Ryan White. Für meinen Onkel war das normal.

Brandi: Und all die Kinder aus den Innenstädten. Vom Boy’s and Girl’s Club z.B.

Taj: Da kamen manchmal 300 Kinder nach Neverland, und er nahm sie alle auf. So war mein Onkel, wir kannten ihn so. Die Medien wollen nicht, dass man das weiß, sie wollen, dass man Neverland für diesen kranken Ort hält, nur gebaut für diese 2 Typen hier… Neverland wurde gebaut, um Menschen zu helfen. Es hat diese Reinheit. Alle Freunde von mir, die je dort waren, sagen genau das Gleiche.

Brandi: Mich fragte vor Kurzem jemand, ob ich mir rückblickend wünschen würde, dass mein Onkel nach 1993 seine Art zu Leben hätte ändern sollen, und nicht mehr auf diese Weise den Menschen hätte helfen sollen, um so sein Image zu schützen. Absolut nicht! Ich bin sehr froh, dass er dem treu blieb, dass er immer dieser liebevolle Mensch blieb, der er war. Er ließ nicht zu, dass die Ignoranz anderer Menschen seine authentische Fähigkeit, sich jedem gegenüber genau so zu verhalten, beeinträchtigte. Ich bin dankbar, dass er so war. Er lehrte uns, auch so zu sein.

Taj: Und die Leute fragen, ob wir versucht hätten, einzuschreiten, ihm geraten hätten, irgendetwas sein zu lassen. Aber wenn du ihn kennst, und seine Aufrichtigkeit und sein Herz kennst, dann fragst du dich nur, warum sollte ich? Er hatte keinerlei schlechte Absichten. Es ist nichts falsch mit Michael Jackson, sondern es läuft etwas falsch in dieser Welt.

Gäste im Neverland Vergnügungspark

Nicole: Wir wissen, dass ein Teil eurer Familie noch immer den Zeugen Jehovas angehört, und dazu gehört, sich um Kinder und Tiere zu kümmern. Er hat also auch das weiter geführt…

Taj: Ja. Und ich möchte auch einen Spruch aus der Bibel zitieren, also nicht wörtlich, aber es geht darum, wie Jesus sich um Kinder kümmerte, und dass man wie ein Kind sein sollte. Und es gibt ja sogar ein Interview, in dem er (MJ) sagt, „ich sage nicht, dass ich Jesus bin“ – er wusste genau, wie die Leute das sonst interpretieren und ihn angreifen würden, aber was er damit ausdrückte war, dass er sein Leben auf diese Weise lebte, er wollte so unschuldig sein, wie ein Kind und sich um Kinder kümmern.

Nicole: Denkt ihr, dass die #metoo, #timesup und andere Bewegungen dazu beitragen, dass die Mainstream-Medien berühmte schwarze Männer zum Gesicht von Verbrechen sexueller Art machen?

Taj: Schwer zu sagen, da ich ebenfalls Opfer von sexueller Gewalt bin, habe ich diese Art Bewegungen immer wertgeschätzt, wenn es darum geht, Opfern Gehör zu verschaffen. Aber es ist dennoch sehr gefährlich, jedem Opfer einfach zu glauben. Man sollte ihnen zuhören, aber nicht blind glauben. Das bringt uns Jahrzehnte zurück in die Zeit, in der irgendwer irgendetwas behaupten konnte, und der Beschuldigte am nächsten Baum aufgehängt wurde, nur aufgrund der Worte eines anderen. Und das meine ich damit, wenn ich das Wort ‘lynchen’ benutze, denn so fühlt es sich an. Es gibt keine Fakten und Beweise, wir haben nur das Wort von zwei Personen und deren Familien, die alle ein Motiv haben, aber wir lynchen diesen Kerl, zerren ihn aus seinem Grab, und lynchen ihn. Genau so fühlt sich das an. Und er ist nicht mehr da, um sich zu verteidigen.

Nicole: Ja, furchtbar. Ich weiß nicht, ob ihr diesen Cartoon gesehen habt, wo jemand das tatsächlich getan hat.

Taj: Ja, ich habe das gesehen.

