Er ging auf Tour, performte und machte Aufnahmen mit einigen der besten Künstler unserer Zeit. Er ist ein vollendeter Musiker, Songschreiber und Produzent mit einer 32-jährigen Karriere. Seine einzigartige und kraftvolle Technik auf dem Schlagzeug, brachten ihm Anerkennung und weltweiten Beifall, doch in seinem Herzen ist er bescheiden, fürsorglich und spirituell und er besitzt einen warmherzigen und witzigen Sinn für Humor. Er ist Jonathan Moffett und ich hatte kürzlich das Vergnügen, mit ihm in einem exklusiven tiefgehenden Interview über seine Karriere, seinen Beruf und über seine persönliche Beziehung zu Michael Jackson zu sprechen. – Valmai Owens
Auszüge aus dem Interview:
Valmai Owens: Jonathan, du hast mit 6 Jahren angefangen, auf einer kleinen Trommel zu spielen. Was veranlasste dich, das Schlagzeug aus all den anderen Instrumenten auszuwählen, die du hättest spielen können? Wusstest du schon immer, dass du Schlagzeug spielen wolltest?
Jonathan Moffett: Nun, eigentlich nicht, um ehrlich zu sein, war ich auf die Drums festgelegt. Ich war sechs Jahre alt, als mein Vater eines Tages nach Hause kam, er arbeitete auf der Hauptpost in New Orleans, Louisiana. Einige seiner Freunde, die mit ihm dort arbeiteten oder besser gesagt die Söhne von einem seiner Freunde machten Musik und er bekam eine Ahnung davon, dass es großartig wäre, seine Söhne zur Musik zu bekommen, seine Kinder zur Musik zu bringen, sie von der Straße wegzubekommen und sie somit von Ärger fernzuhalten. Also beschloss er, nach Hause zu kommen und uns, meine beiden Brüder und mich, die älter sind als ich, zu fragen, ob wir Musik machen wollten. Als Kinder waren wir begeistert und sagten: „Ja, wir wollen Musik machen!“
Ich hatte gleich in meinem Kopf, dass ich Gitarre oder Bassgitarre spielen wollte, ganz vorn stehen und das alles. Doch ich war der Jüngste von den Dreien und mein ältester Bruder durfte zuerst wählen und es brach aus ihm heraus: „Ich möchte Bassgitarre spielen!“ „Oh, die wollte ich spielen!“, sagte ich. In meinem Kopf hatte ich den Wunsch, sie zu spielen, doch er durfte als Erster wählen.
Mein Vater fragte meinen nächst älteren Bruder, was er spielen wollte. „Ich möchte Gitarre spielen! Ich möchte Gitarre spielen!“ Also habe ich schon wieder verloren. Dann fragte mein Vater mich: „Jonathan, was möchtest du spielen?“ Ich sagte: „Ich möchte auch Gitarre spielen!“ Und er sagte dann: „Nun, wir können in der Familie nicht nur Gitarristen haben. Einer von euch muss etwas anderes spielen.“ Ich dachte: „Nein, ich möchte aber Gitarre spielen.“ Das einzige andere Instrument, das ich kannte, war das Schlagzeug, also sagte ich: „Okay, ich denke, dann werde ich Schlagzeug spielen!“ Und mein Vater meinte: „Okay, du wirst Schlagzeug spielen!“
Also war ich irgendwie auf die Drums festgelegt, ohne zu wissen, wie viel Spaß ich später damit haben würde, bis wir bei einem Mann Privatstunden bekamen. Er war Lehrer und unterrichtete an einer Grundschule Musik. In seiner Freizeit unterrichtete er samstagabends auch zu Hause. Mein Vater engagierte ihn und wir gingen an jedem Samstagabend zu ihm nach Hause und jeder von uns hatte eine Einzelstunde bei ihm.
Also fing ich an, Schlagzeug zu lernen und bemerkte nach ein paar Stunden, welche Herausforderung und welch ein Spaß es war, zu lernen, so was zu tun, es machte Spaß, das zu erreichen. Ich fing an, den Rhythmus zu mögen, die Vorlagen und Rhythmen zu spielen und allmählich fing es an, Spaß zu machen.
Zu jedem Geburtstag bekam ich ein neues Teil zum Schlagzeug dazu und ich musste lernen, wie ich einsetzen kann, ich musste lernen, wie ich es in die Musik einarbeiten kann. Ich fand heraus, welche Herausforderung es war und welche Begeisterung es mir brachte und ich fing an, das Schlagzeug zu lieben. Ich fing an, mich einzubringen und übte jeden Tag.
Zu der Zeit, als ich acht, neun Jahre alt war, spielte ich auf Partys im Ort, bei Talentshows in der Schule und auf verschiedenen privaten Festen, weißt du. Mein Bruder und ich hatten eine Band namens „Cavaliers“ und wir spielten bei Tanzveranstaltungen im Ort.
Dann, zu der Zeit, als ich zehn war, bekamen sie ein Angebot, in einem Nachtclub zu spielen. Meine Brüder waren nur etwa ein bis Jahre älter als ich und sie schmuggelten mich, den kleinen Jungen, durch die Hintertür rein. Ich spielte diesen Gig und schlief danach auf ihrem Schoß ein.
So fing meine Karriere im Grunde an. Ich verdiente Geld und machte Musik ab einem Alter von zehn Jahren, nun eigentlich schon mit neun auf den Talentshows und den Partys, aber das richtige Geld verdiente ich in den Nachtclubs. Und so blieb ich dann an den Drums kleben.
(…)
Valmai Owens: Jonathan, deine erste große Tour machtest du mit der Jackson-Familie 1979 und dann wieder 1981, doch die größte war die Victory-Tour 1984. Was war das für dich persönlich für eine Erfahrung?
