Im Januar 1980 interviewte John Pidgeon Michael Jackson für eine Musik-Dokumentation im Auftrag von Capital Radio in seinem Haus in der Hayvenhurst Avenue, Los Angeles. Eine Besonderheit bei diesem Interview war, dass Pidgeon Michael nicht direkt befragte, sondern dass Michaels kleine Schwester Janet, damals 14 Jahre alt, dabei saß und die von Pidgeon gestellten Fragen neu formulierte und so an Michael richtete. In der Übersetzung finden sich immer die von Janet formulierten Fragen.
Frage: Michael, wie hast du in das Bild von Motown gepasst?
Michael: Wir machten eine Show im Regal Theater in Chicago, es war eine Art Talent Show und wir gewannen, und Gladys Knight und Bobby Taylor waren da, und sie erzählten Motown von uns. Und Motown wollte eine Audition von uns sehen, also gingen wir zu Berry Gordy nach Detroit – und all die Motown Stars waren dort, die Supremes, die Temptations, die Marvelettes, die Miracles, und wir spielten vor und sie liebten es. Nach dem Konzert, das wir für sie gaben, kam Diana Ross zu uns, und sie küsste uns, und sie sagte, sie möchte eine besondere Rolle in unserer Karriere übernehmen. So fing alles an, und wir brachten unsere erste Singel heraus, ‘I Want You Back’, es war eine Goldene, wie auch ‘ABC’, ‘The Love You Save’ und so weiter. So fing es an …
Frage: Hat Berry Gordy sich besonders um euch gekümmert?
Michael: Berry hatte die „Ober-Aufsicht“ über die J5, er war der Hauptmanager, er war der Kopf der ganzen Karriere bei Motown. Berry Gordy managte nur zwei Gruppen in der ganzen Motown Geschichte, das waren die Supremes und die Jackson 5. Also er war die wichtigste Kraft, die hinter uns stand, so wie auch mein Vater und meine Mutter.
Frage: 1970 wart ihr immer noch die Hauptattraktion bei Motown, während andere Gruppen die Company verlassen hatten und dort einige Veränderungen stattfanden.
Michael: Ja, das stimmt. Es war so aufregend, Teil dieser Company zu sein, wir lebten bei Berry Gordy, die Hälfte von uns wohnte bei ihm, 1,5 Jahre lang, die andere Hälfte wohnte bei Diana Ross. Berry und Diana wohnten nur einen Block voneinander entfernt. Es war sehr aufregend für uns, wir genossen es sehr. Wir denken nicht an die stressigen Jahre bei Motown, es lief einfach so gut. Wir genossen es einfach, wir machten die große Tour, und hatten alles, was wir wollten.
Frage: Weil ihr noch so jung wart, hattet ihr viel mitzureden, über eure Musik und die Art der Lieder, die ihr machen wolltet?
Michael: Nein. Wir machten hauptsächlich, was sie uns gaben, was sie uns sagten. Wir hatten ein wenig mitzureden, so in der Art von: „Das Lied sollte so oder so sein … oder blabla.“ Aber es war hauptsächlich das, was Barry von uns wollte, und es war immer gut.
Ich würde sagen, Motown war damals die beste Schule für mich, und ist es bis heute, es war wirklich das Beste. Die besten Leute waren dort und sind immer noch dort, es ist unbeschreiblich.
Frage: Wenn es eine Art Schule für dich war, was hast du dort darüber, wie man Platten macht, gelernt?
Michael: Ich lernte viel über das Produzieren, ich lernte, wie man eine Aufnahme schneidet und produziert. Ich lernte so viele Dinge. Ich lernte etwas über das Schreiben, einfach über all diese Dinge. Wenn ich mit Stevie Wonder in seinen Sessions zusammen war, dann saß ich einfach dabei und lernte, es war einfach unbeschreiblich. Wenn ein Produzent zu mir sagte, was ich machen sollte, und wie ich es machen sollte, durch all das habe ich so viel gelernt, es war wundervoll, es ist die beste Schule.
Frage: War Motown damals wie eine große Familie?
