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“A lot of people misunderstand me. That’s because they don’t know me at all.” – Michael Jackson

Michaels Interview mit Piers Morgan von 1999


In einem eindringlichen Interview äußert sich Michael Jackson zur Entwicklung seines Albums „Invincible“, seiner tiefen Freundschaft zu Prinzessin Diana und seinen Gefühlen während der Jugoslawien-Krise. Er berichtet von überraschenden Besuchen beim Fulham-Fußball-Club und seinen Emotionen bei seiner Arbeit mit Kindern. Zudem äußert er sich zu den Herausforderungen, die seine Karriere und Vaterschaft mit sich bringen, seiner engen Beziehung zu Elizabeth Taylor sowie dem Spott und den Kritiken, denen er oft ausgesetzt ist.


Rare Michael Jackson Interview 1999 “The Mirror” (audio)

Über die Arbeit an Invincible:

MJ: Ja, ich stecke mitten in dem Album. Ich habe es etwa halb fertig und es ist eine Parade wunderschöner Songs und ich lege alles, was ich habe dort hinein. Ich lege mein Herz und meine Seele hinein, weil ich nicht sicher bin, ob ich wirklich noch einmal eins mache. Das könnte mein letztes Album sein. Ich werde – als Nächstes werde ich Soundtrack Alben machen. Soundtracks für Filme, aber keine richtigen Pop-Alben mehr.

Was hofft Michael mit dem neuen Album zu erreichen?

MJ: Ich möchte die Welt berühren. Ich möchte das Herz, die Gefühle der ganzen Welt berühren, alle Menschen, vom Kind bis zu älteren Leuten, vom Farmer in Irland bis zu der Frau, die in Harlem die Toiletten putzt, ich möchte jede Bevölkerungsgruppe durch die Liebe und die Freude und die Schlichtheit der Musik erreichen.

Michael zu Besuch beim Fulham-Football-Club

Über seinen überraschenden Besuch des Fulham-Football-Clubs:

MJ: Weißt du, ich weiß nichts von Sport und Mr. Mohamad Al Fayed hat mir so viel erklärt. Ich hatte so viel Spass in Fulham, dass ich jetzt Fan bin, ich bin schon süchtig danach, und vielleicht sieht man mich jetzt öfter bei Spielen. Ich fand es großartig! Es hat mich überrascht. Ich musste einige Fragen stellen, weil ich die Spielregeln nicht kannte, aber als ich mich etwas auskannte, hat es wirklich Spass gemacht. Jeder schrie und jubelte (Yaaaa!) Ich bekam schon so etwas wie Lampenfieber, aber es war toll. Es war verrückt, als ich dieses Schreien hörte, weil ich aufstehen und tanzen wollte. Ich bin es gewohnt, die Leute schreien zu hören, wenn ich performe. (lacht)

Über seine Freundschaft zu Prinzessin Diana, und wie er sich fühlte, als sie starb:

MJ: An dem Tag, als die Nachricht kam, hatte ich ein Konzert, und der Arzt weckte mich auf und teilte mir die Nachricht mit und ich brach buchstäblich zusammen. Sie mussten mir Riechsalz geben und alles. Ich sagte mein Konzert ab, weil … ich weinte wochenlang um sie und Dodi, denn ich dachte, sie sind ein himmlisches Paar. Ich fand, sie passen wundervoll zusammen, also warum sollten sie nicht zusammen sein können? Es war schön, einfach schön. Und ihr Herz – was sie überall auf der Welt getan hat, weißt du, sie war eine Wohltäterin wie Mutter Teresa, und ich hielt sie für einen wunderbaren Menschen. Sie hat gezeigt, dass sie sich wirklich um Menschen und Kinder kümmerte. So wie ich es tue. Sie hat mich oft angerufen und private Gespräche mit mir geführt, denn die Presse ging so hart mit ihr um, genau, wie sie mit mir umgehen – sie brauchte einen Seelenverwandten, um zu reden. Sie fühlte sich genauso gejagt wie ich, verstehst du? Sie brauchte jemand zum Reden und sie rief mich oft an, um darüber zu sprechen. Ich fühlte mich nie trauriger, ich habe nicht mehr so getrauert, seit Kennedy ermordet wurde. Es brach mir das Herz und ich weinte so viel.

Worüber er mit Diana gesprochen hat:

MJ: Allgemein gesagt, über die gleichen Gefühle zu bestimmten Problemen … die Leute nebenan wissen nicht, wie das ist, aber ich hatte das, seit meiner Kindheit. Und sie wurde plötzlich da hineingeworfen, deshalb fühlte sie etwas anders, als ich, denn ich hatte es mein Leben lang. Ich sagte: „Wachse darüber hinaus, wachse darüber hinaus“. Ich bin mit den schlimmsten Schmerzen auf die Bühne gegangen. Ich bin mit Zahnschmerzen auf die Bühne und bin mental darüber hinaus gewachsen. Ich sagte ihr, einfach darüberzustehen und stark zu sein, willensstark, und dann, weißt du, dann kann dich niemand verletzen. Nur du kannst dich verletzen, und sei kühn, sei mutig.

Was „Vater sein“ für seine Karriere bedeutet und welche Ambitionen er für seine Kinder hat:

MJ: Ich denke sehr viel über die Kinder nach und was ich mir für sie wünschen würde, aber sie müssen ihren eigenen Weg gehen. Ich würde es aber lieben, sie mit Kunst vertraut zu machen. Also mit Regie-führen und Filmen.