To Kill A Mockingbird (Wenn die Nachtigall ruft) war einer der Lieblingsfilme meines Onkels. Er hat uns diesen Film oft gezeigt. Und ich habe ihn erst letzten Monat erneut angesehen. Dieser Film ist sehr glaubhaft für mich, bis heute. Dieser unschuldige Schwarze, den jeder für schuldig hielt, und niemand interessierte sich dafür, ob er unschuldig war – er würde auf jeden Fall dafür bezahlen müssen. Genau so fühlt es sich an. Genau, wie die Dokumentation über Sam Cooke, auch die ist für mich sehr glaubwürdig. Sam Cooke überwand alle Schwierigkeiten, er besaß Dinge, die ihm als einem Schwarzem nicht zustanden und davon wollte man etwas abhaben. Und er stirbt mysteriöser Weise, auf eine Art, die nicht zu seiner Lebensweise passte. Ich fand das beängstigend, aber zu gleich erklärt es mir auch sehr viel.

Nicole: Da stimme ich zu. Was denkt ihr beiden darüber, dass Radiosender die Musik eures Onkels nicht mehr spielen, oder Geschäfte Merchandise-Artikel aus dem Sortiment nahmen?

Brandi: Es hat mich nicht sehr überrascht, weil jeder auf diesen Zug aufspringt, und wenn sie dann öffentlich verkünden, dass sie keine MJ Musik mehr spielen, gibt das sogar noch neue Klicks, allein durch die Ankündigung. Dann war ich zugleich auch sehr enttäuscht, dass all das wieder beginnt. Das ist wie bei Oprah, man gibt ihm einfach keine faire Chance. Er hat all diese Prozesse und Schlachten geschlagen und durchgemacht, und plötzlich ist er schuldig? Nur weil diese beiden Leute einen Film herausbringen, und sagen, dass er es ist? Ohne Fakten. Es ist, als ob die sozialen Medien und die Öffentlichkeit zum Richter und zu Geschworenen wurden und diesen Mann ohne Grund verurteilt haben.

Brandi: Und dann diese so offensichtlichen Dinge: Michael Jackson, der unschuldig befunden wurde, wird jetzt ohne Grund verurteilt, und dennoch haben wir jemand wie Harvey Weinstein, dem eine Gefängnisstrafe bevorsteht…?

Taj: Und wo es viele, viele Anschuldigungen gibt…

Brandi: Genau. Aber darüber spricht keiner, denn das ist etwas anderes, aber das verstehe ich nicht. Und wenn man diese Dinge sieht, kommt man nicht umhin, dass es sich hier um eine rassistische Angelegenheit handeln muss.

Taj: Michael soll wohl ihr „Posterboy“ sein, für die Geschichtsbücher. Dafür zerren sie ihn buchstäblich aus seinem Grab.

Nicole: Rassismus spielt hier definitiv eine Rolle.

Könnt ihr uns vielleicht auch etwas dazu sagen, dass es nicht nur Jungen waren, die in Michaels Zimmer eingeladen wurden?

Brandi: Ja, natürlich. Ich kann euch als eine der Beteiligten sagen, dass es nicht nur Jungen waren. Und es war stets sehr unschuldig, wie Taj schon sagte. Wir sahen uns Filme an und schliefen dabei ein. Da gab es nichts Unangemessenes. Ich denke, das Problem ist, dass sich die Zeiten so geändert haben. Wenn du in der heutigen Welt sagst, wir sehen einen Film und chillen, bekommt es anscheinend plötzlich eine sexuelle Bedeutung. Aber als wir heranwuchsen, war das nicht so. Wir liehen Filme aus und sahen sie an. Da ging nichts Ominöses vor sich. Die Gesellschaft hat sich wohl so verändert, dass so etwas jetzt völlig anders aufgenommen wird.

Taj: Die Welt ist wirklich dunkler geworden. Die Leute sind grundsätzlich viel skeptischer. Man kann nicht einmal eine nette Geste machen, ohne dass jemand etwas hineininterpretiert. Es hat sich wirklich verändert.

