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“A lot of people misunderstand me. That’s because they don’t know me at all.” – Michael Jackson

Michael Jackson: David Geffen hat meine Karriere zerstört

Angesichts einer neuen Verleumdungskampagne gegen Michael Jackson, die auch zehn Jahre nach seinem Tod noch immer anhält, wollen wir versuchen herauszufinden, wer höchstwahrscheinlich dahintersteckt, wer sie überhaupt ins Leben gerufen hat und wer so sehr darauf aus war, Michael Jacksons Karriere zu ruinieren, wie Michael selbst sagte.
Und wenn wir auf das hören, was Michael dazu gesagt hat, dann war es David Geffen, der Michael ruiniert hat.
Ja, Michael Jackson glaubte, dass David Geffen seine Karriere ruiniert hatte.

Der Feind

Die Information, dass Michael Jackson Geffen „hasste“, ist immer noch im Internet verfügbar, allerdings wird nichts über Geffens Hass auf Michael Jackson gesagt. Aber selbst wenn die erforderlichen Informationen für uns nicht leicht zugänglich sind, kann es keinen Zweifel daran geben, dass Geffen tatsächlich Michael Jacksons Feind war.

Diese Schlussfolgerung ergibt sich aus David Geffens berüchtigtem Ruf, eine Person zu sein, die sich auf schreckliche Weise an jedem rächt, der ihm jemals über den Weg gelaufen ist. Und es muss keinen triftigen Grund geben, um Geffen zu seinem unerbittlichsten Feind zu machen – eine hässliche Fehde kann ohne jeden Grund beginnen, nur nach einer zufälligen Bemerkung oder einem Witz, der von Geffen als Beleidigung aufgefasst wird. Selbst seine Freunde weigern sich, über Geffen zu sprechen, aus Angst, dass sie versehentlich etwas sagen, das ihm nicht gefällt.

Die „The Daily Beast“-Reporterin Nicole LaPorte sagt dazu:

„Geffen ist berüchtigt für seine jahrzehntelangen und sehr hässlichen Fehden. Als ich einen Freund von Geffen anrief und ihn fragte, ob er mit mir sprechen würde, herrschte am anderen Ende der Leitung Totenstille. Und dann ein tiefes Knurren: ‚Die letzte Person, die ein Buch über David Geffen geschrieben hat, ist tot! Und er war jung. Und gesund. Und jetzt ist er tot!‘ Klick.“

The spectacular rise and fall of DreamWorks (The Telegraph)

Es scheint, als hätten Geffens Freunde so viel Angst vor ihrem „Freund“, dass sie ihn sogar für einen Mörder halten. Aber ob wahr oder nicht, seine einzigartige Rachsucht erlaubt es uns, die Aussage über MJs Hass auf Geffen andersherum zu lesen – wenn selbst der umgängliche Michael Geffen hasste, hasste der rachsüchtige Geffen Michael umso mehr, wie es kein anderer Mensch auf der Welt tun würde, obwohl er es sicherlich nie in der Öffentlichkeit zeigte, wie es seine übliche Vorgehensweise war (Geffen tut normalerweise jede unliebsame Wahrheit über sich selbst als „Hollywood-Albernheit“ ab).

Viele von euch haben wahrscheinlich von der sogenannten Feindesliste von Michael Jackson gehört, die in den Medien mit einem spöttischen Lächeln erwähnt wurde, aber niemand hat jemals erklärt, warum David Geffen angeblich ganz oben auf dieser Liste stand.

In der Tat, warum um alles in der Welt sollte Michael Geffen hassen, wenn dieser ihn mehr als ein Jahrzehnt lang „in seiner Karriere beraten“ hatte und angeblich die ganze Zeit über sein „Freund“ war? Ohne zumindest eine Erklärung für dieses Gerücht sahen alle Informationen über Michaels Hass wie eine absurde und lächerliche Laune eines „verrückten“ Stars aus.

Und so sollte es auch aussehen, weshalb alle Spuren über den Grund für den Streit zwischen Michael und Geffen gründlich aus dem Internet gelöscht wurden.

Trotz aller Bemühungen sind jedoch noch einige Spuren davon vorhanden, und diese Spuren erklären uns, dass Michael Jackson David Geffen hasste, weil eine eng verbundene Gruppe von Menschen in Hollywood unter der Leitung von Geffen seine Karriere ruiniert hatte, und Michael war sich dessen vollkommen bewusst.

Hier ist einer der Beiträge, der diese wirklich unbezahlbaren Informationen enthält:

„… Jackson hasst Geffen angeblich dafür, dass er Teil dessen ist, was er Hollywoods ‚Schwulen-Mafia‘ nennt, die seiner Meinung nach seine Karriere ruiniert hat.“

Hollywood Schwulen-Mafia? Und das soll Michael Jackson gesagt haben? Der Fokus in dieser Aussage sollte natürlich nicht auf dem Wort „schwul“ liegen, da Michael nie etwas gegen Schwule hatte und mit vielen von ihnen, wie Arnold Klein, ein Leben lang befreundet war.

Der Schwerpunkt dieser Aussage sollte auf dem Wort „Mafia“ liegen, denn so empfand Michael die eng verbundene Gruppe extrem mächtiger Menschen in Hollywood, die ihre Ziele unerbittlich verfolgen und nicht davor zurückschrecken, die Karrieren, den Ruf und sogar das Leben anderer Menschen zu zerstören.

Insbesondere wies Michael auf David Geffen und seine Hollywood-Freunde hin, von denen viele nicht homosexuell waren, ihm aber sehr nahe standen und seine Ansichten und Mittel teilten.

Nachdem wir nun erfahren haben, dass Michael Geffen und seine Leute für seine Zerstörung direkt verantwortlich machte, stellt sich eine weitere Frage: Woher stammt die obige Aussage und können wir ihr Glauben schenken?

Spuren

Diese Aussage stammt von einer Quelle, die ihr sowohl kennt, als auch nicht kennt.

Ihr kennt sie, weil sie aus dem Vanity-Fair-Artikel von Maureen Orth mit dem Titel „Losing His Grip“ stammt, der in der Aprilausgabe 2003 des Magazins veröffentlicht wurde (obwohl er aus irgendeinem Grund einen Monat früher, am 3. März, veröffentlicht wurde).

Und ihr kennt sie nicht, weil Maureen Orth den Text seit der Erstveröffentlichung geändert und dieses wertvolle Detail entfernt hat, sodass es in der Online-Version des Artikels nicht mehr vorhanden ist.

Die bewusste Entfernung dieses Absatzes ist ein äußerst aufschlussreicher Punkt, und wir müssen uns noch etwas später mit seiner Bedeutung befassen. In der Zwischenzeit möchten wir uns ansehen, welche Spuren der ursprünglichen Informationen uns noch zur Verfügung stehen und wie weit sich diese Informationen ursprünglich verbreitet haben.

