Seth Riggs, enger Begleiter und Stimmbildner von Michael Jackson, teilt in herzlichen Anekdoten seine Erinnerungen an den Künstler. Michael wird als Genie mit einer 3,5 Oktaven Singreichweite und bemerkenswerten Tanzfähigkeiten beschrieben. Er war eine sanfte Seele mit großem Herzen, oft bereit, denen in Not zu helfen. Michael Jacksons Neverland-Ranch wurde als zauberhafter Ort dargestellt, der Kindheitsfreuden wiederbelebte. Trotz allem, bewahrte er eine kindliche Wertschätzung für die Welt.
Ich war 22 Jahre mit Michael zusammen. Er war eine sehr sanfte Seele. Er war wirklich ein Genie, soweit es die Bewegungen seines Körpers betrifft. Und was seine Stimme angeht: Er hatte einen Stimmumfang von 3,5 Oktaven. Zusammenhängend. Er konnte Falsetto benutzen, oder auch nicht, er war ein so talentierter Mensch. Als wir Thriller machten, wollte Quincy Jones, dass wir zwei Stunden täglich, 6 Tage die Woche arbeiteten. Und ich sagte: „Q, das ist zu viel, zwei Stunden (einsingen) und dann fängt er mit dem Gesang an.“ Er sagte: „Du wirst wissen, wie ihr das hinbekommt.“ Ich sagte: „Ich hoffe, es.“ Wir mussten also sehr vorsichtig mit seiner Stimme umgehen, damit seine Bruststimme und Kopfstimme in Verbindung blieben, und ihn nicht zu sehr fordern, denn er würde nach zwei Stunden Einsingen erst richtig anfangen, die Lieder zu singen. Michael war sehr schlank, aber er war sehr stark. Seine Muskeln waren wie „Sprungfedern“. Obwohl er Vegetarier war – gelegentlich aß er mal Fleisch, aber überwiegend war er Vegetarier – hatte er einen wunderbaren Körperbau (physische Vorraussetzungen..) zum Tanzen. Und immer, wenn er tanzte, dann setzte er seinen ganzen Körper ein. Der Moonwalk… er sagte, jeder gibt mir Credits dafür, aber ich habe ihn nicht erfunden, ich mache es nur länger als die Leute, die ihn erfunden haben.
Er war Peter Pan. Deshalb nannte er seine Ranch Neverland-Ranch. Und als ich mit Michael das „Speech Level Singing Childrens Camp“ anfing… wir machten das zusammen, und es kam jeden Sommer ein großer Bus, mit Eltern und Kindern, 150 – 200 Leute. Er hatte Boxautos, ein Riesenrad, ein Zug, der um sein Grundstück fuhr. Wenn Essenszeit war, saßen wir unter den Bäumen, und 8 -10 Köche servierten für jeden das Essen. Er hatte ein Kino, und davor, in der Lobby, gab es alle Arten von Süßigkeiten, Eis, Schokolade, alles, was es gibt. Und er sagte zu den Eltern: „Bringt kein Geld mit. Wir haben hier keine Verwendung für euer Geld. Das alles steht den Kindern zur Verfügung. Ihr könnt so viel von allem haben, wie ihr wollt, aber passt auf, dass ihr euch nicht krank esst.“ Die Eltern kamen dann, weil ich da saß und das oft beobachtete, und sagten: „Wo sind wir hier? Was ist das für ein Ort? Ich antwortete: „Das ist eure Kindheit. Das ist das, was eure Kinder gerade erfahren, und das, was ihr auch erleben könnt. Deshalb ist es anders hier.“ So war die Neverland-Ranch, das Zuhause von Peter Pan.
Ich unterrichte schon 53 Jahre, aber ich traf nie jemanden wie ihn. Er war einfach anders. Wir waren in der obersten Etage eines Hotels in Liverpool und er sagte: „Komm schnell her!“ Und ich rannte hin „Was ist, was ist los?“ „Sieh dir diese Wolke an! Ist das nicht die schönste Wolke, die du je gesehen hast?“ Wir sehen immer zu Wolken, aber wir achten nie darauf. Er war ein so erstaunlicher Mensch! Wann immer jemand Probleme hatte – er würde ihnen versuchen zu helfen. Ein Verrückter steckte seinen Sohn in ein Motelzimmer, und zündete den Raum an. Der Mann war verrückt. Der Junge hatte schlimme Verbrennungen. Der Vater wurde festgenommen und ins Gefängnis gebracht. Als Michael darüber in der Zeitung las, stieg er sofort in ein Flugzeug und ging in das Krankenhaus, in dem der Junge war. Er war völlig mit Verband umwickelt, da war nur noch ein kleines Loch frei, wo der Mund war, damit er sprechen konnte. Und es gelang ihm, zu Michael zu sagen – der an seinem Bett saß – „Ich weiß nicht, was ich tun soll, was soll ich jetzt bloß machen.“ Und Michael sagte zu ihm: „Hab keine Angst. Ich werde mich um dich kümmern, dein ganzes Leben lang.“ Und das tat er…
(Auszüge aus diesem Interview – übersetzt von Achildsbliss)
Michael ist, wie jeder weiß, ein phänomenaler Performer. Diese ganze Tanzerei 20, 22 Stücke hindurch, dazwischen vielleicht ein paar Balladen, also habe ich mit ihm in der Regel seine Stimme 3x täglich trainiert, bevor er auf die Bühne ging, wenn wir es dann am Nachmittag übten, sagte ich ihm, was er besser machen könnte und zeigte ihm seine Fehler, und dann übte er es so lange, bis es Bingo machte und dann klappte es.