Ich kenne auch andere weibliche Personen und hoffe, dass sie noch etwas dazu sagen werden. Zwei davon sind sehr berühmt, und sie haben oft Zeit mit meinem Onkel verbracht und Neverland wahrscheinlich öfter besucht, als Wade und James. Aber sie sind sehr schweigsam im Moment. Wie Brandi sagte, es gibt da bestimmte Bewegungen, und wenn du dich hinstellst und sagst, dass deine Erfahrungen anders waren, kann es passieren, dass du dafür plötzlich angegriffen wirst. Es heißt dann, du unterstützt das, oder du verteidigst einen „Pädophilen“ . Das ist lachhaft, denn man verteidigt einen Unschuldigen.

Nicole: Stimmt es, dass euer Onkel der am häufigsten verklagte Prominente war?

Brandi: Ich würde das nicht bezweifeln, auch wenn ich die Statistiken dazu nicht kenne.

Taj: Ich denke, er war der meist hinterfragte und auch der berühmteste Mensch. Und er war immer in der Öffentlichkeit, egal, was er tat. Es ist ja nicht so, dass er inkognito handelte und die Leute ihn nicht erkannten. Und bedenkt man all diese Tatsachen und will dann behaupten, er sei eine Art Superhirn, der all diese Dinge vor der Öffentlichkeit verheimlichen konnte, und auch vor dem FBI und all den Personen um ihn herum… man sollte hier logisch denken, dann passt all das nicht zusammen.

Nicole: Brandi, du arbeitest als Fotografin und machst Videos. Wirkt sich dieses Geschehen finanziell auf eure Arbeit aus? Den Leuten ist oft nicht klar, dass ihr kein Geld vom Estate bekommt. Hat das also Auswirkungen auf eure Arbeit und Geschäfte?

Brandi: Nein, bisher nicht. Ich denke auch nicht, dass es das tun wird. Ich arbeite schon mein ganzes Leben hindurch. Und ganz gleich, wie sich das hier entwickelt, werde ich auch weiterhin arbeiten. Das ist also nicht mein Problem. Ich bin nur darüber besorgt, wie mein Onkel wahrgenommen wird. Er sollte als der gute Mensch, der er war, angesehen werden. Und das ist mein Anliegen, auf das ich mich fokussiere.

Taj: Ich mache Musik, und demnach betrifft es mich schon. Besonders, wenn Musik verbannt wird. Ich erinnere mich noch daran, dass während des Prozess 2005 manche Länder die gesamte Jackson Musik verbannten. Und plötzlich wurden ach 3T nicht mehr gespielt, z.B. in Deutschland. Das ist schon hart. Aber zugleich sage ich immer, dass ich stolz darauf bin, ein Jackson zu sein, stolz, der Neffe von Michael Jackson zu sein. Und wenn das dazugehört, dann sei es so, denn ich weiß, was für ein Mensch mein Onkel war. Ich kenne sein Herz.

Nicole: Könnt ihr, auch wenn Scott Ross das schon getan hat, noch einmal den Vergleich von 1994 erklären?

Taj: Ja, kann ich. Meine Brüder und ich waren die Ersten, die zu ihm flogen, als diese Meldung öffentlich wurde. Weil wir immer wussten, wie wir unseren Onkel zum Lachen bringen könnten, egal in welcher Situation. Evvy (Tavasci) rief meine Mutter an und innerhalb weniger Stunden saßen wir auch schon im Flugzeug. Wir flogen zuerst nach Thailand. Das war während der Dangerous Tour. Wir wussten nicht einmal genau, was vorgefallen war, wir wussten nur, dass wir für unseren Onkel da sein wollten. Ich erinnere mich daran, dass wir dort ankamen, und er war so sauer. Er sagte, er würde sie mit der Sache nicht davonkommen lassen, und dass man ihn hereinlegen wolle. Er war wirklich sauer und wollte kämpfen. Ich denke, er wusste zu der Zeit aber auch nicht, was in den USA vor sich ging. Er wusste sicher nicht, welches Fest die Medien damit schon feierten. Er war so weit entfernt, dass ihm nicht bewusst war, welchen Schneeballeffekt die Sache schon angenommen hatte. Er dachte also, dass er kämpfen würde, denn dieser Erpressungsversuch hatte eigentlich schon im August begonnen, und er hatte jede Forderung abgeblockt. Er hatte es immer wieder abgelehnt, darauf einzugehen, während er gleichzeitig seine Konzerte gab und auf Tour war. Und man konnte sehen, dass es ihn in Mitleidenschaft zog. Meine Brüder und ich sahen das gleich, aber das Publikum spürt es irgendwann auch und es endete damit, dass er seine Tour dann abbrechen musste. Es geht nicht spurlos an dir vorbei, wenn man etwas Schlechtes von dir denkt und du weißt, dass es nicht stimmt. Ganz egal, wer du bist.