JM: Es war absolut grandios, da es zu der damaligen Zeit keine Tourneen von solcher Größenordnung gab. Sie waren bestrebt, etwas Unvorhergesehenes in der Musik und bei den Konzerten zu schaffen. Es war die größte Tournee, die bis dato stattgefunden hatte. Es war absolut unglaublich, der Umfang der Inszenierung und der Produktion. Es war wie ein theatralisches Schauspiel, wie auf dem Broadway. Der Anfang der Show traf auf Rock ’n’ Roll, Popmusik und R&B. Vor der Show hatten sie ein Video, sie hatten alle möglichen Dinge.
Sie vereinten massenhaft viele verschiedene Elemente, weil es eines der wenigen Male war, wo Künstler in Stadien spielten, jede Show fand in irgendeinem riesigen Stadion statt. Die Shows waren riesig und tatsächlich sogar zu groß. Wir konnten sie zu den gleichen Kosten nicht nach Europa bringen. Es war aufgrund der Größe der Show zu teuer, sie nach Europa oder sonst wo nach Übersee zu bringen, sie war zu groß. Es war zu teuer. Wir hätten nichts dabei verdient.
Es war sehr aufregend, etwas von solchem Ausmaß, das es nie vorher gab, zu tun, mit dieser Tour Geschichte zu schreiben. Es war sehr aufregend. Die Show war wirklich großartig. Neue Alben warben dafür. Das „Thriller“-Album, „Off The Wall“ und das große Album der Jacksons, wir stellten also bei dieser Tour drei Alben vor, mit dieser großartigen Musik. Es war wirklich wunderbar.
Valmai Owens: Ja, ich wünschte, ich hätte die Chance gehabt, sie zu sehen. Ich hätte es geliebt.
JM: Nun, momentan ist die Rede davon, es auf DVD herauszubringen. Ich habe ein Gerücht gehört, dass sie darüber reden, es zu veröffentlichen, auch die „History“-Tour, es war die letzte, die Michael gemeinsam 96/97 mit ihnen machte. Es war eine unglaubliche Show!
Valmai Owens: Ich denke, das sollten sie tun. Es gibt so viele da draußen, die es gerne sehen möchten, eine Kopie davon haben möchten. Jonathan, du hast mit so vielen unglaublichen Künstlern gearbeitet, Madonna, Stevie Wonder, Sir Elton John, um nur ein paar zu nennen. Du scheinst die Fähigkeit zu besitzen, mit Leichtigkeit in ihre besonderen Genres zu schlüpfen. Bei dir geht das sehr fließend, doch wie würdest du dein Genre beschreiben?
JM: Ich glaube, es sind alle, denn Pop ist nicht so weit entfernt von R&B und R&B ist nicht so weit weg vom Funk. Ich glaube, es gibt nur leichte Unterschiede im Gefühl der Musik, das sie voneinander unterscheidet. Ich glaube nicht, dass es da einen großen Unterschied gibt, wie es ihn etwa zwischen Pop und Jazz gibt, der geradeheraus ist. Da gibt es einen riesengroßen Unterschied, aber das sind die Dinge, die ich mache.
Ich spiele auch sanften Jazz, was im Grunde eine poppige Art von Jazz ist. Ich bleibe dabei eigentlich immer derselbe. Ich gleiche nur meinen Anschlag, meine Herangehensweise, meine Haltung und mein Gefühl und meine Emotionen darüber ein klein wenig an die unterschiedliche Kategorie an, ich meine an das, was wir Pop, Rock und R&B nennen.
Rockmusik ist anders. Sie ist energiereich und erzeugt ein anderes emotionales Gefühl. Sie ist aggressiver. Natürlich spiele ich bei allem aggressiv, aber Rockmusik besitzt ein anderes animalisches Gefühl. Sie ist wahre Aggression. Ich spiele alles mit sehr viel Energie und ich denke, das ist es, wonach viele Künstler suchen, weil es Power und Kompetenz in die Show bringt. Es ist einfach die Art, wie ich die Energie der Rockmusik mit Pop und R&B und Funk verknüpfe. Ich benutze die gleiche Intensität und Energie der Rockmusik, die gleiche Art der Power, wenn ich die Drums schlage, wie ich es tue, wenn ich R&B, Popmusik oder Rhythm and Blues spiele.
Das ist meine „Sprache“. Meine Sprache und meine Annäherung an das Trommeln ist es, mit viel Energie und Herzblut zu spielen. Ich denke, es erreicht das Publikum auf eine tiefere, dynamischere Art, und die Künstler, mit denen ich arbeite, mögen das.
(…)
Valmai Owens: Kannst du uns dein bestes Bühnenerlebnis während einem Konzert nennen, einen Augenblick, der sich von allen anderen hervorhob?
JM: Oh, da stehen wirklich viele Momente zur Auswahl. Es ist schwer, nur einen zu wählen. Es gibt da so viele unbeschreibliche Augenblicke, während meiner Karriere, mit all den Künstlern, mit denen ich arbeitete. Also, du kannst dir wohl vorstellen, dass es da einige phänomenale Augenblicke gab, die ich mit diesen Künstlern erlebte. Es gibt da nicht den „einen“. Mit manchen Künstlern gibt es mehrere. Sowie mit Michael, da gibt es ein paar ganz großartige. Mit Madonna, da gab es auch ein paar unbeschreibliche. Mit Elton John gab es einige erstaunliche Momente, in denen er so viel Energie und Intensität in seiner solo Show hatte; wenn er Solo-Piano spielte. Es ist schwer zu sagen, da gibt es einen bestimmten Augenblick.
Ich denke, jeder Künstler war magisch, und in manchen Shows, passiert es manchmal einfach: Es passiert einfach etwas Unbeschreibliches, was in den anderen Shows nicht passierte. Mit anderen Worten, bei dieser Frage ist es schwer für mich einen einzigen Punkt auszudeuten. Ich kann nicht sagen „Ich weiß, es war zu dem Zeitpunkt“. Ich kann nicht sagen: „Oh ich erinnere mich“, denn es gab zu viele Augenblicke, in denen Magie stattfand.