Michael: Ja, das ist wahr, alle arbeiteten zusammen, wir machten Sessions, und Berry Gordy kam einfach rein und er veränderte Dinge und niemand war sauer. Er sagte: „Mach es so, versuch es auf diese Art“, „Ich möchte, dass du es so singst, Michael“, „Ich will, dass du an dieser Zeile noch mal arbeitest.“ Es ist wie in den Disney Studios, wenn Walt Disney hereinkäme und von einem Studio ins andere geht und jeden motiviert, so wie eine Biene bestäubt, indem man von einem zum anderen geht, und die Leute motiviert, um sie bei der Sache zu halten. Berry war wunderbar darin, ein Lied zu nehmen, es in die richtige Richtung zu lenken, ihm das richtige „Flavour“ zu geben, um daraus einen Hit zu machen – er wusste einfach, was man dafür braucht, das ist etwas, was nicht jeder kann.
Frage: Aber wenn so viele Leute dir immer sagen wollten, wie du deine Lieder zu singen und zu machen hast, war es nicht irgendwann frustrierend für dich, und wolltest du es nicht auf deine Weise machen?
Michael: Ja, oft war das so. Ich hatte einige Dispute mit mehreren Produzenten von Motown, gerade um diese Frage. Und es wurde zu einem Haupt-Thema, Berry Gordy kam dazu und es ist etwas ausgeufert, aber wir kamen schließlich klar. Es war so, dass Produzenten mir sagen wollten, wie ich einzelne Worte zu betonen hätte. Ich sagte, wenn ich die Wörter so präzise ausspreche, nimmt es das Feeling von dem Song weg, es gab ein paar solcher Sachen. Aber wir regelten das, ich hatte recht und bekam es. (lacht) Aber es war auch eine Erfahrung, um daraus etwas zu lernen, ich wusste ja, was er wollte, aber es hätte so viel (von dem Song) genommen, wirklich.
Frage: Als ihr Jungs anfingt, war es Jackie, der Älteste, der am meisten gefragt wurde. Und als du immer mehr dazulerntest, wolltest du nicht mehr mitzureden haben?
Michael: Es gab da wirklich keinen Kopf von der Gruppe – die Leute sagen immer, ich sei der „Chef“, weil ich immer vorn stand, und sang und tanzte – aber es gab wirklich keinen „Anführer“. Wir sahen immer zu Jackie hoch, denn er war der älteste Bruder, wir respektierten ihn, aber es gab wirklich keinen Chef, wir ließen das Publikum entscheiden, was sie mochten, denn wir machten es ja für sie.
Frage: Wer suchte die Sachen aus, die ihr – als Band – machen wolltet?
Michael: Wir setzten uns zusammen, wir endeten nie mit einem Streit, wir setzten uns einfach zusammen. Meistens hatten wir die gleichen Ideen, es war nie wirklich ein Problem so in der Art von: „Ich will es so, und wir können es nicht so machen.“ Wir hatten meistens die gleichen Vorstellungen. Wenn es andere Vorschläge gab, die besser waren, dann sagte man, ja, das ist eine gute Idee. Es kam nie zu Abstimmungen. Wir alle hatten unsere eigenen Ideen.
Frage: Wessen Idee war es, dass du sowohl eine Solo Kariere starten solltest, als auch die Karriere mit deinen Brüdern machen solltest?
Michael: Das war die Idee von Berry Gordy, in unseren ersten Jahren bei Motown. Er dachte, ich solle etwas anderes versuchen, andere Dinge tun, ich sollte nicht nur einem Sound verpflichtet sein. Und als ich ‘Got To Be There’ aufnahm – mein erstes Solo-Album – da war es eine andere Art von Musik, und ich liebte das. Es hatte ein Soul-Flavour, aber auch ein Pop-Feeling, wie immer du es nennen magst, es war Musik und es war wunderschön und es war meine erste Solo Hit Aufnahme. Und danach kam ‚Ben‘, ein Film Soundtrack über eine Ratte, und egal wo wir auftraten, die Leute wollten es immer hören, wir konnten nicht von der Bühne, weil die Leute nach ‚Ben‘ riefen. Und ‘I Wanna Be There You Are’, ein großer Hit, Diana Ross’ Bruder schrieb das für mich. Oder ‘Rock’n Robin’, auch ein Hit. Als wir Motown verließen und zu CBS gingen, hatten wir einen Vertrag über eine bestimmte Anzahl von Alben, ein paar Alben von den Jacksons und ein paar Alben von mir, als Solo-Künstler. Und so kam es zu ‘Off The Wall’.
