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“A lot of people misunderstand me. That’s because they don’t know me at all.” – Michael Jackson


Original: Interview with Dr. Steven Shafer

Das Interview führten Mitglieder der MJJCommunity mit Dr. Steven Shafer, 12/2011 –


Dr. Shafer reflektiert über sein Zeugnis im Conrad Murray-Prozess und betont die Unterscheidung zwischen Meinung und wissenschaftlicher Expertise. Er erklärt, wie er Fakten und Standards in seinem Gutachten verwendet hat. Dr. Shafer berichtet auch über positive Erfahrungen nach dem Prozess, einschließlich Unterstützung von Kollegen und Michael Jackson Fans.


Allgemeine Fragen zu Michael

MJJC: Haben sie je Michaels Musik gehört, und wenn ja, welche?

Dr. Shafer: Ich bin mit Michaels Musik aufgewachsen, wie der Rest der Welt auch. Thriller war das einzige Album, was ich gut kannte, und Beat It davon mein Lieblingslied. Sowohl die Message als auch die Musik haben mich beeindruckt.

MJJC: Was war ihre Meinung zu MJ vor dem Prozess?

Dr. Shafer: Ich wusste nur wenig über sein Privatleben, nicht viel anderes als die gelegentlichen Sensations-Schlagzeilen. Ich las vor dem Prozess mit Absicht nichts über ihn, denn ich wollte meine Voreingenommenheit nicht meine Aussage beeinflussen lassen. Seit dem Prozess habe ich (jedoch) viel gelesen.

MJJC: Haben sie ihre Meinung über MJ während und nach dem Prozess geändert? Positiv oder negativ, und was denken sie jetzt über Michael?

Dr. Shafer: Ja. Während des Prozesses sah ich ihn als Patient, genau wie meine anderen Patienten, um die ich mich kümmere. Ich hatte während des Prozesses keine Vorstellung im Kopf, von Michael als Ikone oder berühmter Entertainer. Er war ein Patient, der starb bei der medizinischen Versorgung. Es war wichtig, darauf fokussiert zu bleiben, dass er Patient war.

Ich sagte, dass mir bewusst war ,dass seine Handlungen mit Murray zum Teil die tragischen Nebeneffekte des Wohlstands sind. Ich war 20 Jahre lang an der Stanford University, und vor Kurzem an der Columbia University. Wohlhabende Menschen suchen sich oft ein Medical Center mit einem großen Namen. Die meisten wohlhabenden Patienten sind freundliche und anständige Leute. Trotzdem traf ich manchmal einen wohlhabenden Patienten, der glaubte, mir wegen seines Reichtums sagen zu können, wie ich ihm eine Narkose zu geben habe. Das ist, was sie gewohnt sind: Anordnungen zu geben und Leute um sich zu haben, die Ja sagen. Ich glaube, dass Michael Jackson in diese Falle gegangen ist, zu glauben, den Ärzten sagen zu können, was sie machen sollen, in der Erwartung, dass sie Ja sagen. Das entschuldigt Ärzte nicht davon, dass sie Ja gesagt haben. Trotzdem, Ruhm und Wohlstand kann auch ein Fluch sein.

Meine Meinung zu Michael Jackson ist, dass er ein immens begabter Musiker, Entertainer und ein wirklich leidenschaftlicher Mensch war. Trotzdem wurde er als Jugendlicher schon in den “Stardom“ gedrängt und er verbrachte sein ganzes Leben unter den Augen der Öffentlichkeit. Das sieht für mich nicht nach einem Segen aus. Für mich scheint das eher tragisch. Er lebte nie ein normales Leben.

MJJC: Während dem Prozess nannten die Verteidigung und verschiedene Medien Michael Jackson einen „Drogensüchtigen“. Würden Sie, basierend auf ihrer Kenntnis und Nachforschung in diesem Fall sagen, dass Michael Jackson ein Süchtiger war?

Dr. Shafer: „Sucht“ ist ein Ausdruck von Laien, nicht von der Medizin. Die korrekte medizinische Bezeichnung lautet: „Substanz Abhängigkeit“ (substance dependency)  (Eine genaue Erklärung dazu findet man bei Wiki.)

Ich denke, Michael Jackson hatte wahrscheinlich zum Zeitpunkt seines Todes eine Abhängigkeit zu Sedativen entwickelt, weil er jede Nacht intravenös Sedativa  bekommen hat. Diese Art regelmäßiger Anwendung verursacht fast immer eine Abhängigkeit.

MJJC: Kann Dr. Shafer eine Meinung bezüglich der chronischen Erkrankungen zu Michaels Lungen äußern (Bronchiolitis, multifokale chronische interstitielle Pneumonie, chronische Entzündungen)? Ein TV-Arzt (Dr. Drew) behauptet, dass es aufgrund (eine Folge) der kontinuierlichen / langfristig Propofolverwendung sein könnte. Allerdings ist bekannt, dass MJ durch eine Pleuritis ab 1977, in späteren Jahren „eine Blase an seiner Lunge“ hatte. Könnte es durch das Propofol verursacht worden sein oder könnte es mit seinem Lupus zusammenhängen?

Dr. Shafer: Propofol wird üblicherweise für Infusionen auf der Intensivstation eingesetzt. Mir ist nicht bekannt, dass Propofol eine primäre Wirkung auf die Lunge hat. Da jedoch Michael Jacksons Trachea (Luftröhre) während der Propofolgaben nicht geschützt war, könnte er regelmäßig kleine Mengen von Speichel oder erbrochenem Mageninhalt während der Betäubung eingeatmet haben. Das kann zu Schäden an der Lunge führen und eine chronische Entzündung hervorrufen.

Fragen zu Dr. Shafer

MJJC: War es schwer, eine Aussage zu machen, weil ihr Vater während des Prozesses verstarb?

Dr. Shafer: Ich habe mit einigen Mitgliedern der MJJ Community über den Tod meines Vaters gesprochen, ich erspare mir hier die Details, außer, dass der Prozess für mich ein unerwartetes Geschenk bereithielt: die Chance bei meinem Vater zu sein, als er starb. Wäre ich nicht wegen des Prozesses hier gewesen, wäre ich in New Jersey gewesen. Als es so weit war, war ich an seiner Seite, ich gab ihm Liebe und Morphium. (Ich kann nur hoffen, dass eines meiner Kinder sich entscheidet, eine Karriere in der Anästhesie zu machen.)

Während meiner Aussage fühlte ich, dass mein Vater bei mir war. Es gab mir Vertrauen, besonders während dem Kreuzverhör. Ich wusste, dass, wenn mein Vater bei mir ist, alles okay sein würde.

MJJC: Während der Aussage hörten wir, dass sie Propofol tranken. Tranken sie es, bevor sie die wissenschaftliche Nachforschung durchführten? was brachte sie dazu, es selbst zu trinken?

Dr. Shafer: Ich wusste, dass die Verteidigung Tierversuche abweisen würden, weil sie nicht auf Menschen angewendet werden können, genau wie Dr. White es tat, mit den Tierversuchen zu Propofol im Urin. Es gab keine Möglichkeit, eine Studie mit Menschen in den USA in 3 Monaten durchzuführen, also dachte ich, der beste Beweis wäre, Propofol zu trinken und über die Wirkung zu berichten. Ich kannte die Pharmakologie gut genug, um zu wissen, dass es nicht ausmachen würde. Eine Woche danach teilte mir mein Kollege Pablo Sepulveda aus Chile mit, dass er in der Lage wäre, eine klinische Studie mit Freiwilligen durchzuführen, das machte dann mein Trinken von Propofol völlig irrelevant.

Aber bedenken Sie, dass Propofol sich im Stoffwechsel ganz einzigartig verhält. Man sollte das nicht mit anderen Medikamenten probieren. Es ist so, dass viele andere Medikamente dieser Art fatale Auswirkungen hätten, wenn man sie so konsumieren würde. Das sollte nicht zu einem Party-Gag werden!

MJJC: Alle Kommentare zu Mr. Chernoff bezogen sich diese auf Sie als „Cop“?

Dr. Shafer: Nein, das ist sein Job. Es störte mich überhaupt nicht.

MJJC: Während Ihres Kreuzverhöres fragte die Verteidigung: „Sind Sie sich bewusst, dass alles, was Sie hier gesagt haben, lediglich Ihre Meinung war?“ In Ihrer Antwort kommen Sie zu dem Schluss, dass dies eine interessante Frage sei, wo endet die „persönliche Meinung“ und wo beginnt „Dr. Shafer”? Und konnten Sie, Dr. Shafer, zu keinem Ergebnis in dieser Zwickmühle kommen? Halten Sie es für sinnvoll oder gar wünschenswert, Ihre Meinung in der Gestalt des Doktors und des Steven Shafer aufzuteilen? Ist es überhaupt möglich, dies zu tun? Was würde das Ergebnis wahrscheinlich sein? Könnte es erhebliche „Stärke“ in einer persönlichen, ehrlichen Meinung haben?

Dr. Shafer: Ich dachte über diese Frage ganz schön hinterher nach. Ich hatte das nicht erwartet, wahrscheinlich, weil ich kein erfahrener Gutachter bin. Dies war erst das zweite Mal, dass ich vor Gericht ausgesagt habe.