Der Vanity-Fair-Artikel muss fast unmittelbar nach seiner Veröffentlichung redigiert worden sein, da die Gründe, aus denen Michael Geffen hasste, von einer sehr begrenzten Anzahl von Medien kopiert wurden, wobei die Spuren nur in zwei von ihnen erhalten blieben – in der New York Post und auf einer Fox-News-Seite, die bis vor Kurzem funktionierte, aber nicht mehr da ist und jetzt eine 404-Fehlermeldung anzeigt.

Tatsächlich hätten wir nie erfahren, dass er diese Worte jemals gesagt hat und sie Teil des Originaltextes in Vanity Fair waren, wenn Michaels Worte nicht in der New York Post stehen geblieben wären.

Hier ist der Artikel aus der New York Post, komplett mit Maureen Orths lächerlicher Voodoo-Geschichte:

Jacko’s Voodoo-Flüche

Von Bill Hoffmann

4. März 2003 | 5:00 Uhr

Gerade als man dachte, Wacko Jacko könnte nicht noch bizarrer werden, heißt es in einem neuen Bericht, Michael Jackson habe einen afrikanischen Voodoo-Priester angeheuert, um Steven Spielberg und David Geffen mit einem Todesfluch zu belegen.

Und der King of Pop besiegelte den Deal, indem er in Schafsblut badete und Dutzende Kühe schlachten ließ, wie es in einem Artikel in der April-Ausgabe von Vanity Fair heißt.

Jackson begann seinen Rachefeldzug, indem er einem Hexendoktor namens Baba 150.000 Dollar übergab, der die Hollywood-Größen vor drei Jahren in der Schweiz mit einem Fluch belegt hatte, wie das Magazin berichtet.

„David Geffen sei fort! Steven Spielberg sei fort!“, skandierte Baba und versicherte dem Mann mit dem Handschuh, dass Geffen – der zusammen mit Spielberg und Jeffrey Katzenberg DreamWorks Pictures leitet – innerhalb einer Woche tot sein würde.

Um den Fluch zu verstärken, so heißt es in dem Bericht, ging Jackson zu einem anderen Hexendoktor und „zahlte einen sechsstelligen Betrag für eine rituelle Reinigung mit Schafblut“ und die Schlachtung von 42 Kühen. Für sein Geld soll er auch das „Blut einer Reihe von Kleintieren für eine weitere Schlachtung“ erhalten haben.

Ein Teil des Geldes wurde an eine Mittelsfrau ausgezahlt, eine mysteriöse Frau namens Samia, die mit einem Grußschreiben eines saudischen Prinzen, der heute Geheimdienstchef des Königreichs ist, zu Jackson kam, wie Vanity Fair berichtet.

Spielberg und Geffen waren zwei von 25 Personen auf Jacksons „Feindesliste“, berichtete das Magazin. Berichten zufolge hasst Jackson Geffen, weil dieser Teil dessen ist, was er Hollywoods „Schwulen-Mafia“ nennt, und er glaubt, dass diese seine Karriere ruiniert hat. Und er ist wütend auf Spielberg, weil dieser einen Deal platzen ließ, in dem er die Hauptrolle in einer neuen Version von „Peter Pan“ spielen sollte.

Weder Geffen noch Spielberg waren für eine Stellungnahme zu erreichen. Jacksons Firma MJJ Productions reagierte nicht auf einen Anruf. [ ]

Jacko’s Voodoo Curses (New York Post)

Die Behauptung, Michael sei sauer auf Spielberg, ist richtig. 1990 war Michael an einem gewissen geheimen Project M beteiligt, bei dem die wenig bekannte Drehbuchautorin Darlene Craviotto von Jeffrey Katzenberg, einem Freund von Geffen bei Disney, angeheuert wurde, um in Zusammenarbeit mit dem enthusiastischen Michael Jackson, der die Hauptrolle spielen sollte, ein Drehbuch für einen Peter-Pan-Film zu schreiben. Und Frau Craviotto sagte, dass Steven Spielberg bei dem Film Regie führen sollte.

Aber nachdem sie kürzlich ein Buch darüber geschrieben hatte, fanden wir heraus, dass Disney keine Rechte für die Produktion des Films hatte, sodass das Projekt von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Als es dann erwartungsgemäß im Sande verlief, wurde die Schuld für das Scheitern auf Spielberg geschoben – natürlich von den Drahtziehern des Scheinprojekts.

Spielberg war ein geeigneter Sündenbock, da er gerade dabei war, „Hook“ bei Columbia Pictures zu drehen, die die Rechte an einer Peter-Pan-Geschichte besaßen. Die Gesamtsituation brachte uns zu dem Schluss, dass sowohl Michael Jackson als auch Steven Spielberg Opfer eines Betrugs wurden und Michael sogar absichtlich von Spielberg entfremdet worden sein könnte (siehe diese Serie für weitere Details: Posts from the ‘PROJECT “M” for Michael Jackson’ Category (Vindicating Michael)).

Wie üblich blieben die Betrüger im Hintergrund, aber die wenigen verbleibenden Spuren führen uns immer in die gleiche Richtung – zu der oben erwähnten Gruppe von David Geffens Freunden, Katzenberg und wahrscheinlich sogar Geffen selbst, der, wie Michael sagte, seine Karriere zerstört hat.

Neben der New York Post findet sich der Hinweis auf Michaels Aussage über Geffen und seine „Mafia“ auch in einigen Foren-Chats, und nach dem zu urteilen, was die Leute dort sagen, wurde diese Information sogar in den Fox TV News berichtet, da einer der Chat-Teilnehmer sie im Fernsehen gesehen hat.

Bei ihrer Diskussion, die zwei Tage nach der Veröffentlichung, am 5. März 2003, stattfindet, gehen einige Leute davon aus, dass es sich bei all dem nur um Boulevard-Material handeln könne, nehmen die Informationen aber ernst, als sie erfahren, dass Fox News darüber berichtet hat.

„Ich habe gestern gesehen, wie Fox News darüber berichtet hat. Es könnte in einer Art Promi-Gerüchte-Rubrik gewesen sein … ich habe nicht so genau hingeschaut … aber trotzdem … nicht gerade eine Boulevardzeitung.“

Abgesehen von diesen wenigen verbliebenen Online-Spuren befindet sich der Originaltext mit Michael Jacksons Worten über David Geffen und seine Hollywood Schwulen-Mafia, die seine Karriere ruiniert habt, wahrscheinlich immer noch in der gedruckten Ausgabe der Vanity Fair vom April 2003, die online verkauft wird.

In der April-Ausgabe 2003 von Vanity Fair erschien eine „Sonderermittlung von Maureen Orth“: „Michael Jackson: Das kann man sich nicht ausdenken. Neue Details über die Jungen, das Geschäft, die bizarren Blutrituale“. Der Artikel wurde am 3. März 2003 online gestellt.