Frage: Als ihr Motown verlassen habt, war es schwierig für euch, sich darauf einzustellen, nicht mehr bei Motown zu sein?
Michael: Ja, das ist eine berechtigte Frage. Motown ist eine viel kleinere Firma, du kennst dort jedes Gesicht, du kennst sogar die Sekretärinnen beim Namen. Und wenn es ein Problem gab, konntest du einfach Berry Gordy rufen und er kam, und man sprach darüber. Und bei CBS, da gibt es Millionen von Angestellten, weltweit, und es war schwer, sich darauf einzustellen, eine solche große Familie. Wenn man dort jemand brauchte, musste man lange Wege gehen. Du kanntest die Leute geschäftlich, aber nicht wie einen persönlichen Freund. Und Berry war zwar auch unser Manager, aber auch wie ein Vater, solch ein Verhältnis hatten wir mit ihm.
Aber ich bekam auch mit der Zeit das Gefühl, mit CBS umzugehen, jeden zu kennen, es war so groß … OMG. (lacht)
Frage: Haben sich im Studio mit dem Wechsel von Motown zu CBS auch Dinge geändert?
Michael: Ich würde sagen, das war eine sehr spannende Situation, diese Zeit in meinem Leben, dieser Wechsel von Motown zu CBS. Es war eine ganz andere Welt, ich wusste nicht, was passieren würde, es passierte so viel, es war so spannend. Ich wusste nicht, was noch alles kam, und ich danke Gott, dass alles gut wurde. Wir gingen zu CBS und ich kannte dort niemand, alles, was ich wusste war, was wir laut dem Vertrag zu machen hatten. Wir gingen ins Studio und gaben einfach unser Bestes, und sie dachten, Gamble & Huff sollten uns produzieren und wir machten ein paar gute Songs mit ihnen, wie ‘Show You The Way To Go’, das ein Hit wurde, oder auch (ähm) …’Enjoy Yourself’ (lacht …) so viele Lieder … Und wir waren ja schon so lange in Studios und jetzt sagten sie uns, wir sollten unser eigenes Ding machen, es ist Zeit zum Schreiben, an der Zeit es selbst zu machen. Wir entschieden also, unsere Lieder selbst zu schreiben und zu produzieren, und das taten wir schließlich. Und wir mussten durch einiges durch, es gab so viele Leute, die nicht an deine Arbeit glauben, aber wir sagten, wir wissen, dass wir es können, und wir machten das Destiny Album, es bekam doppelt Platin. Das hatte noch mehr Auswirkungen auf uns. Und ‘Shake Your Body’, das ein großer Hit wurde, wie auch ‘Blame It on The Boogie’. Wir waren wirklich glücklich und wir hielten es für großartig, genau wie CBS.
Frage: Jeder war über das Destiny Album erfreut, aber abgesehen davon, dass es sich so gut verkaufte, wart ihr Jungs auch zufrieden damit, wie ihr es produziert hattet, oder dachtet ihr, ihr hättet es noch besser gekonnt?
Michael: Gut, ich dachte das bestimmt, und ich bin sicher, dass meine Brüder auch so dachten. Ich bin nie zufrieden mit etwas. Ich glaube sehr an Perfektion und ich bin einfach … ich bin nie zufrieden. Immer wenn ich eine Aufnahme gemacht habe und nach Hause komme, denke ich: „Oh nein, ich kann es nicht so lassen“, und ich gebe mich wieder daran, und wieder und wieder. Und wenn es dann Nr. 1 in den Charts ist, denke ich immer noch daran, was ich hätte (besser) machen können. Ich bin mit vielen Sachen noch lange nicht zufrieden. Es ist gut, zu versuchen alles auf diese Art zu perfektionieren, und ich will so bleiben, denn wenn du mit allem zufrieden bist, dann bleibst du auf dem Level und die Welt zieht an dir vorbei.