Jedes Mal, wenn ich Michael tanzen sah, verblüffte er mich mit etwas, was ich ihn nie zuvor hatte machen sehen. Und ich dachte immer, ich habe alles gesehen, was er machte. Ich beobachtete ihn, ich hatte meine Augen auf ihm und er machte eine Drehung, viel länger, als es überhaupt möglich zu sein schien. Manchmal machte er den Moonwalk schneller und geschmeidiger, als ich es je zuvor bei ihm gesehen hatte, oder er war einfach wie eine Maschine, wie Terminator, wie eine Art unrealistisches Wesen oder wie ein Roboter, weißt du? Ich sah ihn absolut erstaunliche, verblüffende Dinge tun.
Madonnas Energie ist sehr intensiv. Sie hat das ganze Publikum im Griff und versetzt es in ein Fieber. Sie macht großartige Tanzbewegungen, und Dinge, die während ihrer Bühnenshow vorkamen, sind einfach bemerkenswert. Und wie ich sagte, Eltons Klavierspiel und seine Stimme; es ist von Künstler zu Künstler verschieden. Es ist schwer zu sagen. Ich war mit so vielen magischen Momenten gesegnet, großartigen Augenblicken. Schwer zu entscheiden. Es gibt da eine Menge für mich.
(…)
Valmai Owens: Jonathan, ich möchte dir jetzt ein paar Fragen über Michael stellen. Du hast mit ihm mehrere Jahre lang zusammen gearbeitet, seit er ein Solo-Künstler wurde. Wie war es, mit ihm auf Tour zu sein? Gibt es dort irgendwelche Erfahrungen, die du teilen kannst? Etwas Lustiges, oder etwas Ergreifendes, oder etwas ganz Besonderes, was einfach anders war, als alles andere?
JM: Ich muss sagen, mit Michael zu arbeiten war einmalig, absolut einmalig! Das ist kein bloßer übermäßiger Gebrauch des Ausdrucks oder des Wortes, denn er war einfach solch ein Genie; sehr oft sogar mehr als ein Genie. Michael war ein wahrhaftiges Genie. Seiner Begabungen und Talente, sein Tanzen und Singen zeichnen ihn einfach dafür aus, dass er ein Genie war, verstehst du? Jeder auf der Welt liebte ihn. Seinen Sound, seine Bewegungen. sein Image, sein Wesen, ich denke, er war wirklich und wahrhaftig beschenkt und gesegnet.
Mit ihm zu arbeiten, ihn zu beobachten und von ihm zu lernen, von einem Genie, das beflügelt deine Fähigkeiten, deine Visionen, deine Sichtweise und deine Möglichkeiten. Es war genial für mich, die Möglichkeit zu bekommen, mit Michael zu arbeiten.. Ich lernte jede Menge von ihm; mit ihm daran zu arbeiten, wie man Dinge richtig angeht, an Perfektion, an Genauigkeit, an Dynamik und daran, überlebensgroß zu sein. Das war ein Ausdruck, den er immer gerne benutze, „Es muss überlebensgroß sein, es muss die Leute sosehr beeindrucken, dass sie es nie wieder vergessen werden, für den Rest ihres Lebens.“ Mit Michael zu arbeiten, war einfach phänomenal.
Ihn bei jedem Konzert beim Tanzen zu beobachten war, als würde man einen neuen Planeten entdecken, eine neue Galaxie entdecken, weil immer, wenn du dachtest, du kennst alle seine Moves, wie ich schon zuvor sagte, machte er etwas, was dich einfach verblüffte. Und ich war dort hinten, und ich versuchte zu arbeiten, aber ich war dahinten und schrie und jubelte, „Mach weiter, Michael“. Ich war wie ein Fan, nur auf der anderen Seite der Bühne, aber es war so umwerfend, wenn er etwas absolut komplett Atem beraubendes tat. Ich freute mich jede Nacht darauf.
Und seine Stimme war so bemerkenswert, so emotional, so voller Leidenschaft, den meisten anderen so weit voraus. Es gibt nur wenige Sänger, die solche Leidenschaft und Emotionen haben, Stevie ist einer von ihnen, aber es gibt nur eine sehr begrenzte Menge von Künstlern, die solche Emotionen hervorrufen können. Das, zusammen mit dem Tanz und in Verbindung mit der Symbolik und seinen Visionen, die er in ein Konzert einbringt, ist einfach unerreicht. Und die besten Technologien in seinen Shows, seine Visionen und seine Kreativität, wie man in TII sehen kann, wie man eine Show zusammenstellt und wie man sozusagen unglaubliche Dinge macht, Michael hatte das alles. Ich lernte eine Menge von ihm, mit ihm zu arbeiten war einer der größten Schätze. Es war eine der besten Erfahrungen meines Lebens und meiner Karriere, mit dem absolut besten der Welt zusammen zuarbeiten. Es war einfach nur erstaunlich. Ich lernte so viel darüber, wie man eine Show zusammensetzt, über Performance, Theatralik und alles.
Einer dieser speziellen Momente kann man auf einer DVD finden und ich denke, es ist auf YouTube. Wir waren in Deutschland, filmten dort für eine Live-Sendung und ungefähr in der Mitte der Sendung spricht er ein wenig von der Bühne aus, zwischen den Liedern. Dieser kleine Käfer kommt da auf die Bühne, ein Liebeskäfer oder eine Art Marienkäfer, er krabbelt auf dem Boden und er sieht ihn. Er ist so betroffen wegen des kleinen Käfers, dass er ruft: „Wartet, wartet, wartet“, da ist ein kleiner Käfer auf dem Boden und die Menschen fingen an zu lachen. Er schrie nach der Security: „… kommt und holt den Käfer.“ Die Leute lachten sich schier kaputt, aber er ließ die Show nicht weiterlaufen, weil er Angst hatte auf diesen Käfer zu treten. Und dann fingen Leute an zu klatschen, weil er deshalb so besorgt war. Etwas so einfaches wie das, dieses sich um etwas zu sorgen und zu kümmern, das war ein großartiger Moment, und ein Einblick in sein Leben, so wie er war. Er stoppt eine große Produktion, eine gigantische Maschinerie von einer Produktion, nur um diesen kleinen Käfer zu retten. Damit er nicht verletzt wurde, von all diesen Tänzern auf der Bühne. Das war wirklich ein ganz spezieller Moment, denke ich. Aber auch sehr tatkräftig, dass er so viel Sorge selbst für das kleinste Lebewesen hatte, das war sehr speziell. Das ist eines der Dinge, die abseits der Show hervortrat. Sein Auftritt spricht für sich selbst, aber außerhalb der Auftritte zeigt uns das den Menschen, der er wirklich war.