Es kann von jedem gekauft werden, der es überprüfen möchte – es sei denn, dieses Exemplar wurde wirklich im April gedruckt und nicht im März, als diese Nachricht zum ersten Mal erschien, aber später entfernt wurde.

Das streng gehütete Geheimnis

Aber ist die angebliche Aussage von Michael glaubwürdig? Woher wissen wir überhaupt, dass die Michael Jackson zugeschriebenen Worte das sind, was er wirklich dachte und sagte?

Meiner Meinung nach ist die Tatsache, dass der aufschlussreiche Absatz aus dem Artikel verschwunden ist und fast keine Spuren hinterlassen hat, der beste Beweis dafür, dass dieser bestimmte Punkt in Maureen Orths Darstellung der glaubwürdigste von allen ist.

Die Sache ist die, dass der Großteil von Maureen Orths Artikel eine schreckliche Mischung aus üblem Klatsch, Lügen, Halbwahrheiten über MJ und deren voreingenommene Interpretation ist, hin zum Zitieren von Victor Gutierrez und dem genüsslichen Wiederholen seiner Geschichten. Und all das ist das, was Maureen Orth uns wissen lassen wollte.

Aber was sie und andere uns nicht wissen lassen wollten, wurde dort zunächst versehentlich erwähnt und dann schnell entfernt, sodass niemand jemals davon erfuhr.

Allein diese Verschleierungsaktion ist an und für sich schon Beweis genug dafür, dass der restliche Text zwar voller Lügen in ihren vielen Variationen sein mag, Michael Jacksons entfernte Aussage, dass David Geffen und seine „Schwulen-Mafia“ in Hollywood seine Karriere ruiniert haben, jedoch wahr ist und Michael wirklich so gedacht und das gesagt hat.

Diejenigen, die Maureen Orths lange Geschichte initiiert und sie beim Schreiben angeleitet haben, wollten sicherlich nicht, dass auch nur irgendjemand die Möglichkeit in Betracht zieht, dass David Geffen die Wurzel von Michael Jacksons Problemen sein könnte. Daher wurde die bloße Erwähnung davon, selbst in dem lächerlichen Voodoo-Kontext, der für Michael höchst negativ ist, von ihnen aus dem Original entfernt, und auch alle Verweise darauf in anderen Medien wurden beseitigt.

Stellt euch nur vor, wie bedeutsam dieser Punkt war, wenn sie alle Spuren der ursprünglichen Aussage selbst in dem kopierten Material in den anderen Medien beseitigt haben!

Und wie tiefgreifend müssen Geffens Verbindungen in die Medien sein, wenn er und seine Leute es geschafft haben, diese Informationen auch nach ihrer Veröffentlichung zu unterdrücken und sie so lange geheim zu halten!

Und wie streng gehütet muss dieses Geheimnis sein, wenn wir erst 16 Jahre später und auch nur durch Zufall davon erfahren, indem wir auf seine Überreste stoßen, die auf wundersame Weise die gründliche Säuberung des Internets durch jemanden überlebt haben!

Hier ist übrigens ein kurzer Artikel, der Geffens Macht über die Medien beschreibt. Er wurde 2006 veröffentlicht, als über Geffens Pläne, die Los Angeles Times zu kaufen, gesprochen wurde. Ein anderer Vanity-Fair-Journalist, Kim Masters (ein Freund Geffens), sagte dazu Folgendes1:

„Ich habe aus mehreren Quellen in L.A., darunter von einem Redakteur der Times, gehört, dass Geffen einem Times-Mann gesagt hat, dass sein erster Auftrag darin bestehen würde, einen Reporter der Wirtschaftsredaktion zu entlassen, der ihm in die Quere gekommen ist, falls es ihm gelänge, die Zeitung zu kaufen.

Diejenigen, die mit Geffen zu tun hatten, während sie über dieses Geschäft berichteten, sollten das offensichtlich finden. Geffen ist bekannt dafür, nachtragend zu sein. Ein Reporter der Times rief mich einmal unter Tränen an, nachdem er eine Begegnung mit ihm am Telefon hatte (man muss wirklich auf der Empfängerseite seiner verbalen Grausamkeit stehen, um das zu schätzen). Und glaubt irgendjemand, dass er Artikel tolerieren wird, die ihn oder seine Freunde verärgern? Und er hat viele Freunde – von Hollywood bis Washington, von Steven Spielberg bis Hillary Clinton.

Zweifelt also noch jemand daran, dass Geffen jede Möglichkeit hat, unerwünschtes Material zu entfernen und seine eigene Agenda in den Medien frei zu bewerben?

Der Kontext

Um den Kontext für Maureen Orths Artikel zu verstehen, gehen wir zurück zu dem Moment, als die sogenannte „April“-Ausgabe des Magazins Vanity Fair am 3. März 2003 veröffentlicht wurde.

Es war die Zeit eines riesigen öffentlichen Aufschreis über den katastrophalen Film „Living with Michael Jackson“ von Martin Bashir, der am 3. Februar in Großbritannien und drei Tage später in den USA ausgestrahlt wurde.

Am selben Tag, an dem der Film in Amerika ausgestrahlt wurde, gab eine anonyme Quelle den Text von Jordan Chandlers eidesstattlicher Erklärung aus dem Jahr 1993 mit detaillierten Beschreibungen der angeblichen sexuellen Handlungen an die Presse weiter – was natürlich eine Menge Öl ins Feuer goss. Zuvor hatte die Öffentlichkeit diese Berichte nur in ihrer medialen Interpretation gelesen, da alle Dokumente des Zivilverfahrens im Rahmen der Vergleichsvereinbarung versiegelt wurden, und nun erblickte plötzlich der vollständige Text der eidesstattlichen Erklärung das Licht der Welt. Jordan Chandlers Anwalt Larry Feldman bestand darauf, dass er nichts mit der Veröffentlichung zu tun hat. „Man kann kategorisch sagen, dass wir die Klage nicht veröffentlicht haben“, sagte er.

Kurz gesagt, sah all das nach einem zu großen Zufall aus und nach einer gut orchestrierten Aktion, um Michael Jackson anzuschwärzen, an der auch Maureen Orth beteiligt war. In ihrem extrem langen Vanity-Fair-Artikel griff Orth jedes Fitzelchen der Anschuldigungen und des Klatsches auf, das in den vergangenen 10 Jahren über MJ verbreitet worden war, und fügte ihnen die neuen Gerüchte über die angeblichen Voodoo-Rituale hinzu, die Michael sowohl als kalten Manipulator als auch als „Spinner“ darstellten.

Diese pikanten Details wurden Maureen Orth von Michaels ehemaligem Unternehmensberater Myung Ho Lee zugespielt, der MJ zu diesem Zeitpunkt auf die Bezahlung der Honorare verklagte, die er für die gescheiterten Projekte, die er initiiert und in die er Michaels Geld investiert hatte, forderte. Die Forderung wurde durch Michaels Beschwerde gekontert, dass Myung Ho Lee einen Teil seiner Gelder veruntreut hat.