Was man euch nicht über diesen Vergleich erzählt ist, dass es erstens nur für die Zivilklage war, und weder Jordy Chandler noch seine Familie davon abhalten konnte, jemals in einem Strafprozess auszusagen, auch nicht in dem Prozess von 2005. Ich hasse es, wenn man das Wort „Schweigegeld“ dafür benutzt, denn das bedeutet ja, dass man nichts mehr sagen darf. Dieser Vergleich wurde nur vereinbart, da zu der Zeit der Zivilprozess vor dem Strafprozess stattfinden sollte, etwas, das jetzt nicht mehr legal ist. Für mich ist das, als könnte man ein Superbowl-Team beim Trainieren beobachten, bevor das wirkliche Spiel stattfindet. Das wäre einfach nicht fair. Aber das versuchten sie in dem Fall zu tun, weil es noch erlaubt war. Die Anwälte meines Onkels versuchten während der ganzen Zeit zu erreichen, dass der Zivilprozess erst nach dem Strafprozess stattfinden würde, aber es wurde immer wieder abgelehnt, und der Zivilprozess hätte schließlich zuerst stattgefunden. Und genau das wollte Evan Chandler, denn ihm ging es nur um das Geld, er wollte nicht, dass Michael ins Gefängnis kommt, sondern er wollte Geld, und wollte unbedingt den Zivilprozess als Erstes.

Mein Onkel vereinbarte dann einen Vergleich für den Zivilprozess und wollte sich dann auf den Strafprozess vorbereiten, in dem er sich verteidigen wollte, denn für ihn war dieser Prozess wichtiger. Und wie ich zuvor schon sagte, nichts hätte Evan Chandler oder Jordy Chandler davon abgehalten, in einem Strafprozess gegen meinen Onkel auszusagen. Nur hatten sie nicht genug Beweise, einen Strafprozess zu beginnen, und außerdem reichte es ihnen, das Geld zu haben. Sie hatten keine Fakten und es gab keinen Strafprozess. Es war alles nur Schall und Rauch. Und noch etwas ist bedeutungsvoll. Es geht um die Beschreibung des Fotos, des Nacktfotos, das mein Onkel machen lassen musste und über das die Medien immer wieder Lügen verbreiten. Jordy hatte gesagt, er könne die Genitalien meines Onkels beschreiben. Was man aber nicht sagt, ist, dass mein Onkel nicht beschnitten war und Jordy einen beschnittenen Penis gezeichnet hatte. Aber trotzdem wurde es in den Medien verbreitet, z.B. von Maureen Orth in Vanity Fair, dass die Beschreibung passen würde. Aber tut mir leid, ein beschnittener und ein unbeschnittener Penis sehen überhaupt nicht gleich aus. Ich hatte auch einen beschnittenen Freund und schon mit 11 Jahren, wenn wir im Schwimmbad waren oder so, konnte ich sehen, dass das nicht das Gleiche ist, wie das, was ich habe. Und Jordy hatte behauptet, er habe Michael oft nackt gesehen. Über diese Sache werden auch heute immer noch Lügen verbreitet, das muss aufgeklärt werden. Als mein Onkel starb, hat das zur Klärung beigetragen, weil es dann im Autopsiebericht zu lesen war, dass er unbeschnitten war. Es entlastet ihn sozusagen.

Nicole: Und dann ist es auch noch so, dass euer Onkel nicht bezahlte, sondern seine Versicherung.

Brandi: Er bekam eigentlich keine Chance, sich in dieser Sache zu verteidigen.