Michael erzählte uns, seine Kinder lieben besonders die Musik seiner Schwester Janet. Wir fragten, welchen Song sie besonders mögen und er fing spontan an zu singen.

MJ: The Knowledge, Rhythm Nation – alle Lieder mit einem guten Groove. (er beatboxt)

Wir fragten Michael nach seiner Reaktion auf die Jugoslawien-Krise.

MJ: Ich musste den Fernseher ausschalten. Ich weine jeden Tag, aber es ist nicht genug, den Kopf abzuwenden und so zu tun, als gäbe es das alles nicht. Ich würde dort hinfliegen, wenn ich könnte. Ich würde gerne dort hinfliegen, es sehen und helfen und etwas tun. Ich spende Einnahmen für diese Geflüchteten, für diese Familien.

Ich schrieb ein Lied, „What More Can I Give“, für das ich alle Stars zusammentrommeln möchte und wenn ich es hier in England tun könnte, wäre das klasse. Vielleicht sollte ich es hier in England tun.

Das solltest du.

MJ: Es heißt „What More Can I Give“. Ich schrieb es und möchte die Einnahmen an die Familien in Jugoslawien spenden. Vielleicht sollte ich es hier tun, anstatt in Amerika, mit allen euren englischen Stars, und die Amerikaner können auch hierherkommen. Etwas, was mir bei „We Are The World“ nicht gefiel, war die Idee von „USA für Afrika“, es war, als würde man den Rest der Welt diskriminieren. Ich fragte auch die Bee Gees und andere Bands und sie sagten „sie sind nicht hier geboren“. Ich sagte, das ist mir egal. Ich möchte nur der Welt zeigen, dass man sich kümmert.

Ich bin nicht politisch, und ich spreche nicht über Politik und Religion, aber ich halte es für vollkommen ignorant und falsch, Menschen zu verletzen, unschuldige Kinder zu verletzen wegen irgendwelchen politischen Auseinandersetzungen. Ich halte es für Genozid; es ist falsch. Ethische Reinigung? Das ist ignorant, es ist dumm.

Michael bringt Minnie und Mikey zum Queen Elizabeth Childrens Hospital

Wir fragten, ob er England liebe und ob es irgendwelche Pläne gebe, hierherzuziehen.

MJ: Ich würde gerne in London leben und ich liebe es sehr, nur ist die Presse hier sehr hart zu mir, obwohl ich nur versuche Gutes zu tun. Ich besuche Krankenhäuser und bringe den Kindern Geschenke, und wenn ich abgereist bin, schreiben sie: „Wako Jako verließ das Krankenhaus und hat die Kinder völlig ignoriert.“ Und das verletzt mich sehr, denn das letzte Mal ließ ich extra Minnie und Micky Maus aus Disney-Land Paris einfliegen, und nahm sie als Überraschung mit zu den Kindern, und ich brachte ihnen Taschen voller Geschenke und alles. Ich nahm mir Zeit für die Kinder und sie machen sich über mich lustig.

Als Nächstes sprach Michael sehr emotional über seine Gefühle zu seiner Arbeit mit Kindern:

MJ: Es berührt mich sehr. Wenn es nicht für die Kinder wäre … (beginnt zu weinen) Wenn es nicht für die Kinder wäre, würde ich das Handtuch werfen. Ich würde mich umbringen, das Leben wäre mir gleichgültig. Sie sind meine Inspiration, sie … sie inspirieren mich. Alles, was ich tue, jeden Song, den ich schreibe, jeder Tanz, alles, was ich tue. Man versucht, das gegen mich zu verwenden, es ist einfach unfair und ich bin sehr aufgebracht deswegen.

Wir wollten wissen, ob der Druck durch Kritiken in letzter Zeit besser geworden sei, ob die Kritiker überhaupt je aufhören

MJ: Sie sollten aufhören, denn ich bin nur ein Mensch, der aufrichtig und gut sein will und Menschen glücklich machen möchte, ich möchte ihnen Eskapismus bringen, mit dem Talent, das Gott mir gegeben hat. Dafür schlägt mein Herz. Das ist alles, was ich tun möchte, das ist alles. Ich will damit sagen: „Lasst mich in Ruhe, lasst mich das tun, was ich tun möchte“, und das bedeutet zu teilen, zu geben und den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und dazu beizutragen, dass sie sich glücklich fühlen.

Wir fragten Michael, wie er es empfindet, wenn Leute sagen, er würde Kinder verletzen.

MJ: Ich würde mir eher die Pulsadern aufschneiden, bevor ich das tun würde. Ich könnte das nie. Niemals.

Wir baten Michael, ein wenig über seine Freundschaft zu Elizabeth Taylor zu sprechen.

MJ: Ich sah sie erst bevor ich abgereist bin, denn sie ist die Patentante von Prince und ich treffe sie sehr oft. Jeden Mittwoch (oder Donnerstag) gehe ich mit Elizabeth ins Kino. Ich könnte zu Privatvorstellungen in die Warner Bros. Studios gehen, aber sie möchte nicht dahin, sie möchte, dass ich mehr ausgehe, weil ich so zurückgezogen lebe, deshalb forciert sie das. Sie ist die einzige Person, die mich dazu bringt, in die Öffentlichkeit zu gehen. Also laufen wir einfach rein und wenn der Film dann zu Ende ist, gibt es da eine Menschenmenge, die uns applaudiert.

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