In seinem Buch „MJ: The Genius of Michael Jackson“ liefert uns Steve Knopper einige Details zu den oben genannten Punkten:

Ende der 90er Jahre wandte sich Michael an den in Korea geborenen und an der Universität von Chicago ausgebildeten Anwalt Myung-Ho Lee, der in Seoul ein Unternehmen namens Union Finance and Investment Corporation leitete. Lee machte sich daran, die Finanzen von Michael rücksichtslos zu überarbeiten.

„Michael stattete ihn mit allen möglichen Fähigkeiten, Befugnissen und Macht aus, und er nutzte sie, um John [Branca] und mich aus dem Weg zu räumen, wo immer er konnte“, sagt Zia Modabber, einer von Michaels langjährigen Anwälten, der ihn in einer Reihe von Fällen verteidigt hatte, nachdem Michael durch den Chandler-Vergleich zum juristischen Prügelknaben geworden war.

Lee kam Michaels geschäftlichen Angelegenheiten so nahe, dass er erkannte, dass der Sänger „knapp bei Kasse“ war. Michael hatte 1998 einen Kredit in Höhe von 90 Millionen Dollar ausgeschöpft; über die Bank of America sicherte sich Lee in den nächsten zwei Jahren neue Kredite in Höhe von insgesamt 200 Millionen Dollar.

Mit Lees Hilfe zahlte Michael 7,4 Millionen Dollar an MJ Net, ein deutsches Unternehmen für Unterhaltungs-Memorabilien, für die Nutzung seines Konterfeis auf Produkten, darunter ein hochmodernes Audio-Lautsprechersystem mit Fotos von Michael auf den Frontplatten. Er investierte 2 Millionen US-Dollar in ein Unternehmen für Brennstoffzellentechnologie. Er war „äußerst interessiert“ an einem Unternehmen, das einen Magnetmotor für den Einsatz als hocheffizienter Generator entwickelt hatte, und versuchte, 10 Millionen US-Dollar zu investieren, bevor er seinen Anteil auf 2 Millionen US-Dollar reduzierte.

Für all diese Geschäfte erhielt Lee eine Provision von 2,5 Prozent. Schließlich verklagte Lee Michael und enthüllte in seiner Klage pikante Details: Michael hatte 150.000 Dollar auf eine Bank in Mali überwiesen, um Baba zu bezahlen, ein Voodoo-Oberhaupt, der in einer Zeremonie, die Steven Spielberg und David Geffen verfluchen sollte, vierzig Kühe rituell opferte. Als Reaktion darauf beschuldigten Jacksons Anwälte Lee, Michaels Vermögen auf raffinierte Weise zur eigenen Bereicherung genutzt zu haben: Er bezahlte den 50.000-Dollar-Lexus seiner Schwester und die Miete für zwei Eigentumswohnungen in Century City, einschließlich der Möbel, Nebenkosten und Kabelgebühren.

Es ist interessant, dass John Branca Ende der 90er Jahre wieder in Michaels Team war, aber der neue Berater, der scheinbar aus dem Nichts auftauchte, seine ganze Macht einsetzte, um Branca wieder hinauszudrängen, genau wie Michaels Anwalt Zia Modabber, der die teilweise erfolgreiche Klage von Michael gegen Diane Dimond und Victor Gutierrez bearbeitete (Diane Dimond wurde nicht für schuldig befunden, Gutierrez jedoch schon und musste über 2 Millionen Dollar für seine Lügen zahlen, floh aber stattdessen nach Chile).

Für Branca war dies die zweite Entlassung – das erste Mal war 1990, als er auf Drängen von David Geffen gefeuert wurde. Er kehrte 1993 auf die Bildfläche zurück, als „irgendein Anwalt“ aus Michaels Team ihm riet, den ATV-Katalog zu verkaufen. Branca reagierte mit „Bist du verrückt, Michael?“ und schloss stattdessen einen Deal mit Sony ab, wodurch Michael zusätzliche 90 Millionen Dollar erhielt.

Es ist auch interessant, dass eine der Figuren aus Orths Artikel, die Frau namens Samia, auch von Steve Knopper erwähnt wird. Es scheint also, dass diese Person tatsächlich an Michael Jackson herangetreten ist (oder von jemandem zu ihm geschickt wurde), mit dem Versprechen, ihm beim Kauf einer Villa und einer Jacht zu helfen.

Steve Knopper:

„Irgendwann traf Michael eine Frau namens ‚Samia‘, die behauptete, persönliche Beraterin eines saudi-arabischen Prinzen zu sein. Während Lees Leute Samia überprüften, kommunizierte Michael direkt mit ihr und glaubte ihren Versprechungen, dass sie ihm eine 40-Millionen-Dollar-Villa und eine Jacht kaufen würde.

Das Gleiche wurde von Maureen Orth in ihrem Artikel Losing His Grip auf eine viel sensationellere Art und Weise präsentiert:

„David Geffen, sei fort! Steven Spielberg, sei fort!“ Der Hexendoktor, der Michael Jacksons Feinde verfluchte und den angeschlagenen King of Pop selbst in einem Voodoo-Ritual in der Schweiz im Sommer 2000 segnete, hatte versprochen, dass die 25 Personen auf Jacksons Feindesliste, von denen einige Jahre lang mit ihm zusammengearbeitet hatten, bald sterben würden. Der Voodoo-Mann versicherte später einem engen Beobachter der Szene, dass David Geffen, der an der Spitze der Liste stand, innerhalb einer Woche sterben würde. Geffens Ableben war jedoch nicht billig. Jackson hatte seinen damaligen Unternehmensberater Myung-Ho Lee, einen in den USA ausgebildeten koreanischen Anwalt mit Sitz in Seoul, angewiesen, 150.000 US-Dollar an eine Bank in Mali zu überweisen, für ein Voodoo-Oberhaupt namens Baba, der daraufhin 42 Kühe für die Zeremonie rituell opfern ließ.

Der Popstar, der angeblich 240 Millionen Dollar Schulden hat, hatte einen sechsstelligen Betrag für eine rituelle Reinigung mit Schafblut an einen anderen Voodoo-Arzt und eine mysteriöse Ägypterin namens Samia gezahlt, die mit einem Grußschreiben eines hochrangigen saudischen Prinzen, angeblich Nawaf Bin Abdulaziz Al-Saud, dem heutigen Geheimdienstchef von Saudi-Arabien, zu ihm kam. Sie nahm den eifrigen Jackson mit in ihren Keller in Genf, wo er, wie er später seinen Mitarbeitern erzählte, mit eigenen Augen Stapel von 100-Dollar-Scheinen sah, die Samia zufolge insgesamt 300 Millionen Dollar wert waren. Es sei „kostenloses Geld“, sagte sie; er könne es haben, und sie könne ihm auch eine Villa und eine Jacht besorgen.