Valmai Owens: Ja, ich habe dieses Video gesehen, ich habe es auf YouTube gesehen.
JM: Ja, es war ein magischer Moment.
Valmai Owens: Oh ja sehr. Jonathan, hast du das Gefühl, dass Michael dir geholfen hat, ein besserer Musiker zu werden?
JM: Aber natürlich, absolut ja! Da ich arbeitete und alles von hinten beobachten konnte, hatte ich den besten Platz im Haus.
Die Großartigkeit und den Umfang seiner Leistung und Dynamik, aus dem Hintergrund zu beobachten und zu sehen, wie er diese Dynamik und Aufregung in seine Show bringt, zeigt dir viel über den Prozess, wie man eine solche Show aufbaut. So wie bei This Is It, jeder konnte es sehen, wie er die Show zusammenstellte. Und ich bin hinter den Kulissen, ich beobachte es von hinten, und das 30 Jahre lang und lernte so von ihm. So habe ich jetzt sehr viel Vertrauen, wenn ich meine eigenen Shows mache.
Ich mache jetzt Tribute-Shows für Michael und die Menschen haben wirklich große Freude daran. Es ist eine One-Man-Show, nur ich, Bilder und seine Stimme von seinen Touren und seinen Songs. In vielen Kommentaren sehe ich, dass man sich fühlt, als ob es eine Michael-Show wäre. Es ist keine riesige Produktion. Ich habe nur mein gigantisches Drum-Set und performe genauso, wie wir es auf Tour getan haben, als ob es ein Konzert mit Michael wäre.
Das, und das richtige Bild zum richtigen Zeitpunkt zu zeigen, und alles, was ich von Michael gelernt habe, macht aus, dass diese Show funktioniert. Wenn ich das Budget hätte, was Michael zur Verfügung stand, glaube ich, dass ich die Legacy und die Tradition und die Klasse fortführen könnte, die Michael sich vorstellte, weil ich so viel von ihm gelernt habe, durch Beobachten, wie er es tut und dadurch, dass ich mit ihm zusammen war.
Valmai Owens: Michael war ein Meister im Synchronisieren seiner Tänzer und Musiker, sodass sie alle in einer nahtlosen perfekten Harmonie zusammen spielen. Kannst du uns einen Einblick geben in sein kreatives Genie? Gibt es da eine Geschichte, die du uns erzählen kannst und die wir noch nicht kennen?
JM: Diese Frage ist eine Demonstration und ein Zeugnis darüber, wie viel er über seine Musik weiß. Um jeden zu leiten, zu wissen, wenn etwas fehlt, wenn eine einzelne Note in einem Akkord fehlt, weiß er es. Er findet es heraus: „Irgendetwas ist falsch an dem Akkord, hier fehlt eine Note.“ Dann summt er diese Note, singt sie dann laut heraus “Daaaaaaaaa.. Wo ist diese Note? Diese Note sollte hier sein.“ Ich habe ihn gesehen, wie er es immer und immer wieder machte. Das Gleiche machte er mit den Gitarren Parts. Er beschreibt sie. Er weiß es, er weiß das alles. Wenn wir bestimmte Schlaginstrumente nicht hatten, spielten wir die Schlagzeug-Teile vom Computer, um dazu spielen zu können. Und wenn ein bestimmter Rhythmus oder Muster (es gab viele Rhythmen und Muster, die ineinander übergingen) Wenn ein bestimmtes Element nicht dort war, fühlte er es. Er fühlt das alles und sein Gefühl sagt ihm, dass etwas fehlt. Er denkt darüber nach, und er weiß ganz genau, welcher Teil nicht dort ist. Welcher Rhythmus fehlt, damit die Maschine perfekt läuft. Es ist einem Motor sehr ähnlich, wenn ein Ventil defekt ist, dann stottert er und er fühlt es, wenn es nicht glattläuft. Michael kennt seine ganze Musik auf die Art. Und wenn all diese Ventile abgestimmt sind und dann beginnen, richtig zu laufen und Zündpunkt ist richtig, dann weiß Michael „wann“ es richtig ist, weil er es fühlen kann. Er hat all diese Kenntnisse darüber, wie die Musik zusammengestellt ist wurde. Ich denke, das ist wirklich bemerkenswert, und beantwortet diese Frage. Seine Band ist so stimmig, weil er merkt, wenn etwas fehlt.
Wir machen alle unsere Hausaufgaben und lerne. Wir müssen es lernen und zur Probe kommen. Dafür werden wir bezahlt. Und ich bin sicher, deshalb mag Michael mich, denn er weiß, dass ich das ohne Ausrede tue. Er vertraut mir völlig, weil ich dieselbe Einstellung dazu habe. Es muss perfekt sein, es muss vollkommen sein, es muss so sein, wie der Künstler es will, denn dafür werde ich bezahlt. Er sagte mir nie, dass ich es richtig machen soll, damit er seine beste Show liefert. Ich bekomme meine beste Show nur, wenn er seine perfekte Show bekommt. Er zählt auf mich und die ganze Show zählt auf mich. Wieso sollte ich sie im Stich lassen? Das geht nicht. Das ist meine Einstellung dazu, anders geht es nicht.
