Willa: Hi Joie. Da sind wir also wieder! Hattest du einen schönen Sommer?
Joie: Yeah, es war schön. Wir haben keinen richtigen Urlaub gemacht oder so, aber wir haben einige großartige Wochenenden am See verbracht.
Willa: Oh, das klingt gut! Ich weiß, wie sehr du den See liebst. Ich habe einen großen Teil des Sommers beim Campen und Wandern mit Teenagern und Pre-Teens (Kinder im Alter zwischen 9 und 12 Jahren) verbracht, was ein Wahnsinnsspaß war, und Joie, ich muss dir unbedingt diese Geschichte erzählen. Ich war in Mesa Verde, das solch ein erstaunlicher Ort ist, mit diesen wunderschönen 700 Jahre alten Felsenwohnungen. Etwas sehr Beruhigendes, Friedliches und ausgesprochen Spirituelles umgibt diese Behausungen.
Jedenfalls fuhr ich am zweiten Tag oben auf der Hochebene entlang, während Earth Song aus meiner Stereoanlage erklang, und es war ein wundervoller Morgen, es schien einfach alles perfekt. Und dann blickte ich zu meiner Linken und sah vier wilde Mustangs neben uns her laufen! Wir bewegten uns eine ganze Weile Seite an Seite, aber schrittweise kamen sie immer näher, also verringerte ich etwas das Tempo, und eins von ihnen lief vor mir her, drehte sich herum und stand vor mir, wobei es seinen Kopf auf und ab bewegte. Es war überwältigend! Später sprach ich mit einem der Führer, und er sagte, dass es etwa 150 wilde Pferde in Mesa Verde gäbe, aber sie würden normalerweise unten in den Canyons grasen. Gelegentlich allerdings würden sie nach oben auf die Hochebene kommen. Es war so unglaublich! Nun denke ich jedes Mal, wenn ich Earth Song höre, an diese wilden Pferde.
Joie: Wow! Oh, ich wette, das war wunderschön, Willa. Also, wie laut lief deine Anlage im Auto? Vielleicht konnten sie den Earth Song hören, und sie mochten ihn!
Willa: Ich weiß nicht, ob sie es gehört haben, aber jemand anderer hat es. Ich hatte drei Kinder bei mir – vorn einen 16-Jährigen und hinten einen 14- und einen Zwölfjährigen. Der 14- und der 12-Jährige waren ziemlich aufgeregt, aber der 16-Jährige blieb die ganze Zeit ausdruckslos – er scheint gerade durch seine „coole“ Phase zu gehen. Aber am nächsten Tag kam er zu mir und fragte: „Was war das für ein Song, den du gestern gespielt hast? Der so ging wie dies hier …“ und dann sang er den langen „ah, ah, ah“ Teil vom Earth Song, jede Note – du weißt, den Teil im Video, wo jeder seiner Hände in die Erde gräbt. Das hat mich umgehauen. Also, sogar obwohl er in dem Moment keine große Emotion gezeigt hat, denke ich, er hat’s kapiert. Etwas ist auf jeden Fall passiert.
Heute also wäre Michael Jacksons 54. Geburtstag gewesen, und ich habe versucht, mir dafür etwas Bedeutungsvolles auszudenken, um seiner zu gedenken. Also habe ich angefangen, mich zu fragen, was Michael Jackson selbst getan hätte, um an den Geburtstag eines Menschen zu erinnern, den er verehrt, und das erinnerte mich an den Song, den er für Sammy Davis, Jr. aus Anlass von dessen 60. Geburtstag schrieb und vortrug:
Er führte ihn nur ein einziges Mal auf, und es wird selten erwähnt, aber es ist so bewegend. Die Lyrics sind sehr ausdrucksstark und der Ausdruck auf dem Gesicht von Sammy Davis, Jr., als er Michael beobachtet, wie er diese Worte singt, … Du kannst genau sehen, wie viel es für ihn bedeutet.
