Der Artikel diskutiert die kritische Betrachtung von Michael Jacksons sexualisierter Bühnenpräsenz und stellt fest, dass seine künstlerische Performance authentisch und lebensverändernd ist. Kritiker werden für Vorurteile gegenüber seiner Sexualität und Männlichkeit kritisiert, während Jacksons Songs in „Dangerous“ als eindringliche Darstellung komplizierter Liebe und Verlangen betrachtet werden, die von persönlichen Gefühlen zeugen. Der Artikel argumentiert gegen die Versuche, Jacksons sexuelle Energie zu diskreditieren, und betont ihre Bedeutung für seine Kunst und Anziehungskraft.
Michael Jacksons undefinierter Ausdruck von Sexualität, der so viele Menschen verwirrte, weil er nicht in irgendein genormtes Schema passte, ist die ‚Flugroute‘, anhand derer er sich selbst fortwährend als einzigartig herausstellte … . (Es) ist der Aspekt seiner Persönlichkeit oder seines Ausdrucks, der heute noch am wenigsten verstanden wird, und der dringend näher untersucht werden muss. (Steven Shapiro)
Einige der grausamsten und am meisten entmenschlichenden Dinge, die über Michael Jackson gesagt wurden, haben mit Geschlechterzuordnung und Sexualität zu tun. Während ich also versuche, neue Geschichten über ihn zu erzählen, fühle ich mich veranlasst, ein Kapitel mit dem Titel „Desire“ mit den Stimmen von Fans zu beginnen; Kritiker sollten gut hinhören. Wenn man auf YouTube geht und „Michael Jackson Sexy“ eingibt (es wurde eine lange Nacht, ein Link folgte dem anderen), dann ist die Anzahl der auftauchenden Fan-Foto- und Videomontagen schwindelerregend. Die meisten von ihnen bestehen vollständig aus Bildern der Bad-Jahre oder danach, als er ein erwachsener, von der geschlechtsspezifischen Einordnung zunehmend ambivalenter Mann war. Einige, wie der fast fünfminütige „Michael Jackson sexy very hot!“1 fokussieren sich auf seine späten Jahre, einschließlich einer langen Eröffnungseinstellung von Jackson bei den MTV Video Awards in Japan aus dem Jahr 2006, bei der die Kamera langsam seinen Körper von den Stiefeln aufwärts abscannt. Unter den schwärmerischen Kommentaren der etwa siebzigtausend Betrachter befindet sich auch dieser: „Seine sexieste Zeit ist die, als er zwischen 40 und 50 Jahre alt ist.“ Dies ist keine ungewöhnliche Meinung neben anderen, die verkünden: „Ich liebe es, diesen Mann anzusehen! So sexy, so schön, so verblüffend!“ Oder: „Sexiester Mann der Welt, eindeutig.“ Der Macher eines dieser Videos fragt die Betrachter: „Hey Ladys, könnt ihr euch vorstellen, wie es ist, Sex mit Michael Jackson zu haben?“ Das bemühte Englisch deutet an, dass Videos und Empfindungsäußerungen wie diese zu Fans außerhalb Nordamerikas gehören, die in Gegenden der Welt wohnen, die eine weniger einengende, lähmende Sicht auf Geschlechtereinordnung und Sexualität haben, aber ich bin nicht ganz sicher, denn bei vielen der Kommentare ist das Englisch in Ordnung. Es gibt alle Arten von Posts, vollständig versehen mit Bildern, auf Twitter, die Jacksons heißes Aussehen preisen. Außerdem gibt es Kunstwerke, wie die Photoshopped Images von Gella De, welche einen oft älteren Jackson und die Künstlerin als Liebhaber darstellen.2 Sogar Madonna sagte 2009 in einem Interview mit dem Rolling Stone: „Ich war unsterblich verliebt in ihn, es hatte mich vollkommen gepackt … . Die Songs, die er sang, waren ganz und gar nicht kindlich.“3
Bei all dem Gerede darüber, wie Jackson sein Gesicht „zerstörte“ und in seinen späteren Jahren zu einem Monster wurde, oft beschrieben als „eine bemitleidenswerte, traurige Tragödie“4, ist es sehr interessant, über diesen ganz anderen Diskurs nachzudenken. Was finden diese Fans so sexy, so schön, wenn doch so ziemlich alles, was wir von den Medien hören, das ist, dass er ein Freak war? Einige Kritiker haben zugegeben, dass Jackson „während seiner Auftritte sexuelle Dynamik ausstrahlte“5, aber dann nahmen sie der Behauptung wieder den Wind aus den Segeln, indem sie festlegten, dass dies alles Show sei und keine Taten dahinterstehen würden: „Jackson wäre vielleicht bedrohlich gewesen, wenn er, wenigstens für eine Sekunde, den Eindruck vermittelt hätte, er sei erreichbar gewesen“6, schrieb Jay Cocks 1984. Seit wann hatte die Erreichbarkeit von Popstars irgendetwas mit einer Bedrohung für den Sittenkodex der Gesellschaft zu tun? Mark Fisher tat den Kurzfilm für „The Way You Make Me Feel“ kurzerhand „als die zunehmend absurde Drohgebärde durch pfauenartiges Gehabe als Ersatz für irgendein tatsächliches sexuelles Begehren“ ab7 – ich würde gern wissen, was hier mit „tatsächlich“ gemeint ist. Margo Jefferson schlussfolgerte, dass „Michael Jackson, der Performer, niemals Darstellungen schwarzer oder weißer Männlichkeit, die überhaupt realistisch oder besser noch konventionell gewesen wären, zum Ausdruck gebracht hat.8 Letzteres stimmt, in welcher Form es allerdings mit dem Vorangegangenen einhergehen soll, bleibt ein Geheimnis. Und was ist „realistische“ Männlichkeit? Reid Kane zieht den Schluss, Jacksons Männlichkeit sei „vorgetäuscht“.9 Ich könnte noch eine beträchtliche Anzahl von Quellen mit Variationen zu diesem Thema zitieren, aber ich denke, man versteht es auch so.
Vielen sind die sexualisierten Auftritte, die Jackson in seinen Kurzfilmen und auf der Bühne gab, zu stilisiert, um glaubwürdig zu sein, und sie verlangen „Beweise“ in Form von Erfahrungen „aus dem wirklichen Leben“: Er soll bestätigen, beweisen, dass diese zuckenden Hüften, diese sinnlich seine Brust heruntergleitende Hand, diese Finger, die die Leistengegend streicheln, während er die Augen schließt und den Atem anhält, mehr als nur theatralisch sind, mehr als „Vortäuschen“ – wo war seine Freundin? Oder sein Freund? Warum war er außerhalb der Bühne so schüchtern und sanft? Genau, er musste entweder asexuell, schwul oder „pre-sexuell“ sein, wie Randall Sullivan es auf bizarre Weise bezeichnete. Alles Label, die entweder mit Verachtung oder mit der Absicht, Jacksons Sexualität als pathologisch hinzustellen, abgegeben wurden.10 Diese Sichtweisen über Jackson lassen einige fragwürdige Vermutungen voraussetzen. Zum Beispiel, dass eine stilisierte Performance von Sexualität nicht „glaubwürdig“ sei und aus dem Grund nicht „bedrohlich“ sein könne. Wäre dem so, hätte es wegen Elvis keinen Aufruhr gegeben. Eine künstlerische Performance ist extrem einflussreich, sie kann für diejenigen, die zusehen oder -hören, lebensverändernd sein. Sie kann Leuten eine Welt erschaffen, von der man träumt oder nach der man handelt, sie kann Vorstellungen von Liebe, Romantik und Sex erwecken, die man bisher nicht für möglich gehalten hatte. Jackson erschuf auf der Bühne eine sexualisierte Präsenz, die in diesem Moment real war – er wusste genau, wie man einen überzeugenden, erotischen Körper heraufbeschwören konnte, so wie es viele Performer tun, und genau so, wie auch diese anderen Performer ihren Fans reale emotionale Reaktionen entlocken, tat es auch Jackson. Was ihn jedoch von diesen Performern absetzt ist, dass er 100 % Gefühl aus seiner Performance „herauswrang“, sowohl seine Stimme als auch sein Körper triefend vor Leidenschaft nahm er uns mit in eine Welt der Sinnlichkeit, die so lebendig, so intensiv war, und für die meisten von uns unvorstellbar, dass Gefühle auf diese Art und Weise ausgedrückt werden können. Er formte sie für uns, um uns zu zeigen, dass es möglich ist, derart hell zu brennen. Wie konnte man nicht davon gebannt sein? Wie konnten einige sich dadurch nicht bedroht fühlen?
Die Kritiker setzen auch voraus, dass diese Performance auf das alltägliche Leben übertragen können werden muss, weil es sonst nur vorgetäuscht sei und man nicht einerseits sanft und scheu sein und andererseits sexuelle Dynamik verbreiten kann. Unabhängig von dem, was wir über sein privates Sexualleben wissen, „strahlte er aus“, auch wenn er sanft sprach: All diese sexuelle Energie verschwand nicht einfach, wenn er die Bühne verließ. Und ich sage, es ist genau diese Kombination von Sanftheit mit „erotischer Dynamik“, die dazu führt, dass Fans ihn als den „Sexiest Man aller Zeiten“ bezeichnen, diese Kombination ist ein wahr gewordener Traum, ein schwer definierbarer, aber sehr ersehnter Mix von Charakteristika, von dem zumindest die Mädchen auf der ganzen Welt träumen.