Die Überweisung von 150.000 US-Dollar nach Mali wird von beiden Autoren erwähnt und könnte auch stimmen, obwohl wir nicht wissen, ob Michael das Geld für ein Voodoo-Ritual überwiesen oder es einem afrikanischen Wohltätigkeitsfonds gespendet hat.

Ein weiteres wertvolles Detail, das wir aus Maureen Orths Artikel erfahren, ist, dass Michael angeblich im Jahr 2000 Geffen „verfluchen“ wollte, was bedeutet, dass Michael seine Gedanken drei Jahre vor Orths Artikel mit Myung Ho Lee teilte und daher Geffen für den Niedergang seiner Karriere irgendwann in den 1990er Jahren verantwortlich machte.

Der Zeitraum, auf den sich Michael bezog, muss zwischen 1991 und dem Sommer 1995 liegen, als ein Streit über das Lied „They Don’t Care About Us“ ausbrach und Michael bald darauf jegliche Kommunikation mit seinem damaligen Manager Sandy Gallin und seinem Freund David Geffen einstellte, weil sie den unglücklichen Text des Liedes nicht unterstützten (weitere Informationen findet ihr im Beitrag SANDY GALLIN and DAVID GEFFEN as Michael Jackson’s management team. Part 2 (Vindicating Michael)).

Obwohl es natürlich nicht ausschließt, dass Geffen auch noch lange nach ihrer Trennung daran gearbeitet hat, Michaels Karriere zu ruinieren.

Die entscheidende Frage ist nun, welchen Zeitpunkt Michael als den Moment ansah, in dem seine Karriere den Bach herunterging, was uns auch erklären wird, wann Geffen und seine „Mafia“ anfingen, gegen Jackson zu arbeiten, zumindest nach Michaels Wahrnehmung.

Wann passierte es?

Das Foto von Michael Jackson, der zusammen mit Madonna an David Geffens Geburtstagsparty teilnahm, stammt von Geffens Instagram-Account und geht auf den 21. Februar 1991 zurück. Dies war der Höhepunkt ihrer Beziehung – zu diesem Zeitpunkt hatte Michael sein Managementteam vollständig durch Leute ersetzt, die ihm von Geffen empfohlen worden waren, und er stand kurz davor, bei Sony einen neuen Vertrag zu unterzeichnen (im März 1991), dessen größte Attraktion eine Vereinbarung war, Michael in Spielfilme einzubinden.

davidgeffen Instagram: Mein Geburtstag 1991. Veröffentlicht am 13. Mai 2016 (David Geffens Geburtstag ist am 21. Februar)

Auf diesem Foto ist Michael glücklich und voller Hoffnung auf eine strahlende Zukunft und eine steile Karriere in Hollywood, die ihm von Geffen versprochen wurde, der seine eigene Filmfirma hatte, mit jedem großen Hollywood-Boss befreundet war und Michael überredete, seinen Freund Sandy Gallin als neuen Manager einzustellen, der über alle notwendigen Filmkontakte und Erfahrung verfügte.

Dieser Moment in Michaels Leben scheint ein Wendepunkt zwischen seinem früheren stetigen Erfolg und den seltsamen und unvorhersehbaren Ereignissen zu sein, die bald darauf begannen. Das Jahr 1991 ist auch bemerkenswert für den starken Kontrast zwischen der Art und Weise, wie sich die Zusammenarbeit von Michael Jackson mit David Geffen in den Medien davor und danach widerspiegelte.

Vor 1991 waren die Medien voll von Berichten über Geffen und seine Freunde, die Michael Jackson sehr geholfen haben sollen. Da jetzt so gut wie nichts mehr über ihre Zusammenarbeit gesagt wird, werdet ihr erstaunt sein, dass Geffen damals in fast jedem Artikel über Michael Jacksons Geschäftspläne erwähnt wurde. Hier nur ein paar Beispiele:

1985:2

„Am meisten wird vielleicht sein nächster Spielfilm für David Geffens Geffen Films Co. erwartet. … Trotz der Verzögerungen ist Geffen Films immer noch Feuer und Flamme für das Projekt.“

1985:

„Jeder in Hollywood würde gerne mit Michael Jackson Geschäfte machen, aber Geffen hat ihn bekommen, weil er vor drei Jahren [1982] sagte: ‚Lass uns einen Film machen‘, bevor Jacksons ‚Thriller‘ 20 Millionen Alben verkaufte.

ON THE GO WITH DAVID GEFFEN (The New York Times Magazine)

1986:

„1985 konnte Michael Jackson alles werden, was er wollte – und er wollte ein Filmstar werden. Sein Berater, der Plattenproduzent David Geffen, schlug dem Sänger vor, sich mit Disney zu treffen.“

The Making of ‘Captain EO’: Lucas, Coppola, and Michael Jackson’s Messy, Miraculous Disney Space Adventure (Yahoo! News)

1986:

„Michael Jackson, ein großer Disney-Fan, genoss noch immer den Ruhm und die Bekanntheit seines Hit-Albums ‚Thriller‘, als sein Finanzberater David Geffen Jackson vorschlug, einen Film für Disney zu drehen. Geffen rief seinen langjährigen Freund Jeffrey Katzenberg (damals Leiter des Studios) an und stellte ihm die Idee vor. Katzenberg und Eisner schlugen daraufhin vor, einen 3D-Film/ein Rockvideo für Disneyland zu drehen. Der Großteil des Projekts wurde von Katzenberg betreut.

The Untold Story of Captain EO (Mouse Planet)

1989:

„Nachdem er Rekorde für die Tournee mit den höchsten Einnahmen in der Geschichte und die Tournee mit den meisten zahlenden Besuchern aufgestellt hat, plant Jackson, sich auf Aufnahmen und Filme zu konzentrieren … Das richtige Objekt für ein so spezialisiertes Talent wie Jackson zu finden, hat sich als Herausforderung erwiesen … Selbst der Multimedia-Produzent David Geffen konnte nicht das richtige Projekt finden, als er vom Sänger um die Zeit der ‚Victory‘-Tournee der Jacksons im Jahr 1984 herum engagiert wurde.

A New Stage for Michael Jackson (Los Angeles Times)

1989:3

„Es ist Zeit, etwas anderes zu machen.“ Die Branche setzt auf eine Filmkarriere. „Er wird überhaupt nicht leiden“, sagt der Produzent und langjährige Jackson-Freund David Geffen. „Er hat gerade eine Ranch im Santa Ynez Valley gekauft, die er wahrscheinlich genießen will. Und er will Platten und Filme machen.“ Obwohl Geffen versucht hat, ein Filmprojekt für Michael zu entwickeln, und gescheitert ist, glaubt er, dass der Star ein Drehbuch finden wird.

