In diesem Beitrag wird die Darstellung von Michael Jackson in der Dokumentation “Leaving Neverland” kritisiert. Es wird argumentiert, dass die Vorwürfe gegen Jackson unbegründet sind und dass das FBI und andere Behörden keine Beweise für seine Schuld gefunden haben. Es stellt sich die Frage, welchen Nutzen die anhaltenden Untersuchungen über den bereits verstorbenen Jackson haben, während andere mutmaßliche Täter noch am Leben sind. Auch das Timing der Dokumentation, kurz vor der Verhandlung von Harvey Weinstein, ist bemerkenswert.
Wie ein Großteil der Welt mitbekommen hat, wurde „Leaving Neverland“ während der ersten Woche des Sundance Film Festivals 2019 gezeigt. Die etwa 4 Stunden enthalten angeblich vernichtende… Aussagen? Inhalte? Vorgeführt von zwei zu Tränen gerührten Stars: Wade Robson und James Safechuck.
Über die Dokumentation selbst wurde schon viel geschrieben. HBO hat wider besseres Wissen beschlossen, sie Anfang März zu senden. So wie bei vielen Dingen in Jacksons Leben, gibt es leider auch hier keine einfache, für alle passende Diskussion dieser Angelegenheit. Weil sie sich um Jackson dreht, ist es unmöglich, das Spektakel und die Sensationsgier einzudämmen. Auch nach dem Tod bleibt er überlebensgroß: Wegen des Inhalts des Films, stellte Sundance vor Ort jederzeit einsatzbereite Berater für jeden, der traumatisiert würde, zur Verfügung.
Und wisst ihr, ich verstehe es. Ob wahr oder nicht, eine vierstündige Dokumentation, die über einen angeblichen Missbrauch berichtet, erinnert mich sehr an eine Aversionstherapie für den guten alten Chellovek Alex im Clock Work Orange-Stil. Das muss man erst mal aushalten. Ich selbst musste kürzlich bei der Netflix Serie Ted Bundy aufgrund meiner eigenen Erfahrungen mit böswilligen Narzissten, dem Triggern eines früheren Missbrauchs und der kreativen Regieführung der Serie eine Pause einlegen. Es war einfach zu viel für mich, die ganze Serie ohne Hilfe durchzustehen. Es gab jedoch keine Warnung und auch niemand, der präventiv anwesend war, um meine Hand zu halten.
Also warum nicht? Geben wir dem Publikum im Voraus ein Signal, dass das, was sie sehen werden verrückt und sehr bizarr sein wird, einfach deshalb, weil es sich um Michael Jackson dreht.
Soweit ich weiß, gab es bei der Harvey Weinstein Dokumentation keine einsatzbereiten Trauma-Berater.
Ja, dieser Typ. Genau DER Harvey Weinstein. Erinnert ihr euch? Ganz oben an der Pyramide der zu Recht wütenden Missbrauchsopfer, die daran arbeiten, ihre Peiniger zu entmachten. Dieser Typ – kommt er euch bekannt vor?
Tweet HBO: Leaving Neverland Premiere am 3. und 4. März
Antwort-Tweet Jessica Vill: Oh, 4 Tage vor Weinsteins Hauptverhandlung am 7. März? Und ist Harvey Weinstein nicht der Typ, der eure Show „Entourage“ produziert? Das ist aber ein sehr angenehmer Zufall, dass all diese Lügen über MJ die negative Presse über Weinstein ersticken.
Ich werde nicht alles wiederholen, was die Michael Jackson Community dem Publikum in Erinnerung gerufen hat. Aber kurz zusammengefasst:
- Michael Jackson wurde 2005 freigesprochen, und die Geschworenen würden auch heute das gleiche Urteil fällen (Anmerkung: The Jury Speaks – eine Serie, in der es um wahre Fälle der Vergangenheit geht, sendete eine Folge mit den Geschworen von Michaels Prozess 2005. Diese Geschworenen standen auch 2017 noch dazu, dass er unschuldig war.)