…das erste Treffen war so: Ich kam zum Haus, ging zur Haustür, aber ein Schreiner, der gerade am Arbeiten war, sagte zu mir: „Nein, wir bauen gerade eine neue Treppe, wir müssen übers Dach.“ „Was?“ „Wir müssen übers Dach!“ Und er nahm eine Leiter, ich krabbelte die Leiter hoch, lief über einen Teil des Daches und da gab es eine Tür. Ich klopfte an und eine Stimme rief: „Hallo“. Ich fragte: „Bist du das, Michael?“ „Ja, komm herein.“ Also ging ich rein und sah ihn, wie er einen Schimpansen an den Hinterbeinen hochhielt, der einen Pyjama trug und dem er gerade eine Windel anzog. Das war das Erste, was ich von Michael sah.
Und ab da traf ich ihn immer in seinem Schlafzimmer, denn da fühlte er sich sehr wohl und da hatte er auch viele Spielsachen und solche Dinge um sich. Er hatte 2 Zimmer, dort hatte er lebensgroße Puppen und so was, ein Mädchen und ein Junge , sie saßen auf dem Schrank und sahen zu ihm runter. Pinocchio hing an der Treppe des Balkons und wenn man ihn berührte, bewegte er Arme und Beine. Wenn ich mit Michael dann am Piano saß, um zu proben, kam der Schimpanse, tippte ihm auf die Schulter und schubste Pinocchio an, der sich dann auf und ab bewegte, dann tippte der Schimpanse mich an der Schulter, Michael fand das immer alles sehr lustig und so wurden unsere Übungen von Tieren, die ständig rein- und rausliefen, immer wieder unterbrochen.
Da gibt es so viele (Erinnerungen). Die meisten haben mit seinem Herzen zu tun. Er hatte ein großes Herz. Er ging überallhin, wo jemand in Not war. Er ging hin und gab Geld, um das zu kaufen, was sie brauchten, um ihr Leben wieder in Ordnung zu bringen.
Es gibt so viele Dinge über Michael, die die Menschen nicht verstehen. Er würde niemals einem Kind wehtun, niemals. Vielleicht würde er ihnen zu viel Popcorn geben oder zu viel Eis, auf der Ranch gab es überall diese Riesentöpfe Häagen Dazs –Eis, das gab es da schon zum Frühstück. All die Jahre nahm er so viele Kinder mit ihren Eltern auf Neverland auf. Und viele Eltern fragten mit Tränen in den Augen:“Wo habt ihr uns hingebracht?“ Und wir sagten: „Wir brachten euch zu eurer Kindheit, wir brachten euch nach Neverland! Das ist, wo Peter Pan lebt!“
Am 22. Mai 1988 besucht Michael die Krebsstation des Bambin Geso-Kinderkrankenhaus in Rom
Bei nahezu jeder Station seiner Bad-Welttournee besuchte er Waisenhäuser und Krankenhäuser. Gerade ein paar Tage zuvor in Rom besuchte er das Kinderkrankenhaus Bambin Gesu, verteilte dort Geschenke, machte Fotos und signierte Autogramme. Bevor er ging, sagte er eine Spende von über 100.000 $ zu.
Vor und nach seinen Konzerten ließ er benachteiligte und kranke Kinder zu sich hinter die Bühne bringen. „Jeden Abend kamen Kinder auf Tragen. Sie waren so krank, dass sie kaum ihre Köpfe halten konnten, Michael kniete sich vor die Tragen und legte seinen Kopf ganz dicht an den der Kinder, sodass er ein Foto mit ihnen machen konnte und schenkte ihnen dann einen Abzug davon, damit sie sich an diesen Augenblick später erinnern konnten. Ich konnte damit nicht umgehen. Ich ging ins Badezimmer und weinte. Die Kinder lebten in seiner Gegenwart auf. Wenn er ihnen damit ein paar Tage Energie schenkte, war es Michael das wert.
