In einem ausführlichen Interview beleuchteten Tom Mesereau und Susan Yu, Anwälte von Michael Jackson, den Prozess von 2005. Sie schilderten Jackson als angenehmen und kooperativen Klienten, der unter dem Prozess enorm litt. Nach fast fünf Monaten wurde Jackson in allen 14 Anklagepunkten freigesprochen. Mesereau und Yu beschrieben Jackson als menschenliebend und zielgerichtet darauf bedacht, die Welt durch Liebe und Musik positiv zu beeinflussen. Sie hoben insbesondere seine Mildtätigkeit und seinen Fokus auf Kinder hervor.
13. Juni 2005 – Unschuldig – in allen Punkten der Anklage …
Tom Mesereau über Michael und den Prozess von 2005 – Interview von Deborah Kunesh
Deborah Kunesh: Was für ein Klient war Michael, wie war es, mit ihm zu arbeiten?
Tom Mesereau: Er war ein sehr angenehmer Klient. Er war sehr kooperativ, er hörte zu, war respektvoll mir gegenüber, Susan Yu und allen Mitarbeitern. Das negativste, was ich sagen kann, ist, dass er manchmal unnahbar/unerreichbar war. Manchmal war es schwer, ihn zu erreichen (mental), aber ich denke, das war deshalb so, weil er so ängstlich und besorgt über diesen Prozess war, aber es war angenehm, mit ihm zu arbeiten.
Deborah Kunesh: Ich denke mir, dass es entsetzlich sein muss, wenn die Leute solche Sachen über dich sagen. Wie ist er mit all dem damit verbundenen Stress umgegangen?
Tom Mesereau: Ich denke, das war sehr schwer für ihn. Wissen Sie, ich sprach oft mit ihm frühmorgens, denn mein Plan war es, um 19.30 Uhr oder spätestens um 20.00 Uhr im Bett zu sein und um 3.00 aufzustehen, täglich, ohne Ausnahme. Michael ist jemand, der oft frühmorgens auf war und auf Neverland herumlief, um zu entspannen, in der Natur zu sein, den Himmel, den Mond und die Sterne anzusehen und er rief mich oft um 3 oder 4 Uhr morgens an. Er litt unter den Sorgen, sicherlich war er sehr bedrückt, und er hatte Schlafprobleme. Das ist alles normal für jemanden, der solchen Beschuldigungen entgegensieht, wie er es tat.
Deborah Kunesh: Als ich Aphrodite Jones befragte, erwähnte sie, dass die Anklage Zeugen berufen hätte, Freunde und Leute, die Michael nahe waren, und dass er schwere Zeiten hatte, mit einigem, was sie sagten?
Tom Mesereau: Es war eine schreckliche Erfahrung, es war schmerzhaft und fürchterlich. Er konnte es nicht glauben, als er manche Aussagen hörte. Er konnte nicht glauben, dass ihn jemand beschuldigte, Kindern weh zu tun. Und er konnte nicht glauben, dass ihn jemand beschuldigte, es eingefädelt zu haben, eine Familie gefangenzuhalten, zu entführen und zu erpressen. Das waren Dinge, die für Michael nicht mal vorstellbar waren, und ihn damit auch noch zu beschuldigen und dafür Zeugen zu berufen, die eindeutig nicht die Wahrheit sagten, zu versuchen eine Sache gegen ihn aufzubauen, das war sehr beängstigend und entmutigend für ihn.
Deborah Kunesh: Der Prozess ging über 4 Monate?
Tom Mesereau: Es waren fast 5 Monate. Er begann am 31. Januar und endete Mitte Juni.
Deborah Kunesh: An wie vielen Tagen in der Woche fand er statt?
Tom Mesereau: 5 Tage in der Woche.
Deborah Kunesh: Als die „NICHT SCHULDIG“ Urteile verlesen wurden, wie hat Michael reagiert?
Tom Mesereau: An diesem besonderen Tag sah er schlimm aus. Seine Wangen waren eingesunken, er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Er sah schlimm aus. Er sagte kein Wort bis zum letzten „NICHT SCHULDIG“. Es waren 14 „NICHT SCHULDIG“ Dann haben wir uns umarmt und er sagte „DANKE“
Deborah Kunesh: Ich hörte, dass sie sich vor diesem letzten Tag, wo diese Urteile verlesen wurden, ziemlich sicher fühlten, dass er freigesprochen würde. War es nur ein Gefühl, was sie hatten?