- Wade Robson war einer der stärksten Zeugen der Verteidigung, der dann seiner Meinung nach einer plötzlichen Erleuchtung änderte und 2013 beschloss, Michael Jacksons Estate zu verklagen. Seine Klage wurde jedoch abgewiesen.
- Michael Jackson wurde 1993 nicht angeklagt, weil eine Grand Jury zweimal beschloss, ihn aus Mangel an Beweisen nicht zu verklagen.
- Das FBI führten Akten über MJ und in den 10 Jahren der Ermittlung, sowohl vom LAPD als auch dem FBI, fand man keinerlei Beweise, die Jackson mit einer kriminellen Handlung in Verbindung brachten.
Wer glaubt, dass eine dieser Aussagen nicht stimmt, kann gerne selbst nachforschen, um sich zu überzeugen. Abgesehen von diesen Fakten findet man dann in dem Zusammenhang auch Hinweise auf Erpressung, absichtliche falsche Handhabung von Beweismitteln, und ganz offensichtliche Versuche Jackson fälschlich zu bezichtigen und hereinzulegen. Man wird auch herausfinden, welche Rolle Wade Robson spielte, dass er in der Fangemeinde bekannt war und 2005 einer der stärksten Zeugen der Verteidigung war.
Bei keinem der Punkte handelt es sich nur um eine Formsache, Hysterie oder blinde Loyalität. Es handelt sich vielmehr um ernsthafte Bemühungen, kriminelle Handlungen herauszufinden und den Beschuldigten oder Verdächtigen zur Verantwortung zu ziehen – es wurde jedoch nichts gefunden.
Was ist also der Zweck dieser ständigen Versuche, Michael Jacksons Verhalten, das sich immer wieder als nicht kriminell bewiesen hat, auch noch nach seinem Tod zu untersuchen? Sein Leben war sicherlich ungewöhnlich. Aber kriminell? Nein!
Und auch wenn es das wäre, was genau sollte dann passieren? Sollte er von Forest Lawn exhumiert und ins Gefängnis geworfen werden?
Jacksons ältester Neffe, Taj, hat es auf den Punkt gebracht:
Quelle: Taj Jackson Twitter – Nicht verwunderlich, dass der Hass aus zwei der rassistischsten Länder der Welt ausgeht. Seht, wer die Steine wirft, und fragt euch, warum. Fragt euch, warum sie hinter einem toten, schwarzen Mann her sind, der für unschuldig befunden wurde, obwohl es in der Branche viele bekannte weiße Täter gibt.
Egal, welche Meinung ihr von ihm oder seiner Unschuld habt, es wird in unserer Lebenszeit keinen anderen „Michael Jackson“ geben. Ob ihr ihn für einen Engel oder Heiligen unter uns Menschen, eine Verkörperung eines tragischen Genies oder nur für einen Verrückten, der auf der Bühne herumtanzt, haltet – es ist nicht zu leugnen, dass seine Präsenz und das soziale Phänomen inhärent einzigartig waren und wir es nicht neu erschaffen können.
Michael Jackson starb 2009. Das war vor etwa 10 Jahren. Habt ihr davon gehört? Vielleicht, als euere Internetverbindung nach einem Zusammenbruch am 25. Juni 2009 wieder funktionierte. Später hieß es, es war die Story des Jahrzehnts.
Was genau sollte passieren, wenn Robson and Safechucks Behauptungen stimmen würden? Sollte sich die Strafverfolgung verbessern, die proaktive Vorgehensweise, um verletzliche Kinder und Erwachsene zu schützen, effektiver werden?
Wie wäre es dann mit schnellen und gleichen Konsequenzen für aktuelle und Wiederholungstäter?
Ist es das, was ihr wirklich wollt?
Diese angeblichen Täter leben und es geht ihnen gut. Manche von ihnen sind angeklagt und wir können nur hoffen, dass ihnen schnell ein gerechtes Urteil zukommt.
Aber nicht alle von ihnen.