Er vertraut darin, dass jeder es so macht, und deshalb stellt er dich ein, die Leute, die das leisten können. Wenn du mit ihm auf der Bühne oder bei den Proben bist, dann ist es, weil er dir vertraut, dass du auf dem gleichen Level bist wie er, hinsichtlich des Fokus und des Verlangens und der Konzentration darauf, dein Bestes zu geben. Natürlich sind gelegentlich manche Leute etwas faul, lernen es nicht richtig, oder spielen es nicht richtig – das ist so wie in dem Film, als er zu dem Keyboard Spieler ging. Er war der musikalische Direktor, und Michael musste es ihm noch einmal erklären. Manchmal kommt das vor, aber meistens, bekommen wir es hin und tun, was wir tun sollen. Michael verfeinert alles, er ist wie der „Chefkoch“ und würzt hier und da nach. „Ändere das ein wenig. Spiel das hier mit etwas mehr Gefühl“. Er verfeinert es und mischt die Zutaten. Es ist wie ein Rezept, und er stellt sicher, dass es ein ausgezeichnetes Gericht wird, was wir dem Publikum servieren, damit sie dieses musikalische Gericht vollends genießen können.
Valmai Owens: Ich denke, das war Teil seines Genies. Michael scheint wirklich jedes Detail seiner Musik zu kennen. Und wie du gerade sagtest, er fühlt es. Ich denke, das ist, was ihn von anderen Künstlern unterscheidet.
JM: Alles ist Emotion. Alles ist Emotion und Gefühl. Wenn du Dinge mit Gefühl siehst, dann siehst du sie anders, sie werden zu einem emotionalen Bild. Ich bin auch so, deshalb verstehe ich ihn. Ich bin genauso. Ich kann sehr leicht mit ihm arbeiten. Wir sind aus dem gleichen Stoff gemacht. Er wusste es, und ich weiß es. Ich denke, da war eine Art Magie zwischen uns. Es war etwas, was er auch fühlte, und weshalb er mich dort haben wollte. Ich fühle mich glücklich und gesegnet, dass ich auf diesem Level arbeiten durfte, um jemand wie ihn zufrieden zustellen. Ich stelle gerne die Leute zufrieden, damit sie mich wieder haben wollen, und dieser zweite GIG, wenn du noch einmal gerufen wirst, ist wichtiger als das erste Mal. Beim ersten Mal versuchst du, dich selbst zu beweisen. Das zweite Mal bedeutet, dass du dich bewiesen hast, und sie dich deshalb wollen. Deshalb bedeutet es mehr, als das erste Mal mit jemandem zusammen zuarbeiten.
Valmai Owens: Und du wurdest wirklich sehr gesegnet, wahrhaftig.
JM: Ich weiß, ich nehme es nicht für selbstverständlich hin. Ich werde es immer in Ehren halten und bin dafür sehr dankbar.
Valmai Owens: Jonathan, die Leute reden von einer Energie, einem Licht, das Michael umgab. Hast du das je gespürt?
JM: Immer, jedes Mal, wenn ich in seiner Nähe war. Das ist der Grund dafür, dass du weißt, du befindest dich in Gegenwart von Großartigkeit. Deshalb weißt du, du befindest dich in Gegenwart von jemand ganz Besonderem. Zähl einfach nur mal die Fans und die Massen, die ihn weltweit lieben. Er ist ein Mensch, der von…geliebt wird. CNN sagte, dass über eine Milliarde Menschen aus den abgelegensten Winkeln der Erde und aus allen bekannten Ländern um Michael trauerten. Welches andere menschliche Wesen kann so viel Sympathie und so viel Schmerz über seinen Verlust auf sich vereinen? Michael besaß etwas ganz Besonderes, eine Ausstrahlung, ein Leuchten und wenn du in seiner Nähe warst, veränderte sich der ganze Raum.
Die Leute sagten. „Michael kommt“ und jeder wurde nervös. Sobald du ihn nur sahst oder auch bloß wusstest, dass er kommt, hattest du das Gefühl, das ein Kribbeln einsetzt. Einfach nur zu sehen, wie er durch die Tür kam, war so, als würden alle Moleküle in der Luft stoppen und du könntest sie mit dem Finger andrücken, sie aufnehmen. Es war, als könntest du das kleinste Körnchen sehen, es war, als könntest du in der Luft die Moleküle beobachten, wenn Michael den Raum betrat. Er veränderte die Molekularstruktur der Luft. Das ist die mathematische Gleichung dessen, was geschah, wenn Michael den Raum betrat und jeder im Raum spürte und wusste das. Dann veränderten sich ihre Haltung und ihre Persönlichkeit. Ihre Aufmerksamkeit wurde stärker und sie sagten immer: „Irgendetwas war an ihm. Wenn er hereinkam, wurde ich nervös. Ich spürte etwas.“ Und das hörte ich immer und immer wieder und ich sagte dann: „Ich weiß, ich weiß. Ich habe es dreißig Jahre lang gespürt!“
Und er war so freundlich, da war einfach etwas an seinem Bild. Jeder strahlt verschiedene Frequenzen aus und Michael besaß, glaube ich, das höchste Energielevel, ohne von einer anderen Welt zu sein. Seine Begabung und die Menschlichkeit seiner Seele waren einfach so kraftvoll und großartig und tiefgehend. Er war ein anderes menschliches Wesen als fast alle von uns, als wir alle. Er berührte jeden, der in seine Nähe kam, von Führern der Welt bis zu ganz normalen Leuten, vom Kind bis zur Großmutter. Jeder einzelne Mensch, der in seine Nähe kam und an den ich mich erinnere, mit ihm gesprochen zu haben, sagte, dass er etwas spürte.