Mr. Chernoff spielte mit meiner wissenschaftlichen Ausbildung. Wissenschaftler zögern, zu sagen, dass etwas auf eine bestimmte Tatsache beruht. Es gibt Beweise und Schlussfolgerungen, aber die Wissenschaft ist immer offen für neuen Beweise und neue Erkenntnisse. Seine Fragen an mich, „war Ihre Aussage nicht ganz Ihre Meinung“ war eine Einladung zu sagen „ja“, basierend auf meiner Interpretation „Ihre Meinung“ als Bezugnahme auf mein wissenschaftliches Gutachten. Wenn ich geantwortet hätte: „Ja“ hätte es die Tür geöffnet für ihn in seinem Schlusswort zu sagen „Dr. Shafer selbst hat zugegeben, dass seine Ansichten einfach seine Meinung waren.” Die allgemeine Nutzung von „Meinung“ würde bedeuten, dass mit Spekulationen durch nicht belegte Daten gespielt würde.

Es gab zwei Aspekte zu meiner Aussage: Behandlungsstandard, und Propofol Pharmakologie. Ich muss auf die Fakten gegenüber Meinungen dafür gesondert zu sprechen kommen.

Viele Aspekte der „Behandlungsstandards“ wurden von Organisationen festgelegt. Zum Beispiel hat die American Society of Anesthesiologists Praxis-Richtlinien als Standard für die Behandlung während der Verabreichung der Narkose sehr klar festgelegt. Meine Aussage beruhte weitgehend auf diesen Richtlinien. Man könnte argumentieren, dass es sich lediglich um meine „Meinung“ zu den veröffentlichten Richtlinien der American Society of Anästhesisten handelt und ich diese als Tatsache darstelle. Allerdings ist es eine Tatsache, dass die Organisation Leitlinien für die Gestaltung der Pflege veröffentlicht, und die veröffentlichten Leitlinien sind die Grundlage meiner „Meinung“.

Es gibt Aspekte der Behandlungsstandard, die nicht in die veröffentlichten Richtlinien fallen, weil sie selbstverständlich sind. Ich glaube, Ärzte sollten nicht lügen. Ich glaube, Conrad Murrays Falschdarstellung über die Medikamente, die er Michael Jackson gab, war eine gewissenlose Verletzung des Standards der Pflege. Ist das meine Meinung? Ja. Aber ich denke, jeder Mensch auf dem Planeten teilt meine Meinung, dass ein Arzt nicht lügen sollte. Ebenso ist es meine Meinung, dass die Ärzte die Interessen ihrer Patienten vor ihren persönlichen Interessen stellen. Das ist meine „Meinung.“ Jedoch denke ich wieder, es ist eine Meinung, die allgemein geteilt wird. Kann man das als ‚bloße Meinung‘ einfach abwerten?“

In Bezug auf den wissenschaftlichen Teil der Aussage ist meine „Meinung“ die eines Experten auf dem Gebiet. Die Simulationen, die ich vorstellte, sind mathematisch genaue Darstellungen der Pharmakokinetik. Sie entblößten einen mathematischen Fehler meinerseits, die Simulationen sagten genau die Blutwerte und Wirkort der Propofol-Konzentrationen von spezifischen pharmakokinetischen Modellen für bestimmte Dosen vorher. Der Aspekt der „Experten“ ist, zu entscheiden, was mit Dosen simuliert werden soll, und ob diese die wahrscheinlichsten Szenarien sind. Ich habe eine Menge von Simulationen und sogar mit der Verteidigung in meinen Tabellen besprochen, sodass sie auch Simulationen machen könnten. Ich entschied mich für einige, die auf anderen Daten basierten. Das ist ein „Gutachten“. Es ist jedoch wissenschaftlich präzise zu sagen, „Beschluss, basierend auf den Daten“, als es „Meinung“ zu nennen, da letztere impliziert, dass es unbegründete Spekulationen seien.

MJJC: Hat es Sie wie viele andere auch amüsiert, wenn Dr. Weiß mehrmals vor Gericht durch Anklage, Verteidigung und auch der Richter als „Dr. Shafer“ bezeichnet wurde?

Dr. Shafer: Ja. Ich denke, jeder war darüber amüsiert.

MJJC: Haben Sie jemanden von der Familie Jackson vor, während oder nach der Verhandlung getroffen? Wenn ja, haben sie Ihnen irgendwelche medizinischen Fragen gestellt?

Dr. Shafer: Ich sprach mit ihnen mehrmals kurz auf dem Weg zum oder aus dem Gerichtssaal. Sie waren sehr freundlich und sprachen ihr Beileid zum Tod meines Vaters aus. Ich erwiderte, dass wir beide Verluste erlitten hatten, und sprach mein Beileid im Gegenzug aus. Ich schätzte ihre Freundlichkeit.

MJJC: Hat sich Ihr Leben geändert, nach diesem Prozess? Wenn ja, positiv oder negativ?

Dr. Shafer: Ich lernte eine Menge aus dem Prozess, einschließlich:

  • Eine Menge über die Pharmakologie von Propofol und Lorazepam (ich habe viel gelesen, um mich auf die Fragen vorzubereiten und zu den Behauptungen, die die Verteidigung machte, zu reagieren).
  • Etwas darüber, wie die Strafjustiz funktioniert. Ich war von dem, was ich sah, beeindruckt. Insbesondere das Büro der Bezirksstaatsanwaltschaft war absolut ehrlich und transparent. Das war kein „Spiel“. Es war ein Versuch, die Wahrheit zu ermitteln.
  • Unterschiedliche Ansätze für anspruchsvolle Wahrheit. In der Wissenschaft ist „Wahrheit“ durch das Experiment, Beobachtung, Begutachtung durch Kollegen, und die immer fragenden Charakter der Wissenschaft bestimmt. In der Wissenschaft ist die Beweislast der Anspruch auf die Person. Im Strafrecht wird „Wahrheit“ bestimmt durch eine Jury, die fast nichts weiß, das genaue Gegenteil von Gutachtern. Im Strafrecht ist die Beweislast bei der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung kann alles ohne Nachweis geltend machen. Ich habe gelernt, dass beide Systeme funktionieren.
  • Ich habe wunderbare Rückmeldungen von meinen Berufskollegen erhalten. Es wird mich nicht ändern, aber es hat sich gelohnt.
  • Ich habe sehr freundliche Briefe aus dem Michael Jackson Community bekommen. Ich habe das nicht erwartet, aber sie sind sehr geschätzt worden.

MJJC: Was denken Sie über die Liebe und Wertschätzung der Michael Jackson Fans Ihnen gegenüber? Wussten Sie, dass viele Fans öffentlich ihre Liebe und Dankbarkeit an Sie bekunden, und Ihre Bilder und Zitate verwenden, um sich zu äußern? Was halten Sie davon?

Dr. Shafer: Das war nicht zu erwarten! Allerdings verstehe ich, dass die Millionen von Fans sehr darunter litten, nicht zu wissen, was Michael Jackson passiert war. Wenn meine Aussage geholfen hat, und vielleicht einen Abschluss zu seinem Tod brachte, sodass sie sich wieder auf seine Musik und Botschaft konzentrieren können, dann bin ich geehrt, die Gelegenheit gehabt zu haben.

Ich habe versucht, viele der E-Mails, die ich erhalten habe, zu beantworten. Ich bin dankbar für die freundlichen Kommentare, die ich von seinen Fans auf der ganzen Welt erhalten habe.

MJJC: Nun, da der Prozess vorbei ist, was kommt als Nächstes für Dr. Steve Shafer? Zurück in der Praxis? Lehren? Patienten-Schulung? Bildungsarbeit und politische Arbeit?

Dr. Shafer: Alle der oben genannten.

Ich habe die ersten beiden Tage der Aussage von Paul White nicht gesehen, weil ich wieder in den OP-Sälen an der Columbia University Anästhesie-Unterricht gegeben habe. Ich liebe klinische Anästhesie. Ich liebe die Betreuung der Patienten. Wir alle müssen definieren, wer wir sind. Für mich ist es einfach: Ich bin Arzt. Ich sorge für Patienten. Wenn ich jemals aufhöre, mich um Patienten zu kümmern, werde ich nicht wissen, wer ich bin. Das ist, was ich tue.

Es wurde darauf hingewiesen, dass meine Arbeit als Chefredakteur der Anästhesie & Analgesie über 60 Stunden pro Woche erfordert. Auch während des Prozesses war ich nach Hause gegangen und las ein Dutzend neuer Einsendungen jede Nacht, um Redakteure anzuweisen und Kritiken zu entwerfen, und weitere dutzende Beschlüsse zu erarbeiten. Ich werde das jeden Tag tun, bis meine Amtszeit als Chefredakteur im Jahr 2016 endet.

Ich werde weiter lehren. Sie werden lachen; den jüngsten Vortrag, den ich an der Columbia gegeben habe, war: Die Rolle der klinischen Pharmakologie (z. B. Pharmakokinetik) im Prozess gegen Conrad Murray.

Anästhesie & Analgesie ist die größte medizinische Fachzeitschrift auf dem Gebiet der Anästhesiologie. Ich benutze Anästhesie & Analgesie als Plattform, um mich für die Aufklärung der Patienten, die Patientenversorgung und der Patientensicherheit einzusetzen. Nur selten kommt es vor, dass ich meine eigenen Ausführungen einbeziehe. Die Zeitschrift sorgt für weitreichende Patientenversorgung durch redaktionelle Politik, dort wird verankert, was das Beste für Patienten ist.

Ich werde weiter eigene Forschung betreiben, hauptsächlich die Modellierung des Verhaltens von Medikamenten, die in der Anästhesie eingesetzt werden. Vieles davon ist jetzt in Zusammenarbeit mit meiner Frau, Pamela Flood, die Chef-Anästhesistin in der Abteilung Geburtshilfe an der University of California in San Francisco ist.