Tatsächlich ist es so, dass manchen von ihnen vergeben wurde, und sie ihre Karrieren fortsetzen können, als sei nichts passiert, oder dass ihre selbstauferlegten Auszeiten ausreichend waren.
Im Laufe der Geschichte waren öffentliche Urteile, Erhängungen und Hinrichtungen ein gesellschaftliches und unterhaltsames Ereignis für das Volk. Besonders in der Hand von puritanischen Kolonisten. Es gibt nichts, was das weiße Amerika mehr liebt, als eine gute öffentliche Hinrichtung. Nur dass wir jetzt die Realität des Todes fürchten und so tun, als existiere er nicht, befriedigen wir uns in unserem modernen Zeitalter mit der Umsetzung durch keimfreie und offizielle Funktionen. Fällt das Gericht der öffentlichen Meinung ein Urteil, muss es wahr sein, und die Todesstrafe muss schnell und unmittelbar vollzogen werden.
Wir haben die Sklaven von den Feldern in die Gefängnisse verlegt (wo sie immer noch auf den Feldern arbeiten). Wir erlauben Schwarzen, neben uns die Sprossen der Karriereleitern zu erklimmen, nur um sie dann zu kippen oder auf halbem Weg abzusägen, und über ihren Absturz zu lachen.
Wenn sie Alleinerziehende sind, zahlen ihre Kinder den Preis für ihren Erfolg. Wir sammeln ihre Paparazzi- und Fahndungsfotos, hinterfragen ihren Geschmack für europäische Kunst und beschämen sie, wenn sie die Spuren ihrer eigenen Kultur und Herkunft erforschen, feiern und ehren.
Über Jahrhunderte erzwingen wir immer mehr Anpassung. Wir haben gelernt, dass wir Menschen von innen brechen können, ohne jemals eine Hand an sie zu legen und es auf dieselbe Weise auch enden lassen: ein öffentlicher und demütigender Tod.
Michael Jackson hat nicht nur die Kultur beeinflusst, er ist eine Kultur für sich. Er hat die höchste Stufe erreicht. Nicht nur als Mensch mit einem westafrikanischen, sondern auch mit indianischem und europäischem Erbe hat er die modernsten westlichen Ideale übertroffen: Reichtum, Individualismus und ein Maß an Berühmtheit, das die Beatles glaubten, erreicht zu haben, als sie sich mit Jesus verglichen.
Im Gegenzug haben wir ihn auf die modernste westliche Art konsumiert. Er ist der einzige Mensch in der Geschichte der Menschheit, der solche Höhen erreicht hat, und das Weiße Amerika hat vergessen, dass er menschlich und somit endlich ist. Wir stampfen und klatschen für sein Talent, sehnen uns nach seiner Kunst, loben ihn dafür, dass er alle Barrieren durchbrochen hat, die wir ihm absichtlich in den Weg stellten, und dann wenden wir uns ab, schlagen ihn und fordern, dass er sich wieder in seine Reihe begibt oder den Galgen besteigt.
Selbst jetzt, als er längst tot ist und nichts mehr zu holen ist, erwarten wir, dass er den Preis für die Verbrechen anderer bezahlt. Für unsere eigenen.
Die Michael-Jackson-Kakofonie ist insofern faszinierend, als es überhaupt nicht um Jackson geht… Man wird ihm nicht so schnell verzeihen, dass er so viele Spieße umgedreht hat, er hat alle überholt, und der Mann, der im Casino von Monte-Carlo die Bank gesprengt hat, ist nichts gegen Michael. Der ganze Lärm dreht sich letztlich um Amerika als die verlogenen Wächter des schwarzen Lebens und Reichtums, um die Schwarzen, hauptsächlich die männlichen, und um die brennende, verdrängte amerikanische Schuld; und um Sex und sexuelle Rollen und sexuelle Panik, um Geld, Erfolg und Verzweiflung.“ – James Baldwin
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4 Antworten zu „Michael Jackson ist nicht euer #MeToo Minstrel“
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