Joie: Das stimmt, Willa; dem Ausdruck auf seinem Gesicht nach zu urteilen kannst du genau sagen, dass er einfach so bewegt ist durch Michaels Worte. Und ganz ehrlich, wenn du hinhörst, ist es nicht schwer zu verstehen, warum. Es ist eine sehr emotionale und persönliche Botschaft, die Michael in diesem Song vermittelt. Und du kannst wirklich die Tiefe seiner Emotion spüren, als er diesen besonderen Song für eines seiner Idole vorträgt. Diese Worte, die er singt, bedeuten ganz offensichtlich sehr viel für ihn. Es ist ziemlich bewegend.
Willa: Das ist es wirklich, und es ist auch eine sehr stilisierte Darstellung, soweit das Sinn ergibt – es scheint fast wie ein Auftritt aus einer anderen Zeit zu sein. Es ist, als würde er Sammy Davis Jr. nicht nur durch seine Lyrics würdigen, sondern auch durch diese sehr stilisierten Gesten. Er verkörpert auch ikonische Posen, die ganz eindeutig seine eigenen sind, aber sie scheinen sich auf perfekte Weise mit jenen aus der Vergangenheit zu synchronisieren, sodass es so scheint, als würde er durch seine Darstellung demonstrieren, wie sehr seine Bewegungen sich in diese Tradition des Tanzes und der Gesten derer, die vor ihm gegangen sind, einfügen.
Joie: Oh ja, ich stimme dir zu; ich denke, viele seiner Bewegungen während dieses Auftritts sind so sehr eine Reminiszenz an Sammy Davis, Jr. und an die Art, wie er sich bewegt hat. Also hast du recht, es ist, als würde er durch den Song selbst auch sich Anerkennung zollen, aber ebenso durch seine Bewegungen.
Weißt du Willa, ich habe den Song eine ganze Zeit lang nicht gehört, aber weißt du, was mir am meisten auffällt, wenn ich diesen Clip jetzt ansehe? Ich kann mir nicht helfen, aber ich muss an all diese jungen Künstler da draußen denken, die plötzlich zu Michael aufsehen und ihn als einen ihrer größten Einflüsse zitieren. Künstler wie Justin Bieber und Chris Brown und andere. Sie alle sehen zu Michael als einem ihrer Helden auf, genauso wie Michael zu Sammy Davis und James Brown und Jackie Wilson aufgesehen hat.
Willa: Ich erkenne, was du meinst, Joie. Die Tradition setzt sich auf eine sehr eindrucksvolle Art durch diese neue Generation an Künstlern fort, und Michael Jackson spielte eine sehr bedeutende Rolle darin, diese Tradition zu fördern – er trug das Staffelholz auf einem langen Weg! Aber ich finde auch, dass da etwas ganz Besonderes ist, dass Sammy Davis, Jr. und Michael Jackson gemeinsam haben, und das ist, wie sie beide die Rassenschranken durchbrochen und dafür einen hohen Preis gezahlt haben. Wie Michael Jackson auf so bewegende Art singt:
You were there, before we came
You took the hurt, you took the shame
They built the walls to block your way
You beat them down, you won the day
Du warst da, bevor wir kamen
Du nahmst den Schmerz auf dich, du nahmst die Schande auf dich
Sie bauten Mauern vor dir auf, um deinen Weg zu blockieren
Du hast sie niedergerissen, du hast den Kampf gewonnen
It wasn’t right, it wasn’t fair
You taught them all, you made them care
Yes, you were there, and thanks to you,
There’s now a door we all walk through
Es war nicht richtig, es war nicht gerecht
Du hast es ihnen allen gezeigt
du hast sie dazu gebracht, es wichtig zu nehmen
Ja, du warst da, und der Dank geht an dich
Nun gibt es eine Tür, durch die wir alle gehen
And we are here, for all to see
To be the best that we can be
Yes, I am here
‘Cause you were there
Und hier sind wir, vor aller Augen
Um die Besten zu sein, so gut wir können
Ja, ich bin hier
Weil du da warst
Ich denke, er singt ziemlich eindeutig über den Rassismus, dem Sammy Davis, Jr. ausgesetzt war. „Es war nicht richtig“ und „Es war nicht gerecht“, wie Michael Jackson singt, aber er hat es ausgehalten. „Du nahmst den Schmerz auf dich, du nahmst die Schande auf dich“. Und deswegen geht „der Dank an dich / Nun gibt es eine Tür, durch die wir alle gehen“. Ich denke, dass das „wir“, über das er in diesen Zeilen spricht, speziell schwarze Künstler meint, deren Leben und Karriere ein wenig leichter verlief, weil Sammy Davis, Jr. den Anfang gemacht hat.