Ich bin aktiv beteiligt an der Entwicklung neuer Medikamente, um die Sicherheit der Anästhesie und Schmerztherapie zu verbessern. 2003 habe ich ein Unternehmen der Biotechnologie mitgegründet, um bessere Medikamente für die Anästhesie und Schmerztherapie zu entwickeln. Sie können es unter Pharmacofore finden. Unsere Arbeit kommt gut voran, und das verbraucht auch einige meiner Aufmerksamkeit.

MJJC: Wie hat die medizinische Gemeinschaft geantwortet/reagiert auf Sie seit Ihrer Zeugenaussage?

Dr. Shafer: Die Resonanz ist durchweg positiv. Es gab erhebliche Anerkennung sowohl dafür, dass ich über die Werte, für die die Ärzte stehen, sprach, als auch dafür, dass ich an der ausführlichen Erklärung der medizinischen und wissenschaftlichen Fragen beteiligt gewesen war. Ich wollte nicht aussagen, um Aufmerksamkeit oder Anerkennung zu sammeln und ich fühle mich deswegen ein wenig unwohl. Allerdings hat die Bestätigung meiner Aussagen von meinen medizinischen Kollegen gezeigt, dass ich das Richtige tat.

MJJC: Haben die Medien Interviews mit Ihnen gemacht? Wenn ja, warum sehen wir Sie nicht im Fernsehen?

Dr. Shafer: Ja, ich wurde angesprochen, aber ich glaube nicht, dass die Interviews ausgestrahlt wurden. Ich denke, der Grund ist, dass sie meine Antworten nicht mochten. Ich wurde gefragt, was ich darüber denke, was Conrad Murray Strafe sein sollte. Ich antwortete ehrlich, dass ich nicht das Hintergrundwissen habe, das zu beurteilen. Ich sagte, dass unser Gesetzgeber darüber bestimmt, die entsprechenden Strafen für kriminelles Verhalten zu benennen, und die Richter dann diese Strafe auf Basis des geltenden Rechts verhängen. Ich sagte, dass dies wirklich eine Frage für Richter Pastor als Experte ist. Ich glaube nicht, dass sie diese Antwort haben wollten. Wahrscheinlich hofften sie auf etwas viel Rachsüchtigeres von mir.

Ich wurde gefragt, wie ich über meine Rolle bei der Verurteilung Conrad Murray fühlte. Ich habe ehrlich geantwortet, dass ich nicht glaube, dass ich eine große Rolle dabei spielte. Conrad Murray gab Michael Jackson Propofol in einem Schlafzimmer, ohne Ausbildung, ohne Überwachung, ohne Sicherung, ohne Rechenschaftspflicht, er verließ ihn, um zu telefonieren, und dann log er über sein Handeln. Seine Schuld war offensichtlich, als die Tatsachen im Jahr 2009 auftauchten, und ebenso selbstverständlich nach meiner Zeugenaussage.

MJJC: Einer der erschütterndsten Teile der Aussage von Dr. Weiß war, als er zugab, er habe sich nicht in vollem Umfang einen Überblick verschafft über die aktuelle wissenschaftliche Literatur über Propofol. Im Kreuzverhör, er gab auch zu, dass er den Artikel in der Zeitschrift über die Propofol-Simulationen noch nicht vollständig gelesen hatte, den er vor Gericht jedoch als Basis für seine Aussage genommen hatte. Als Wissenschaftler würde ich das als ein extrem unverantwortliches professionelles Verhalten bezeichnen. Können Sie bitte erläutern, wie Sie sich für Ihre Aussage bei diesem Prozess vorbereitet haben?

Dr. Shafer: Ich verbrachte dutzende und sogar Hunderte Stunden in der Vorbereitung. Ich las über 100 Papiere. Ich analysierte die Daten auf zahlreiche Möglichkeiten und stellte sogar meine Tabellen der Verteidigung zur Verfügung. Ich habe die „Schwerarbeit“ gemacht, die von einem Experten erwartet wird. Dies ist nicht nur in diesem Fall – so befasse ich mich mit allem, was ich tue.

MJJC: Richter Pastor hat die Einspielung von Murrays Aufnahmen von MJ als Beleg dafür genannt, was ihn am meisten beeinflusste während der Verhandlung. Gab es eine Sache unter allen Beweisen, die Dr. Shafer sah, die ihn beeinflussten?

Dr. Shafer: Ja, die Art und Weise von Conrad Murray’s Verhalten. In der Urteilsverkündung beschrieb Richter Pastor im Detail Conrad Murray’s Verhaltensmuster, die wiederholten Lügen, die eigennützigen Aktionen und die rücksichtslose Missachtung des Wohles seines Patienten. Das war, was ich auch sah.

MJJC: Wie haben sie sich entschieden, diesen Beruf zu wählen?

Dr. Shafer: Viele Ärzte wählen ihre medizinische Karriere schon früh im Leben aus. Ich wusste, dass ich Arzt werden wollte, seit ich 9 Jahre alt war. Die Inspiration dazu war mein Kinderarzt.  Er schien absolut alles zu wissen, und ich war von seinem umfassenden Wissen beeindruckt. Außerdem hörte ich noch, dass er mehrere Monate auf dem Schiff „Hope“ gearbeitet hatte, und in Ländern der Dritten Welt Medizin praktiziert hatte. Ich bewunderte seine Art sich, um andere zu kümmern sehr. Es war mein Vorbild.

MJJC: Haben ihre Eltern Verbindung zur Medizin?

Dr. Shafer: Ich bin der erste Arzt in der Familie. Mein Vater war Unternehmensberater und meine Mutter Hausfrau. Beide waren stolz darauf, einen Sohn zu haben, der an eine medizinische Schule geht. Ich wurde die Anlaufstelle in der Familie, für alle Fragen zur Medizin.

MJJC: Wusste ihr Vater um ihre Absicht, im Conrad Murray Prozess auszusagen? Und wenn ja, was dachte er darüber?

Dr. Shafer: Ja, es gefiel ihm sehr. Er sagte mir, es mache ihn stolz. Es war ihm auch bewusst, dass ich ihn jeden Tag besuchte, weil ich wegen des Prozesses in Los Angeles war.

Er sah donnerstagmorgens meine Aussage an und starb an dem Abend.

Fragen zum Prozess:

MJJC: Was denken sie über David Walgren?

Dr. Shafer: Er ist brillant, passioniert, und absolut aufrichtig. Er arbeitete unbeschreiblich hart. Ich glaube, er bekam während des Prozesses nur 4 Stunden Schlaf jede Nacht.

Teil meiner Aufgabe war es, Mr. Walgren über die Wissenschaft aufzuklären. Doch während des Prozesses hat er gelegentlich meine Kalkulationen berichtigt! Er war zum Teil so effektiv im Umgang mit den Expertenmeinungen, weil er wirklich die wissenschaftlichen Prinzipien verstanden hat.

Als Steuerzahler finde ich es beeindruckend, dass Anwälte wie Mr. Walgren für den Staat Kalifornien für das Gehalt eines öffentlich Angestellten arbeiten. Wir bekommen wirklich was für unser Geld!

MJJC: Haben sie die Strafmaßverkündigung von Richter Pastor gesehen? Und was sagen sie dazu?

Dr. Shafer: Ja, ich habe es live gesehen. Ich schmunzelte, als Richter Pastor einige Worte und Ideen benutze, die ich in meiner Aussage gebraucht hatte. Ich hatte auch die Dokumente mehrmals durchgelesen, deshalb war es für mich klar, dass Conrad Murray mehrfach gelogen hatte. Trotzdem war das für meine Aussage nicht relevant, und ich behielt diese Meinung für mich. Ich schätzte es, dem Richter zuzuhören – der besser imstande ist, Murrays Aufrichtigkeit zu beurteilen, wie ich es bin – wie er das Muster von Murrays selbst gelieferten Lügen aufdeckte.

MJJC: Denken sie Murray machte nur einen „fatalen Fehler“ oder ist es mehr?

Dr. Shafer: Der fatale Fehler war, „ja“ zu Mr. Jacksons Anfrage nach einem Arzt, der Propofol verabreicht, zu sagen. Danach folgten unzählige andere fatale Fehler, aber es führt alles zurück auf das anfängliche Unvermögen, richtig zu urteilen.

MJJC: Denken sie, dass Murray mit Manslaughter (fahrlässige Tötung) die richtige Anklage bekam oder denken sie, was er tat, war viel schwerwiegender und hätte so etwas wie  (eine Klage auf) Mord sein müssen?

Dr. Shafer: Um das zu beurteilen, bin ich nicht qualifiziert, ich bin froh, dass mich dazu in meiner Aussage niemand fragte. Ich bin froh, dass er für schuldig befunden wurde. Das war wichtig: Ärzte sind verantwortlich für ihre Handlungen. Wir stehen nicht über dem Gesetz.

Ich gab nach dem Prozess nur ein Fernseh-Interview, denn ich musste einen Kurs leiten – unmittelbar nach dem Prozess. Ich wurde gefragt, was ich davon halte, dass die höchstmögliche Strafe 4 Jahre Gefängnis seien. Ich antwortete, dass ich für eine Meinung dazu nicht qualifiziert sei. Ich glaube, sie wollten eine mehr blutgierige Antwort, denn sie sendeten das Interview nie.

MJJC: Was für eine Strafe wäre in ihren Augen angemessen?