Tom Mesereau: Ich hatte das starke Gefühl, dass diese Jury ihn nicht verurteilen würde. Ich habe nie erwartet, dass Michael Jackson auch nur in einem Anklagepunkt für schuldig befunden würde. Ich glaubte und glaube immer noch, dass er total unschuldig war und fälschlich beschuldigt wurde. Aber man weiß nie, was die Jury tun wird. Die Jury bestand aus 12 Personen, die ich nicht kannte. Weil der Prozess 5 Monate dauerte, konnte ich sie beobachten, ihre Haltung und die Wirkung von Aussagen und Zeugen. Ich war fest überzeugt davon, dass die Anklage sie nicht dazu bringen konnte, ihn für irgendetwas zu verurteilen. Ich wusste nicht, ob die Geschworenen ihn einstimmig von jedem der 14 Vorwürfe freisprechen würden. Das konnte natürlich niemand wissen. Trotzdem, als ich hörte, dass die Geschworenen zu einem einstimmigen Urteil über die 14 Anklagepunkte gekommen waren, da wusste ich tief in meinem Herzen, dass er von allem freigesprochen werden würde. Diese Anklage war eine Verzerrung von Recht (Gerechtigkeit) und eine der gemeinsten Attacken auf eine unschuldige Person, in der ganzen Justizgeschichte.
Deborah Kunesh: Was ist der Unterschied zwischen „Freispruch“ und „Unschuldig“?
Tom Mesereau: Es gibt keinen Unterschied zwischen einem Freispruch, und „für unschuldig befunden“ zu werden.
Deborah Kunesh: Gibt es etwas Bestimmtes, was sie über Michael teilen wollen, darüber, wer er war? Was möchten sie, dass die Öffentlichkeit über Michael und über das Verfahren wissen sollte?
Tom Mesereau: Michael Jackson war einer der nettesten und freundlichsten Menschen, die ich je getroffen habe. Er wollte wirklich mehr tun, als nur ein musikalisches Genie zu sein. Er wollte die Welt verändern und durch Liebe heilen. Mit Güte und mit Kunst und mit Musik und ich glaube, dass die Welt ein besserer Platz ist, weil er mit uns hier war. Er war sehr sanft, sehr liebenswürdig. Da war … ich unterscheide, zwischen dem „universellen“ und dem „individuellen“ Michael. Der universelle Michael wollte die ganze Welt ändern, er wollte, dass sich alles um die Kinder drehte, und er fühlte, dass wenn die Kinder geliebt und geachtet würden, sich die Gewalt in der Welt reduzieren würde, dass die Niedertracht, die Armut und all die wichtigen Probleme der Welt sich dann signifikant ändern würden. Er fühlte, dass der Weg dahin der war, sich um die Kinder der Welt zu kümmern. Das ist der universelle Michael, der dachte, er könne die Welt mit Musik und Liebe heilen und mit humanitären Botschaften. Er war einer der größten Menschenfreunde in der Geschichte, er steht sogar im Guinness Buch der Rekorde, als der größte Wohltäter für Belange von Kindern, aber die Presse fokussiert das nicht. Da war auch noch das Individuum Michael, mit dem hatte ich zu tun, der Mensch, der es liebte, ein Kind lachen zu sehen. Er baute Neverland, um Kinder glücklich zu machen. Er war einer der wohlhabendsten Menschen der Welt, er hätte all sein Geld für sich verschwenden können. Aber er hatte stattdessen einen Zoo, einen Vergnügungspark, ein Theater und Figuren, die den Kindern der Welt gewidmet waren. Wenn sie die Kunst in seinem Haus betrachten, dreht sich vieles um Kinder, man sieht sie glücklich und so respektiert wie sie sind. Ihre Rasse, Religion oder welche Traditionen sie haben. Er war jemand, der es liebte, Kinder lachen zu sehen. Er liebte es, wenn die Kinder aus der City, die in Armut und Gewalt aufwuchsen, nach Neverland kamen und Giraffen betrachteten und lachten, Elefanten ansahen und lachten. Sie bekamen umsonst Eis und konnten einfach glücklich sein. Aber unglücklicherweise zieht es auch die „Haie“ an, wenn du so wohlhabend bist und so ein Genie, besonders wenn du das noch mit einer gewissen Naivität verbindest, mit einer Person, die nicht immerzu mit Geld – und Rechtsangelegenheiten beschäftigt sein will. Er wollte kreativ und menschlich sein, das macht dich zu einem Ziel von unseriösen Gerichtsverfahren und Anschuldigungen.
Deborah Kunesh: Das ist großartig, denn ich möchte, dass die Menschen dadurch erkennen, wie er wirklich war, ich denke, das fehlt bisher.
Tom Mesereau: Natürlich, die Medien wollen immer nur Schockierendes, Leute durchs Feuer gehen sehen. Und sie haben gehofft, dass er angeklagt wird, sie hätten noch jahrelang Geschichten darüber machen können, wie er aussieht und was er im Gefängnis macht und ob er sich umbringen wird. Glauben sie mir, sie lechzten danach, dass er verurteilt würde und sie machten ihre Reportagen so, dass es die Jury beeinflussen sollte, ihn zu verurteilen. Sogar über mich gab es in der Zeit viele verzerrte Aussagen.
Deborah Kunesh: Wirklich?
Tom Mesereau: Aber sicher.