Joie: Ja, ich bin vollkommen der gleichen Meinung. Und ich glaube auch, dass es nun viele schwarze Künstler da draußen gibt, die exakt dasselbe über Michael Jackson denken. Immerhin, wenn er nicht gewesen wäre und die Rassenschranken zum Beispiel auf MTV niedergerissen hätte, hätte es Hunderte anderer schwarzer Künstler gegeben, deren Videos niemals auf diesem Sender gespielt worden wären. Wäre Michaels erstaunlicher Cross-over-Erfolg mit dem Thriller-Album nicht gewesen, gäbe es heute Hunderte von schwarzen Künstlerinnen und Künstlern, die vielleicht nie einen ähnlichen Erfolg gehabt hätten.
Willa: Ich denke, das ist wahr und wirklich bedeutend, Joie, und ich hoffe, sie sind in der Lage, auf die Art und Weise Kraft aus Michael Jacksons Leben und Karriere zu ziehen, wie er Kraft aus der Geschichte derer gezogen hat, die vor ihm waren. Weißt du, als die Dinge so schlecht für ihn liefen nach den Belästigungsvorwürfen und während des Kampfes mit Sony und des Prozesses 2005, da zitierte er die Kämpfe all jener, die vor ihm waren und schien Trost und Kraft aus ihrer Geschichte zu ziehen. Und das lässt mich über den Titel dieses Songs nachdenken. Du weißt ja, im letzten Frühjahr sprachen wir über Will You Be There und Kris, Eleanor und Nina hatten eine sehr interessante und äußerst bewegende Unterhaltung in den Kommentaren über die besondere symbolische Verbindung zwischen I’ll Be There und Will You Be There. Kris schrieb:
… da ist dieses Kind, das begann, uns mit der reinsten, engelhaftesten Stimme zu berühren und uns erzählte „Ich bin da“ „Ruf einfach meinen Namen, ich werde da sein, um dich zu trösten“ usw. Und er wurde zu diesem Mann, der sich selbst darin wiederfand, indem er sich wirklich ehrlich fragte „Wirst du für mich da sein“, und es war so traurig, wie so oft schien die Antwort ‚Nein’ zu sein. Die zwei Seiten derselben Münze, und die Wahrheit, die sie über sein Leben erzählen, sind sehr ergreifend für mich.
Ich weiß, was Kris meint – es ist auch für mich sehr ergreifend. Aber ich habe kürzlich darüber nachgedacht, dass da ein dritter Song zu dieser Serie gehört: You Were There.
Ich habe vor Kurzem gedacht, dass es eine kleine Gruppe gab, die ihn immer unterstützt und ihm Stärke und Mut gegeben hat, wenn er es brauchte, und sie beinhaltet Sammy Davis, Jr., James Brown, Chuck Berry, Jack Johnson, Mohammad Ali, Jesse Jackson und Nelson Mandela – mit anderen Worten, die schwarzen Künstler und Kämpfer und politischen Figuren, die vor ihm da waren, die vor ihm diesen Weg gegangen sind und dieselbe Art von Vorurteilen und Hetzjagden und Spott erfuhren, der er sich gegenübersah. Wenn man sich diese Liste ansieht, ist es ziemlich schockierend, wie viele von ihnen entweder im Gefängnis waren oder wie vielen mit Gefängnis gedroht wurde, ohne dass sie eigenes Verschulden daran trugen – sie waren ganz einfach zu einflussreich, als dass man sie ertragen konnte – und ich denke, Michael Jackson zog Kraft aus diesem Wissen.