Frage: Hatte es mit The Wiz zu tun, dass du mit Quincy (Jones) zusammengekommen bist?
Michael: Ja, ich traf Quincy schon vorher, im Haus von Sammy Davies … und Sammy sagte ihm: „Dieser Typ ist wirklich …“, ich habe nicht so richtig aufgepasst, (was er sagte) und Quincy sagt „Tatsächlich?“ und Sammy sagte: „Warte bis du ihn siehst und blablabla …“ Also ich dort traf Quincy, ich wusste, er machte Soundtracks für TV-Shows, Filme und für Sachen wie 12 Angry Men usw … Aber das richtige Zusammentreffen mit Quincy, die wirkliche Verbindung, war das Wiz-Projekt, wir lernten uns wirklich kennen, es lief so gut mit uns. Ich rief ihn eines Tages an, und sagte: „Quincy, ich mache ein Album, ein Solo Album, ich habe die Songs geschrieben, die ich aufnehmen möchte, aber ich will einen wirklich guten Produzenten, der mit mir zusammen arbeitet. Ich will es auch selbst produzieren, aber ich möchte jemanden, der das mit mir zusammen macht.“ Ich sagte: „Kannst du jemand empfehlen?“ Und ich hatte wirklich nie daran gedacht … als er sagte „Smelly“ – er nannte mich Smelly – er sagte: „Smelly, warum lässt du mich das nicht machen?“
Und ich sagte: „Aahh … das ist eine großartige Idee!“ (lacht) und er sagte: „Ok, fangen wir an, nächste Woche setzen wir uns zusammen.“ Und wir begannen Pläne zu machen. So begann Off The Wall.
Frage: Rod Temperton als Songwriter zu nehmen, war das Quincys Idee?
Michael: Ich war auf Tour. Off The Wall zu machen dauerte so lange, weil wir nach England gingen, wir kamen zurück und ich ging ins Studio und arbeitete ein wenig daran, dann war ich wieder auf Tour. An den Wochenenden flog ich hin, um wieder ein wenig daran zu arbeiten. Und während ich unten im Süden, in Louisiana war, rief Quincy mich an und sagte mir: „Michael, ich habe hier diesen Jungen, Rod Temperton, ich weiß nicht, ob du schon von ihm gehört hast, aber du kennst bestimmt seine Arbeit, du hast bestimmt bereits was von Heatwave gehört.“ Natürlich hatte ich schon was von Heatwave gehört, ‘Boogie Nights’, ‘Always And Forever’, etc. Er sagte: „Er schreibt was für dich, warte, bis du es gehört hast.“ Ich sagte: „Ok, ich kann es kaum erwarten.“ Also schickte er mir ein paar Aufnahmen und ich flippte aus darüber, über seine Stimme. Rod hasst seine Stimme, er denkt, sie ist furchtbar, und er sang diese Lieder, ‘Rock With You’, ich sagte, oh Gott, die sind großartig, und ich nahm sie auf. So kam es dazu – und es sind großartige Lieder. Erst letzte Woche habe ich ihn getroffen, er arbeitet gerade an Sachen für George Benson.
Frage: Wie war bei den Aufnahmen, die ihr machtet, die Arbeit zwischen dir und Quincy verteilt?
Michael: Die Lieder, die ich geschrieben hatte, machte ich selbst. Ich schrieb die Musik und den Text und machte das alles. Aber Quincy und ich produzierten es zusammen. Und bei den anderen Songs war ich manchmal dabei und manchmal war ich nicht dabei. Ich sagte ihm, wie es sein sollte, wir arbeiteten zusammen. Und das ist, was ich an der Arbeit mit Quincy liebe, er ist kein egoistischer Mensch und er ist grenzenlos musikalisch, egal was du willst, er kann es: Jazz, Folk, Pop, Klassik, Soul, Gospel, alles … Renaissance-Musik, Zirkus-Musik. Er hat die Erfahrung von seinen Film-Soundtracks, er weiß, wie man Dramatik erschafft … und mein Album enthält einiges von diesen Dingen, und es war einfach ein wunderbares Arbeiten mit ihm. Der Paul McCartney Song … Paul McCartney war nicht anwesend, aber er wusste, wir waren im Studio und er schrieb das speziell für mich – ‘Girlfriend’.