„Michael hat einen sehr spezifischen Geschmack. Man kann ihn nicht einfach in irgendetwas besetzen“, sagt Geffen. „Aber er arbeitet hart und sein Talent ist unbestritten. Man sollte nicht gegen Michael wetten.“

18. August 1990:

Es wird bekannt gegeben, dass Michael Sandy Gallin als seinen neuen persönlichen Manager eingestellt hat.

Im März 1991 unterzeichnete Michael mithilfe von zwei neuen Anwälten, die ihm von Geffen empfohlen wurden – Bert Fields und Allen Grubman – einen neuen Vertrag mit Sony. Zu diesem Zeitpunkt wurde Geffen noch als „langjähriger Freund“ und „Vertrauter in den Gesprächen“ bezeichnet.

März 1991:

„In Michaels Vertrag kam der Machtwechsel bei Sony während der Verhandlungen Jacksons Verhandlungsstärke zugute“, sagt Bertram Fields, einer der Anwälte, die Jackson bei den Sony-Verhandlungen vertraten. Der Jackson-Vertrag war so komplex, dass es ein Jahr dauerte, bis er abgeschlossen war. Die Verhandlungen wurden von Jacksons damaligem Anwalt John Branca begonnen und von den Anwälten Fields und Grubman abgeschlossen.

Geffen, ein langjähriger Freund des Sängers, war auch während der Gespräche sein Vertrauter.

Geffen sagt, dass Jackson die Rekordzahlen erzielt hat, weil er der meistverkaufte Aufnahmekünstler der Geschichte ist. „Michael ist ein einzigartiger Künstler, und deshalb ist auch sein Vertrag einzigartig.“

Keeping up with the Jacksons (Los Angeles Times)

Der November 1991 klingt nicht gerade ruhmreich, aber Geffen wird immer noch als jemand dargestellt, der „enge Beziehungen zu MJ hat, aber keine Geschäftsbeziehung“:

„… in der Unterhaltungsindustrie herrscht Einigkeit darüber, dass ‚Dangerous‘ ein überwältigender Erfolg werden wird, auch wenn es nicht an die stratosphärischen Verkaufszahlen von „Thriller“ heranreicht.“ „Die Zeiten mögen sich geändert haben, aber er hat sich mit ihnen geändert“, sagte David Geffen, der Popmusik-Impresario, der enge Beziehungen zu Mr. Jackson hat, aber keine Geschäftsbeziehung. „Denkt daran, dass er das schon macht, seit er 6 Jahre alt ist, und er verdient bereits lange Geld damit.“

Aber Freunde sagen, dass Michael Jackson mehr Kontrolle über sein Leben hat als in seinen Tagen als Kinderstar. In den vergangenen Jahren hat er sein altes Managementteam durch Mr. Gallin und Mr. Fields ersetzt und soll eine aktivere Rolle in seinen geschäftlichen Angelegenheiten übernehmen. Die Anhänger von Mr. Jackson glauben, dass die Möglichkeiten für ihn praktisch grenzenlos sind. „Die einzige Frage ist“, sagte Mr. Geffen, „womit er seine Zeit verbringen möchte.“

POP MUSIC; ‘Thriller’, Can Michael Jackson Beat It? (The New York Times)

Das Jahr 1992 scheint nichts über die Geffen-Michael Jackson „Freundschaft“ zu enthalten, und 1993 bringt einen Absturz in Michaels Karriere, in dem Geffen einfach nie erwähnt wird. Das Äußerste, was als Hinweis auf David Geffen gelten kann, ist der vage Eindruck, dass er eine dieser gut informierten Quellen ist, die nur „unter der Bedingung der Anonymität“ mit den Medien spricht.

1993:

„… Mr. Jackson befindet sich nun in einer beruflichen und persönlichen Krise, die selbst für die grellen, hochkarätigen Standards Hollywoods ungewöhnlich ist. Einige der beeindruckendsten Persönlichkeiten der Unterhaltungswelt, die Mr. Jackson kennen, sagten heute unter vier Augen, dass die aktuelle Situation für den schüchternen, zurückgezogenen und kindlichen Entertainer, der allem Anschein nach nur wenige enge Freunde hat, geradezu tragisch erscheint. Seine Zukunft scheint unvorhersehbar.

Führungskräfte und andere, die in den vergangenen Monaten mit Mr. Jackson zusammengearbeitet haben, haben bereits vor den jüngsten Anschuldigungen ihre Besorgnis über seinen offenbar fragilen emotionalen Zustand geäußert. Bei einem privaten Abendessen vor einigen Monaten, bei dem es um Mr. Jacksons Filmkarriere ging, schlossen sich einige der größten Akteure Hollywoods dem Superstar an. Mehrere Personen, die an dem Abendessen teilnahmen, berichten, dass Mr. Jackson während der Gespräche unerklärlicherweise seinen Kopf auf den Tisch legte und unkontrolliert zu weinen begann. Das Abendessen wurde Berichten zufolge kurz darauf abgebrochen.

Jackson Being Treated Abroad For Addiction, Lawyer Says (The New York Times)

Michael war also schon mehrere Monate vor den Anschuldigungen (im August 1993) völlig frustriert, weil es in seiner Filmkarriere keinerlei Fortschritte gab. Und als der Skandal ausbrach, zerschlugen sich seine letzten Hoffnungen auf eine bessere Zukunft mit einem Knall – sein Ruf erlitt einen fatalen Schlag und auch seine finanzielle Situation wurde schwer erschüttert.

„Die zahlreichen Absagen und Terminverschiebungen der teuren Tournee bereits im Vorfeld und ihr plötzlicher Abbruch mehr als einen Monat vor dem Ende führen zu Einkommensverlusten in Millionenhöhe für Herrn Jackson sowie zu Verlusten für die Sponsoren der Tournee. Gleichzeitig hat der Sänger kürzlich ein Video und einen Song für den neuen Paramount-Film „Addams Family Values“ zurückgezogen. Infolgedessen hat Herr Jackson dem Studio schätzungsweise 5 Millionen Dollar zurückgezahlt, sagte ein leitender Angestellter, der anonym bleiben wollte.

Rusty Lemorande erinnerte sich daran, wie Michaels Karriere in Hollywood endete, noch bevor sie richtig begonnen hatte. Der Skandal ereignete sich genau zu dem Zeitpunkt, als ihre beiden Filmprojekte auf einem guten Weg waren, und dann „wollte ihn plötzlich niemand mehr anfassen“.4

Einer wurde bei Warners aufgezogen. Und der andere bei Turner – dem die Neuverfilmungs-Rechte gehörten. Und alles lief super. Fantastisch! Und dann kam der erste Skandal.

Plötzlich wollte ihn niemand mehr anfassen … Es war ziemlich traurig, dass es nie dazu kam, denn es war Michael sehr wichtig, in Filmen mitzuspielen.