Taj: Dazu muss man auch noch bedenken, wie viel er mit nur einer Show verdiente. Er war wie eine Maschine und jeder wollte, dass sie läuft und läuft. Er war auf Tour und machte Millionen Dollar, keiner wollte, dass er damit aufhörte und sich einem Gerichtsprozess widmen sollte. Und was ein solcher Prozess anrichten kann, konnten wir dann 2005 sehen. Man konnte sehen, wie er mehr und mehr abbaute, und was es bei ihm anrichtete. Diese Sache macht mich traurig, aber eigentlich noch mehr frustriert. Man kennt die Wahrheit darüber, aber es werden trotzdem immer noch diese Lügen verbreitet. Vanity Fair verbreitet in ihrem Artikel immer noch die gleichen Lügen, und Prominente mit blauen Häkchen retweeten diesen Artikel, geschrieben von der gleichen Dame, die auch behauptet, Michael hätte einen Voodoo Priester dafür bezahlt, damit er Steven Spielberg und David Geffen mit einem Fluch belegen solle. Die gleiche Dame schrieb diese Artikel, und sie ist „glaubwürdig“? Es ist einfach nur lächerlich, aber trotzdem retweeten die Leute ihren Artikel.

Nicole: Ich habe das nie verstanden, weil man die ganzen Beweise, die auf seine Unschuld hinweisen, hat und ich würde sie fragen, ob sie unbedingt wollen, dass er Kinder belästigt hat? Es ergibt keinen Sinn.

Taj: Ich denke, er soll ihr Vorzeigeobjekt (Posterchild) sein, sodass all die anderen hinter ihm in Deckung gehen können, so wie es auch in der Vergangenheit schon war.

Michael Jackson mit seinen Neffen Taj, TJ und Tarryl in ‘Huis Ten Bosh’, Japan, 1993

Nicole: Ja, wirklich ekelhaft. Als Letztes noch eine Frage, nach etwas Schönem. Was sind eure schönsten Erinnerungen an euren Onkel Michael?

Brandi: Für mich ist das einfach jede Gelegenheit, die ich mit ihm zusammen sein durfte. Es war immer ein besonderer Moment, du kannst ihn nicht mit einem anderen Mensch vergleichen. Er ist so süß und aufrichtig. Mit ihm zusammen zu sein ist erfrischend, egal, was du gemacht hast, Versteckspielen oder einen Film ansehen oder auch einfach nichts, allein, dass man in seiner Nähe war, war ein Segen.

Taj: Ich würde dasselbe sagen. Jede Minute, die ich mit ihm verbringen durfte, war ein Geschenk. Ich habe so viele tolle Erinnerungen, die ich bei mir trage. Als mein Kind zur Welt kam, war das der Moment, in dem ich realisierte, dass er wirklich fort war. Mein Hirn machte mir immer vor, dass er auf Tour ist oder so… aber er wäre der Erste gewesen, der mich angerufen hätte, um mir zu gratulieren. Er wäre so aufgeregt gewesen und hätte sich für mich gefreut. Aber als ich diesen Anruf nicht bekam, wurde mir wieder bewusst, dass er gegangen ist. So war sein Herz und ich versuche, wenigstens ein Zehntel der Person zu sein, die er war.

Nicole: Ok. Jetzt habe ich noch ein paar Fragen von Zuschauern. Jemand möchte wissen, ob es noch mehr TV Interviews mit euch geben wird.

Taj: Es kommt darauf an. Ich habe das Gefühl, sie taxieren das aus. Wenn sie damit die Quoten hochschrauben können, werden sie uns vielleicht noch einmal einladen. Es geht immer nur um Quoten, nicht etwa um die Wahrheit. Wir müssen nur darauf achten, zu wem wir gehen. Es war enttäuschend zu sehen, dass Leute, die man eigentlich respektiert, über meinen Onkel gelogen und keine Nachforschung betrieben haben, sondern einfach etwas nachplappern, das jemand anderes gesagt hat. Als Journalist solltest du eigentlich mehr Integrität haben.

Nicole: Stimmt es, dass Michaels Kinder eine Klage gegen Robson und Safechuck einreichen wollen?

Taj: Ich habe dieses Gerücht auch gehört, aber ich habe nicht gefragt, deshalb weiß ich nicht, ob es stimmt. Ich habe es nur auf Twitter gesehen. Ich frage mich jedoch, was für rechtliche Möglichkeiten sie haben könnten, denn es gibt kein Gesetz, das Verstorbene schützt.