Und deshalb weinen die Menschen. Die Menschen weinen aus tiefstem Herzen. Ich saß auf der Bühne und sah, wie die Menschen Körper über sich hinweg trugen wie damals im Mittelalter, als die Menschen an der Pest starben. Man sah, wie sie Körper, deren Arme und Beine herabhingen, in die Höhe hoben, ihre Köpfe wiegten, da war ein Meer von Menschen, deren Arme den Körper bis nach vorn, bis ans Tor weiterreichten. Da stand eine Reihe von Sanitätern und Notarztwagen, fünf bis zehn davon in einer Reihe. Da hinten standen Krankentragen. Einer nach dem anderen half mit, den Körper nach vorn zu bewegen. Manchmal wurde eine ganze Menschenmenge bis zur Rettungsstation durch die Leute gereicht. Sie gaben ihnen Riechsalz und halfen ihnen, sich wieder zu erholen. Manche Leute waren völlig weggetreten, bewusstlos, weißt du, sahen aus, als sei alles Leben aus ihnen gewichen und all das nur, weil sie mit Michael im gleichen Stadion waren. Ich saß einfach nur da und staunte darüber. Es war das Kraftvollste, was ich je sah und es kam einfach von diesem einen Menschen in der Mitte der Bühne. Er ließ selbst Männer ohnmächtig werden, Männer und Frauen. Das ist eine Macht und Michael wusste das. Er wusste, dass er eine besondere Begabung hatte, einen Zweck: die Welt und die Menschen zu vereinen.
Valmai Owens: In dem Film „This is it“ sprichst du von Michael als Gottesgeschenk, geschickt, uns die Liebe zu lehren, wie wir lieben und wie wir sein sollten. Was hast du von ihm gelernt, an das du dich heute täglich erinnerst?
JM: Dass jeder ein menschliches Wesen ist. Jenseits jeder Klassifizierung und Einteilung sind wir alle eine menschliche Rasse. Michael behandelte jeden gleich, egal welcher Rasse, welcher Religion und welchen Glaubens er war.
Man sah ihn auf der ganzen Welt im Fernsehen, mit allen Nationen, allen Menschen, Freunden, Feinden, er war immer der Gleiche. Er hat nie aufgehört, die Menschen zu lieben, besonders die Kinder. Er ging zu einem unserer größten Feinde und liebte die Kinder dort und besuchte sie im Krankenhaus.
Und das sind möglicherweise einige der Kinder, die aufwachsen und sich dazu entschließen werden, Amerika anzugreifen oder welches Land auch immer. Michael sah das nicht so. Er sah das Kind, das menschliche Wesen, den göttlichen Segen des Lebens. Er schenkte ihnen Geld und kaufte von seinem verdienten Geld sogar eine Niere für diese Leute und dachte sich überhaupt nichts dabei.
Was auch immer es kostete, Ausrüstungen für Krankenhäuser auf der ganzen Welt zu kaufen, die Leute hatten einen Nutzen von Michaels Geschenk des Lebens, von den Maschinen, die diese Leute in den Krankenhäusern am Leben hielten. Die Niere für ein Kind, die Transplantationen, die Michael aus seiner eigenen Tasche bezahlte und nichts dafür verlangte, davon wussten die meisten Menschen bis zu seinem Tod nichts und auch nichts darüber, wie viel er wirklich getan hat. Er hat nicht nach Publicity verlangt. Er war damit nicht in den Zeitungen. Eine ausländische Zeitung hat ihn nicht am nächsten Tag dafür gelobt. Es war eines seiner Kriterien, niemand wusste davon. Er wollte nicht, dass es an die Öffentlichkeit kam, weil er es einfach aus seinem Herzen heraus tat.
Die Leute sagten, Michael sei am Ende gewesen und hätte 300 bis 400 Millionen Dollar Schulden gehabt, doch jetzt kam heraus, dass Michael einer der größten, wenn nicht der größte Menschenfreund, war, den es je gab und er 300 Millionen Dollar seines eigenen Geldes, für das er gearbeitet hat, gespendet hat. Wenn er diese 300 Millionen Dollar gehabt hätte, wäre er nicht am Ende gewesen, oder? Ich bezweifle es.
Valmai Owens: Nein, wäre er nicht.
JM: Es ist der gleiche Betrag, über den sie sagen, er habe ihn an Schulden gehabt. Aus Liebenswürdigkeit und Großzügigkeit und Liebe für die Menschen, die er nicht einmal kannte und die auch ihn nicht wirklich kannten, gab er viel, um zu helfen und dann hatte er natürlich Geldprobleme.
Ich bin auch so, ich wurde so erzogen, ich sehe die Transparenz, möglicherweise haben die Leute eine Haut, durch die man durchsehen kann, denn ich kann ihre Herzen sehen, ihre Seele. Das ist etwas anderes, was Michael und mich verbindet. Wir erkennen in uns die gleichen Dinge. Wir lieben beide Kinder. Sie sind das, was uns am nächsten zu Gott bringt, besonders ein neugeborenes Baby. Es ist das, wo wir am ehesten Gott sehen können und bei Gott sein können. Michael war genauso, wir waren dadurch verbunden. Wir wussten es sogar, ohne darüber zu sprechen. Wir wussten, wir haben ähnliche Seelen, die einander erkennen, ohne auch nur ein Wort zu sagen.
Eines, was ich gelernt habe, war, dass ich das Richtige tue. Ich lebe auf die richtige Art, weil ich aufgeschlossen bin. Michael hat gezeigt, dass das geht, dass es funktionieren und es etwas bewegen kann. Ich kann eine Menge Leute zusammenbringen, weil er es getan hat. Er hat es selbstlos bewiesen und so lernte ich, dass es möglich ist, weil Michael es gezeigt hat.
Valmai Owens: Denkst du, Michael benutze seine Musik als ein Mittel, um seine Botschaft zu verbreiten?
JM: Natürlich. Das ist bei seiner Musik und seinen Songs offensichtlich, bei vielen seiner Songs. Natürlich machte er auch ein paar „shake your booty“ Songs, aber vieles von seiner wichtigen Musik ist diese Musik mit der Botschaft, und die Leute schätzten es, weil sie sich nicht so fühlten, als ob ihnen was gepredigt würde. Sie wollten das hören, diese Musik mit einem Anliegen, über Liebe und Zusammenhalt. Manchmal scheuen die Leute vor solcher Musik zurück, denn sie denken, es wird ihnen was gepredigt, als ob sie in der Kirche wären. So was will keiner hören. Michael hatte aber eine solche natürliche Art, dass die Leute das hören wollten und sie liebten es. Es hörte sich nicht nach einem Sermon oder einer Predigt an. Sie waren neugierig, und sie wollten so werden, sie wollten diese Vision sehen, die er beschrieb.