Aber es gibt natürlich gute Gründe für dieses Herabwürdigen Jacksons beeindruckender sexueller Energie: Sie und seine Männlichkeit und ebenso sein „Erwachsensein“ zu verleugnen – was Begriffe wie „Mann-Kind“ (Knabe) tun11 – nach Übereinstimmung seiner Sexualität auf und abseits der Bühne zu verlangen und daraus zu schließen, er sei grotesk und durch plastische Chirurgie nicht begehrenswert, funktioniert, um sein vielschichtiges, geschlechtsspezifisches und sexualisiertes Selbst zu kontrollieren, und um zu begrenzen, was als begehrenswert, sexy und männlich zu sehen ist. Es radiert dieses wunderschöne Rätsel aus. Aber es macht ihn auch ungefährlicher.
* * *
Jackson gibt uns zu Beginn von Dangerous vier verschiedene Sichtarten auf die Liebe und gruppiert dabei das lüsterne „In the Closet“ und „She Drives Me Wild“ zusammen mit dem nostalgischen „Remember The Time“ und dem nervösen „Can’t Let Her Get Away“. Es ist ein schonungsloser Angriff ausgerechnet auf Sinnenfreude, Sexuelles und Romantik, wie wir es nie vorher bei ihm erlebt haben. Während so viel an seiner Musik generationenübergreifend ist, fallen diese Songs aus der Reihe; die erwachsenen Gefühle sprechen nicht, was sonst maßgeblich für Jackson ist, Kinder an, und wahrscheinlich auch nicht die älteren Fans (wie meinen 87-jährigen Nachbarn, der ständig Jacksons Musik hört, aber nur die bis zum Bad Album, nicht seine späteren Werke). Zusammenfassend kann gesagt werden, diese Songs deuten an, dass die Liebe kompliziert und schmerzlich ist – er jagt ihr nach, kann sie aber nie ganz fassen; er hat sie, aber dann entschlüpft sie ihm wieder; es hat ihn erwischt – es hat ihn schwer erwischt, aber es muss versteckt werden. Diese Songs handeln ebenso von der Sehnsucht nach der fleischlichen Lust wie auch des Herzens, einer Richtung, die Jackson schon früher auf eher filmische Art in Songs wie „Billie Jean“ und „Dirty Diana“ untersucht hat. Aber die Songs auf Dangerous verströmen ein persönlicheres Gefühl, sind mehr im Augenblick, handeln mehr von einem Typ, der mit seiner Libido und seinem Herzen ringt. Und anders als in jenen Femme fatale Songs oder sentimentalen Balladen über romantische Liebe, ist Jackson ein bereitwilliger Partner, angeturnt, wenn er auch nie ganz das bekommt, was er will oder braucht. Ist das nicht genau das, worum es in den meisten eindringlichen Lovesongs geht? Während Robert Christgau dachte, Jackson würde mit „der glaubwürdigsten Form von Sex-and-Romance seiner Karriere“ auf Dangerous12 hausieren gehen, fand Jon Pareles diesen erwachsenen Jackson so unwahrscheinlich, dass er in seiner Rezension des Albums schrieb: „Von all den bizarren Erscheinungen in der gegenwärtigen populären Musik ist nichts merkwürdiger als ein Michael Jackson, der ganz normale Liebeslieder singt. Er bekommt sie kaum herausgewürgt … (sie) klingen, als würden sie unter Qualen aus ihm kommen … seine Songs künden von einer Angst des Körpers vor fleischlichen Freuden.”13
Pareles lag einfach völlig daneben. Was Jackson in diesen Songs anzapft, ist die lange Tradition dessen, was Mark Anthony Neal die Männlichkeit des „Soul Man“ nennt, ohne Zweifel beeinflusst durch oder sogar als eine Reaktion auf das Wiederaufleben einer „stärkeren, eher ‚street-like‘ oder ‚authentischen‘ Version des Schwarzseins“, wie es im Hip-Hop oder vielleicht auch in der kompromisslosen Maskulinität von Metal kultiviert wird.14 Jackson bringt eine Version verwegener Männlichkeit zustande, die eine geschlechtliche Ambivalenz aufrechterhält und die dabei gleichbleibend nicht gewalttätig oder frauenfeindlich ist. Seine Rückgewinnung der Männlichkeit des Soul Man ergab Sinn für ihn, da er wiederholt jene musikalische Tradition für sich beanspruchte und der Meinung war, dass dort seine musikalischen Wurzeln lagen. Kultiviert in den 1960er-Jahren, inmitten der Black Power Bewegung zogen Soul Men wie Sam Cooke, Marvin Gaye, Solomon Burke, James Brown und Wilson Pickett „das schwarze Amerika während einer Ära in ihren Bann, als über-schwarze, über-maskuline, über-sexuelle männliche Ikonen die logische Antwort auf fortschreitende ideologische Bedrohungen, zentriert auf die Auffassung über amerikanische Männlichkeit, zu sein schienen“, erklärt Neal.15 Diese Darstellung schwarzer Maskulinität zu diesem bestimmten historischen Zeitpunkt wirkte wie ein Schutzschild gegenüber der langen Tradition der Entmannung schwarzer Männer durch Weiße, ebenso wie ihrer generellen Entmenschlichung; Soul-Performer wie diese waren, wie Neal beobachtet, die musikalischen Äquivalente von Malcolm X und Eldridge Cleaver. Neal deutet an, dass Jacksons Drang der bestverkaufte, kommerzielle Künstler zu sein, ihn von dieser konventionellen Darstellung schwarzer Männlichkeit wegführte, hin zu einer, die als seltsam (queer) wahrgenommen werden konnte, in der Hinsicht, dass sie die Klischees hinterfragte und Jackson „ungefährlich“ für junge, weiße Konsumenten und ihre Eltern wirken ließ.16 Während es schließlich eine wichtige, erholsame Strategie für schwarze Männer darstellte, sich selbst in den 1960ern und später als über-maskulin aufzustellen, so war es dennoch riskant, denn es gab eine lange rassistische Tradition, aus der hervorging, sie als über-sexualisiert zu sehen – als ‚Sex und nichts sonst‘, und aus diesem Grund als bedrohlich. Eddie Murphy traf damals in den 1980ern in aller Klarheit eine Aussage über Jacksons sorgfältiges Aushandeln der schwarzen Maskulinität:17
Michael ist so berühmt. Alles, was er sagt, wird von der Öffentlichkeit geglaubt. Er ging ins Fernsehen und sagte: „Ich habe keinen Sex aufgrund meiner Glaubensüberzeugung“ und die Öffentlichkeit glaubte ihm. Brüder (Brothers/Schwarze) sagten etwas wie „Verdammt, hau ab!“ und weiße Leute meinten „dass Michael ein besonderer Kerl ist, er ist gut, sauber und unbedenklich.“ Ihr alle habt es geglaubt (was er sagte). Wisst ihr, wie ihr es alle geglaubt habt? Ihr alle seid nicht wütend geworden, als er Brooke Shields mit zu den Grammys nahm, kein einziger Weißer sagte Shit. Und Brooke Shields ist die weißeste Frau Amerikas …. Wenn ich Brooke Shields zu den Grammys mitnehmen würde, dann würdet ihr alle den Verstand verlieren.
Also steckte da, ganz sicher, eine Strategie hinter Jacksons Eigendarstellung sich außerhalb der Bühne schüchtern, bescheiden, respektvoll und an Sex nicht interessiert zu zeigen. Soul Men erreichten nicht die Art von Erfolg im Mainstream, wie MJ es tat. Aber mit Dangerous begann er, größere Risiken auf sich zu nehmen und bot Songs an, die deutlicher von Sex handelten, kultivierte einen verruchteren Gesangstil und präsentierte sich selbst in seiner öffentlichen Erscheinung als sexualisierter: zum Beispiel, dass er mit der gewagten Madonna zu den Oscars ging, oder in seinem Kurzfilm für „In the Closet“ mit Naomi Campbell, in seinem heißen Fotoshoot mit Herb Ritts und auf der Bühne.
Er belebte die Männlichkeit des Soul Man wieder, transformierte sie und spielte sie gegen Merkmale aus, die außerhalb ihres Bereichs lagen: Er vermischte traditionellen Machismo mit großem femininem Glamour und sanft sprechender Sensibilität. Der Machismo wurde über einen androgynen Look abgebildet, der, weil er älter wurde, zunehmend eher mit dem einer erwachsenen Frau als mit seinem früheren jungenhaften Aussehen verbunden wurde. Es ist nicht überraschend, dass diese Wendung verheerenden Schaden mit seinem „Good Boy“-Image anrichtete und begann, ihn für einige in dunklere und unheimlichere, genderspezifische Bereiche zu bringen.