So auch der Song von Stevie Wonder, den er für mich schrieb, ‘I Cant Help It’. Ich war einfach so glücklich, mit so wunderbaren Leuten zusammen zuarbeiten, ich liebe diese Professionalität, Leute, die auf ihrem Arbeitsgebiet unbeschreiblich sind. Und genau so will ich weiter machen, zusammen mit diesen Leuten wachsen und Erfahrungen sammeln, all das. Ich denke, das ist großartig.
Frage: Wenn du im Studio bist, musst du dich für die Vokals besonders vorbereiten?
Michael: Nein, ich mache die Vokals ziemlich schnell, manchmal muss ich mich erst in das Lied einfühlen, die richtige Stimmung haben. ‚Ben‘ zum Beispiel sang ich in einer Aufnahme, ich stieg gleich richtig ein. Und ich fragte: „Soll ich noch eine machen?“ Und der Typ sagte: „Nein, nein! Das war fantastisch!“ Und ich sagte: „Wirklich?“ Und so kam es zu dieser Aufnahme. Aber ich machte zwei Versionen von ‚Ben‘. Die, die man im Film hört, war eine andere Version. Ich vergesse auch nie die Apfelkiste, auf der ich stand, weil ich nicht ans Mikrofon kam und mein Name war darauf geschrieben. Sie ist jetzt im Haus von Diana Ross, sie hat auch all meine Kritzeleien aufgehoben, alles, was ich schrieb und zeichnete.
Frage: Was magst du mehr, im Studio zu sein, oder auf der Bühne?
Michael: Das ist eine schwierige Frage, denn ich bin verrückt nach beidem. Das Studio eröffnet dir die Möglichkeit, auf der Bühne zu sein … aber ich denke, die Bühne ist doch mein Favorit, ich genieße es einfach, zu unterhalten, es ist das Beste, wirklich das Beste.
Frage: Ist es ein Problem, im Studio etwas ruhiger zu sein?
(Janet: ja, ich glaube schon!)
Michael: Ja, das ist mein Problem, ich tanze herum … es ist schwer, stillzuhalten und sich nicht vor dem Mikro herumzubewegen, das ist ein großes Problem für mich, auch jetzt hier.
Frage: Arbeitest du hart an deinem Tanzen?
Michael: Nein, ich sollte, aber ich mache es nicht. Was ihr von mir seht, ist eine spontane Reaktion, auf der Bühne, es ist nichts Geplantes, es ist nichts, über das ich mir viele Gedanken gemacht habe, es passiert einfach, durch Fühlen.
Frage: Hast du eine Erklärung dafür, wie es kommt, dass die Menschen das fühlen, was du fühlst, wenn du singst?
Michael: Dafür gibt es keine wirkliche Erklärung, das hat nichts mit persönlichen Erfahrungen zu tun, wenn ich es tue … es entsteht durch die Handlung … durch meinen Gesang. Es ist nur … ich sage es so einfach, wie ich kann, es kommt von Gott, wirklich.
Ich habe es schon einmal gesagt, als ich klein war, habe ich nicht gewusst, was ich tat, ich habe einfach gesungen und es kam einfach heraus, und klang ziemlich gut. Ich mache das einfach und dann geschieht es. Ich kann es nicht erklären. Manche Leute nennen es Talent oder wie auch immer. Es gibt keine Erfahrung, die es beeinflusst, es kommt einfach aus dem Gefühl heraus und von Gott, hauptsächlich von Gott.
Frage: Vergleichst du dich als Sänger mit Smokey Robinson?
Michael: Das wäre schön, denn Smokey hat eine große Zuhörerschaft. Das ist wirklich schwer für mich, das zu sagen, denn ich akzeptiere immer, was das Publikum daraus macht, denn ich mache es für sie. Ich glaube wirklich, dass ich aus einem bestimmten Grund hier bin, und es mein Job ist, zu performen, für die Menschen und wenn sie das mögen, bin ich geehrt, sie heben mich auf ein Podest, und ich fühle mich gut, aber ich selbst kann nicht sagen, ich bin so gut wie Smokey.
Frage: Hat Smokey oder jemand anders dich beeinflusst?