Auf seine Art war er ein Prophet, in seiner Musik, ein moderner Prophet. Wie ich schon sagte, er wurde von Gott gesandt, um Licht zu bringen, so ähnlich wie die Propheten in früheren Zeiten. Viele Menschen nehmen das nicht wahr, denn er ist ein Entertainer, er wurde in dieser Form zu uns gesandt, als ein Entertainer, und so haben viele Menschen die Prophezeiungen, die er mitteilte, übersehen. Seine Lehren von Liebe und seine Anliegen – du kannst etwas über seine Anliegen erfahren, im Earth Song, und in anderen Liedern teilt er seine Sorge um den Planeten und die Menschen mit, für Menschlichkeit, für Zusammenhalt.
Ich denke, er ist ein wundervoller Mensch. Ich denke, er ist für jeden eine Lehre, von ihm zu lernen und in diesem Licht zu handeln, dieses Licht von Besorgnis und Liebe für einander. Es wäre sicherlich eine bessere Welt, wenn jeder danach handelte.
Valmai Owens: Ich bin sicher, das wäre es. Deshalb denke ich, dass es so wichtig ist, sein Vermächtnis, was er uns hinterließ, weiterzuführen.
JM: Genau! Da stimme ich zu.
Valmai Owens: Was möchtest du, dass die Generation in 100 Jahren über Michael weiß?
JM: Dass er ein Mensch mit Energie war, mit positiver Energie, welche die Menschen, in der Zeit, als er lebte, zusammenbrachte. Er brachte Leute mit unterschiedlichen Lebenseinstellungen zusammen, alle Nationalitäten, und wie ich schon sagte, Freunde und Feinde gleichermaßen. Er konnte mit seinem Spirit heilen, denn er heilte viele Menschen mit seiner Musik und seinem Spirit. In seiner Anwesenheit zu sein, wenn er Krankenhäuser besuchte, mir wurde gesagt, es gab dort Kinder, die wurden wie durch ein Wunder geheilt. Michael sollte in Erinnerung bleiben, als einer der positivsten und selbstlosesten Menschen, die je gelebt haben. Und zufällig war er auch ein Sänger und Tänzer.
Valmai Owens: Jonathan, was sind deine Pläne für die Zukunft? Hast du Touren geplant? Arbeitest du an etwas? Irgendwelche Alben?
JM: Yeah, ich arbeite mit der Gruppe Cameo, der Funk-Band. Cameo gibt es schon seit 1977/78. Seit 1982 war ich mit ihnen zusammen, immer mal wieder. Sie ließen mich gehen, um mit Madonna oder Michael zu arbeiten. Sie sagten, sie wollten mich nicht daran hindern, das große Geld zu verdienen, aber ich hatte immer meinen Platz bei ihnen. „Wenn du zurückkommen willst, lass es uns wissen.
Wenn du kommst, wirst du gleich wieder dabei sein.“ Also seit Michael uns verließ, bin ich wieder bei ihnen. Ich verließ sie, um TII mit Michael zu machen, und danach brauchte ich ein wenig „Aus“ Zeit, weil es alles zu viel war; ich konnte nicht sofort wieder arbeiten. Als ich dazu bereit war, rief ich sie an und sie nahmen mich gleich wieder auf. Ich bin wieder mit ihnen zusammen seit November 2009, und wir arbeiten immer noch zusammen.
Ich arbeitete auch mit Jermaine Jackson, er wollte eine Tributeshow für Michael machen. Ich arbeite auch an meiner eigenen One-Man-Tribute Show, wie ich schon erwähnte, und ich arbeite mit Veranstaltern zusammen, die versuchen mich überall im Land und hoffentlich weltweit zu buchen, um seine Legacy und die Musik fortzuführen. Ich bin Michaels Schlagzeuger und ich möchte mit Michael weiterspielen, diese Musik, die Aufnahmen, und ich möchte über ihn sprechen und ich will die Menschen über diese Magie wissen lassen, die er und ich zusammen hatten; über die Anliegen, die er hatte und ich möchte einfach weiterhin seine Musik teilen. Es ist nicht so, als wenn er da wäre, aber mit den Bildern und mit seiner Stimme, ich spiele zu seinen Aufnahmen, dann ist es fast so ähnlich. [als wenn er da wäre] Es ist das bestmögliche, weißt du, es ist nicht, wie mit einer Coverband zu spielen oder mit einem „Look a Like“ (Double), das würde ich nie machen, ich würde das gar nicht wollen. Das ist wie ein Zusammenspiel mit Michael, sein Bild ist da, seine Stimme ist da, und die Fans sagten alle, sie fühlten Michaels Anwesenheit im Raum. So kommst du so nah wie möglich heran, und ich liebe es, das zu tun, denn ich liebe es immer, seine Lieder zu spielen, seine Musik, und seine Stimme zu hören und mit ihm zusammenzuspielen. Und so mache ich das jetzt auch mit Cameo.
Da gibt es was Großes am Horizont, ich kann bislang nicht darüber sprechen, aber es kommt näher. Ich kann jetzt noch nicht darüber reden. Es wird unbeschreiblich werden und ich sprach mit ein paar Leuten darüber. Es wird passieren. Ich habe meine eigene Musik, ich habe viel Musik, ähnlich wie die von Michael. Wie ich sagte, wir sind sehr ähnlich im Geist, wir haben einen ähnlichen Spirit. Ich habe Musik mit Botschaften und ich arbeite an einem Album, so was wie Marvin Gaye’s „What’s going on“; ein sehr kommerzielles Botschaften-Album, aber mit Songs, die trotzdem auf Themen wie Leben und Menschlichkeit basieren, so wie Michaels derartige Lieder. Es ist momentan in Arbeit, und ich habe Songs teilweise oder ganz fertig geschrieben, und ich habe noch viel andere Musik. Ich habe 200 Songs in verschiedenen Stadien in Arbeit, ich versuche also, meine Musik zur Veröffentlichung fertig zustellen, dieses oder nächstes Jahr.