Außerdem sagte er:

„Das hat seiner Filmkarriere wirklich den Todesstoß versetzt.“

Rusty Lemorande Iconic Exclusive (MJ Vibe)

Tatsächlich war November 1991 das letzte Mal, dass wir von einer Zusammenarbeit zwischen Geffen und Michael Jackson hörten.

Im Oktober 1994 verkündete Geffen die Gründung von DreamWorks zusammen mit Katzenberg und Spielberg, was Michael einen weiteren Schlag versetzte – er soll zutiefst beleidigt gewesen sein, dass sie ihm das „Boy-on-the-Moon“-Logo gestohlen hatten.

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Und im Sommer 1995 war alles vorbei. Inmitten des Medienrummels, der durch die von Bernard Weinraub (einem Freund von Geffen) geleakten „antisemitischen“ Liedtexte aus dem noch unveröffentlichten Song ausgelöst wurde, trat Geffen erneut in den Medien auf und präsentierte seine beste und letzte Unterstützungsaktion für Jackson, indem er sagte, dass es Jackson aufrichtig leidtäte und er einfach nur naiv sei.

„Im schlimmsten Fall ist er manchmal naiv, und ich denke, wenn sich jemand dadurch gestört oder beleidigt fühlt, tut es ihm aufrichtig leid“, sagte Geffen, der Jude ist.

Jewish Leaders Call Jackson Lyrics Anti-Semitic : Pop music: The use of derogatory terms on ‘They Don’t Care About Us’ prompts an outcry. But the record label says it’s a song condemning prejudice. (Los Angeles Times)

Michael bat ihn und seinen Manager Sandy Gallin, sich deutlicher zu äußern und zu erklären, dass er kein Antisemit sei, zumal sie das Lied schon lange im Voraus gehört und nie etwas gegen den Text einzuwenden gehabt hätten. Sie weigerten sich jedoch und überließen Michael sich selbst, woraufhin jegliche Kommunikation zwischen ihnen abbrach.

Seit diesem Moment hat man nichts mehr über die Beziehung zwischen David Geffen und Michael Jackson gehört, und selbst nach Michaels Tod weigerte sich Geffen, Interviews über ihn zu geben. Er lehnte es sogar für Zack Greenburgs Buch über Michaels geschäftliche Angelegenheiten ab, interviewt zu werden, obwohl er sich selbst einmal als Michael Jacksons engsten Geschäftsberater bezeichnete.

Stattdessen schickte Geffen Greenburg eine E-Mail: „Ich möchte nicht über MJ sprechen. Es ist einfach zu traurig.“

Einfach zu traurig

In der Tat ist das einfach zu traurig.

Wenn ich den Moment in Michaels Leben bestimmen müsste, in dem seine Karriere den Bach herunterging, würde ich das Jahr 1993 herausgreifen, als Michaels Karriere einen katastrophalen Einbruch erlitt, der durch die denkbar schlimmsten Anschuldigungen ausgelöst wurde.

Und wenn Michael Jackson jetzt noch am Leben wäre, würde er wahrscheinlich zustimmen, dass dies der Moment war, in dem seine Karriere den Bach herunterging. Seine Musik wurde aus dem Radio verbannt, seine Werbeverträge wurden gekündigt und nie wieder erneuert, die verschiedenen Filmprojekte, die Michael mit seinen Freunden geplant hatte, waren gestorben und es gab keine Aussicht auf eine Wiederbelebung, die „Dangerous“-Tour wurde abgesagt, was zu einer Schadensersatzforderung in Höhe von 20 Millionen Dollar führte, und das zusätzlich zu der Vergleichssumme mit den Chandlers.

Und als Krönung des Ganzen riet ihm jemand aus seinem Team, auch seinen ATV-Katalog zu verkaufen, was nur dank Brancas Intervention nicht geschah. Der Katalog blieb für Michael noch jahrelang eine gute Einnahmequelle, aber wir können uns leicht vorstellen, was passiert wäre, wenn er diesem Rat gefolgt wäre – ohne sein wertvollstes Kapital hätte Michael fast unmittelbar danach leicht in Konkurs gehen können.

Wie auch immer man die Ereignisse von 1993 betrachtet, es war in der Tat der Wendepunkt in Michaels Karriere.

Aber wenn dies der Moment war, den Michael meinte, als er von seiner Karriere sprach, die von Geffen und seiner „Schwulenmafia“ in Hollywood ruiniert wurde, stellt sich die Frage, wie sie das gemacht haben.

Denn wenn die Kindesmissbrauchsvorwürfe der Hauptgrund für sein Karrieretief waren, bedeutet das, dass die Hollywood-Mafia es zu verantworten hat, indem sie ihre Hände in diese Vorwürfe verstrickt hat.

Tatsächlich gibt es viele Details zu dieser Katastrophe, die immer noch ein Rätsel darstellen und auf ein falsches Spiel hindeuten.

Zum Beispiel kann niemand erklären, warum die grafischen Details der Anschuldigungen regelmäßig an die Presse durchsickerten und warum die Behörden von Santa Barbara so erpicht darauf waren, nur Michael Jackson zu jagen, während sie die Beschwerden echter Opfer von Kindesmissbrauch wie Corey Feldman ignorierten.

Corey wurde von mehreren Personen in Hollywood sexuell belästigt, und es war genau der Täter, mit dem die Polizei im Vorfeld gesprochen und der die Polizisten auf Michael Jackson angesetzt hatte, während er selbst nie verhaftet wurde (1993 lachte Sergeant Deborah Linden Corey sogar ins Gesicht: „Wenn wir ihm über den Weg laufen, geben wir dir Bescheid. Hahaha“ – siehe Corey Feldmans Polizei-Verhör zu Michael Jackson 1993).

Ein weiteres Rätsel, das nie gelöst wurde, ist, was Evan Chandler meinte, als er in einem Telefongespräch mit dem Stiefvater seines Sohnes, Dave Schwartz, sagte, dass „der Plan nicht nur seiner war“ und „andere Leute beteiligt waren“.

„Alles läuft nach einem bestimmten Plan, der nicht nur meiner ist. Es sind noch andere Leute beteiligt –“ Evan Chandler

Oder was sein Sohn Jordan meinte, als er sich weigerte, beim Arvizo-Prozess 2005 auszusagen, und den Behörden antwortete, dass er „seinen Teil getan habe“. Welchen Teil übernahm Jordan und war das Ganze ein Spiel?

Ebenso ist es vollkommen unklar, wie die Fotoalben bestimmter Autoren mit einer fragwürdigen Vergangenheit in Michael Jacksons Haus gelangen konnten. Ein Buch wurde von einem Fan namens „Rhonda“ geschickt, mit vielen Liebeszeichen auf dem Einband, und das zweite wurde von Michael signiert (mit der Bemerkung, dass er hoffe, seine Kinder hätten die gleiche glückliche Kindheit wie die Kinder auf diesen Fotos) und sollte demjenigen zurückgegeben werden, der es überreicht hatte. Stattdessen fanden beide Bücher ihren Weg in den verschlossenen Aktenschrank von Michael, dessen einziger Schlüssel von Michaels Hausmädchen Blanca Francia aufbewahrt wurde, die Neverland 1991 verließ und 1993 von der Polizei aufgefordert wurde, ihn zu öffnen. Kann mir jemand erklären, warum das ehemalige Hausmädchen den Schlüssel zwei Jahre lang aufbewahrte und wie die Polizei wusste, wen sie danach fragen musste?

