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Ebony/Jet Interview 1987, Michael spricht mit Darryl Dennard

by on 3. February 2014

Ebony/Jet Interview 1987, Michael spricht mit Darryl Dennard

Michael Jackson Ebony/Jet Interview 1987 conducted on Sept. 26 by Darryl Dennard backstage during a ‘Bad’ tour rehearsal in Japan.

Darryl dennard Ebony

script english: http://mjtranslate.com/pl/interviews/459

Darryl Dennard: Es ist jetzt fast vier Jahre her, seitdem du ein Album aufgenommen hast. Wie fühlst du dich jetzt, wo dein neues Album herauskommt?

Michael: Ich fühle mich wie regeneriert, nachdem ich solange daran gearbeitet habe. Viele Leute sehen nur das Ergebnis der Arbeit. Sie sehen nie die andere Seite, was du durchmachen musst, um zu dem Ergebnis zu kommen. Ich fühle mich regeneriert und glücklich. Es ist wie ein Jubeln, ein Fest: „Wir haben es geschafft“.

Darryl: Wie lange hat es gedauert – du hast 7 oder 8 Songs geschrieben – wie lange dauerte dieser kreative Prozess?

Michael: Ich weiß nicht, wie lange der kreative Prozess dauert. Ich weiß es wirklich nicht. Ich zähle ja nicht einmal die Stunden oder irgendetwas in der Art. Jeder Song ist anders, manchmal geschieht es schnell, manchmal langsam. Keiner kann genau sagen, was der kreative Prozess ist. Ich habe so gut wie nichts damit zu tun. Es wird im Weltraum erschaffen. Es ist Gottes Werk, nicht meins.

Darryl: Wo wir gerade davon sprechen: Gott gibt uns viele Gaben, und du bist mit sehr vielen Gaben gesegnet. Und es scheint, dass auch viel von dir erwartet wird. Bereust du manchmal, so unglaublich berühmt zu sein?

Michael: Manchmal. Nur manchmal. Ich möchte mich manchmal irgendwo einschleichen, ohne einen Aufstand zu verursachen. Und das funktioniert nicht immer. Die Leute fangen an zu schreien – was nett ist, ich sollte mich nicht beschweren.

Darryl: Aber du hast das Recht, dich zu beschweren. Jeder hat das Recht raus zugehen und einfach ungestört zu sein. Aber es sieht so aus, als hättest du nicht das Recht dazu.

Michael: Oh, das ist Teil meines Jobs, würde ich sagen.

Darryl: Was denkst du über den Song Bad? Wir sprachen schon darüber und für mich passt es genau zu dir – du bist der „Schlimmste“ (the badest) – wenn es um die Plattenindustrie geht.

Michael: Oh— also… es ist wirklich anders, als alles, was ich je aufgenommen habe. Was ich je geschrieben habe. Das ist ein mutiges Statement. Ich meine es auf die gute Art – nimm es also nicht zu ernst. Es ist die Art zu sagen, ‘du bist cool’, ‘du bist in Ordnung’, ‘du bist taff’. Ich sage damit nicht, ich bin schlimm/schlecht im Sinn von kriminell. Natürlich werden die Leute es auch so verstehen. Es ist schon ein mutiges Statement.

Darryl: Was ist mit dem Video? Viele Songs dieses Albums haben sozialkritische Aussagen. Auch das (Bad)-Video zeigt das. Ich denke, dass du selbst wahrscheinlich nicht diese Erfahrung gemacht hast, aber ich heisse auch Darryl, und ich bin in Harlem aufgewachsen und ich ging weg, um zu Schule zu gehen und auch ich musste mit Gruppenzwang zurecht kommen. Wie bist du auf die Idee gekommen, so etwas zu machen?

Michael: Es war nicht wirklich meine Idee – es ist eigentlich Teil einer wahren Geschichte.

Darryl: Es ist meine Geschichte…

Michael: Ja, auch deine Geschichte… Aber was wirklich passierte ist, dass dieser Junge… (lacht)…(spricht mit Frank…(lacht) „reiss keine Gesichter..“) – neuer Take…:)

Frank faces

– „Frank, don’t make faces!“ –

Darryl: Du sagtest, dass du das Video nicht selbst geschrieben hast, aber es ist fast wie die Geschichte meines Lebens, aber du sagst, es basiert auf einer anderen Person.

Michael: Ja, dieser Junge ging ausserhalb zur Schule, er kommt aus dem Ghetto und versucht etwas aus seinem Leben zu machen. Er lässt also seine alten Freunde zurück, und als er wieder kommt, in den Ferien, da waren seine Freunde neidisch auf ihn und brachten ihn um. Aber in dem Film sterbe ich natürlich nicht. Es ist also eine wahre Geschichte, die wir aus dem Time- oder Newsweek- Magazine haben. Er war auch ein schwarzer Junge, so wie ich, und ja – es ist eine traurige Geschichte.