* * *
Das erste Mal lässt der Lärm auf Dangerous am Anfang von „In the Closet“ nach, aber die Ruhe hält nicht lange an. Die in Verbindung mit einem akustischen Piano stehende Eröffnungsphase des Songs, die sich dann aber mit Warp-Geschwindigkeit in ein symphonisches Drama entfaltet, ist klangfarblich und rhythmisch sanfter als alles, was wir bis zu diesem Punkt gehört haben, denn es ist die Musik, die die Geschichte von Verlangen und Sehnsucht des Mystery-Girls umrahmt, weil sie für die Verbindung mit dem Weiblichen steht, wie es bei sanfterer, ruhigerer Musik oft der Fall ist. (Im Text des Begleithefts stellt sich heraus, dass das „Mystery Girl“ Prinzessin Stephanie von Monaco ist). Jedes Mal, wenn das Mädchen während des Songs spricht, hören wir Reminiszenzen dieser Eröffnungsmusik, die den Groove und den normalen Verlauf des Songs unterbricht. Die Gegenüberstellung dieser Musik mit einem anderen, harten, industriellen Groove, durch den Jackson sein Misstrauen gegenüber dem ausdrückt, was Liebende sagen oder tun, führt die Warnungen und Skepsis der beiden ersten Lieder des Albums fort. Auch private und öffentliche Welt werden hier nebeneinander gestellt, was musikalisch jedoch nicht einfach durch die Gegenüberstellung der Musik des Mädchens mit der von Jackson bewerkstelligt wird (das wäre zu simpel). Sein harter Groove, den wir in den Strophen hören, erschafft einen privaten Bereich von exquisiter Spannung, von aufwühlender, glühender Sehnsucht, die jedoch (gerade noch) verdeckt bleibt – man kann hören, wie sie überkochen will. Die Spannung findet ihren Platz in dem prägnanten Hauptmotiv, das sich um einen Halbtonschritt, das kleinstmögliche Intervall der tonalen Musik, zentriert; Jacksons Melodie ist auf nur vier Noten begrenzt. Die unterstützenden Harmonien sind dicht und gebündelt, intervallisch beengt, und spiegeln das Auf und Ab des Hauptmotivs; sie sind so verdichtet, dass sie klingen, als kämen sie aus einem Vakuum (oder vielleicht aus einem Wandschrank (Closet)).
Die Sache dabei ist, diese musikalischen Merkmale klingen für westliche Ohren auf konventionelle Art „exotisch“. Jacksons Melodie basiert auf der Fünftonleiter – sie wird im Blues oft verwendet, aber hier hört es sich „östlich“ (orientalisch) an, was daran liegt, wie man es im Zusammenhang mit dem Riff in Halbtonschritten hört. Der parallel dazu verlaufende Hintergrundgesang, aufgeteilt in ein Intervall einer Quart, ist für moderne westliche Musik uncharakteristisch. Und der hallende Klang der Trommel auf den Downbeats erinnert eher an den Groove des Mittleren Ostens, als an R&B. Diese eingeschränkte Musik öffnet sich im Refrain, wo wir auch eine eigenständige Bassstimme finden (die in den Strophen fehlt und, genau wie in „Jam“, ein Gefühl von Entwurzelung entstehen lässt) und Jackson um eine Oktave höher steigt, was dem gehauchten Flüstern seiner Stimme Raum für die Ekstase der hohen Töne lässt. Zweimal fällt dieser Refrain in sich zusammen, wie es scheint, immer kurz bevor er richtig abhebt – gescheiterte Versuche der Erfüllung, Freude und Befreiung. Beim dritten Mal nimmt die Musik des Refrains Fahrt auf, sie darf sich entwickeln, darf „köcheln“ (simmer). Jacksons sich wiederholende Ad Libs gipfeln in seinem typischen „Hee Hee“, das hier etwas gänzlich anderes ausdrückt, als je zu vor – Aufgabe, Kapitulation und Erfüllung: Normalerweise ist dieser stimmliche Ausdruck ein scharfer Zwischenruf, forsch, kontrolliert und die Energie und Kraft der Musik bestätigend. Hier vervollständigt er damit seine Ad Libs, nutzt dazu das letzte bisschen Atem, wie ein eindringliches Freisetzen seines eigenen, jüngeren Selbst. Anstatt mit diesem Refrain ausgeblendet zu werden, um ein Andauern dieses glückseligen Zustandes anzudeuten, endet der Song wieder zurück im Wandschrank, zurück in der privaten Welt des verschwörerischen Flüsterns, der eingeengten Musik und der knallenden Türen, aber auch zweifelsohne der glühenden Leidenschaft: Oh ja, in diesem Wandschrank ist Feuer, lasst euch nicht täuschen. Zerbrechendes Glas, das wir auch zu Beginn der zweiten Strophe hörten, ist hier erneut zu hören: In dieser Beziehung geht es darum, Grenzen auszutesten, sich von gesellschaftlichen Zwängen zu lösen, aber in welchem Sinn?
Verständlicherweise waren die Zuhörer über Jacksons Verwendung des Ausdrucks „In The Closet“(Anmerkung: ein Ausdruck, der verwendet wird, um eine homosexuelle Orientierung geheim zu halten) zur Charakterisierung einer heterosexuellen Beziehung, verwundert und man muss eingestehen, dass dies auf quälende Art verwirrend ist, weil es auf gewisse Art Jacksons „Coming-out“ Song ist, auch wenn er mehrdeutig darüber spricht, die Dinge „im Schrank“ zu lassen (geheim zu halten) – ein Coming-out, als ein nicht nur an einer Romanze, sondern an Sex interessierter, bereitwilliger, sogar offensiver Partner und nicht mit Angst vor – oder betrogen von – einer Femme fatale, und, für einige kaum zu glauben, als heterosexuell. Und in den Kurzfilmen zu „In the Closet“ und „Remember the Time“ stehen seine Interaktionen mit Frauen im Mittelpunkt (so wie es auch bei „The Way You Make Me Feel“ schon war, seinem wohl ersten Vorstoß in die ‘Soul Man’ Männlichkeit), auch wenn einige beschlossen haben, dass er bei diesen Interaktionen „versagte“, frage ich mich manchmal, ob ich die gleichen Filme ansehe wie die Kritiker. Vielleicht war die unterschwellige Botschaft von „In the Closet“, uns wissen zu lassen, dass er trotz der vorherrschenden gegenteiligen Ansicht der Medien, immer an Sex interessiert war, und es ihm nur gut gelungen war, diese Interessen versteckt zu halten, um ein möglichst großes, weißes Publikum zu erreichen, sich selbst zu mystifizieren und die der Norm entsprechenden Vorstellungen, wie Männlichkeit gelebt werden muss, herauszufordern (im Sinn von: Er brauchte keine Schar gut aussehender Frauen um sich herum, um seine Heterosexualität zu beweisen – er hatte es nicht nötig, Frauen auf diese Art zu benutzen.) Diese Spekulationen können wir zumindest dann anstellen, wenn wir nur das Audio anhören, in dem Kurzfilm trägt Jackson einen Ehering, wodurch deutlich wird, dass die Geschichte sich um Ehebruch dreht, der geheim gehalten werden soll. In der Tat, ein ziemlich erwachsenes Thema.
Die musikalische Sprache von „In the Closet“ könnte man als problematisch sehen, da sie das Sexuelle auf eine Art exotisiert, die weiße, westliche orientalische Klischees einer geheimnisvollen, verführerischen Andersartigkeit unterstützt. Und vielleicht ist es auch genau das: Warum stattest du den sexuell eindeutigsten Song deiner Karriere mit den Stilmitteln nicht-westlicher Klänge aus, die diese Stereotypen hervorrufen? Das Problem bei dieser Interpretation liegt darin, dass Jackson nicht als Teil der dominierenden Kultur spricht – er steht für das ethnisch Andere, das Androgyne, er ist die Abweichung. Er ist das „exotisch“ Andere, das die Musik zu vermitteln versucht, das verführerische Subjekt der Begierde. Zumindest kommt diese Vorstellung auf, wenn wir dem Song zuhören, der Kurzfilm erzählt uns jedoch wiederum eine andere Geschichte.
In orientalistischen Fantasien ist es oft die dunkelhäutige Frau, die exotisiert wird, die als eine Art „verbotene Frucht“ dargestellt wird, und neben Jackson wirkt Naomi Campbell so dunkel, dass man denken könnte, er gehöre einer anderen Rasse an als sie, ich weiß, eine sicherlich kontroverse Idee, wenn man bedenkt, dass Jacksons immer heller werdende Haut manchmal dazu führte, als „Verräter seiner Rasse“ bezeichnet zu werden. Ich möchte diese Geschichten auch nicht unterstützen: Es ist nur so, dass auf der Basis der Hautfarbe ein Rassenunterschied zwischen Jackson und Campbell zu bestehen scheint, und dass Campbell in gewisser Weise in diesem Film als hypersexualisierte, „exotische“, farbige Frau behandelt wird, die genau diese Stereotypen unterstützt.18 Drehort und Kulisse des Films fördern ebenfalls die Vorstellung des Exotischen: Ritts sagte, er wollte für diesen Film eine „spanisch aussehende, exotische Frau“19, andere wiesen auf die „spanischen“ Elemente der Kulisse (etwa die Kleidung der Frauen) und auf Jacksons „Paso Doble“-ähnliche Tanzbewegungen hin.20
Es stellt sich die Frage nach dem Warum. (Ich fürchte, darauf habe ich keine Antwort: War es Ritts bewusst, dass er eine orientalistische Fantasie unterstützt? Wusste Michael es?)