Ein weiteres seltsames Ereignis ist, dass die Medienhetze von 1993 begann, als die junge Journalistin Diane Dimond auf der Straße von jemandem angesprochen wurde, der ihr eine vorgefertigte Akte über die sogenannten „Opfer“ von Michael überreichte. Victor Gutierrez, der Autor der Akte, hatte schon mehrere Jahre zuvor alle Kinderfreunde von Michael abgeklappert, und obwohl er selbst zugab, an einer Versammlung der NAMBLA, einer Organisation für Männer, die auf Jungen stehen, teilgenommen zu haben, wurde er dennoch Diane Dimonds rechte Hand und „beste Quelle“ in ihrer vernichtenden Kampagne gegen Jackson.

Die andere Quelle von Diane Dimond war ein gewisser Rodney Allen, der versuchte, Michael Jackson in Kanada hereinzulegen, aber die kanadische Polizei deckte den Komplott auf. Danach stellte sich heraus, dass Rodney Allen ein Pädophiler war. Dies hinderte Tom Sneddon, den Bezirksstaatsanwalt von Santa Barbara, jedoch nicht daran, seine Dienste im Fall Michael Jackson von 1993 in Anspruch zu nehmen. In welcher Funktion? Das wissen wir immer noch nicht.

Eine weitere junge Journalistin, Maureen Orth, die genau 1993 zum Vanity-Fair-Team stieß, begann ihre Karriere ebenfalls mit einem Artikel über Jackson mit dem Titel „Albtraum in Neverland“ im Juli 1994 – als eine einjährige strafrechtliche Untersuchung ohne Anklageerhebung – kurz vor dem Abschluss stand, und setzte ihre Karriere mit einer Reihe von Artikeln fort, die sich laut Randall Sullivan vom Rolling Stone „größtenteils auf anonyme oder pseudonyme Quellen stützten, um Jackson in einem so reißerischen Licht darzustellen, wie es die Boulevardpresse noch nie zuvor getan hatte“.

Einfachheitshalber hat Vanity Fair alle ihre Artikel auf einer einzigen Seite gesammelt, die dem Tod von Michael Jackson im Jahr 2009 gewidmet ist und den Titel „Michael Jackson Is Gone, but the Sad Facts Remain“ trägt. Aus irgendeinem Grund endet diese fiese Sammlung mit einem großen Foto von … David Geffen und einem Aufruf, die Nachrichten über ihn zu verfolgen. Hier ist der Anfang:

Die Anthologie von Maureen Orths Artikeln ist Michael Jacksons Tod gewidmet

Der mittlere Teil davon:

Orths erster Artikel „Albtraum in Neverland“ erschien im Juli 1994, als die einjährige strafrechtliche Untersuchung bereits endete (es wurden keine Anklagen erhoben).

Und hier ist das Ende:

Die Liste der Artikel über Michael Jackson endet mit einem Foto von David Geffen, als wäre es eine Hommage an IHN.

Ist es nicht seltsam, dass das Foto von David Geffen direkt nach den Artikeln erscheint, in denen Michael Jackson ihn als die Person bezeichnet, die seine Karriere ruiniert hat? Oh, ich vergaß, dass niemand davon weiß, da die Nachrichten darüber entfernt wurden …

Aber auch wenn wir heute wissen, dass Michael Geffen und seine Hollywood-„Mafia“ für das, was sie ihm angetan haben, verantwortlich machte, bleiben noch viele Fragen offen.

Vor allem jetzt, wo ein verleumderischer Film über Michael Jackson mit dem Titel „Leaving Neverland“, der auf den haltlosen Anschuldigungen von Robson und Safechuck basiert, demnächst auf dem Sundance Film Festival Premiere haben soll.

Warum hat dieses angesehene Filmfestival beschlossen, einen Film über zwei offensichtliche Lügner zu präsentieren, die zweimal Michaels Unschuld bezeugt und dann eine plötzliche Kehrtwende vollzogen haben?

Warum erhalten sie trotz ihrer vagen Geschichten so viel Aufmerksamkeit und Vorzugsbehandlung in den Medien, während niemand den echten Opfern von Kindesmissbrauch zuhört und ihre Stimmen kaum gehört werden?

Warum haben diese beiden Männer so viel Geld zur Verfügung? Wer sind diese „selbstlosen“ Sponsoren, die ihnen scheinbar unbegrenzte Mittel zur Verfügung stellen, um ihre Anwaltsteams mit mehreren Klagen und einem sechsjährigen Rechtsstreit zu beschäftigen, während die echten Opfer mit glaubwürdigen Geschichten auf Crowdfunding zurückgreifen müssen, um Gerechtigkeit für sich selbst zu erlangen?

Und wo ist diese Gerechtigkeit? Habt ihr sie gesehen? Für Corey Feldman und Corey Haim zum Beispiel? Wo ist der gute investigative Journalismus, der ihre Fälle gegen die Hollywood-Täter vorantreibt, insbesondere da einige Täter bereits bekannt sind, aber immer noch weitermachen?

Und ist es möglich, dass Geffen und die Hollywood-„Mafia“, die in den 1990er Jahren Michael Jacksons Karriere ruiniert haben, auch heute noch aktiv sind? Und dass sie nicht nur hinter Jackson her sind und seinen Namen ruinieren, sondern auch die Justiz bei echten Verbrechen gegen Jugendliche behindern?

Das einzig Gute an dem Film, der bald auf dem Sundance Film Festival präsentiert wird, ist, dass er den Menschen ermöglicht, diese und viele ähnliche Fragen zu stellen und sofortige Antworten darauf zu verlangen. JETZT.

  1. Der Link https: //hollywood-elsewhere.com/2006/12/masters-on-geff/ funktioniert leider nicht mehr. ↩︎
  2. Der Link https: //articles.chicagotribune.com/1985-07-14/entertainment/8502150642_1_victory-tour-michael-jackson-cabbage-patch-kids funktioniert leider nicht mehr. ↩︎
  3. Der Link https: //people.com/archive/all-bad-things-come-to-an-end-as-a-tearful-michael-jackson-bids-bye-bye-to-the-highway-vol-31-no-6 funktioniert leider nciht mehr. ↩︎
  4. Der Link http: //blog.blogtalkradio.com/celebrities/michael-jackson-planned-step-jimmy-cagneys-shoes-captain-eo-producer-longtime-pal-rusty-lemorande/ funktioniert leider nicht mehr. ↩︎

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