Dr. Shafer: Mit Betonung, dass das nur meine ganz persönliche Meinung ist, glaube ich, dass er seine Lizenz verlieren sollte, nie mehr praktizieren und der Jackson Familie Schadensersatz leisten sollte. Ich muss noch einmal betonen, dass juristisches Strafmaß nicht das ist, womit ich mich auskenne.

MJJC: Im Schlussplädoyer hat Mr. Chernoff noch einmal gesagt, dass die fehlenden Aufzeichnungen Michael Jackson nicht umgebracht haben. Denken sie, dass dieses eine besonders unverantwortliche Schlussfolgerung ist – besonders unter Berücksichtigung ihrer ausführlichen Erklärung von Pharmakokinetik und  Pharmakodynamik? Wäre Ed Chernoffs Abschlussplädoyer nicht als besonders unverantwortlich und unverschämt zu beurteilen, wenn man bedenkt, dass der betreffende Arzt keine Aufzeichnungen gemacht hat?

(Anmerkung: Die Pharmakokinetik beschreibt die Gesamtheit aller Prozesse, denen ein Arzneistoff im Körper unterliegt. Dazu gehören die Aufnahme des Arzneistoffes (Resorption), die Verteilung im Körper (Distribution), der biochemische Um- und Abbau (Metabolisierung) sowie die Ausscheidung (Exkretion). Ist zusätzlich vor der Resorption die Freisetzung (Liberation) des Arzneistoffes aus der Arzneiform von Bedeutung, wird auch die Abkürzung LADME für die Gesamtheit dieser Prozesse verwendet.

Die Pharmakodynamik ist die Lehre über die Wirkung von Arzneistoffen im Organismus.)

Dr. Shafer: Mr. Chernoffs Aussage ist falsch. Das Fehlen der Aufzeichnungen war ein Grund für den Tod von Michael Jackson. Ohne die Aufzeichnungen konnte Conrad Murray keine Entwicklungen erkennen, solche, wie dass jeden Tag höhere Dosen gebraucht wurden. Ohne Aufzeichnungen konnte Murray sich nicht die vorherigen Dosierungen ansehen, um zu bewerten, welche Dosierung sicher war und was eine gefährliche Dosis ist.

Aufzeichnungen zu führen, zwingt zur Aufmerksamkeit. Wenn du alle 5 Minuten die Vitalfunktionen protokollierst, bist du gezwungen, deinen Patienten im Auge zu behalten. Die Aufzeichnungen hätten Murray dazu gebracht, in der Nähe von Michael Jackson zu bleiben und kontinuierlich die Vitalfunktionen aufzuzeichnen (zumindest hätte er den Pulsoximeter am Finger gehabt und hätte die Zahl des Herzschlags und der Atemfrequenz zählen können). Aufzeichnungen zu führen, hätte Murray gezwungen, den intravenösen Durchfluss zu beobachten. Aufzeichnungen zu führen, hätten Michael Jackson vielleicht überleben lassen. Deshalb -Mr. Chernoffs Aussage ist falsch.

MJJC: Es wurde viel Wind darum gemacht, ob das IV Set passt oder nicht passt. Könnten sie (ohne die Unterbrechung der Verteidigung) noch einmal erklären, warum das für ihre Aussagen nicht von Bedeutung ist.

Dr. Shafer: Ich glaubte anfangs, das von Murray in großen Mengen bei Sea Coast Medical bestellte IV Set sei nicht belüftet, weil ich keine Belüftung auf den Bildern erkennen konnte, die der Gerichtsmediziner gemacht hatte, und in der Produktbeschreibung von Sea Costs keine Belüftung beschrieben ist, und ich war bei meinem ersten Versuch, dieses Set bei Sea Coast zu bestellen, erfolglos. Es stellte sich heraus, dass es belüftet war, was ich aber erst realisierte, als ich das IV Set bei Gericht wirklich untersuchte.

Jedoch zeigt der Umstand, dass das kleinere IV Set belüftet ist, nur an, mit welcher Leichtigkeit Murray die Infusion anlegte, und mit welcher Leichtigkeit man das IV Set am Tag von Michael Jacksons Tod kaschieren konnte.

Wie auch immer, es entsteht immer wieder das eine große Bild: Conrad Murray gab Michael Jackson ein Anästhetikum in dessen Schlafzimmer, ohne die richtige Ausbildung, ohne Überwachung und ohne Absicherung. Deshalb starb Michael Jackson. Keines dieser Dinge verändert etwas am Gesamtbild.

Fragen zu Dr. Weiß

MJJC: Beim Beobachten des Prozesses dachte man, es hätte sich eine Abneigung oder Zerstrittenheit zwischen Ihnen und Dr. White ergeben. Sehen wir das richtig? Wenn ja, hat sich die Abneigung in diesem Herbst aus den Ereignissen des Prozesses ergeben oder gibt es eine Geschichte dazu?

Dr. Shafer: Paul ist ein Freund seit fast drei Jahrzehnten gewesen. Der Paul White, den man im Fernsehen sah, war nicht der Paul White, den ich seit der Medical School kannte. Er hat viele Beiträge zu unserem Fachgebiet erstellt. Es ist meine Hoffnung, dass seine Beiträge sein dauerhaftes Vermächtnis sein werden und nicht seine Verteidigung von Conrad Murray.

Paul ist ein geschätzter Mentor gewesen, seit ich Medizin-Student war. Ich war nicht sein „Schüler“, wie Chernoff sagte, und ich habe kein Verständnis für die Schlussfolgerung, dass Paul mich angeblich lehrte, was ich über Propofol wusste. Allerdings hat Paul mir Ratschläge gegeben über alles, von der medizinischen Schule bis zur Romantik. Ich hatte erwartet, dass Chernoff fragt: „War Dr. Weiß nicht ein Mentor für Sie gewesen?“ Ich war bereit, zu sagen, „ja“.

MJJC: Was dachten Sie über Dr. Whites Aussagen und sein Verhalten? Hat alles, was er sagte, Ihre Meinung zu Ihrem Kollegen geändert? Waren Sie überrascht über das, was er sagte und was er getan hat (wie seine Kommentare in den Medien) oder nicht getan hat (wie z. B. keine eigenen Diagramme zu erstellen, das Hunde-Experiment nicht zu überwachen)?

Dr. Shafer: Es gab sachliche Fehler in Pauls Aussage. Paul ist in der Lage, hervorragende Wissenschaft zu leisten. Ich kenne nicht die Beweggründe seiner Beziehung zur Verteidigung, die ihn veranlasste, nicht die Schwerstarbeit zu tun, die er in der Regel tat, wenn es um die Überprüfung von Literatur geht. Ich wünschte, er hätte mich im Voraus kontaktiert. Ich wäre glücklich gewesen, ihm zu helfen, die Literatur zu überblicken und die Wissenschaft zu erklären.

Paul verfehlte die verschiedenen Ansätze der Wissenschaft und des Rechts, die Wahrheit zu erkennen. Wäre dies ein Argument in einem wissenschaftlichen Manuskript gewesen, hätten Paul und ich direkt darüber gesprochen, ohne Anwälte, und hätten versucht, uns nicht gegenseitig zu diskreditieren. Wir hätten seitenweise Papier mit Argumenten gefüllt und es „ausdiskutiert“ per E-Mail, oder vielleicht bei einem längeren Mittagessen in einer unserer beliebtesten mexikanischen Restaurants. Das hätte funktioniert und die Wissenschaft wäre korrekt (zumindest so „richtig“, wie wir es können). Es gäbe keine nachteiligen Folgen für uns beide. Als Wissenschaftler zusammenarbeiten, um es „richtigzumachen“, das hätten wir auch getan. Der Strafjustiz ist es nicht erlaubt, mit Wissenschaftlern zusammenzuarbeiten, die die Gegenpartei repräsentierten, wenn sie sich bemüht, die Wahrheit zu finden.

MJJC: Sind Sie immer noch mit Dr. White befreundet?

Dr. Shafer: Es mögen einige Gefühle verletzt worden sein, aber wir werden darüber hinwegkommen. Wir haben eine Menge Gemeinsamkeiten.

MJJC: Sie arbeitete mit Dr. Weiß, und Sie sind / waren befreundet mit ihm. Wie ist es möglich, dass zwei sich nahe stehende Menschen zwei völlig unterschiedliche Meinungen darüber haben, was passiert ist in der Nacht vom 25. Juni 2009?

Dr. Shafer: Paul White gestand vor Gericht, dass er nur das Szenarium der Selbst-Injektion betrachtet hat. Dadurch begrenzte er die Zahl weiterer möglichen Szenarien stark.

MJJC: Was halten Sie von Ihrem Kollegen Dr. Weiß aus medizinischer Sicht, wenn er seinen Weg verlässt, um Conrad Murrays Handlungen zu rechtfertigen?

Dr. Shafer: Ich verstehe es letztlich nicht.

Fragen zu Dr. Murray

MJJC: Haben Sie sich bewusst nicht auf Conrad Murray als Arzt bezogen während Ihrer Aussage? Haben Sie in den Nachrichten darüber gehört, wie wütend es ihn machte?

Dr. Shafer: Ich war mir dessen nicht bewusst. Es war unüblich für mich, ihn als „Mr. Murray“ zu bezeichnen, denn eigentlich ist es meine Art, respektvoll zu sein. Ich bezeichnete ihn wahrscheinlich als „Conrad Murray“. Wenn ich nie gesagt habe „Dr. Conrad Murray“, dann ist dies in der Tat ein Freudscher Versprecher. Ich sehe ihn nicht als Arzt.