* * *
In diesen „Machismo“ Songs drückt Jacksons Stimme weder Qual noch Angst aus, sondern die Wildheit von James Brown oder Wilson Pickett: Denk an „Mustang Sally“ wenn du „She Drives Me Wild“ oder Teile von „Can’t Let Her Get Away“ anhörst; es ist das flüssige, unglaublich hohe Falsetto, mit dem, wie Neal behauptet, der „Soul Man“ verführt, ein Zeichen des Machoverhaltens, was die Beherrschung des Stils erkennen lässt.21 Vergleicht man Marvin Gayes „Trouble Man“ mit „In the Closet“, ist Jacksons Stimme zwar gehauchter, aber sogar die Ausdrucksweise in den beiden Liedern ist erstaunlich ähnlich. Und es ist der warme, flüssige Tenor eines Sängers wie Sam Cooke – denke an „You Send Me“, wenn du dem entspannten Tenor in den Strophen von „Remember the Time“ lauschst, Jacksons bisher geschmeidigstem Gesang auf diesem Album. Jacksons Stimme hat eine leichtere Qualität, als die dieser Männer – und das ändert die geschlechtsspezifische Bedeutung seiner Stimme signifikant: Er besitzt nicht diese Schwere, diese Tiefe. Bis auf „In the Closet“ sind diese Songs etwas unter- und oberhalb von C’ angesiedelt, das ist die Tonlage, in der Pickett „Mustang Sally“ singt, jedoch klingt seine Stimme voller, schwerer und im konventionellen Sinn maskuliner als Jacksons. Dennoch ist Jacksons Stimme durch ihre Klangfarbe (Timbre) und seinen abgehackten, gutturalen Gesangsstil später in seiner Karriere als „maskulin“ lesbar.22 Aber die emotionale Landschaft, die Jackson – in fast allen seinen Songs – malt, ist gefühlstiefer und extremer als die der meisten anderen Soul-Man-Sänger, und kann so geschlechtsspezifisch leicht als „feminin“ gesehen werden, als Anleihe an Soul-Diven wie Patti Labelle oder Diana Ross. Wie Jacqueline Warwick schreibt: „Als erwachsener Sänger übernahm Jackson bekanntlich viele der stimmlichen Eigenheiten von Diana Ross, wie ihren Trick, eine Phrase mit einem anmutigen, geseufzten Portamento oder einem Kiekser zu betonen.“23 Dabei denkt man an Jacksons wehmütige Einwürfe von „dare me“ (fordere mich heraus) oder „keep it in the closet“ (halte es geheim). Zum Teil ist es diese Kombination von geschlechtsspezifischen Stilen und besonderen Gesangstechniken, die Jacksons Darbietungen „verwirrend“ machen. Das Visuelle fügt dieser Mehrdeutigkeit natürlich noch eine weitere Dimension hinzu.
Ich wollte etwas näher darauf eingehen, wie sich Jacksons Darbietungen in konventionelle Maskulinität einreihen, denn bei den Kommentaren zu seinem Geschlecht wird das meistens übersehen. Sogar in seiner äußerlichen Erscheinung und Darstellung, gibt es genügend, was in den Bereich des Maskulinen gehört – was auch seine coole Gangster-Rolle beinhaltet – aber um das zu verstehen ist es wichtig, sich auf Details zu bestimmten Zeiten seiner Karriere zu konzentrieren (man kann das nicht auf einen Schlag abhandeln). Während der Dangerous Ära begann Jackson damit, sein Haar länger und weniger lockig zu tragen. Die Jehri Curls hatten sich in einzelne Strähnen verwandelt, die ihm oft über die Augen bis hinunter zum Kinn hingen. In dieser Zeit glättete er auch zum ersten Mal seine Haare, anstatt sie nur in sanftere Wellen zu formen, (so wie im Kurzfilm zu „Remember the Time“).
Als er älter wurde, in der Zeit nach Dangerous, wurde sein Gesicht zunehmend „femininer“, verstärkt durch den Einsatz von Make-up, darunter starker Eyeliner, Mascara und verschiedene Lippenstift-Töne – bis zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere war der Gebrauch von Make-up dezenter. Es besteht die Tendenz, die verschiedenen Erscheinungen Jacksons auf Operationen und dadurch entstandene strukturelle Veränderungen zu schieben, aber wie Willa Stillwater anmerkte, muss auch Make-up, Beleuchtung und der Alterungsprozess einbezogen werden. Willa führt an, dass die Medien in den vergangenen Jahren alles daran setzten, unvorteilhafte Fotos von Jackson auszuwählen, um ihn möglichst „hässlich“ erscheinen zu lassen.24 Meredith Jones bringt das überzeugende Argument, dass Jacksons Gesichtsmerkmale ihn als „zwischen den Geschlechtern“ auszeichnen, da nebeneinander sowohl konventionell männliche und weiblich Kennzeichen vorhanden sind. Seine großen, geschminkten Augen und seine kleine, dünne Nase zur Zeit von Dangerous, werden üblicherweise als feminin gelesen (bei den Veränderungen seiner Nase geht es nicht nur um Rasse), während sein eher breites Kinn mit dem Grübchen als maskulin gesehen wird.25 Während dieser Zeit war er immer glatt rasiert (zur Zeit von Thriller und auch später, etwa 2001, war manchmal Gesichtsbehaarung vorhanden), trug jedoch immer markante Koteletten. Diese genaue Analyse gibt einen Eindruck darüber, wie Jacksons uneindeutige Darstellung von geschlechtsspezifischen Merkmalen funktioniert: Die Merkmale passen weder eindeutig zu dem einen oder anderen Geschlecht noch können sie miteinander in Einklang gebracht werden. Die maskulinen Merkmale verschwinden nicht. Viel mehr ist es so, dass besonders das kantige Kinn mit dem Grübchen mit zunehmenden Alter markanter wurde, vielleicht durch Behandlungen, vielleicht durch Gewichtsverlust oder auch einfach nur durch den natürlichen Alterungsprozess.
Aber um wirklich zu verstehen, was es mit Jacksons mehrdeutiger Darstellung von geschlechtsspezifischen Merkmalen auf sich hat, müssen wir mehr als nur seine Haare und sein Gesicht einbeziehen. Sein Körper war schlank, ohne markant definierte Muskeln, aber geradlinig, kantig und kräftig – es gab nichts Weibliches an ihm, auch nicht an seiner Art, sich zu bewegen, hin zu seinem Gang. Wenn er in manchen Shows sein T-Shirt zerriss und seine nackte Brust darbot, wie im „Panther Dance“ am Ende von „Black or White“, zeigte sich ein perfekter, glatter, erwachsener Oberkörper.
In seinem Kostüm während der Dangerous Tour, lenkte sein goldener Fechtanzug die Aufmerksamkeit auf die Auswölbung seiner Leistengegend, sein Stylist Michael Bush kommentierte zu Recht, dass dieses Kleidungsstück „nur wenig Raum zur Spekulation lässt.“26 Sein Tanz war of hart, kontrolliert und auch kantig: etwa die Stöße mit dem Becken oder der Griff in den Schritt.
Margo Jefferson deutete diesen als Erinnerung für uns, dass er „ein Mann sei. Ein schwarzer Mann.“27 Möglicherweise, da er oft nicht als solcher gesehen wurde. Dabei war es nicht einmal ein wirklicher Griff, sondern viel mehr eine stilisierte und ausgesprochen elegante, in die Richtung weisende Geste. Während des Trainings mit Tänzern bei This Is It, sagt eine der Choreografinnen in Bezug auf die korrekte Darstellung dieser Bewegung: „Ich denke, es nicht mehr als nur eine Bewegung der Hand, wisst ihr, was ich meine?“ (Mit anderen Worten, man greift und bewegt nicht sein Teil, so wie die Tänzer es tun wollten). Jefferson nennt diese Bewegung „verzweifelt“, aber auf welcher Basis? Diese Bewegungen sind kontrolliert, bewusst, kokett, herausfordernd. Es ist eine Provokation. Ergänzend zu dem Gedanken, dass Jackson „angesichts der endlosen Überprüfungen und Hinterfragungen zu seinem Schwarzsein, seiner Männlichkeit und seiner Sexualität eine Aussage über sich selbst macht“, fügt Joe Vogel noch hinzu, dass er auch „gegen die grausame Tradition der Verstümmelung protestiert, in dem er das Symbol seiner schöpferischen Kraft und Identität als schwarzer Mann zur Schau stellt. Und er legt den Schluss nahe, dass niemand ihn davon abhalten kann.“28
In dem Kurzfilm zu „Jam“ macht er diese Bewegung genau vor einer Unterbrechung der Musik; während dieser Unterbrechung nimmt er einen kleinen Atemzug und blickt mit hochgezogenen Augenbrauen in die Kamera, als wolle er eine Entschuldigung vortäuschen: „Huch, ich wollte es gar nicht, aber ich kann nicht anders. Tut mir leid, habe ich etwa jemanden damit verletzt? Gut. Und jetzt verschwindet.“
Aber diese Geste konnte auch noch mehrdeutiger, noch verstörender sein. Im „Panther Dance“ wird der „Griff“ in den Schritt zu einem Reiben – manchmal benutzt er nur den Mittelfinger; aber er streicht auch mit seiner Hand an seinem Oberkörper entlang bis hinunter in seine Leistengegend.
Betrachtet man es aus konventioneller Sicht, assoziiert man dieses Reiben eher mit weiblicher als mit männlicher Masturbation. Was nicht gerade zum Vorteil von Jackson ist: Es ist nicht nur feminisiert, sondern Masturbation an sich wurde auch lange Zeit mit abnormalem Verhalten und Scham assoziiert, und auf diese Art wurde es im „Panther Dance“ gesehen.29
„Er muss heiraten, aber schnell“, kommentierte ein Zuschauer, der am Tag der Premiere von „Black or White“ bei dem Sender anrief, wie Entertainment Weekly dann pflichtbewusst berichtete.30 Es ist eindeutig zu viel, einen Mann zu sehen, der sich selbst Lust bereitet, basta, noch dazu, wenn er dazu feminine Gesten benutzt: War Masturbation historisch gesehen bei Männern beschämend, war es bei Frauen noch viel beschämender.