Nicole: Vielleicht wegen des seelischen Leids, das bei ihnen dadurch ausgelöst wurde?

Taj: Ja, das könnte funktionieren, ich weiß es nicht…

Nicole: Jemand fragt, ob Janet sich nicht dazu äußern wird.

Brandi: Ich bin nicht sicher. Es ist, wie Taj schon zuvor sagte, wenn man zu viel darüber spricht… Es gibt eine feine Linie dazwischen, der Negativität zu viel Raum zu geben oder sich lieber auf das Positive zu besinnen. Aber andererseits will man auch an einem bestimmten Punkt diese Lügen ansprechen.

Taj: Ich denke, sie war clever, nicht darüber zu reden. Wenn sie es getan hätte, hätten es noch mehr Leute ansehen wollen. Und so waren die Einschaltquoten in den USA und England ja nicht so toll. Die Leute haben wohl doch gemerkt, dass es eine einseitige Dokumentation ist. Ich kann nicht für meine Tante sprechen, weiß aber, dass sie sehr stark ist und ihren Bruder genau kennt. Wenn sie also etwas dazu sagen wird, dann wird sie es zum richtigen Zeitpunkt tun.

Janet und Michael Jackson, MTV Music Awards 1995

Nicole: Und außerdem ein Hoch auf eure Tante! Sie wird in die Hall of Fame aufgenommen, herzlichen Glückwunsch!

Taj: Ja, wunderbar, wir sind auch sehr froh darüber, obwohl wir denken, dass es längst überfällig war. So viele wurden vor ihr aufgenommen… aber das ist die Sache mit unserer Familie, wie auch bei der Sache mit Super Bowl. Sie wurde dafür bestraft, und die Leute vergessen dabei, dass dort zwei Personen beteiligt waren, aber nur sie bekam die Auswirkungen zu spüren. Und das ärgert mich schon. Es ist wie ein Deja-vu. Jetzt versuchen sie gerade, meinen Onkel für etwas zu bestrafen, was er nicht getan hat.

Nicole: Wie reagiert ihr auf Leute, die euren Onkel oder eure Familie attackieren? Ihr trefft doch sicher oft solche Leute.

Brandi: Ja, und man hört alles Mögliche. Manchmal wissen sie, wer du bist und manchmal nicht, und reden munter drauflos, über das, was sie glauben. Man muss das mit Vorsicht genießen. Ich persönlich kann mich nicht über jeden Einzelnen aufregen, der, um bei dem Film zu bleiben, diesen Film angesehen und sich aufgrund dessen seine Meinung gebildet hat. Das ist zunächst etwas, was sie so serviert bekommen. Es frustriert mich allerdings, wenn sie sich dann weigern, etwas Recherche zu betreiben. Aber man kann sich nicht über jeden einzelnen Kommentar aufregen, den die Leute von sich geben.

Taj: Ich rege mich eher über die Medien auf, und die Leute mit den blauen Häkchen in den sozialen Medien, die einfach meinen Onkel ohne jeden Beweis schlechtreden, sich aber zugleich bei anderen Personen darüber aufregen, dass sie z.B. im Gefängnis sitzen, ohne ausreichende Beweise. Bei meinem Onkel brauchen sie anscheinend keine Beweise. Diese Scheinheiligkeit ist für mich das Schlimmste. Ich selbst versuche mein Leben sehr aufrichtig zu leben, ich hasse Heuchelei. Ich liege lieber mit etwas falsch, anstatt zu heucheln. Und ich habe schon sehr oft zugegeben, dass ich falschlag. Es geht immer um Integrität.

Nicole: Da stimme ich in jeder Hinsicht zu, auch deshalb habe ich diesen Video-Kanal gegründet.
Ich danke euch, Brandi und Taj, dass ihr hier wart und über eure Wahrheit gesprochen habt. Ich wünsche euch alles Gute und hoffe, dass dieser Albtraum endet. Ich entschuldige mich für dieses Land, das buchstäblich euren Onkel lyncht. Ich bitte um Entschuldigung – wir alle bitten darum, denn ihr solltet das nicht durchmachen müssen.