(Anm.: Definition zu freudscher Versprecher lt. Wiki: Ein Freud’scher Versprecher (nach Sigmund Freud), auch Lapsus linguae genannt, ist eine sprachliche Fehlleistung, bei der ein eigentlicher Gedanke oder eine Intention des Sprechers unwillkürlich zutage tritt.)

MJJC: Die Zuschauer zu Hause konnten sehen, wie Murray seine Geduld verliert, wenn Sie mit den IV-Demonstrationen begannen, spürten Sie das, wenn Sie in den Gerichtssaal kamen?

Dr. Shafer: Ich lese darüber, aber ich konnte es nicht persönlich beobachten. Ich war auf die Jury konzentriert.

MJJC: Wenn ja, fürchteten Sie, dass Murray möglicherweise etwas tun würde (d. h. denken Sie, es gab eine Möglichkeit, dass er körperlich angreift)?

Dr. Shafer: Überhaupt nicht.

MJJC: Was sind Ihre Gedanken über Murray als Arzt?

Dr. Shafer: Ich glaube, er verletzte das Grundvertrauen zwischen Arzt und Patient und er handelte nicht in einem einzelnen Vorfall unter Zwang, sondern absichtlich und wiederholt. Das ist etwas, was ein Arzt nicht tun würde.

MJJC: Haben Sie von dem Dokumentarfilm von Conrad Murray gehört und / oder ihn angesehen?

Dr. Shafer: Nein, ich hörte nur davon.

MJJC: Wenn ja, was sind Ihre Gedanken darüber. Haben Sie das Gefühl, dass Murrays Teilnahme an diesem Dokumentarfilm mangelnde Berufsethik beweist und er ein ungeeigneter Kandidat für die gesamte Ärzteschaft darstellt?

Dr. Shafer: Ich kann mir nicht vorstellen, warum er in einem Dokumentarfilm, der vor Urteilsverkündung gezeigt werden würde, teilnimmt. Offensichtlich wurde gefilmt, wie sich die Anwälte miteinander verschwören, und zusammen mit Paul White und Conrad Murray auf einer Couch in Flanagans Haus sitzen. Es ist rücksichtslos für alle Beteiligten.

Fragen über die Rolle von Propofol in Michael Jacksons Tod

MJJC: Basierend auf allem, was Sie wissen, was denken Sie, ist am 25. Juni 2009 passiert?

Dr. Shafer: Michael Jackson starb an Atemstillstand (seine Atmung gehörte auf) während des Empfangs von Propofol, genau wie der Gerichtsmediziner gemeldet hatte. Es geschah durch die Zuführung von Lorazepam, auch das hatte der Gerichtsmediziner gemeldet. Der Gerichtsmediziner hatte recht.

MJJC: Wie überzeugt sind Sie, dass MJ am Tropf war in dieser Nacht?

Dr. Shafer: Ich bin völlig überzeugt davon. Murray verwendete jede Nacht einen Tropf. Er sagte, er habe versucht, Michael Jackson zu entwöhnen. Ich glaube ihm das nicht. Der Propofol-Spiegel im Urin weist massive Dosen auf, mehr als 2000 mg, wie ich in meiner Gegenbeweis-Aussage erklärte. Die Blutwerte zeigen eine Narkosekonzentration von Propofol. Es passt alles mit einer Infusion (Tropf) zusammen.

MJJC: Wenn wir Murray’s Interview mit der Polizei missachten, wie lange war MJ schon fort, Ihrer beruflichen Meinung nach, bevor Murray ihn schließlich fand? Einige Experten haben den Eindruck, dass die Verzögerung des 911-Anrufes durch ihn nur damit erklärt werden kann, dass er wusste, dass MJ schon tot war.

Dr. Shafer: Ich glaube, er war schon tot, aber das ist wirklich reine Spekulation. Ich glaube nichts von dem, was Conrad Murray sagt, und es gibt keine Aufzeichnungen. Meine Vermutung, dass er bereits tot war, basiert auf dem engen Zeitfenster zwischen Atempausen und Tod (10–20 Minuten). Murray hätte ihn in diesem Zeitfenster beobachten müssen, um eine Chance zu haben, ihn wiederzubeleben.

MJJC: Es gibt einige Gerüchte, dass Michael tatsächlich eine Mahlzeit in der Nacht zu sich nahm, als er unter Murrays sogenannter „Versorgung“ starb. Glauben Sie, dass Michael für die erforderliche Zeit fastete? Oder war das noch eine weitere Abweichung von dem Standard der Behandlung von Murray? Was sind Ihre Gedanken dazu?

Dr. Shafer: Mir ist nichts darüber bekannt, dass Michael Jackson zu bestimmten Zeiten immer gefastet hat. Es wird nirgends erwähnt in den Aufzeichnungen. Meine Vermutung ist, dass er etwas aß, weil er wahrscheinlich nach einer so kräftezehrenden Generalprobe hungrig war.

MJJC: Was denken Sie über den 19. Juni (Kenny Ortegas E-Mail beschreibt Michael -Schüttelfrost, scheinbar verloren), und 21. Juni (heiße und kalte Symptome, die durch Cherylin Lee beschrieben wurden). Woher könnten diese Symptome kommen?

Dr. Shafer: Es ist schwer zu sagen. Die Verteidigung meinte, diese könnten vom Absetzen von Demerol kommen, und das ist richtig. Es könnte auch vom Absetzen von Lorazepam kommen. Ein Absetzen von Propofol wurde noch nicht beschrieben, weil niemand anderes außer Michael Jackson jemals Propofol Nacht für Nacht gegen Schlaflosigkeit erhalten hat. Doch zumindest in der Theorie könnte es das Absetzen von Propofol sein.

Es könnte aber auch eine übliche Art von Krankheit gewesen sein: die „Magen-Grippe“ oder eine schwere Erkältung. Es gibt keine Möglichkeit, das herauszufinden.

MJJC: Haben Sie eine Meinung zum 23. und 24. Juni, als es schien, dass Michael sich großartig fühlt? Woher könnte diese Verbesserung hergekommen sein?

Dr. Shafer: Ich weiß es nicht. Nach der Verhandlung sah ich „This is it“ Es waren offensichtlich Aufregung und Begeisterung, als die Proben kurz vor dem Ende standen und die Tour nahte. Es könnte einfach Aufregung und Begeisterung in Erwartung der Tour gewesen sein.

MJJC: Überrascht es Sie, dass MJ nicht schon früher als dem 25. Juni starb, nachdem Sie herausgefunden hatten, dass Murray MJ Propofol ohne die richtige Ausrüstung über 2 Monate (laut Murray) vor MJs Tod gegeben hatte?

Dr. Shafer: Ja. Ich denke, das ist ziemlich überraschend. Wir wissen nicht, ob er vorher knapp entkommen war, weil es keine Aufzeichnungen gibt.

MJJC: Die Audio-Aufnahme von Michael im Mai 2009, in dem er mit undeutlichen Worten sprach, zog eine Menge Aufmerksamkeit auf sich. In einem Interview sagt Dr. Murray, Michael wäre unter dem Einfluss von Propofol während dieser Aufnahme gewesen. Doch einige Leute sagen, Propofol verursacht keine verwaschene Sprache. Was denken Sie über die Aufnahme? Haben Sie irgendeine Idee, welche Drogen zu solch einer Aussprache führen können?

Dr. Shafer: Beruhigungsmittel verursachen verwaschene Sprache. Dies könnte durch Midazolam, Lorazepam oder Propofol verursacht worden sein.

MJJC: Glaubst du, es hätte eine Chance für Michael gegeben, bei guter Gesundheit zu bleiben und ein normales Leben weiterzuführen nach einem so langen Atemstillstand, wenn die Sanitäter ihn hätten reanimieren können?

Dr. Shafer: Auf jeden Fall, wenn sie rechtzeitig eingetroffen wären.

MJJC: Dies hier ist eine schwierige Frage, aber wir müssen sie stellen. Wenn eine Überdosis Propofol den Tod verursacht, wie es Michael passiert ist, hat diese Person zu leiden? Empfinden sie Schmerzen? Oder ist es wie Sterben im Schlaf, dass sie nichts spüren?

Dr. Shafer: Es ist einfach, diese Frage zu beantworten: Es gibt kein Leiden bei einer Propofol-Überdosis. Die Person schläft schnell und bequem ein. Das Gehirn ist zutiefst narkotisiert, und das Gehirn kehrt nie wieder zum Bewusstsein zurück.

MJJC: Wenn Michael Ihr Patient gewesen wäre und sie nach Propofol gefragt hätte, um zu helfen, dass er schlafen kann, was hätten Sie ihm geantwortet? Was würden Sie ihm empfehlen? Hätten sie ihm einen Schlafspezialisten empfohlen?

Dr. Shafer: Das ist absolut die richtige Frage, die hier gestellt werden sollte! Ich würde ihn zu einem Schlaf-Spezialisten überweisen. Er hatte eine sehr ernste Schlafstörung, die seine Tour, seine Leistungsfähigkeit, seine Fähigkeit, Musik zu schaffen, und möglicherweise sein Leben bedrohte. Es brauchte dringend eine Behandlung von jemandem, der sich damit auskennt.

MJJC: Wissen Sie, welche langfristigen Auswirkungen die Verwendung von Propofol hätte? Murray hat angedeutet, dass MJ sechs Wochen lang mit Propofol versorgt wurde, um anscheinend für ca. acht Stunden in der Nacht zu schlafen. Haben Sie jemals Fallstudien von Patienten gelesen, die dies tun oder, wie es bereits im Prozess aufkam, war MJ ein Experiment?

