Im Februar 1992, während einer Reise durch verschiedene afrikanische Staaten, diskutierte Michael intensiv mit Ebony/Jet Editor Robert E. Johnson. Er äußerte seine tiefe Beziehung zu Afrika als Wiege der Zivilisation und seiner Anerkennung als ‘King of Sanwi’. Er teilte auch seine Ideen zur Bedeutung von Kindern, Tieren und der Natur für seine kreative Energie und dass jede Schöpfung in der ursprünglichsten Form als Klang und Musik existiert. Er betonte auch, dass er sich glücklich schätzt, das Instrument zu sein, durch das Musik fließt.
Dieses Interview führte Michael mit Ebony/Jet Editor Robert E. Johnson während seines Besuchs von mehreren afrikanischen Staaten (Gabun, Republik Elfenbeinküste, Tansania) im Februar 1992. Während dieser Reise wurde Michael in einer besonderen Zeremonie auch zum ‘King of Sanwi’ (Königreich in der Republik Elfenbeinküste) gekrönt.
Ebony/Jet: Was hast du empfunden, als du auf den afrikanischen Kontinent zurückgekehrt bist?
Michael: Für mich ist es „die Wiege der Zivilisation“. Es ist der erste Ort, an dem eine kulturelle Gesellschaft entstand. Dieser Ort hat sehr viel Liebe gesehen. Und ich glaube, es besteht eine Verbindung, denn hier liegt die Quelle des Rhythmus. All das. Es ist Heimat.
Ebony/Jet: 1974 hast du Afrika schon einmal besucht. Kannst du die beiden Besuche vergleichen?
Michael: Dieses Mal habe ich alles bewusster wahrgenommen: die Menschen und ihre Lebensumstände und ihre Regierung. Aber noch deutlicher habe ich die Rhythmen, die Musik und die Menschen wahrgenommen. Das habe ich mehr als alles andere gespürt. Die Rhythmen sind unglaublich. Du siehst es besonders an der Art, auf die sich schon die Kinder bewegen. Sogar die Kleinsten beginnen zu tanzen, wenn sie die Trommeln hören. Die Rhythmen und wie sie ihre Seelen berühren und wie sie sich dazu bewegen. Es ist das, was auch die Schwarzen in Amerika in sich tragen.

Ebony/Jet: Wie fühlt es sich an, ein echter König zu sein?
Michael: Ich denke nicht so oft daran, ich möchte vermeiden, dass es mir zu Kopf steigt. Aber es ist eine große Ehre …
Ebony/Jet: Um auf das Thema Rhythmus und Musik zurückzukommen: Wie hast du die Gospel-Songs auf deinem letzten Album zusammengestellt?
Michael: Ich schrieb „Will You Be There“ in meinem Zuhause auf Neverland, in Kalifornien. Ich habe nicht lange darüber nachgedacht. Deshalb ist es auch so schwer, mir die Lorbeeren für die Songs, die ich schreibe, anzurechnen, denn ich spüre immer, dass es von einer höheren Quelle kommt. Ich schätze mich glücklich, das Instrument zu sein, durch das diese Musik fließt. Ich bin nur die Quelle, durch die es strömt. Ich kann mir nicht den Verdienst daran gutschreiben, denn es ist Gottes Werk. Er nutzt mich als seinen Botschafter.
Ebony/Jet: Kannst du uns etwas über das Konzept des Dangerous Albums sagen?
Michael: Ich wollte ein Album machen, das so sein sollte, wie Tschaikowskys Nussknacker-Suite. Ein Album, das die Menschen in 1000 Jahren immer noch anhören werden. Etwas, das ewig leben würde. Ich würde es lieben, wenn Kinder, Teenager, Eltern aller Ethnien der ganzen Welt in hunderten Jahren immer noch die Lieder dieses Albums anhören und versuchen würden, es zu analysieren.
Ebony/Jet: Uns ist aufgefallen, dass du auf dieser Reise besondere Anstrengungen unternommen hast, um Kinder zu besuchen.
Michael: Ich liebe Kinder, wie man sieht. Und Babys.
Ebony/Jet: … und Tiere.