(Seth Riggs, zitiert von Joe Vogel in „Earth Song-Inside Michael Jacksons Magnum Opus“)
Seth Riggs über Michael Jackson
„Er bewunderte die Jugend. Niemals sah ich ihn ein Kind schlecht behandeln. Niemals! Aber nachdem sie Neverland überfallartig durchsucht hatten, sagte Michael zu mir: „Sie haben mein Heim ruiniert, sie sind darüber hergefallen und haben alles aufgeschlitzt, um etwas zu finden, was sie niemals finden können, weil es nicht existiert. Ich glaube nicht, dass ich jemals zurückkehren möchte.“ Sie marschierten mitten in seinen Traum. Aber sein Traum war real.“ (Quelle: A Life For Love)
„Wissen Sie, da war solch ein Moment. Ich spielte am Klavier und er stand direkt neben mir. Plötzlich streckte er seine Hände aus und blickte nach oben. Es schien mir, als sei dies sehr wichtig für ihn. Deshalb verließ ich den Raum und drehte das Licht aus. Nach einer halben Stunde kam ich zurück in das Zimmer. Er flüsterte: „Danke, für meine Begabung. Danke für alles, was ich bekam. Danke für all die Menschen, die mich lieben. Sag mir, was ich tun soll und ich werde es tun.“ Es erschien mir wie ein Moment, in dem er sich mit Gott austauschte.“
Über Michaels Stimme:
(Auszüge aus: The Voice – Interview M. Danzer mit Seth Riggs)
Vor allem muss man wissen, dass Michael einen unglaublich großen Stimmumfang hat. Er kann über rund drei Oktaven singen, und zwar durch alle Register, ohne dabei ins Falsett zu verfallen. Die meisten Gesanglehrer singen ab einer gewissen Tonhöhe im Falsett, aber ich habe eine Technik entwickelt, mit der man bis zum F”’ und zum G”’ gelangen kann – Michael macht das, und sogar sehr gut. Ich lasse ihn sich einsingen und dann schafft er es von der Stimmlage eines Baritons zum G”’. Das heißt, er singt höher als die Königin der Nacht in der Zauberflöte. Michael schafft das und er tanzt sogar dabei. Für seine Aufnahmen braucht er nicht so hoch zu singen, aber es ist sehr wertvoll für ihn, dass er all diese Noten mühelos erreicht, denn so kann er seinen Gesang an die Energie anpassen, die er ins Tanzen steckt.
Wer gut singen will, muss richtig singen und man muss den Künstler davor schützen, sich gefährlichen Einflüssen auszusetzen und seine Muskeln stärker zu beanspruchen, als eigentlich erforderlich ist. Daran arbeite ich mit Michael. So kann er seine Lieder besser interpretieren und das Publikum kann die Texte besser verstehen, denn die Wörter enthalten mehr reine als deformierte Vokale. Wenn man beim Singen mehr Muskeln einsetzt als nötig, werden die Vokale verzerrt und niemand versteht, was man singt. Michael weiß das alles genau. Ich wünschte mir, dass Michael ein Klassik-Album macht. Ich weiß nicht, ob seine Fans das akzeptieren würden. Aber was für Möglichkeiten sich da auftun!
Diese kleinen „Yeeps“, „Ow“ und sein berühmtes „aaAAOOoww“ -dafür muss man ausgehend von der Bruststimme ein hohes Register erreichen, aber ohne Bruch. Es handelt sich nicht um einen Schrei und man kann es machen, ohne seiner Stimme zu schaden. Michael verwendet seine Stimme wie ein Schlaginstrument. Wenn man mit Leuten arbeitet, die Besonderheiten hinsichtlich ihrer Stimme oder ihrer Tanztechnik aufweisen, muss man ihnen helfen, mit geringstmöglicher Anstrengung den bestmöglichen Klang zu erzielen, und dabei dafür sorgen, dass die persönliche Note erhalten bleibt. Wenn man das nicht tut, klingen letztlich alle gleich.
Man muss eine gut trainierte Stimme haben, um die verschiedenen Gefühle, Nuancen und Klangfarben hineinlegen zu können. Wenn die Stimme nicht frei und ausgewogen ist, kann man sie nicht an die verschiedenen Songs, die man interpretiert, anpassen. Darum singt Michael Bariton und das sogar sehr hoch, er kann auch Tenor und sogar Sopran singen, er hat eine fantastische Stimme, die er geschickt einsetzt. Er hat seine Stimme nie verloren. Er wird älter, aber das hat keinen Einfluss auf seine Stimme.
Michael Jackson über Seth Riggs:
„Viele Stimmtrainer nehmen einem Sänger den Stil und die Individualität weg, wenn sie versuchen, ihnen eine funktionierende Singtechnik beizubringen. Ein guter Lehrer ist jedoch in der Lage einen Sänger zu einem gesünderen und ausgedehnteren Gebrauch seiner Stimme zu verhelfen, ohne dass dieser besonderen Qualitäten verliert, die ihn einzigartig machen. Seth Riggs ist ein solcher Lehrer. Er half mir dabei, eine zusammenhängende Spanne von über 3 ,5 Oktaven zu vokalisieren. Seine Unterstützung bei meinen Alben ET, Thriller, Bad, Dangerous und HIStory, sowie seine Begleitung auf meiner BAD World Tour, bestätigen mein Vertrauen in seine Methode.“
English Version
„A great many voice teachers, in their effort to teach a workable vocal technique, take away a singer’s style and the individuality that established his career in the first place. A great teacher is able to direct a singer toward a healthier, more extensive use of his voice without losing that special quality that sets him apart. Seth Riggs is such a teacher. He has helped me vocalize over 3,5 octaves of connected range. His assistance on my albums ET, Thriller, Bad, Dangerous and HIStory and his traveling with me on the 1988 World Tour, continues to confirm my confidence in his approach.“ -MJ
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