Dr. Shafer: Das war ein Experiment. Ich glaube nicht, dass irgendein anderer Patient auf der Welt das jemals gemacht hat. Es kann langfristige Auswirkungen haben – das ist eine Frage, die nicht ohne klinische Forschung beantwortet werden könnte. Ich weiß nicht, welche Auswirkungen zu erwarten sind, aber es scheint wahrscheinlich, dass man eine Toleranz und Abhängigkeit entwickeln würde.

MJJC: Wie wäre es, wenn man über noch längere Zeiträume, wie Monate oder sogar Jahre unter tiefer Sedierung durch Propofol behandelt würde, könnte es Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sowie aller Organe geben? Ist es möglich, Propofol für eine lange Zeit in Anspruch nehmen und trotzdem keine damit verbundenen negativen Nebeneffekte zu bekommen?

Dr. Shafer: Wir wissen es nicht – die Studien wurden nicht durchgeführt.

MJJC: Es gibt vielleicht nicht genug Informationen, um ein klares Bild von dem, was vorgefallen war, zu erhalten, aber wir würden gerne Ihre Meinung hören über die Mengen an Midazolam, Lorazepam und Flumazenil, die Murray kaufte und an Michael verschrieben hat (ab Ende 2006) und die möglichen Folgen einer solchen Behandlung?

Dr. Shafer: Ich bin mir nicht sicher, auf welche Mengen Sie sich beziehen. Ich bin mir der Medikamente bewusst, die Murray im Jahr 2009 kaufte, aber ich habe seine bisherige Behandlung von Michael Jackson nicht weiter überprüft, weil sie sich nicht direkt auf die Fragen bezieht, die ich bei der Verhandlung versuchte, zu beantworten.

MJJC: Betreffend seiner polizeilichen Vernehmung scheint es, dass Murray wusste, dass er Lorazepam und Propofol nicht hätte mischen dürfen, weil wir verwirrt darüber waren, dass sie zusammen gegeben worden sind. Warum sollte Dr. Murray oder jemand diese zusammen mixen?

Dr. Shafer: Es ist nichts Falsches daran, Lorazepam und Propofol mehr oder weniger zur gleichen Zeit zu geben. Anästhesisten geben routinemäßig zu Beginn der Narkose Midazolam und Propofol ein paar Minuten später. Midazolam und Lorazepam sind eng miteinander verbunden. Sie müssen nur wissen, dass die Auswirkungen „synergistische“ sind, was bedeutet, dass sie die Propofol-Dosis reduzieren müssen, wenn sie mehr von Midazolam oder Lorazepam geben.

MJJC: Haben Sie eine Ahnung, wie viel Lorazepam er gegeben hatte und wann?

Dr. Shafer: Ja, er gab viel. Die Menge Lorazepam im Blut war hoch genug, um die Ursache des Todes zu sein, wie es auch im gerichtsmedizinischen Bericht hieß und wie es von der Verteidigung betont wurde. Wie richtig durch die Verteidigung erklärt wurde, war die Konzentration von Lorazepam im Blut hoch genug, um die meisten von uns schlafen zu lassen. Es wurden 8,4 Milligramm Lorazepam bei seiner Autopsie im Urin gefunden und weitere 5,8 Milligramm Lorazepam im Urin, die Vorort gewonnen wurden, beide Proben stammen vermutlich aus der gleichen Nacht. So war es eine ganze Menge von Lorazepam, die Michael Jackson erhielt. Da jedoch keine Datensätze vorhanden sind, und ich nicht darauf vertraue, was Conrad Murray sagt, ist es schwer, genauer zu sein.

MJJC: Dr. Kamangar sagte, dass die Abhängigkeit schneller erfolgt, wenn Benzos IV (intravenös) gegeben werden. Nun, war dies eine „Behandlung“, die ihn stark abhängig von Benzodiazepin gemacht hätte? Wenn Michael überlebt hätte, wäre er in der Lage gewesen, sich davon zu erholen?

Dr. Shafer: Ja zu beiden Fragen. Intravenöser Drogenkonsum führt in der Regel zu schnellerer Abhängigkeit. Unabhängig vom Grad der Abhängigkeit kann man sich davon mit geeigneten Behandlungen erholen. Das große Problem für Michael Jackson wäre gewesen, ob er bereit gewesen wäre, von intravenösen Beruhigungsmitteln wegzukommen für den Rest seines Lebens. Ohne eine Veränderung der Prioritäten im Leben ist es oft sehr schwer, Personen zu entwöhnen, die abhängig von Drogen sind.

MJJC: Nachdem Sie die Aussage von Murray bei der Polizei durchgegangen waren, was Stunden gedauert haben muss, und dann die Beweise sahen, waren Sie geschockt, zu welchen Ergebnissen Sie gekommen waren – die Menge an Propofol, die von Murray gegeben worden war, um solche Ergebnisse im Blut zu erhalten, wie sie bei Autopsie gefunden wurden, der verpfuschte Versuch von Murray seinen eigenen „Tate Gallery of Modern Art-Tropf“ zu kreieren, etc.?

(Anm: Tate Gallery – bekannte Galerie in London)

Dr. Shafer: Da Conrad Murray unglaubliche Mengen von Propofol bestellt hatte, um sie Michael Jackson zu geben und Michael Jackson Propofol in Narkosemittel-Konzentration in seinem Blut hatte, erwartete ich, dass die Tests bestätigen, dass er Propofol in narkotisierenden Mengen erhalten hatte. Sie bestätigten es.

MJJC: Denken Sie, dass ihre Aussage geholfen hat, die Bedenken von Patienten zu Propofol zu zerstreuen, oder ist es nach wie vor das gleiche?

Dr. Shafer: Er könnte geholfen haben, aber nur wenig. An dem Freitag, an dem Paul White aussagte, habe ich im Allen Pavillon gearbeitet, ein örtliches Krankenhaus, was von der Columbia University betrieben wird und eine einkommensschwache Gegend von Manhatten und der Bronx versorgt. Ich versorgte einen älteren Mann, der fragte, welches Medikament er bekomme. Ich sagte ihm „Propofol“. Wie gewohnt fragte er, ob das das Medikament sei, was Michael Jackson umgebracht habe. Ich sagte ihm, Propofol hat Michael Jackson nicht umgebracht, Conrad Murray hat Michael Jackson umgebracht. Ich sagte ihm auch, dass Propofol ein sehr sicheres Medikament sei. Er sagte „ich hörte das im Fernsehen einen Arzt sagen, aber ich glaube ihm nicht.“ Ich sagte ihm, dass ich der Doktor im Fernsehen war. Er fand das lächerlich: Der Arzt im blauen OP.Kittel, mit der OP Maske auf, mit einem Stethoskop um den Hals, der in dieser Klinik für Arme arbeitete, sollte der berühmte Arzt aus dem Fernsehen sein? „Ja, ja – natürlich!“, sagte er. Er glaubte mir nicht eine Sekunde lang, durch meinen „Witz“, dass ich der Doktor aus dem Fernseher sei, war er beruhigt und alles ging gut.

MJJC: Kann man von Propofol abhängig oder süchtig werden? Wenn ja, welche Art Abhängigkeit ist es, körperlich oder psychisch?

Dr. Shafer: Es gibt dazu nicht viele Daten, denn Propofol muss intravenös gegeben werden, und es brennt, was von einem Missbrauch abhält. Aber es gab eine Anzahl von Todesfällen von Anästhesisten und anderem medizinischem Personal durch den Missbrauch von Propofol. Dadurch bin ich einigermaßen überzeugt, dass es abhängig macht.

MJJC: Warum kommt jemand überhaupt auf die Idee, Propofol als Einschlafhilfe zu benutzen? Es wird nur für Operationen eingesetzt, warum würde überhaupt jemand vorschlagen, es jemanden zu geben, damit er schlafen kann?

Dr. Shafer: Die Art der Wirkung von Propofol ist die gleiche wie von Medikamenten wie Ambien, die normalerweise benutzt werden, um ein Einschlafen zu erreichen. Das ist durchaus eine Frage für die Forschung. Aber es sollte nie in die Praxis umgesetzt werden, bis es dazu Studien aus angemessenen Forschungsprojekten gibt. Wenn diese Arbeiten durchgeführt sind, sollte es nur bei angemessener Dokumentation und den richtigen Vorsichtsmaßnahmen angewendet werden.

MJJC: Wollen die Pharmakonzerne, die Propofol produzieren, Propofol als Einschlafhilfe testen? Denken sie, es wird dazu, dass Propofol zum Schlafen benutzt werden kann, mehr Forschungen geben?

Dr. Shafer: Ja zu beiden Fragen.

MJJC: Was sind die bekannten Langzeiteffekte von Propofol bei längerer Anwendung, auf das Nervensystem und das Gehirn?

Dr. Shafer: Nicht viele, denn es wird nur selten über längere Zeit angewendet. Ich konnte einen Bericht finden über einen Patienten, der Propofol für 51 Tage in der Intensivmedizin erhielt. Das ist aus dem Fazit des Artikels: „Laut unserer Kenntnis repräsentiert dieser Bericht die erste Dokumentation über den Langzeitgebrauch zur Sedation mit Propofol einer künstlich beatmeten schwangeren Patientin und die längste Anwendung einer Propofol Infusion, die in der medizinischen Literatur dokumentiert ist. Propofol wurde über 51 Tage angewendet, ohne dokumentierte Ereignisse zum Nachteil für die Mutter.“ (Tajchman SK, Bruno JJ. Prolonged propofol use in a critically ill pregnant patient. Ann Pharmacother. 2010;44:2018-22)

Der Patient wurde über mehrere Tage vom Propofol entwöhnt, ohne nachteilige Folgewirkungen. Es sieht also so aus, als ob ein Gebrauch von Propofol über 2 Monate keine länger andauernden Folgeschäden mit sich bringt, zumindest wenn man von diesem Beispiel ausgeht, und von dem Umstand, dass Michael Jackson auch weiter „funktionierte“ bei den Proben. Aber das sind nur zwei Daten. Es muss mehr Nachforschung durchgeführt werden, wenn man einen Langzeit-Propofol Gebrauch in Erwägung zieht.