Taj: Ich möchte noch eins sagen… ich muss mich vorsichtig ausdrücken. Mein Onkel Michael kannte sich sehr gut mit Rassismus und der Geschichte dieses Landes aus, auch mit der europäischen Geschichte. Er hat uns viel beigebracht. Das ist auch ein Grund dafür, dass wir damit so umgehen können, wie wir es momentan tun. Denn wir wissen, was all dem zugrunde liegt. Einerseits hilft das, aber eigentlich dachte ich auch, dass wir uns schon weiterentwickelt hätten. Aber wir sind wohl immer noch nicht besser, als damals.


Übersetzung: M.v.d.L.


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Kommentare

3 Antworten zu „Interview mit Brandi und Taj Jackson“

  1. Schönes Interview… Allerdings muß ich dazu sagen, daß ich auch hier einige Argumente total unsinnig finde.
    Dauernd wird gesagt, dass diese ganzen Dinge doch gar nicht möglich wäre, schließlich kenne man ihn doch, er wäre nie zu sowas fähig, er war dauernd von Personal umgeben, er war ganz einfach kindlich usw usw.

    Erstens. dachte man bei den allermeisten Kinderschändern, das sie zu sowas nie fähig gewesen wären.
    Solche Leute sind leider tatsächlich Meister im verbergen und denken viel darüber nach – man muss sich nur mal hiesige Foren ansehen, wo es sogar Anleitungen und Tipps gibt.

    Zweitens. er war ganze Zeit von Personal umgeben= es wurden Kinder sehr häufig direkt ein Zimmer neben ihren Eltern innerhalb Großfamilien missbraucht und das ist nichts ungewöhnliches oder unmachbares, hier auch wieder, das wird sehr überdacht und sehr geplant vollzogen.
    Du bist alleine mit einem Kind in einem Zimmer, das abgesperrt ist und keiner denkt sich dabei was blödes, du schläfst sogar mit diesem Kind in einem Bett, wieso soll es unmöglich sein, daß man unter dieser Decke sich heimlich befummeln kann? Bei meinen Eltern habe ich noch NIE mitbekommen, wenn sie miteinander geschlafen haben.

    Drittens. Er war einfach bloß kindisch, wollte seine Kindheit “nachholen”= mag sein aber was spricht dann dagegen, das er auch eine “kindliche” Sexualität hatte und damit dann auch auf Kinder stand?
    Er ist ja deswegen nicht automatisch ein Monster, das sind Neigungen mit denen man geboren wird oder sich eventuell sogar aneignet.

    Ist es denn nicht wenigstens verständlich, daß solche Vermutungen kommen, wenn ein Mann dauernd zwanghaft mit Kindern in seinem Bett schlafen will und man es zulässt, nur weil dieser ein prominenter ist?
    Ich denke die meisten Menschen lieben Kinder und finden sie süß aber gibt man diese jedem einfach so her?
    Wieso rufte er ständig diese familie und diese Jugendliche an und wollte unbedingt, daß vor allem die jungs dann immer bei ihm bleiben?


    Meine Meinung diesbezüglich ist, dass dort illegale Dinge stattfanden aber nicht in diesen Ausmaß wie berichtet, auch glaube ich nicht, daß es einen tatsächlichen Analverekehr gab, da mir diese Aussagen von ihm mit der blutigen Unterhose zu absurd waren.

    Sinnvoll wäre es, wenn diese Kinder von sich aus ihre ersten sexuellen Erfahrungen “ausprobieren” wollten mit ihren “erwachsenen kindlichen” Freund, da sie ja meist bei ihm waren und es heute aus finanziellen Gründen gegen ihn nutzten und auch Dinge dazu erfunden haben.. Denn wirklich geschadet sehen sie nicht aus