Ich arbeite an einem Buch, welches meine Karriere und meine Kunst umfasst. Wie ich schon sagte, ich bin Künstler und Designer. Ich entwerfe all meine Drum-Sets, die die Leute sehen und mögen. Ich entwerfe Kleidung; ich entwerfe Bass-Gitarren und andere Dinge. Das Buch wird meine Gedichte enthalten, meine Gedanken. Meine Gedanken, die aufkommen, wenn ich Fernsehe, CNN oder solche Sachen, oder wenn etwas mit Liebe zu tun hat, mit der Gesellschaft, mit Menschlichkeit; jeder hat seine eigene Meinung, aber ich schreibe meine auf, meine Standpunkte zu all diesen Dingen. Dann unterschreibe ich es und gebe das Datum an, und die Leute sehen, dass dieses ein spezieller Augenblick in meinem Leben war. Wenn ich fertig bin mit meinen Gedanken und es geschrieben habe, gebe ich sogar die Uhrzeit an, etwa zwischen „10.12 Uhr und 10.25 Uhr“, die Leute können so wirklich sehen, wo Jonathan Moffetts Gedanken und Herz an einem bestimmten Lebens-Punkt waren. Ich habe schon seit 1976 auf diese Art geschrieben. Und jetzt stelle ich gerade ein Buch zusammen, um diese Dinge zu veröffentlichen.
All die Erinnerungen – ich habe 24, 25..ich muss nachzählen, um die richtige Zahl zu bekommen.. ich habe 24 oder 25 Tourneen in den 32 Jahren meiner professionellen Karriere gemacht, und ich habe alle Erinnerungsstücke aufgehoben, vieles davon, zumindest 99 % davon. Ich werde Fotos davon machen und auch die werden in diesem Buch sein. Ich habe auch DVDs von den Reiseaufnahmen, von Soundchecks, Aufnahmen von meiner Familie hier in New Orleans, also es wird ein großes Multi Media-Buch. Ich arbeite schon seit Jahren an dieser Zusammenstellung, und ich hoffe, dass es im nächsten oder übernächsten Jahr herauskommen wird, sowie ein Buch mit Gedichten.
Es gibt viele Dinge, an denen ich arbeite; Trommeln, und Dinge aus der Welt der Schlagzeuger. Ich habe nie ein Schlagzeug-Video gemacht und deshalb werde ich im nächsten oder übernächsten Jahr eines machen, ein Video mit Anleitungen. Ein Schlagzeug Buch, damit können die Leute meine Muster lernen. Es gibt so viele Dinge, die ich in Arbeit habe, aber ich arbeite auch soviel mit anderen zusammen, dass ich nicht die Zeit hatte, um wirklich all meine Projekte zu beenden.
Valmai Owens: Das Buch hört sich unbeschreiblich an. Du musst mich wissen lassen, wenn es veröffentlicht wird, denn ich möchte eines davon haben. Jonathan, ich bin sehr dankbar, dass du dieses Interview gegeben hast; ich bin so aufgeregt darüber, und es war wundervoll mit dir zu reden. Du hast mir so viel Einblick über Michael gegeben, allein dadurch, dich reden zu hören; es war wirklich wundervoll, wirklich, und ich möchte mich aufrichtig bei dir bedanken.
JM: Danke, vielen Dank. Es ist großartig, über diese Dinge zu sprechen. Ich möchte, dass die Welt sich an ihn erinnert.
Übersetzung: Achildsbliss, M.v.d.Linden
Jonathan Moffett ist auch Drummer bei der Cirque du Soleil Michael Jackson – Immortal -World Tour
Jonathan Moffett über Michaels Stimme:
„… die Textur seiner Stimme und seine Stimmkontrolle waren absolut außergewöhnlich. Er malt mit seiner Stimme Mosaiken, so wie Michelangelo Bilder malt. Er hatte die Stimme der Sixtinischen Kapelle… Und wenn er singt, dann scheint er dich zu erreichen und zu berühren, er legt seine Hände auf dich, er bewegt dich… alle Musiker haben diese Fähigkeit, aber nur ein paar wenige Auserwählte können das in der Tiefe und zu dem Grad, wie Michael – und er hatte diese Fähigkeit in einem Ausmaß, wie ich es bei keinem anderen je gesehen habe.“
English version
„…the texture and control of his voice was just absolutely extraordinary. He paints mosaics with his voice like Michelangelo paints pictures. He had voice of the Sistine Chapel… And it seems like when he sings, he’s reaching out and he’s touching you, he’s putting his hands on, make you move… and all of us musicians have that… but some, only a chosen few have it to the depth and the degree that Michael had it – and he had it to the greatest I’ve ever seen.“ – Jonathan Moffett
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Michael Jacksons Rede | Oxford Union Society | Oxford Speech
Heal The World, Humanitäre Leistungen, Macaulay Culkin, Michael Jackson, Michaels Worte, Paris Jackson, Prince Michael Jackson I, seine Kinder, The Jackson FiveAufforderung, Kindheit zu schützen & wiederherzustellen. Über bedingungslose Liebe & das Recht jedes Kindes, geliebt, geschützt und respektiert zu werden.
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Beat It, Captain EO, Gone Too Soon, Heal The World, Humanitäre Leistungen, Man In The Mirror, Michael Jackson, Private Begegnungen, Rock With You, Thomas Mesereau, We Are The WorldMichael Jacksons humanitäre Leistungen sind einzigartig & beeindruckend. Er gab nicht nur Geld, sondern auch seine Zeit, Liebe & persönliche Unterstützung.
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