MJJC: Ermöglicht Propofol einen erholsamen Schlaf? Die Experten haben sich da gegenseitig widersprochen.

Dr. Shafer: Die Widersprüche deuten auf den Stand der Wissenschaft hin. Ich erhielt eine Propofol Narkose vor einem Jahr, und ich gab Propofol an tausende Patienten. Es gibt oft das Gefühl, dass man gut geschlafen hat, wenn man nach der Propofol Narkose aufwacht.

Studien sagen jedoch, dass der Propofolschlaf sich vom normalen Schlaf unterscheidet und er nicht erholsam ist, so wie ein normaler Schlaf erholsam ist. Zum Beispiel sind Träume wichtig für die Hirnfunktion. Patienten träumen mit Propofol nicht, außer in der Zeit, wo sie aufwachen. Ich interpretiere es so, dass Propofol ok. sein könnte, um einen Patienten zum Schlafen zu bringen, aber einen Patienten unter Propofol zu halten während des Schlafs (wie teilweise in der Intensivmedizin) enthält dem Patienten wahrscheinlich einen erholsamen Schlaf vor.

MJJC: Stimmen sie zu, dass Propofol als kontrollierte Substanz registriert/klassifiziert sein sollte?

Dr. Shafer: Nein, das könnte Patienten verletzen. In Notfällen benötigen wir Propofol sofort und in großer Menge. Ich spreche mich dagegen aus, dass man Ärzten Hürden in den Weg stellt, wenn es um die Patientenfürsorge geht, es sei denn, es hätte einen deutlichen Nutzen. Conrad Murray hätte trotzdem Propofol für Michael Jackson bekommen können, denn Ärzte können kontrollierte Substanzen bestellen. Da auch der meiste Propofol Missbrauch bei Ärzten zu finden ist, würde eine Kontrolle nicht die Möglichkeit des Missbrauchs durch Ärzte einschränken. Es würde nur ihre Möglichkeiten beeinträchtigen, sich um Notfallpatienten zu kümmern.

Das war auch Thema in einer Ausgabe von Anesthesia & Analgesia. Hier das Cover dieser Ausgabe:  http://www.aaeditor.org/HWP/Covers/0710.cover.jpg.

MJJC: Denken Sie, dass die Vereinigung der Anästhesisten jetzt sorgfältiger damit umgehen wird, wie sie sich für Propofol einsetzt und wie sie Ärzte im Umgang damit besser schult?

Dr. Shafer: Wir nehmen das bereits sehr ernst. Wir sind dabei, den sicheren Umgang mit Sedativa bei unseren Kollegen zu schulen. Und das werden wir weiter tun. Vielleicht werden sie dadurch empfänglicher für die Wichtigkeit sicherer Anwendung von Sedativa. Doch bei Ärzten, für die das Wohl des Patienten nicht an erster Stelle steht, können wir nichts tun.

MJJC: Glauben Sie, dass die Vereinigung der Mediziner, was die Verschreibung von Medikamenten an mächtige reiche Persönlichkeiten und das Fehlverhalten eines Arztes angeht, aus Michaels Tod gelernt hat?

Dr. Shafer: Absolut. Ich sagte das bereits. Es ist mir bewusst, da ich es gelegentlich in meiner Praxis erlebe. Ärzte dienen ihren Patienten, indem sie wie Ärzte handeln. Das ist eine Botschaft sowohl an Ärzte als auch an Patienten.

MJJC: Können Sie den „Propofol-Lutscher“ ein wenig mehr erklären?

Dr. Shafer: Vom Magen absorbiertes Propofol erreicht nie das Gehirn, weil es vollständig von der Leber aufgenommen wird. Die Blutversorgung zum Mund und zum Ösophagus (Speiseröhre) geht jedoch nicht direkt zur Leber. Stattdessen geht sie zum Herzen und von da aus überallhin, auch zum Gehirn. Ein Propofol-Lutscher würde Propofol in den venösen Blutkreislauf bringen und von da aus zum Gehirn. Paul White und ich haben darüber in einer Pause vor seiner Zeugenaussage gesprochen. Es ist eine vertretbare Idee, vorausgesetzt es handelt sich hierbei um eine angemessen kontrollierte Dosis.

Sollte dieser Lutscher je zur Verfügung stehen, würde ich meine Haltung, Propofol als Betäubungsmittel anzusehen, überdenken. Meine derzeitige Meinung wird stark durch die Tatsache beeinflusst, dass es nur wirkt, wenn es intravenös verabreicht wird und das brennt wirklich!

MJJC: Wie schmeckt Propofol?

Dr. Shafer: Es hat die Konsistenz entrahmter Milch und schmeckt wie ein sehr medizinisches Salatdressing.

MJJC: Der Versuch mit Propofol bei Beagles, der von der Verteidigung in Auftrag gegeben wurde, hat PETA und viele Fans verärgert. Wir erwarten von Ihnen keine direkten Informationen über das Beagle-Experiment, aber da Menschen durch das Trinken von Propofol nicht beeinträchtigt werden, ist es da sicher, anzunehmen, dass den Beagles kein Schaden zugefügt wurde?

Dr. Shafer: Ich denke, es ist sehr unwahrscheinlich, dass es den Beagles geschadet hat. Das Trinken von Propofol sollte keine Auswirkungen haben. Ich fühle mich jedoch unbehaglich, dass weder das Protokoll des Experiments, noch dessen Resultate dem Gericht vorgelegt wurden. Ich denke, wenn Tiere oder Menschen bei Prozessen eine Rolle spielen, besteht eine moralische Verpflichtung, diese Forschung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und sie dem Stand der Erkenntnisse hinzufügen. Die Erweiterung von Wissen ist die moralische Rechtfertigung für Forschung. Ich habe meine Humanstudie aufgeschrieben, um sie zu publizieren, ich bat Dr. White sie zu prüfen und übergab sie dann der Verteidigung. Ich finde, sie hätten das Gleiche mit ihrer Beagle-Studie machen müssen.

MJJC: Wir haben von der Theorie über manche Benzos, die MJ von Dr. Murray bekommen hat, gehört. Sie können Medikamentenabhängigen verabreicht werden und ihnen helfen, ihre Abhängigkeit von anderen Medikamenten wie Demerol loszuwerden. Ist das wahr? Können Sie uns darüber etwas sagen?

Dr. Shafer: Es gibt eine Technik der schnellen Entgiftung, die erforderlich macht, dass der Patient für mehrere Stunden, sogar Tage, unter Narkose und pharmakologische Gegenopiate, „Opiat-Antagonisten“ gesetzt wird, Medikamente, die die Wirkungen von Demerol und ähnlichen Medikamenten chemisch blockieren. Dies ist umstritten, doch bei manchen Patienten funktioniert es wohl.

Fragen über Demerol

MJJC: War die Dosis Demerol, die Dr. Klein Michael gab, normal oder war sie zu hoch?

Dr. Shafer: Das kann ich nicht beantworten, ohne zu wissen, warum Demerol gegeben wurde. Dr. Klein hat beim Prozess nicht ausgesagt. Es behagt mir nicht, eine Meinung ohne weitere Informationen abzugeben.

MJJC: Ändert sich Ihre Antwort, wenn Sie MJs Geschichte (Verbrennungsopfer) mit diesem Medikament in Betracht ziehen? Glauben Sie, es war übermäßig?

Dr. Shafer: Noch einmal, es tut mir leid, aber ich möchte keine Meinung abgeben, ohne zu wissen, warum Dr. Klein Demerol verabreicht hat. Wahrscheinlich spiegelt das meine Vorsicht als Chefredakteur einer medizinischen Fachzeitschrift wider. Redakteure medizinischer Fachzeitschriften sind zurückhaltend darin, eine öffentliche Meinung abzugeben, es sei denn, sie sind sich sicher, die Fakten zu verstehen.

MJJC: Verschlimmert Demerol durch seine Nebenwirkungen Ihrer Meinung nach Schlafstörungen? Spielte es bei Michaels physischer und mentaler Gesundheit eine Rolle? Was wäre die beste Behandlung bei Michaels Schlafproblemen gewesen?

Dr. Shafer: Das sind drei Fragen auf einmal, ich werde sie der Reihe nach beantworten:

Der chemische Name von Demerol in den USA ist „Meperidin“. In vielen Ländern ist es unter dem Namen Pethidin bekannt. Meperidin besitzt einen Metaboliten, Normeperidin, ein Stimulans des Zentralnervensystems. Als Stimulans des Zentralnervensystems würde ich erwarten, dass es Schlafstörungen verschlimmert.

Die Gerichtsmedizin untersuchte sowohl Blut als auch Urin auf Meperidin (Demerol) und Normeperidin. Keines von beiden wurde gefunden. Also spielt Meperidin beim Tod von Michael Jackson am 25. Juni 2009 keine Rolle. Doch Sie haben eine allgemeinere Frage darüber gestellt, ob „Demerol eine Rolle in der physischen und mentalen Gesundheit von Michael gespielt hat“. Das ist eine berechtigte Frage und ich muss mich nochmals entschuldigen, diese Frage nicht zu beantworten. Ich habe Dr. Klein medizinische Aufzeichnungen nicht gelesen und keine detaillierte Erklärung über Michael Jacksons Behandlung gehört. Es ist mir unangenehm, ohne diese Informationen Spekulationen anzustellen.