    Oder aber
    Genau dieselbe Geschichte aber umgedreht

    1. Hallo Hamez, ich denke schon, dass man als enger Verwandter/Freund/Familienmitglied einschätzen kann, ob eine Person zu so etwas wie Kindesmissbrauch fähig ist oder nicht, besonders dann, wenn diese Person hier ja nicht zum ersten Mal beschuldigt wird, sondern schon zu der Zeit, 1993; als sie selbst (also Taj u. Brandi) noch Jugendliche waren und genau wie all diese Kläger Zeit mit MJ verbrachten. Sie waren quasi Zeugen vor ORt, die genau wissen, was es gerade mit dieser “suspekten” Geschichte auf sich hat, die sie mit “wenn ein Mann dauernd zwanghaft mit Kindern in seinem Bett schlafen will ” beschreiben. In dieser Sichtweise liegt für mich auch ein Hauptgrund dafür, dass man Michael so sehr verdächtigt. Denn ich glaube nicht, dass es so war, wie auch sie das beschreiben (“dauernd zwanghaft mit Kindern in seinem Bett schlafen will “) Wie es aber wirklich war, beschreiben beide Jacksons (und ausserdem auch andere Leute, die dort dabei waren…) in diesem Interview, und das ist etwas völlig anderes. z:b. hier auch ein ausgiebiger Bericht darüber : https://all4michael.com/2019/03/20/was-hat-es-damit-auf-sich-dass-jackson-sein-schlafzimmer-mit-nicht-verwandten-kindern-geteilt-hat/
      Zu dem “ständigen Anrufen der Familie”: Das ist wohl eine Tatsache, dass Mj solche Anrufe machte, wenn er auf Tour war. Aber er machte sie auch zu Taj oder Ryan White oder zu Familie Cascio und vielen anderen, die auch darüber berichten oder solche Faxe haben. (Cascio beschreibt es z.B. in seinem Buch). Natürlich hört sich das ungewöhnlich an, dass Michael sich solche Familien suchte, quasi als Ersatzfamilie, um richtiges Familienleben kennen zulernen, was er so nicht kannte. Aber wenn man dann erfährt, was in solchen Anrufen gesagt wurde, oder diese Faxe mal liest, ist es keinerlei Grund, hier ein auch nur irgendwie “sexuelles” Motiv zu vermuten. (auch nicht bei denen im Film gezeigten) Es gibt auch eine Reihe aufgezeichneter Anrufe (die Glenda Tapes) und auch ein Gespräch mit Ryan White… da kann man mal mithören. Ich denke immer, dass Michael ein sehr ungewöhnliches Leben lebte und Dinge tat, die dem Durchschnitts Normalbürger völlig unverständlich sind, oder auch verrückt erscheinen. Aber es macht sie nicht zu etwas verbotenem. Man sollte sich gerade dann näher mit seinem Leben befassen, damit man es besser verstehen kann. Wenn man das ausgiebig tut, gibt es nichts mehr, was ihn irgendwie verdächtig aussehen lässt.
      Vielen Dank für dein Interesse, ich hoffe, du findest auch hier auf dem Blog noch einiges, was dir hilft Michael besser zu versehen

  2. Ich möchte heute mal meinen Senf dazugeben ich bin von der Unschuld Michael jackson vollkommen überzeugt den ich wurde als kleines kind von meinen Vater sexuell missbraucht es begann wie ich 5Jahre alt war u ich kann mit Sicherheit sagen das man so etwas nie vergessen tut egal wie alt man ist nach dem ersten mal wollte ich nie mehr allein mit meinen Vater sein ich suchte immer den Schutz meiner Mutter doch den gab es nicht sie gab mich weg in ein Kloster u dort ging der missbraucht weiter ja auch Frauen missbrauchen kinder sexuell ich möchte nicht weiter darauf eingehen nur das ich heute bestimmte zwänge habe usw das zweite was ich dazu zu sagen habe ist das bett mit jemanden teilen ist in Amerika eine weit verbreitete sache mein bester Freund war bei der mp in Deutschland u sagte mir einmal du kannst in meinem bett schlafen ich schlafe auf dem sofa den du bist mein gast u ich gebe dir mein heiligstes mein bett die amis wussten das alle damals bei mj wie er das meinte aber das ist diese doppel moral in Amerika negativ eingestellt bis zum bitteren ende möge die Wahrheit eines Tages für mister jackson mit allem drum u dran noch rauskommen u die Welt für die lügen strafen die sie über ihn verbreitet hat Dankeschön für diese seite