Joie: Hmm. Das ist ein interessanter Gedanke, Willa. Die Idee, dass dieser Song mit den anderen beiden Songs, über die Kris, Eleanor und Nina diskutiert haben, eine Art Trilogie bildet. Eigentlich wäre ich sehr interessiert daran, ihre Gedanken über deine Feststellung zu hören – also Ladys, wenn ihr dies lest, schaltet euch ein.
Weißt du, Willa, ich denke, das Beste an diesem Song ist, dass er so aufrichtig und tief empfunden ist. Es ist wirklich einfach ein süßer, kleiner Song, findest du nicht auch? Ich meine, er wurde nie aufgenommen und niemals zum Kauf oder Downloaden angeboten, soweit ich weiß. Michael führte ihn soweit ich weiß nur dieses eine Mal auf und trotzdem, glaube ich, die meisten Fans – sogar sehr viele der neuen Fans – sind vor einiger Zeit darauf aufmerksam geworden. Ich glaube, das kommt daher, dass es immer eine Art „Fan Favorit“ war, und so machte es von Fan zu Fan die Runde. Ein wenig wie wenn Neuigkeiten von etwas wirklich Großem sich durch Weitersagen mehr als durch herkömmliche Bekanntmachung verbreiten. Ich denke, das sagt viel aus über diesen süßen, kleinen Song.
Willa: Das stimmt, er ist wundervoll, obwohl ich denke, es ist eine ziemlich schneidende Kritik am Rassismus – was überraschend ist bei solch einem „süßen, kleinen Song“, wie du sagst. Wie so oft bei seinen Werken können wir es interpretieren und darauf auf so vielen unterschiedlichen Ebenen reagieren.
Joie: Das ist wahr, und es ist eine „ziemlich schneidende Kritik am Rassismus“ – wie du sagst. Aber es ist auch einfach wirklich süß und ehrlich, wie er einen Lovesong mit der Würdigung und dem Dank gegenüber seinem Idol singt. Auf welche Weise du es auch siehst, es ist ein sehr eindrucksvoller, unaufdringlicher kleiner Song.
Willa: Und ein wundervolles Geburtstagsgeschenk für eines seiner Vorbilder.
So, du weißt, Joie, dies ist Michael Jacksons Geburtstag, aber es ist irgendwie auch unserer – unser erster Post wurde am 27. August im vergangenen Jahr geschrieben. Und Joie, ich möchte dir einfach nur sagen, wie sehr ich unsere Unterhaltungen genossen habe. Es macht so viel Spaß, mit dir zu arbeiten, und wie viel Wissen du über alles, was Michael Jackson betrifft, hast! Ich bin ständig erstaunt darüber, wie viele Informationen du nur in deinen Fingerspitzen hast und über all die Historie in deinem Kopf.
Joie: Das ist lustig, Willa. Vielleicht fühlt sich mein Kopf deshalb ständig so überfüllt an; es sind die ganzen MJ Statistiken, die darin herumschwirren! Aber im Ernst, ich habe unsere Unterhaltungen auch genossen. Ich habe so viel gelernt durch die Gespräche mit dir. Es war ein sehr interessantes Jahr.
Willa: Das war es wirklich. Also herzlichen Glückwunsch zum ersten Geburtstag, Joie! Und ich danke dir sehr dafür, dass du daraus eine so wundervolle Erfahrung gemacht hast.
Joie: Herzlichen Glückwunsch, Willa!
Übersetzung: Lilly
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