Darryl: Was fühlst du, wenn du solche traurigen Geschichten mitbekommst?

Michael: Solche Dinge sind sehr traurig, sehr negativ, denn es ist falsch. Das Leben ist doch so, dass man wachsen möchte und besser werden will – so wie wenn man einen Samen pflanzt und er zu etwas wunderbarem heranwächst und niemals stirbt. Ich denke, so sollten die Menschen sein.

Darryl: Mein liebster Song des Albums ist Man In The Mirror.

Michael: Oh ja… ich mag ihn auch sehr…

Darryl: Ich mag das Feeling…was immer du auf dieser Welt tun möchtest, es beginnt mit dir selbst.

Michael: Das ist auch meine Philosophie: Wenn du die Welt zu einem besseren Ort machen möchtest, sieh dich selbst an, und verändere etwas.(If you want to make the world a better place, take a look at yourself, and then make a change). Die Leute schätzen sich selbst nicht ehrlich ein. Sie zeigen nicht mit dem Finger auf sich selbst, es ist immer der Fehler der anderen. Du solltest dich selbst ändern, dich selbst betrachten, dich selbst verbessern.

Darryl: Wenn du in den Spiegel schaust, bist du mit dem, was du siehst, zufrieden?

Michael: In welcher Beziehung?

Darryl: Hinsichtlich dieser Philosophie…

Michael: Ich bin nie völlig zufrieden. Ich wünsche mir immer, die Welt könnte ein besserer Ort sein. Nein, überhaupt nicht! Ich hoffe, dass ich das mit meiner Musik tun kann, und den Menschen etwas Glück bringen, etwas Freude und Frieden in ihr Leben.

Darryl: Bist du ein Mensch, der viel betet?

Michael: Oh ja, ich bete viel. Ich sehe einen wunderschönen Sonnenuntergang und sage: „Gott, das ist wunderschön.. Danke.“, oder das Lächeln eines Babys, die Flügel eines Schmetterlings oder etwas ähnliches.

Darryl: Auf der Albumversion von I Just Can’t Stop Lovin’ You machst du sehr sinnliche Bemerkungen zu einer Frau, neben der du liegst.

Michael: Ich lag in einem Bett, als ich das aufnahm. Ich lag in einem Bett, zugedeckt und alles…und ich machte die ganze Aufnahme im Dunkeln.

Darryl: Der Text sagt „weil die Leute mich nicht richtig verstehen..“

Michael: Ja, ich sage: „Viele Menschen verstehen mich falsch… Weil sie mich nicht kennen.“ Ich schätze, das stimmt. Die Leute glauben viele verrückte Geschichten, die sie lesen. Manches stimmt, manches nicht…

Darryl: Verletzt es dich, diese verrückten Geschichten zu lesen?

Michael: Manchmal, aber es ist Teil des Jobs…

Darryl: Magst du nicht oft sagen „Hey, das stimmt nicht..“?

Michael: Ja, oftmals. Aber warum der Sache noch mehr Aufmerksamkeit schenken…

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Darryl: Da gibt es noch einen anderen Lieblingssong von mir – nicht so sehr, wie Man in The Mirror – es ist Liberian Girl. Gibt es in deinem Leben ein „Liberian Girl“?

Michael: Nein… ich schrieb das in meinem Haus, im Gameroom, ich spielte Flipper oder so etwas… und der Song schoss mir plötzlich in den Kopf. Ich rannte nach oben und nahm es auf Band auf, und daraus wurde Liberian Girl. Das Gleiche passierte mit „we are the world, we are the children…“ (singt) Ich weiß nicht, warum diese Worte kamen, sie kamen einfach genau so.. „we are the ones who make a brighter day, so let’s start giving…“ Ich habe nicht darüber nachgedacht, es kam einfach so. Es kommt einfach so.

Darryl: Du sagtest, es dauerte so lange, all die verschiedenen Songs für das Album zu machen. Und jeder Song ist unterschiedlich. Du hast Calypso-Einflüsse, Reggae-Einflüsse, bei einem den neuen coolen Sound, Heavy Metal bei einem anderen, Dirty Diana..

Michael: Ich liebe Dirty Diana. Einer meiner Liebsten…

Darryl: Warum?

Michael: Weil es die Lebensgeschichte eines Groupies ist. Ich mag das Wort Groupie nicht – aber es sagt, was es ist. Und es ist, was ich erfahren habe und viele Leute, die „on the Road“ aufgewachsen sind. So wie ich – ich kann mich nicht daran erinnern, nicht aufgetreten zu sein.

Darryl: Glaubst du, du hast etwas verpasst – weil du dich nicht an Zeiten erinnern kannst, wo du nicht aufgetreten bist?