Michael: Ja. Wenn ich von 100 % ausgehe, dann würde ich sagen, 50 % war es Motown, mit Motown aufzuwachsen. Und viele Prozentpunkte gehen an James Brown, Jackie Wilson und an all diese großen Entertainer, und an die Zeit, die wir in den Theatern spielten, wir spielten da so lange, das ist die weltweit beste Erfahrung, einfach dort zu sitzen und zu lernen. Jetzt mag ich jede Art von Musik, alle möglichen Leute, ich liebe die Beatles, ich liebe Folk, Earth Wind and Fire, Stevie Wonder, mein wirklicher Favorit, ich mag alle Arten von Musik. Ich hasse es, in Kategorien einzuteilen: Das ist Pop, Jazz … Ich mag das nicht, es ist Musik, es ist ein Wunder für die Ohren und das ist, was zählt. Wenn du jemand mit Musik berühren kannst, das macht mich glücklich, das genieße ich.
Frage: Viele Leute in der Musikindustrie „verbrennen“ innerhalb von zehn Jahren. Wie siehst du die Weiterentwicklung deiner Karriere?
Michael: Ich glaube daran, dass es mein Schicksal ist, auf meinem Weg zu bleiben und ihm zu folgen. Ich fühle mich auch zum Filmen hingezogen, zum Regie führen, zu Musicals, Drama, all das, das ist mein Schicksal, Filme zu choreografieren, die Musik zu schreiben. Musicals, Drama, großes Drama mit Musik …
Viele Leute sind überexponiert, man ist von ihnen gesättigt. Ich bete, dass das nie mit mir passiert, ich möchte nicht überall sein, im TV, ich werde leicht verlegen im Fernsehen. Ich genieße die Bühne, mehr als alles andere, auf der Bühne sein, aber nicht im Fernsehen. (lacht)
Frage: Wie empfindest du es, wenn die Leute dein Album als „Disco“ bezeichnen?
Michael: Wie ich schon zuvor sagte, ich hasse dieses Etikettieren, es ist einfach Musik. Ich sehe aber auch nicht Schlechtes an „Disco“. Jeden Freitag- und Samstagabend ist Kalifornien voll, jeder Club, jede Disco ist überfüllt, die Leute arbeiten die ganze Woche, sie wollen feiern, sie wollen tanzen. Und tanzen muss man zu einem Rhythmus, zu einem Beat, du kannst nicht zu „danananana“ tanzen. Nenn es Disco oder sonst wie, es ist Musik. Und wenn es jemand meint, es etikettieren zu müssen, ok …
Würdest du „Never Can’t Say Goodbye“ Disco nennen? Würdest du „Ben“ Disco nennen? Würdest du „She’s Out Of My Life“ Disco nennen? „Off The Wall“? „Rock With You“? Ich weiß nicht, für mich ist es einfach Musik. Es ist wunderschön für das Ohr, und das zählt. Das ist, wie wenn du einen Vogel hörst: „Das ist eine Blaumeise“ und „das ist eine Krähe“. Es hört sich einfach schön an, und das ist, was zählt. Es ist schön, wenn man zuhört und sie ansieht, wie sie am Himmel dahinziehen, es ist einfach schön. Das ist etwas Lästiges an den Menschen, sie kategorisieren immer alle zu viel, sie teilen immer zu schnell ein, es sollte alles als ein Ganzes betrachtet werden.
Deshalb sprechen wir so viel von dem Pfau. Der Pfau ist der einzige Vogel, der alle Farben in sich vereint hat. Und das ist das Hauptziel von Musik, einfach alle Rassen zu einer Einheit zu integrieren, und das machen wir. Bei unseren Konzerten sehe ich dann all die verschiedenen Menschen und sie strecken die Hände hoch und halten Kerzen und lachen und tanzen. Das vollendet für mich alles, das ist die größte Ehre für mich, mehr als Geld. So viele Menschen zusammen zubringen und das zu erreichen, das macht mich glücklich. Die Kinder, die Erwachsenen, die Großeltern zu sehen, wie sie tanzen. Alle Farben, das ist das großartige, das treibt mich an.
Übersetzung: M.v.d.L.
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