Ich sehe Versuche, Jacksons Darstellung von geschlechtsspezifischen Merkmalen und Sexualität zu etikettieren, mit Misstrauen, denn nach meiner Einschätzung wollte er uns absichtlich dazu zu bewegen, Fragen zu stellen, – insbesondere die Parameter von Maskulinität und Heterosexualität zu hinterfragen (er beharrte darauf, heterosexuell zu sein und es gibt keinerlei Beweise, dass er es nicht war) – die jedoch nicht zwangsläufig auch gelöst würden. Die Verwendung von Begriffen wie „seltsam/wunderlich“ (queer) (die ich zur Beschreibung seiner musikalischen Praktiken benutzt habe, was jedoch eine vollkommen andere Sache ist) oder „trans“, wird in diesem Zusammenhang recht problematisch, (es sei denn, wir sind gewillt „seltsam/wunderlich“ im weitesten Sinn zu verstehen) und ich bin jedenfalls nicht sicher, wie weit uns solche Begriffe, insbesondere „trans“, (er ist nicht „übergewechselt“) bringen.31 Jedoch gefällt mir Judith Perainos Ausdruck „In der Mitte herauskommen“, den sie in ihrer Erörterung über Androgynität verwendet. Peraino führt diese Diskussion zurück bis ins 18. Jahrhundert, auf die Schriften des einflussreichen Aufklärungshistorikers Johann Winckelmann, der als treuer Neoklassizist an die Bedeutung von Balance glaubte daran, dass „Schönheit nichts anderes ist, als die Mitte zwischen zwei Extremen“, eine Ansicht, zu der er durch Studien an klassischen griechischen und römischen Statuen kam. (Jackson selbst hatte solche Statuen über seine ganze Neverland Ranch verteilt.) Winckelmann war von der „geschlechtlichen Unbestimmtheit der antiken Statuen fasziniert; er glaubte, sie präsentierten dem interessierten Betrachter Beispiele dynamischer Metamorphosen.“ Der „Mittelweg“ war für Winckelmann jedoch kein „sicherer Weg“: „Kein Mittel, um Gefahr oder Konflikte zu vermeiden.“ Es war durchaus „ein Weg, entstanden durch Leidenschaft und Konfrontation.“32 Aus dem Grund ist es verlockend und beängstigend zugleich, die Unausgewogenheit ist fesselnd und für einige erschreckend – besonders wenn man sich, so wie Winckelmann es bei seinen Untersuchungen tat, von der fiktiven Welt antiker Statuen in die reale Welt der androgynen Männlichkeit bewegt.
* * *
„Remember the Time“ ist nicht der erste Moment, bei dem sich Jackson in seinen Werken auf Afrika beruft. Der Song „Liberian Girl“ wurde von Nelson George, neben anderen, als einer der ersten Songs gepriesen, der schwarze weibliche Schönheit in der westlichen Popkultur hochleben lässt.33 Der Kurzfilm für „Remember the Time“ bot ein Medium an, durch das eine Vorstellung von schwarzem Einfluss (Black Power), Wohlstand und Opulenz dargeboten werden konnte; in dem Film wir erinnern uns nicht nur an eine Liebesbeziehung, sondern auch an eine Zeit, in der Afrika das Zentrum der Macht war. Es war als eine Erinnerung beabsichtigt zu einer Zeit, in der die Armut der schwarzen Bevölkerung und deren Entmachtung in den Abbildungen der amerikanischen Kultur vorherrschte – dieser Film entstand im Kielwasser der Misshandlungen im Fall Rodney King, dem Freispruch des weißen Polizisten und den Unruhen in Los Angeles, die sich daraus ergaben – daran, dass die Dinge einst anders waren und vielleicht wieder einmal sein könnten. John Singleton, der im vorangegangenen Jahr den von der Kritik gefeierten Film Boyz N the Hood (Jungs im Viertel) gedreht hatte, fragte Jackson, ob er eine durchgängig schwarze Besetzung einsetzen dürfe und Jackson stimmte begeistert zu.34 Die gestellte ägyptische Kulisse, besetzt mit einem amerikanischen Komiker, einem Sportstar und einem Fashion-Model scheint also vielleicht ein wenig platt zu sein, aber es war eine ernsthafte und bewusste Entscheidung, um erfolgreiche Afroamerikaner und eine alte, einflussreiche, durch Schwarze regierte Kultur, zu zeigen.
Sogar in dieser Kulisse fordert Jackson vom ersten Moment an, in dem wir ihn zu sehen bekommen, durch seine Kleidung Klassenmacht heraus: Das Ornament aus Goldmetall auf seiner Brust wird Gorgerine genannt und wurde von den ägyptischen Pharaonen als Zeichen ihres königlichen Status‘ getragen.35
Jackson trägt außerdem einen speziellen, gestärkten Kilt zur Schau, der von Adligen und Beamten im alten Ägypten getragen wurde.36 Die anderen Darsteller sind nicht in solch kunstvolle Gewänder gekleidet. Durch seinen eleganten Stil spielt Jackson außerdem mit Zeit und Ort, verzahnt die Vergangenheit mit der Gegenwart durch das Hinzufügen des goldfarbenen Shirts, schwarzer Levi’s, Boots mit Lederbändern (die den hochgeschnürten Sandalen nachempfunden sind, die auch jeder andere in dem Film trägt), stellt der zeitgemäßen, städtischen Hipness einen alten, ägyptischen Kleidungsstil gegenüber und kreiert damit eine Kombination von Modestilen, durch die sich die Vergangenheit, eine afrikanische Vergangenheit, über die Gegenwart legt und auch symbolisch die Macht, die Schwarze in der Vergangenheit innehatten, auf Jackson in der Gegenwart übertragen wird. Überlass‘ es Michael Jackson eine majestätische afrikanische Vergangenheit zurückzuholen.
Jacksons Haare und Make-up setzten sich ebenfalls von allem anderen ab. Ich kann mich an keinen Mann erinnern, der in den frühen 1990ern sein Haar auf diese Art getragen hätte (außer vielleicht James Brown, obwohl es bei ihm niemals so lang war). Ich kann mich an weibliche Hollywood-Stars wie Marilyn Monroe erinnern, die ihre Haare auf diese Art in den 1950ern trugen. Das Make-up und die Haare ließen ihn geschlechtsspezifisch mehrdeutiger als jemals zuvor in seiner Karriere erscheinen: Glamourös ist ein Wort, das ich gebrauchen möchte. Es gibt auch einen deutlichen Unterschied zu den anderen Männern in diesem Film, mit ihren kräftig entwickelten Brustmuskeln und Bizepsen und Jacksons schlanker und bedeckter Gestalt. Seine Männlichkeit ist ausdrücklich anders. Und doch ist er der Angebetete in dieser Geschichte: Wir glauben ihm, dass sein Anblick die Königin schwach werden lässt. (Sie wird ohnmächtig, bevor er singt oder tanzt – nur durch seinen bloßen Anblick.) Und der Hinweis in den Lyrics deutet an, dass sie in der Vergangenheit Geliebte waren. Worin besteht seine Anziehungskraft in diesem Moment? Ist es sein selbstsicherer, verwegener Gang (nach Art eines Soul Man)? Seine elegante Pracht? Der Unterschied zu den anderen Männern? Seine Exotik, hier vielleicht sogar überzeugender als in „In the Closet“? Der Kuss zwischen Jackson und Iman ist der Erste auf der Leinwand, ein Wendepunkt, und er ist innig und lang (ich mag es, dass Jackson und Singleton sich dafür entschieden, ihn leicht unbeholfen wirken zu lassen, das Zusammenstoßen der Lippen zu Beginn des Kusses – da ist etwas Hungriges daran). Er nimmt hier außerdem die typisch männliche Rolle ein, befindet sich über Iman, biegt ihren Körper zurück, als der Kuss tiefer wird. (Noch einmal: Jon Pareles empfand Jacksons „Versuch“ sexy zu wirken als gescheitert und die Romantik dieser Szene unglaubwürdig.)
Im Gegensatz zu „In the Closet“ ist „Remember the Time“ musikalisch gesehen recht einfach. Der Groove ist entspannt; mit Ausnahme des Anfangs von „In the Closet“ ist dies das erste Stück, dem nicht der „Industrieklang“ anhaftet, der so charakteristisch ist für das Album, und das ergibt auch Sinn, wenn man bedenkt, dass es als sehnsuchtsvolles Stück für eine glücklichere, vielleicht unschuldigere Zeit (nicht nur der Vergangenheit der Liebhaber, sondern auch einer anderen sozialen Vergangenheit) beabsichtigt ist. Jacksons Stimme ist den größten Teil der Zeit warm, samtig, auf eine die Intimität verstärkende Art produziert (durch das nahe Herantreten an das Mikrofon bei der Aufnahme); bevor er anfängt zu singen, lacht er und sagt spielerisch „Möchtest du mich ausprobieren?“ Der opulente Background-Gesang ist gleichermaßen warm, fast noch verstärkt durch den Einsatz ausgedehnter Harmonien; sie tragen um einiges zur Sinnlichkeit des Songs bei, nicht nur durch die üppigen Harmonien, sondern auch durch die lange Pause bei dem Wort „time“, was die Harmonien ausschlachtet und uns sehnsüchtig werden lässt … nach etwas.37 Wie die einfache harmonische Bewegung wird der Titel des Songs endlos wiederholt, sowohl als Strophe als auch als Refrain – fast jede Zeile der Lyrics beginnt mit ihm – ein eindringliches Mantra, das versucht, die idyllische Vergangenheit für die Gegenwart wiederherzustellen. Wirkliche Intensität und musikalische Veränderung entsteht während des Outro. Jacksons Ad Libs sind energisch, verzweifelt – unser aggressiver Soul Man ist zurück. Im Kurzfilm wurden die Instrumentalspuren an dieser Stelle entfernt und Jackson wurde allein singend übrig gelassen, am Ende während der Sequenz des choreografierten Gruppentanzes nur von den Percussions begleitet. (Ich habe diese Version immer lieber gemocht; die Intensität seiner Stimme für sich allein ist atemberaubend). Die Tanzsequenz dient einerseits als eine Darbietung an die Königin (die Erzählung auf dem Mikrolevel) und mit seiner von Ägypten inspirierten Choreografie andererseits auch als ein Feiern Afrikas.