Michael: Sicherlich. Aber ich habe auch viel erreicht. Viele Menschen kommen nie aus ihrer Heimatstadt heraus, und können nicht andere, wunderbare Orte sehen. Viele können nur über die schönen Orte lesen, die ich überall auf der Welt zu sehen bekam. Ich bin sehr glücklich darüber. Du kannst niemals alles haben.

Darryl: Wie fühlt es sich an, wenn du irgendwo ein Konzert gibst, und es sind dort Tausende Menschen die zu dir kommen, nur um das einmal zu sehen.

Michael: Das ist ein wundervolles Gefühl. Besonders, wenn ich sie lachen sehe.. ich liebe die Fans. Es ist wirklich sehr süß… ich bin sehr dankbar. So fühle ich wirklich, ich nehme nichts davon als selbstverständlich.

Darryl: Was würdest du sagen, interessiert dich am Leben am meisten?

Michael: Was mich am Leben am meisten interessiert… ist Lernen. Neue Dinge herauszufinden. Neue Welten zu erforschen. Ich interessiere mich sehr für die menschliche Anatomie, für das Gehirn, so viele verschiedene Dinge…

Darryl: Du bist auch sehr interessiert an den Knochen des Elefantenmenschen Joseph Merrick? Kommt das von deinem Interesse für Anatomie?

Michael: Ich war zwei Mal in der „London school for doctors“ und habe die Überreste von Joseph Merrick angesehen, dem ich mich nahe fühle. Ich liebe die Geschichte des Elefantenmenschen, es ist eine sehr traurige Geschichte.

Darryl: Würdest du gerne irgendwann ein Remake von diesem Film machen?

Michael: Mhhm, vielleicht. Aber ich denke, es wurde schon so gut gemacht, mit David Lynch, dass ich nicht glaube, noch etwas besseres zu dem, was sie gemacht haben, beitragen zu können.

Darryl: Mir gefällt der Teil am besten, nachdem er Vertrauen gefasst hat, und er auf dem Rückweg ist, in der U-Bahnstation, und er schliesslich schreit. „lasst mich in Ruhe!“ (Leave me alone!“)

Michael: Ja… “Leave me alone..I’m not an animal, I’m a human being“ (Lasst mich in Ruhe, ich bin kein Tier, ich bin ein menschliches Wesen)

Darryl: Behandeln wir als Menschen die Leute manchmal wie Tiere?

Michael: Ich glaube schon. Darum geht es im Krieg… bei so vielen Problemen in der Vergangenheit…

Darryl: Hast du Angst vor Krieg?

Michael: Ich glaube, niemand mag Krieg. Und ich mag keinen Krieg, ich möchte Frieden, ich bin ein gewaltfreier/friedlicher Mensch.

Darryl: Hast du schon einmal daran gedacht, eine Art Botschafter zu sein? Wegen der Tatsache, dass du auf der ganzen Welt akzeptiert bist, hast du je gedacht, du könntest ein Botschafter sein?

Michael: Ich empfinde es so, dass ich es mit meiner Musik schon bin und mit dem, was ich mit meiner Musik getan habe. Und es überschreitet alle Grenzen. Ich muss keine politischen Statements abgeben. Ich mache das alles mit Musik. Es überschreitet Sprachbarrieren und alles, es ist für alle Rassen. Ich treffe überall auf der Welt Menschen. Und es macht Spass, Kinder in Indien, oder in welchem Land auch immer zu sehen, die die Musik kennen.

ebonyJet1987

Darryl: Ok…letzte Frage, ich weiß deine Zeit zu schätzen… Warum hast du dich entschieden, deine World-Tour in Japan zu beginnen und den Fans hier in Amerika nicht vor Ende des Jahres die Chance zu geben, dich zu sehen?

Michael: Wie du dich erinnerst war die Victory Tour ein Tour durch ganz Amerika. Und die restliche Welt bekam nichts. Es ist gut, fair zu sein… Ich glaube sogar, es ist sehr fair, weil die Show viel besser sein wird, wenn wir hierhin kommen. Für mich persönlich ist eine Eröffnungsshow das schlimmste was man ansehen kann. Es ist nie so richtig, wie es sein sollte. Ansonsten tun das meine Manager – was immer sie buchen, wenn ich es mag, gehe ich dorthin. Und ich mag Japan, ich war schon dort.

Darryl: Ist es etwas anderes, weil du zum ersten Mal alleine auf Tour gehst?

Michael: Ich habe schon so vieles gemacht. So viele Solo-Projekte… seit ich jung war, mit 13 Jahren… Soloalben und Soloauftritte in TV-Shows, es ist nur eine weitere Richtung. Natürlich denkt man immer, ich sehe Marlon nicht neben mir, spüre nicht Jermaine, solche Dinge…

……………………..

Übersetzung: M.v.d.L.

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