Deborah Kunesh: Es ist traurig, dass die Welt so ist.
Tom Mesereau: Jeder hoffte, Profit von seiner Zerstörung zu haben. Es war furchtbar. Es ist einer der stolzesten Momente meines Lebens – ihn freizusprechen, ihn zu rehabilitieren. Rückblickend kann ich sagen, dass er nur noch etwa 4 Jahre zu leben hatte, aber die hatte er wenigstes mit seinen Kindern und er war rehabilitiert. Das Verfahren war so ungerecht, der Fall war unrecht und unglaubwürdig. Auf seiner Beerdigung war (…) Dave Dave. (David Rothenburg) Michael hatte sich um ihn gekümmert und er (Dave Dave) redete auf der Trauerfeier darüber, welch eine liebenswürdige, ehrbare, großzügige Person Michael Jackson war. Ich habe mitbekommen, dass überall in der Welt solche Kinder waren, für die er das tat. Benachteiligte und kranke Kinder. Michael hat Checks geschrieben, aber niemand hat darüber berichtet. Er hat es nicht getan, um damit bekannt zu werden, er hat es getan, weil es von seinem Herzen kam. Wissen sie? Ich denke, das grausamste, was man je tun konnte, war, seine Liebe zu Kindern, sein Verlangen, Kindern zu helfen, umzudrehen und gegen ihn zu verwenden, ihn ein Monster zu nennen, wie sie es taten. Es war der Horror.
Deborah Kunesh: Du nimmst genau das, was einem Menschen am wichtigsten ist, und verwendest es gegen ihn.
Tom Mesereau: Es war wirklich herzzerreißend, bei ihm zu sein, und mit anzusehen, was diese Sache mit ihm machte, ich glaube nicht, dass er sich emotional jemals wieder ganz davon erholt hat.
Deborah Kunesh: Ich kann mir denken, dass das etwas ist, über das man nur sehr schwer hinwegkommen kann. Danke für alles, was sie mit mir geteilt haben.
Susan Yu spricht über Michael
Susan Yu: Er ist ein sehr mitfühlender, freundlicher, großzügiger Mensch, mit viel Tiefe und Substanz. Er ist sehr philosophisch und hat ein sehr gütiges Herz, und ich denke, das ist eines der Dinge, die die Leute nicht über Michael wissen.
Frage: Nach dem Urteil haben sie sich mit den Familienmitgliedern umarmt … was ging in ihnen in dem Moment vor?
Susan Yu: Ich habe nicht viel gedacht, in dem Moment, es war einfach eine spontane, natürliche Sache, es kam dadurch, dass ich mit der Familie ein sehr nahes Verhältnis entwickelt hatte, besonders mit Katherine und Michael, wir verbrachten sehr viel Zeit zusammen, und es war einfach nur natürlich für mich, denn wir hatten so viel gemeinsam durchgemacht, viele Qualen, viel Leid, wir haben viele starke Gefühle ausgetauscht. Deshalb war es nur ganz natürlich und spontan, diesen großen Sieg zu teilen.
Frage: Befreunden sie sich üblicherweise mit ihren Klienten?
Susan Yu: Es ist sicher nicht einmalig, aber es ist auch nicht üblich. Es hängt sehr vom Klient ab. Und ich muss wirklich sagen, dass Michael sicher einer der besten Klienten war, den ich je hatte – es wird keinen besseren Klienten geben als Michael Jackson. Er ist großzügig, freundlich, dankbar, er dankt dir für alles, was du tust, jeden Tag – er ist sicher einer der intelligentesten Menschen, die ich je traf, einer der am meisten mitfühlenden … Deshalb gab es diese Art Verbindung, die sich aus Vertrauen und starken Gefühlen entwickelt hat – es ist nicht üblich, es ist schon ungewöhnlich.
Quelle:
Eine Stellungnahme vom August 2004
26. Juni 2005 – Michaels Botschaft, von seiner damaligen Website:
„Ohne Gott, meine Kinder, meine Familie und euch, meine Fans, hätte ich das nicht durchgestanden. Eure Liebe, Unterstützung und Loyalität machte das möglich. Ihr wart da, als ich euch wirklich brauchte. Ich werde euch nie vergessen. Eure immerwährende Liebe hielt mich, trocknete meine Tränen, und trug mich. Eure Zuneigung und Unterstützung werde ich für immer wertschätzen. Ihr seid meine Inspiration. – Love, Michael Jackson“
English Version
On June 26, 2005, thirteen days after his trial acquittal in California, Michael Jackson released a message to fans on his now defunct website. The message reads:
“Without God, my children, my family and you, my fans, I could not have made it through. Your love, support and loyalty made it all possible. You were there when I really needed you. I will never forget you. Your ever-present love held me, dried my tears, and carried me through. I will treasure your devotion and support forever. You are my inspiration. – Love, Michael Jackson”
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2 Antworten zu „Tom Mesereau über Michael Jackson und den Prozess 2005“
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