Jackson ist in diesem Film ein Trickster, der Trickster, der im Volkstum vieler Kulturen, einschließlich der subsaharischen, afroamerikanischen und nordamerikanisch-indigenen Kulturen, eine zentrale Figur darstellt. Der Trickster ist eine Figur, die Humor oft in der Art einsetzt, wie Jackson es hier tut, indem er seine kräftigeren Gegenspieler austrickst, auch wenn er ihnen körperlich unterlegen ist und für sich genommen keine Macht besitzt. Henry Louis Gates beschreibt die original afrikanische Trickster-Figur, die er Esu nennt, als jemanden, der Qualitäten von „Individualität, Satire, Parodie, Ironie, Magie, Unbestimmtheit, Offenheit, Mehrdeutigkeit, Sexualität, Möglichkeiten, Ungewissheit, Störung und Schlichtung, Betrug und Loyalität, Geschlossenheit und Enthüllung, Umhüllung und Entzweiung“ besitzt.38 Jackson zeigt all diese Charakteristika in dem Kurzfilm, aber ihre Inbesitznahme durch ihn geht über die engen Grenzen dieses Werks hinaus. Man könnte Jackson während seines gesamten Lebens als einen Trickster beschreiben, basta. Während es viele Wege gibt, durch die man diesen Gedanken aufgreifen könnte, möchte ich mich hier auf Jacksons sexuelle Mehrdeutigkeit konzentrieren. „Die verschiedenen Persönlichkeiten von Esu,“ schreibt Gates, „(sind) geschlechtslos oder von doppeltem Geschlecht“,39 trotz der Tatsache, dass ihr/sein Penis in vielen Geschichten als signifikant abgebildet wird (und er/sie oft als ein „hartnäckiger Kopulator“ charakterisiert wird, was Gates als „das ultimative Bindeglied“ deutet, „welches Wahrheit mit Verstehen verbindet, das Heilige mit dem Weltlichen, Text mit Interpretation“, so wie es Jackson so oft tut).40 Gates spricht über Esu als „weder männlich noch weiblich, weder dies noch das, sondern beides, eine zusammengesetzte Morphologie.“41 Er zitiert J.E. und D.M dos Santos, die sagen, dass Esu „die Natur all seiner Vorfahren in sich trägt. Er weist die Merkmale der männlichen Vorfahren auf … ebenso wie jene der weiblichen … indem er ihre Gestalt zusammensetzt, partizipiert er auf eine gleichgültige Art an jeder Gruppe und kann frei zwischen ihnen allen zirkulieren.“42 Esus zwei Seiten ‚offenbaren eine verborgene Ganzheit‘, viel eher, als dass sie die Einheit durch Gegensätzlichkeit aufheben würden, sie kennzeichnen den Übergang von einem zum anderen als Abschnitte eines zusammengefassten Ganzen.43 Dies beschreibt sehr gut Jacksons leichtfüßiges Bewegen zwischen dem Soul-Man-Hengst und seinem sanft sprechenden Selbst außerhalb der Bühne; zwischen seiner Assoziation und vielleicht sogar Identifikation mit weiblichen Figuren wie Diana Ross und Elizabeth Taylor und seinen Freundschaften mit coolen Typen wie Chris Tucker; seine Video-spielenden Freundschaften mit Jungen und seine Sehnsucht, seine eigenen und andere Kinder zu bemuttern. Im Grunde schlagen wir wahrscheinlich den falschen Weg ein, wenn wir versuchen, Jacksons Geschlechterzugehörigkeit und Sexualität durch die Linse der weißen, westlichen Urteilsbildung zu sehen: Vielleicht sollten wir nicht nur an Trickster wie Esu denken, sondern daran, wie Menschen mit einer doppelten Seele in indigenen Kulturen traditionell gesehen wurden, als „begnadet unter all den Wesen, weil sie zwei Seelen in sich trugen: die des Männlichen und die des Weiblichen.“44 Jackson selbst empfand die Grenzen zwischen männlich und weiblich eindeutig als zu einengend. Nach seinem Tod bemerkte seine Visagistin Karen Faye, dass „er die Grenze nicht mochte, die zwischen dem, was Männern und dem, was Frauen erlaubt war, gezogen wurde.“45
* * *
Es gibt auch eine Sichtweise, dass Jackson mit der langen Tradition des Dandytums in Verbindung gebracht werden kann; ich weiß, dies ist nicht die konventionelle Art, die Darstellung seiner Geschlechterzugehörigkeit zu betrachten und ich würde ihn in keiner Weise in dieselbe Kategorie stecken wie den konventionellen Geck – im Gegenteil. Dandytum ist hauptsächlich verbunden mit der Aneignung eines Klassenprivilegs und der Macht von Männern niedrigeren Standes und nicht unbedingt mit der sexuellen Orientierung. Stan Hawkins schreibt dazu „Es war ein Protest gegen die Herrschaft der Könige über die Mode“46 und im Fall der schwarzen Dandys außerdem ein Protest gegen rassenbezogene Unterjochung. „Beim sich Herausputzen geht es darum, sich selbst als jemand anderer zu definieren“47 und so wird also eine gewisse Übertreibung benutzt mit der Bedeutung, dass dadurch die Angemessenheit kommentiert werden soll. In diesem Zusammenhang könnte es auch die Anwendung weiblicher Merkmale als eine Form von Rebellion beinhalten. Dies ist zum Teil das, was Glam Rocker in den 1970ern taten; sowohl Kobena Mercer, als auch Michele Wallace stellten einen Vergleich auf zwischen ihrem Spiel der Geschlechterrollen und dem Jacksons und bemerkten, dass, während es für Leute wie Bowie in Ordnung schien, es offensichtlich für einen Schwarzen „nicht tolerierbar“ war, mit Geschlechterrolle und Sexualität auf diese Art zu experimentieren.48
In ihrem geschichtlichen Abriss von schwarzem Dandytum verfolgt Monica Miller den Kleiderkampf gegen rassische Unterjochung aufgrund der Black Atlantic (Anmerkung: die schwarze Diaspora infolge der Sklavenverschiffung). Miller schreibt, dass vom ersten Kontakt an zwischen Afrika und Europa – vor dem Beginn der Sklaverei – die afrikanische Elite europäische Stoffe in ihre Bekleidung integrierte und sie als ein Zeichen ihres Privilegs, aber auch ihrer Andersartigkeit, trug: Die Einbindung einzelner Stücke europäischer Kleidung wurde, eher als eine komplette Kombination, zu einem Merkmal von Einfluss, da die normale Bevölkerung keinen Zugang dazu hatte. Miller stellt fest, dass „dieser Hintergrund für Afroamerikaner eine wesentliche Rolle bei der Definition ihrer afroamerikanischen Identität spielte … Es liegt in der Mischung von europäischen und afrikanischen Arten der Selbstinszenierung, durch die schwarzes Dandytum und schwarze Dandies in Amerika (und England) ihre Ästhetik entwickelten.“49 Miller liefert zahlreiche Beispiele, und eines ist das der Pinkster-Festivals, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten entstanden. Die Festivals „waren gekennzeichnet durch Paraden und Tänze von Sklaven, herausgeputzt durch Kleidung, die normalerweise für ihre sozialen und ethnischen Respektspersonen reserviert waren.“50 Die Teilnehmer trugen „Uniformen, alles andere als einheitlich und Outfits, in denen die Willkür dominierte, als wären sie mit einem afrikanischen Blick für Farbe kombiniert worden.“51 Schwarze Gouverneure und Könige wurden an diesen Tagen „gewählt“; sie waren erfolgreiche Männer in der Gemeinschaft, respektiert als Ältere in einem System der Sklaverei, dazu bestimmt ihr Menschsein und ihre Selbstständigkeit zu begrenzen. Old King Charley, ein Pinkster-König aus dem frühen 19. Jahrhundert, wird als ein Beispiel folgendermaßen beschrieben: „Sein Kostüm bei dieser denkwürdigen Gelegenheit war einprägsam und in höchstem Maß einzigartig, es war die Arbeit eines britischen Brigadiers aus alten Zeiten. Ein Mantel aus üppigem, feinen, scharlachroten Tuch mit breiten Patten, die fast bis zu seinen Absätzen reichten, dazu überall farbenfroh mit breiten Reihen heller, goldener Schnüre verziert.“52 Zu diesem letzten Punkt merkt Miller an, dass Sklaven in den Vereinigten Staaten mit eher begrenztem Zugang zu feiner Kleidung, diese oft mit glänzenden Knöpfen, Teilen von Schnüren oder anderen Stückchen feiner Textilien verzierten, um sie raffinierter zu machen. Während natürlich beachtliche Zeit und Geschichte zwischen dieser Tradition und der Erscheinung Jacksons vergangen ist, setzt sich dieser Brauch der afroamerikanischen Männer, mit dem sie sich mithilfe prächtiger Kleidung „herausputzen“, in seiner Bedeutung die Unterschiede von Rasse und Klasse zu hinterfragen, fort. Aber das Beispiel von Pinkster hallt in Jacksons Stil auf besondere Art wider.