Michael: Es gibt da ein bestimmtes Gespür, das Kinder und Tiere gleichermaßen besitzen, und das mir eine kreative Energie verleiht. Eine bestimmte Kraft, die später im Leben, aufgrund der vielfältigen Konditionierung, die von allen Seiten ausgeübt wird, irgendwie verloren geht. Ein großer Dichter sagte einmal: „Wenn ich Kinder sehe, erkenne ich, dass Gott die Menschen noch nicht aufgegeben hat.“ Ein indischer Dichter, mit dem Namen Tagore, sagte das. Die Unschuld der Kinder repräsentiert für mich die Quelle unerschöpflicher Kreativität. Das ist das Potenzial eines jeden Menschen. Aber wenn du erwachsen bist, bist du konditioniert; du passt dich an die Gegebenheiten deiner Umgebung an, und du verlierst es. Liebe. Kinder sind liebevoll. Sie lästern nicht, sie lamentieren nicht, sie sind einfach offenherzig. Sie nehmen dich so, wie du bist. Sie urteilen nicht. Sie teilen die Welt nicht in Schwarz und Weiß ein. Sie sind sehr Kind-gleich. Und das ist das Problem mit den Erwachsenen, denn sie verlieren diese Kind-gleichen Eigenschaften. Und genau das ist die Inspirationsebene, die so wichtig ist zum Erschaffen von Songs, aber auch für einen Bildhauer, einen Dichter oder einen Schriftsteller. Es ist diese Ebene der Unschuld, die gleiche Bewusstseinsebene, von der aus du kreierst. Und Kinder haben das. Bei Kindern, Tieren oder der Natur fühle ich das besonders intensiv. Und selbstverständlich auch, wenn ich auf der Bühne stehe. Ich kann ohne diese Art Pingpong Austausch mit dem Publikum nicht performen. Weißt du, dieses Spiel mit Ursache und Wirkung, Aktion und Reaktion. Ich spiele mit ihnen. Sie nähren mich und ich handele aufgrund ihrer Energie.
Ebony/Jet: Wohin führt all das?
Michael: Ich glaube wirklich daran, dass Gott Menschen dazu auserwählt, bestimmte Dinge zu tun. So wie Michelangelo oder Leonardo da Vinci, Mozart, Muhammad Ali oder Martin Luther King auserwählt waren. Und ihre Mission ist es, genau diese Dinge zu tun. Und ich glaube, ich habe bisher nicht einmal an der Oberfläche dessen gekratzt, was der wirkliche Zweck meines Daseins hier ist. Ich bin meiner Kunst verpflichtet. Ich glaube, das höchste Ziel jeder Kunst ist die Vereinigung des Materiellen mit dem Spirituellen, des Menschlichen mit dem Göttlichen. Und ich glaube, dass das der wahre Grund für die Existenz jeder Kunst ist und für alles, was ich erschaffe. Und ich fühle mich glücklich, das Instrument zu sein, durch das die Musik fließt.
Tief in mir spüre ich, dass diese Welt, in der wir leben, ein großes, riesiges, monumentales Sinfonieorchester ist. Ich glaube, jede Schöpfung ist in ihrer ursprünglichsten Form Klang und es ist nicht nur ein willkürlicher Klang, sondern Musik. Kennst du den Ausdruck ‚Sphärenmusik‘? Das eine sehr wörtliche Formulierung. In den Evangelien lesen wir: „Und Gott der Herr erschuf den Menschen aus dem Staub der Erde und blies in seine Nüstern den Atem des Lebens und der Mensch wurde eine lebendige Seele.“ Dieser Atem des Lebens ist für mich die Musik des Lebens und sie durchdringt jede Faser der Schöpfung. In einem der Stücke des Dangerous-Albums* sage ich:
„Lebenslieder ganzer Zeitalter pulsieren in meinem Blut, sie tanzen den Rhythmus von Ebbe und Flut.“
Das ist eine sehr wörtliche Aussage, denn die gleichen geheimnisvollen Intervalle und biologischen Rhythmen, die die Bausteine meiner DNA bestimmen, lenken auch die Bewegungen der Sterne. Die gleiche Musik bestimmt den Rhythmus der Jahreszeiten, den Puls unseres Herzschlags, die Wanderung der Zugvögel, Ebbe und Flut der Ozeane, die Zyklen von Wachstum, Entstehung und Zerfall. Es ist Musik, es ist Rhythmus. Und mein Ziel im Leben ist, der Welt zurückzugeben, was mir glücklicherweise zuteilwurde: die Ekstase göttlicher Vereinigung durch meine Musik und meinen Tanz. Das ist meine Bestimmung, das ist der Grund, weshalb ich hier bin.
* Zitat aus Dancing The Dream

Ebony/Jet: Was ist mit Politik?
Michael: Ich beschäftige mich niemals mit Politik. Aber ich denke, Musik besänftigt die wilde Bestie. Wenn man Zellen unter ein Mikroskop legt und Musik einschaltet, sieht man, wie sie sich bewegen und anfangen zu tanzen. Es berührt die Seele … Ich höre Musik in allen Dingen.
Weißt du, soviel habe ich seit acht Jahren nicht mehr gesagt. Du weißt, ich gebe keine Interviews. Es ist nur, weil ich dich kenne und weil ich dir vertraue. Du bist der einzige Mensch, dem ich genug vertraue, um ihm Interviews zu geben.
Übersetzung: M.v.d.Linden

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