Während die kultigen weißen Handschuhe und Socken mit Kristallsteinen, Hochwasserhosen und mit Steinen bestickten Jacken, natürlich, lange vor Dangerous auftauchten, so geschah es zu diesem Zeitpunkt, als Jackson in den späten 1980ern Michael Bush und Dennis Tompkins als für seine Kleidung Verantwortliche anstellte, dass die Kennzeichen von Jacksons Stil wirklich zusammenwuchsen. Tatsächlich war es so, dass Bush in seinem Buch Dressing Michael Jackson einen genauen Überblick darüber gibt, wie er und Tompkins – mit erheblicher Beteiligung von Jackson – die Looks entwarfen, die dann so ganz und gar mit Jacksons Person verbunden wurden. Ein wesentlicher Teil dieses Looks war der Entwurf einer Silhouette, die Jacksons relativ schmale Gestalt verstärkte, um ihn „größer und breiter“ wirken zu lassen und so „die Illusion hervorzurufen, dass seine physische Präsenz majestätisch und prachtvoll“ war.53 Dies beinhaltete den Einsatz der kurzen Jacke, um „harte Linien“ zu erzeugen, die sich horizontal über seine Brust zogen und endete mit verstärkten Schultern, was ihn jeweils breiter aussehen ließ. Schwere Stoffe wurden benutzt. Die Jacken waren immer hüftkurz, wo sie dann auf seine körperbetonten Hosen trafen. Während Bush nicht die Wirkung dessen kommentiert, ist die breite, sich zur Hüfte hin verjüngende Brust in der klassischen V-Form charakteristisch für die klassische Norm der männlichen Form und signalisiert Stärke; seine „Feminisierung“ weitet sich, bis auf wenige Ausnahmen, nicht auf seine Kleidung aus. Die kurze Jacke wurde aus der britischen Militärgeschichte und der Historie der britischen Thronerbfolge übernommen. Dieses Stückchen Information ist bedeutend (und ich glaube nicht, dass es bis zu Bushs Buch weithin bekannt war): Wenn man es (nämlich) in Zusammenhang mit England bringt, dann ist Jacksons Dandytum nicht nur mit der amerikanischen Tradition des Herausputzens der Schwarzen verbunden, sondern gleichermaßen mit der Anerkennung britischer Monarchie und Privilegien. Gemäß Bush war Jackson fasziniert von der Geschichte der britischen Monarchie und ihrer militärischen Stärke. „Wenn wir in Europa getourt sind, machte Michael es sich zur Aufgabe, Schlösser und alte Städte zu besuchen, wo er wie gebannt war von den Porträts der Könige und Königinnen in den Museen. Er schaute sie sich an den Wänden im Buckingham-Palast, dem Tower in London oder im Parlamentsgebäude genau an und sog alles in sich auf – den Glanz, den Glamour, die Medaillen und Auszeichnungen, die überlebensgroße Art und Weise, in der diese Angehörigen der königlichen Familie und Befehlshaber dargestellt wurden.54
Bush stellt zwei weitere wichtige Dinge in Bezug auf Jacksons Stil fest: Das erste ist, dass er immer versucht hat, seinen Stil aus ganz verschiedenen Bereichen zusammenzusetzen. Eine Sache, die er zu tun versuchte, war Förmlichkeit und Autorität mit Attributen „von der Straße“ zu kombinieren. Das weiße T-Shirt wurde auf diese Art eingesetzt, genauso wie die schwarzen Levi‘s Jeans. Jackson wollte, dass der Effekt auf diejenigen, die ihn so sahen, in etwa so war wie: Wir sind nicht wie ihr, aber auf gewisse Art sind wir es doch; du bist unerreichbar, aber doch zugänglich: ein Bürgerlicher, der dem Gewöhnlichen irgendwie entkommen ist (und trifft das nicht genau zu auf Jackson?).55 Der andere wichtige Punkt – und das ist die verrückte Sache, die wir wissen und über die wir vielleicht den Kopf schütteln – ist Jacksons Schwäche dafür, diese Jacken im Militärstil exzessiv zu verzieren. Michael Bush schreibt, dass Jackson dies „die Oberfläche mit Zuckerguss versehen“ oder „Feenstaub streuen“ nannte.56
Bringt man Bushs Erzählungen mit denen Millers zusammen, dann verbindet dies Jackson mit einer langen Tradition schwarzen Dandytums: Die Aneignung von britischer Militärtracht, der Bekleidung von weißen, kolonialen Autoritäten; der hybride, zusammengesetzte Stil; die Verzierung der Kleidung als eine Hauptzutat für relativ schlichte Kleidung, um sie raffinierter zu machen, dem Träger Status zu verleihen, das Spektakel hochzuspielen – dies alles sind uralte Techniken der Selbststilisierung aus Afrika und der afrikanischen Diaspora. In gewissem Sinne war Jackson wie die Pinkster-Könige und vielleicht ähnlich bedrohlich. Miller schreibt: „… für Weiße und Schwarze waren Bekleidung und Mode ein Mittel, durch das der Status von Sklave und Herrn, Weiß-Sein und Schwarz-Sein, Maskulinität und Femininität, Afrikanisch-Sein und Amerikanisch-Sein bestimmt wurde.“57 Jacksons Militärstil eignete sich das Vorrecht auf Hyper-Maskulinität an und vereitelte es. Seine gesamte übertriebene, theatralische „King of Pop“-Rolle war dazu bestimmt, in der Tradition des Dandytums, nicht nur auf eine sich immer wiederholende Aneignung von weißen, männlichen Klassenprivilegien hinzuweisen, sondern auch auf seine reale Aneignung dieses Einflusses durch seinen enormen kommerziellen und künstlerischen Erfolg. Die Tatsache, dass er niemals von seinem Image zurücktrat – niemals der Öffentlichkeit erlaubte ihn auf eine andere Art zu sehen – dass er eigentlich fortfuhr und es eher noch steigerte, als er älter wurde, ist das, was so ungewöhnlich und faszinierend an ihm ist. Wie bei einem guten Trickster wussten wir einfach nie, ob er selbst sich in der Rolle des Königs glaubte oder ob er uns etwas vorspielte, aber in der Durchführung forderte er uns auf, über das Schauspiel weißer, männlicher Privilegien nachzudenken.
* * *
Und dann drehte Jackson den Kurzfilm für „In the Closet“, in dem er seine gesamte gewöhnliche, dandyartige Aufmachung über Bord wirft. Herb Ritts, bekannt für seinen schwarz-weißen, auf das Wesentliche reduzierten Stil in der Fotografie, wollte mit dem visuellen Image, das Jackson so lange definiert hatte, aufräumen: „Es geht dieses Mal nicht um ausgefallene Kostüme und 50 Tänzer. Es geht wirklich darum, Michaels Energie auf eine neue Art deutlich zu machen.“58 Jacksons sonst immer bedeckter Körper wird vor der Kamera offengelegt, wie es noch nie zuvor gemacht wurde, besonders riskant für ihn, wenn man an sein Vitiligo denkt. Er trägt ein weißes Unterhemd – nicht sein gewohntes weißes T-Shirt, sondern ein ärmelloses Tank-Top. Diese Art T-Shirt ist kennzeichnend für die verschiedenartige Maskulinität derer, die es ebenfalls getragen haben, wie Freddie Mercury (ein Look, den man mit homosexuellen Männern in Verbindung bringen könnte), Bruce Springsteen (coole Arbeiterklasse), Brando in Streetcar (A Streetcar named Desire / Endstation Sehnsucht), das „Muskel“-Shirt oder den „Wife-Beater“ (übers. „Schlagender Ehemann“ als Synonym für das ärmellose Unterhemd im Slang unterer gesellschaftlicher Klassen). Jackson nimmt hier ein neues Geschlechterterritorium ein, aber es ist nicht ganz klar, welcher Art dieses ist. Er trägt schwarze Jeans, die nicht zu kurz sind, die nicht mit Kristallsteinen bestickte Socken enthüllen und schwarze Boots, keine Loafers, sein Haar zurück gegelt zu einem Pferdeschwanz, keine losen Strähnen, keine Locken, um von seinem Gesicht abzulenken, das komplett exponiert ist, vollkommen enthüllt, leicht geschminkt und oft lächelnd. Könnte dies der „wirkliche“ Michael Jackson sein? Zu dem hier herangewachsen?
Kritiker des Films tendieren dazu, sich darauf zu konzentrieren, wie oft Jackson und Naomi Campbell voneinander getrennt tanzen und wie oft er sie ansieht, aber das ist irreführend. Man betrachte die Details. Sie tanzen genauso viel zusammen, wie sie getrennt tanzen, und er steht viele Male mit ihr in Augenkontakt. Vielmehr stehen Jackson und Campbell, während das Mystery Girl zum dritten Mal spricht, zusammen und halten sich, sehen einander für längere Zeit in die Augen. In anderen Momenten singt er einen Teil des Refrains, während er sie direkt ansieht. Es gibt eine Menge „heißer“ Augenblicke in diesem Stück: Jacksons Körperwelle, als Silhouette dargestellt, die gerade so eine Berührung Campbells verfehlt (ich denke, das letzte Mal, dass wir ihn bei dieser Bewegung gesehen haben, war in „Beat It“), ihr zartes Streicheln seines Körpers und die Art, wie sie sich an ihm herunterschlängelt und der Länge nach wieder nach oben, ihre Hände, wie sie auf seinen Hüften ruhen, seine zärtliche Liebkosung ihres Gesichts; und natürlich der Moment der metaphorischen Penetration, als Jackson zwischen Campbells Beinen hindurchtaucht, genau, bevor die längste, ausgeprägteste Wiederholung des Refrains beginnt. Es stimmt, dass Jackson am Ende allein ist und uns ein unglaublich virtuoses Solotanz-Segment am Schluss des Films schenkt, aber es ist nicht so, dass es während des Films nicht ein sinnliches und sexuelles Zusammenspiel mit Campbell gegeben hätte. Und für manche scheint die Vorstellung zu merkwürdig zu sein, dass er sich mit Frauen auskannte. Gescheitert? Ich denke nicht. Bedrohlich? Wahrscheinlich.
Übersetzung: Ilke & M.v.d.Linden
Kopieren des Texts nur mit Genehmigung des Bloomsbury Verlags
© Dr. Susan Fast, 2014, Michael Jackson’s Dangerous, Bloomsbury Academic, an imprint of Bloomsbury Publishing Plc.
Quellenangaben hier ausklappen
- http://www.youtube.com/watch?v=hiKbz6RCPfw ↩︎
- For a montage, go here: http://www.youtube.com/watch?v=Th1hBKI5DDQ ↩︎
- Reported in Examiner.com http://www.examiner.com/article/madonna-talks-michael jacksonrolling-stone-i-was-madly-love-with-him-totallysmitten ↩︎
- Julie-Ann Scott, “Cultural Anxiety Surrounding a Plastic Prodigy: A Performance Analysis of Michael Jackson as an Embodiment of Post-Identity Politics,” Michael Jackson: Grasping the Spectacle , Christopher R. Smit (ed.) (London: Ashgate, 2012), 173. ↩︎
- Jay Cocks, quoted in Dave Marsh, Trapped: Michael Jackson and The Crossover Dream (New York: Bantam,1985), 110. ↩︎
- Ibid. ↩︎
- Mark Fisher (ed.), The Resistible Demise of Michael Jackson (Winchester: O Books, 2009), 14. ↩︎
- Margo Jefferson, On Michael Jackson (New York: Vintage, 2006), 97. ↩︎
- Reid Kane, “The King of Pop’s Two Bodies,” in Mark Fisher (ed.), The Resistible Demise of Michael Jackson, 234. ↩︎
- Randall Sullivan, Untouchable: The Strange Life and Tragic Death of Michael Jackson (New York: Grove Press, 2012). ↩︎
- As Willa Stillwater noted to me in a conversation, terms like “man-child” and “man boy” also have racial overtones, much like calling a black man “boy” in order to demean and render him powerless. ↩︎
- http://www.robertchristgau.com/get_album.php?id=2375 ↩︎
- Jon Pareles, “Michael Jackson in the Electronic Wilderness,” The New York Times , November 24, 1991. http://www.nytimes.com/1991/11/24/arts/recordingsview- michael-jackson-in-the-electronic-wilderness.html ↩︎
- Joseph Vogel, “I Ain’t Scared of No Sheets,” A History That Doesn’t Go Away: Race, Masculinity and Representation in the American Imaginary (Doctoral Dissertation, University of Rochester, 2014). ↩︎
- Mark Anthony Neal, Looking for Leroy: Illegible Black Masculinities (New York: New York University Press, 2013), 143. ↩︎
- See Neal’s comments here: http://www.youtube. com/watch?v=WLGnyva6_4s ↩︎
- http://www.youtube.com/watch?v=gVps8jOl91Q ↩︎
- Thanks to Amy Verhaeghe for her comments on Campbell and race in the short film. The idea of Jackson as racially other to Campbell in this film is Willa Stillwater’s http://dancingwiththeelephant. Seriesweek-7-in-the-closet/ ↩︎
- Herb Ritts interview on Entertainment Tonight, 1992: http://michaelerz.tumblr.com/post/25782064765/ in-the-closet-some-insights-from-co-star-naomi ↩︎
- Stacey Appel, Michael Jackson Style (London: Omnibus, 2012), 130. ↩︎
- Mark Anthony Neal, Songs in the Keys of Black Life: A Rhythm and Blues Nation (New York: Routledge, 2003), 44. ↩︎
- Harriet Manning also makes this argument, through an analysis of “Scream” in which Jackson’s voice is compared to his sister’s. Harriet Manning, Michael Jackson and the Blackface Mask (London: Ashgate, 2013), 157. ↩︎
- Jacqueline Warwick, “You Can’t Win, Child, but You Can’t Get Out of the Game: Michael Jackson’s Transition from Child Star to Superstar,” Popular Music and Society 35/2 (May 2012): 255. ↩︎
- Willa Stillwater, M Poetica: Michael Jackson’s Art of Connection and Defiance (Kindle Edition, 2011), and “Monsters, Witches and Michael Jackson’s Ghosts” (unpublished article). ↩︎
- Meredith Jones, “Makeover Artists: Orlan and Michael Jackson,” Skintight: An Anatomy of Cosmetic Surgery (New York: Bloomsbury Academic, 2008), 164. ↩︎
- Michael Bush, The King of Style: Dressing Michael Jackson (New York: Insight Editions, 2012), 136. ↩︎
- Jefferson, On Michael, 102. ↩︎
- Vogel, “Sheets.” ↩︎
- Thanks to Justin Raymond for these thoughts. ↩︎
- David Brown, “Michael Jackson’s Black or White Blues,” Entertainment Weekly , November 29, 1991. http://www.ew.com/ew/article/0,,20396305_ 316363,00.html ↩︎
- Thanks to the students in my MJ seminar for helping me work through these ideas. Manning makes a case for thinking about Jackson through the lens of transvestism, not in terms of cross-dressing, but more subtly, through behavior, facial appearance, etc. See Manning, Chapter 7. ↩︎
- Judith Peraino, Listening to the Sirens: Musical Technologies of Queer Identity from Homer to Hedwig (Berkeley: University of California Press, 2005), 227–8. ↩︎
- George makes this point in Spike Lee’s film Bad 25. ↩︎
- John Singleton, “Like My Big Brother,” Michael Jackson Opus (Guernsey: Kraken Sports and Media, 2009), 200. ↩︎
- Michael Bush, The King of Style : Dressing Michael Jackson (San Raphael, CA: Insight Editions, 2012), 146. ↩︎
- An Introduction to the History and Culture of Pharaonic Egypt . http://www.reshafim.org.il/ad/egypt/index.html ↩︎
- Thanks to Stan Hawkins for his helpful suggestions in this analysis. ↩︎
- Henry Louis Gates, The Signifying Monkey: A Theory of African-American Literary Criticism (New York: Oxford University Press, 1989), 6. ↩︎
- Gates, Signifying Monkey, 29. ↩︎
- Gates, Signifying Monkey, 6. ↩︎
- Gates, Signifying Monkey, 29. ↩︎
- Quoted in Gates, Signifying Monkey, 29. ↩︎
- Gates, Signifying Monkey, 29. ↩︎
- “Two Spirited People of the First Nations.” Rainbow Resource Centre, Manitoba. www.rainbowresource centre.org ↩︎
- “Karen Faye, Dennis Thompkins, Michael Bush on ABC 20/20,” June 25, 2010 http://www.youtube. com/watch?v=-OfT8uNHmuI ↩︎
- Stan Hawkins, The British Pop Music Dandy (London: Ashgate, 2009), 21. ↩︎
- Stan Hawkins and Sarah Niblock, Prince: The Making of a Pop Music Phenomenon (London: Ashgate, 2011), 47. ↩︎
- Wallace, quoted in Vogel, “Sheets.” ↩︎
- Monica L. Miller, Slaves to Fashion: Black Dandyism and the Styling of Black Diasporic Identity (Durham, NC: Duke University Press, 2009), 87. ↩︎
- Miller, Slaves to Fashion, 82. ↩︎
- Miller, Slaves to Fashion, 84. ↩︎
- Miller, Slaves to Fashion, 85. ↩︎
- Bush, The King of Style, 63. ↩︎
- Bush, The King of Style, 8. ↩︎
- Bush, The King of Style, 63. ↩︎
- Bush, The King of Style, 40. ↩︎
- Miller, Slaves to Fashion, 93. ↩︎
- Quoted in Appel, Style, 130. ↩︎
-
Michael Jacksons Rede | Oxford Union Society | Oxford Speech
Heal The World, Humanitäre Leistungen, Macaulay Culkin, Michael Jackson, Michaels Worte, Paris Jackson, Prince Michael Jackson I, seine Kinder, The Jackson FiveAufforderung, Kindheit zu schützen & wiederherzustellen. Über bedingungslose Liebe & das Recht jedes Kindes, geliebt, geschützt und respektiert zu werden.
-
Michael Jacksons humanitäre Leistungen Teil 1: 1972 – 1989
Beat It, Captain EO, Gone Too Soon, Heal The World, Humanitäre Leistungen, Man In The Mirror, Michael Jackson, Private Begegnungen, Rock With You, Thomas Mesereau, We Are The WorldMichael Jacksons humanitäre Leistungen sind einzigartig & beeindruckend. Er gab nicht nur Geld, sondern auch seine Zeit, Liebe & persönliche Unterstützung.
-
Michael Jackson und Vitiligo
Warum hat sich seine Hautfarbe so stark verändert? Hat er sich bleichen lassen, weil er sein Aussehen und seine Rasse nicht mochte und weiß sein wollte?
-
Gerechtigkeit für Michael Jackson
Gavin Arvizo und der Prozess 2005, James Safechuck, Jordan Chandler (1993), Leaving Neverland, Macaulay Culkin, Martin Bashir, Michael Jackson, Missbrauchsvorwürfe, Presseartikel, Tom Sneddon, Wade RobsonUmfassende Recherchen zu sämtlichen Kindesmissbrauchsvorwürfen, die jemals gegen Michael Jackson erhoben wurden.
Eine Antwort zu „Michael Jacksons Dangerous Album – Kapitel ‚Sehnsucht‘“
Oh ich danke Euch so sehr für die exzellente Übersetzungsarbeit. Was für ein Geschenk Susan Fast in meiner Muttersprache lesen zu dürfen. Prädikat in jeder Hinsicht: Besonders wertvoll! <3