Schlafstörungen sind sehr komplex und sie zu behandeln obliegt einer besonderen medizinischen Branche. Meinem Verständnis nach kann jedes Medikament, das den Level des Bewusstseins beeinflusst, Schlafstörungen verschlimmern. Hier gibt es eine gute Beschreibung von Schlafstörungen und deren Behandlung:
http://www.sleepfoundation.org/artic…s-and-insomnia

Fragen über Lorazepam, Flumazenil und Ephedrin

MJJC: Könnte das freie Lorazepam, das im Mageninhalt festgestellt wurde, durch Magenblutungen, die bei der CPR entstanden sind, erklärt werden oder vielleicht sogar durch versehentliches Vermischen mit angrenzendem Blut während der Obduktion (wie es der Gerichtsmediziner Dr. Rogers in der Voranhörung annahm, dies jedoch während des Prozesses nicht wiederholte)?

Dr. Shafer: Vielleicht. Man würde freies Lorazepam einfach erwarten, weil man von Molekülen, wie die von Lorazepam, erwartet, dass sie die Blutschranke überschreiten und über das Blut in den Magen gelangen, so wie sie in jedes Gewebe eindringen. So kamen Lidocain und Propofol in den Magen. Bei Lorazepam sollte es sich genauso verhalten haben.

Zusätzlich wurde das Enzym Beta-Glucoronidase von der Magenwand an die Magenflüssigkeit abgegeben.

MJJC: Gibt es einen Grund für die Verabreichung von Flumazenil, außer dass damit die Wirkung der Benzodiazepine umgekehrt werden sollte (in dem Fall die von Lorazepam)?

Dr. Shafer: Nein.

MJJC: Ergibt es Sinn, einem Patienten Flumazenil zu geben, der laut Dr. Murray zunächst nur 4 mg Lorazepam bekommen hat?

Dr. Shafer: Der kritischste Teil jeder Wiederbelebung besteht darin, den Lungen des Patienten Luft zu- und wieder abzuführen. Das Problem mit der Gabe von Flumazenil liegt darin, dass es Dr. Murray von der kritischen Aufgabe ablenkte, Michael Jacksons Lungen Luft zu- und wieder abzuführen. Wenn mehrere Leute an der Wiederbelebung beteiligt gewesen wären, dann hätte die Gabe von Flumazenil Sinn gemacht. Da Conrad Murray aber allein war, war eine Unterbrechung, die länger als Sekunden dauerte, zu lange.

MJJC: Können Sie Ihre Überlegungen zu dem Lorazepam-Level genauer erklären?

Dr. Shafer: Ich werde, so gut es geht, antworten, aber ich weiß nicht, was Sie genau wissen wollen. Die Lorazepam-Levels waren hoch genug, dass Sie und ich davon sehr schläfrig geworden wären. Patienten entwickeln jedoch eine Toleranz gegenüber Lorazepam und ähnlichen Medikamenten (den Benzodiazepinen). Da Michael Jackson eine ziemlich hohe Konzentration hatte und es laut Conrad Murray nicht genug war, um ihn zum Schlafen zu bringen, musste er eine Toleranz entwickelt haben.

Die Verteidigung wollte Michael Jacksons Tod auch zum Teil der oralen Einnahme von Lorazepam zuschreiben. Das Problem bei dieser Theorie liegt darin, dass die Menge an Lorazepam, die in Michael Jacksons Magen gefunden wurde, nur minimal war. Um diese winzige Menge zu erklären, behauptete die Verteidigung, Michael Jackson habe fünf Stunden vor seinem Tod Lorazepam geschluckt. Wenn das wahr wäre, hätte die Lorazepam-Konzentration genau zu dem Zeitpunkt ihren Höhepunkt erreicht, an dem Murray behauptet, Jackson habe nach mehr Medikamenten verlangt, um einzuschlafen. Also macht dieses Argument keinen Sinn.

MJJC: Laut Obduktionsbericht wurde in Michaels Körper Ephedrin gefunden. Das ist ein Medikament, das Schlafstörungen verschlimmert. Wie passt Ephedrin zu Benzos und zu Propofol, könnte es die Wirkung solcher Medikamente unterdrücken?

Dr. Shafer: Im Zimmer war ein Röhrchen mit Kapseln, die aus Ephedrin, Koffein und Aspirin bestanden. Ephedrin wird manchmal bei der Wiederbelebung benutzt. Da in Michael Jacksons Obduktionsurin, wie auch in dem Urin vom Tatort, Ephedrin gefunden wurde, würde ich annehmen, dass das Ephedrin aus einer oralen Gabe stammt und nicht aus einer Gabe während der Wiederbelebung.

Ephedrin kann die Wirkung von Propofol und Benzodiazepinen auf den Blutdruck und den Herzschlag reduzieren. Dauernde Ephedrin-Einnahme kann Schlafstörungen verschlimmern.
Fragen über medizinische Forschung im Allgemeinen.

MJJC: Richter Pastor sagte von Murray, er habe Michael Jackson teilweise zu einem „wissenschaftlichen Experiment“ gemacht. Dies könnte bei Patienten leider dazu führen, dass sie sich bei klinischen Tests, in denen es um medizinische oder wissenschaftliche Forschung geht, unwohl fühlen und nicht mehr daran teilnehmen wollen. Können Sie die wichtige Schnittmenge zwischen der wissenschaftlichen Forschung und der klinischen Praxis eines Arztes erklären?

Dr. Shafer: Ich habe dutzende klinischer Tests durchgeführt. Ich denke nicht, dass dies einen negativen Effekt auf das Anwerben von Patienten zu klinischen Tests haben wird, weil dieses „Experiment“ keinerlei Ähnlichkeit mit einer wissenschaftlichen Studie hat. Ich glaube „Experiment“ ist die angemessene Bezeichnung, weil es richtigerweise impliziert, dass Conrad Murray keine Ahnung darüber hatte, was er Tag für Tag nach der Gabe von Propofol vorfinden würde. Also war die ein Experiment, das er jeden Tag durchführte, um zu sehen, wie Michael Jackson darauf reagieren würde. Ich denke jedoch, dass niemand dieses Experiment mit einem ordnungsgemäß durchgeführten wissenschaftlichen Experiment verwechseln würde.

Die Frage, die Sie nach den Schnittpunkten zwischen und klinischer Praxis und Forschung gestellt haben, ist die bedeutendere Frage. Sie ist sehr wichtig und Gott sei Dank eine, der man sehr genau nachgehen sollte. Die Frage geht zurück auf den Nürnberger Kodex, der den Nürnberger Prozessen folgte, bei dem Nazi-Ärzte für Gräueltaten Ende des Zweiten Weltkriegs schuldig gesprochen wurden. Darüber können Sie einen tollen Bericht bei Wikipedia finden. Er wurde vom Belmont Report aktualisiert, der 1978 herausgegeben wurde. Auch darüber gibt es einen tollen Bericht bei Wikipedia. Wie im Belmont Report gesagt wird, unterscheidet sich „Forschung“ von klinischer Praxis insofern, dass es in der Forschung eine systemische Untersuchung gibt, die darauf abzielt, zu verallgemeinerndes Wissen zu erzeugen. „Systematisch“ heißt, dass der Forscher bewusst Daten sammelt, um Fragen zu beantworten. „Zu verallgemeinerndes Wissen“ bedeutet, dass der Forscher daran glaubt, dass die Informationen, die er gesammelt hat, nützlich für andere sein werden, er zielt darauf ab, Wissen „allgemein zugänglich“ zu machen, gewöhnlich dadurch, dass er es veröffentlicht. Wenn Sie nach „Anästhesie und Analgesie Richtlinien in institutionellen Prüfungskommissionen, Genehmigungen und Einverständniserklärungen für Forschung“ googeln, werden Sie einen Bericht finden, den ich im März zu diesem Thema geschrieben habe.

Fragen über Schlafstörungen

MJJC: Jahrzehnte, in denen Lügen, Verleumdungen, Betrügereien und unmenschliches Verhalten durch die Medien und Irrmeinungen der Öffentlichkeit Michael großes Leid, Schmerz und Ängste verursacht haben, resultierten letztlich in Schlafstörungen. Wir wissen, dass Propofol nicht die Antwort darauf war, doch was denken Sie, hätte er medizinisch dagegen unternehmen sollen?

Dr. Shafer: Er hätte in die Obhut eines Schlafspezialisten gehört. Er hatte ein schreckliches Leiden, eines, das nach einem Experten verlangt.

MJJC: Glauben Sie, dass Meditation, über die Murray bei der Polizei sprach, hätte Michael wirklich helfen können, einzuschlafen?

Dr. Shafer: Vielleicht. Conrad Murray erwähnte beides: Propofol und Lorazepam. Beide sind Sedativa, die den gleichen Rezeptor im Körper ansprechen, den „GABA“ Rezeptor. Die meisten Schlafmittel sprechen auch diesen GABA Rezeptor an, außer Antihistame (wie beispielsweise Benedryl) und Melatonin. Also würde ich von diesen Medikamenten erwarten, dass sie Schlaf einleiten können. Aber sie sind nicht geeignet, dauerhaften Schlaf zu bringen, da diese Mittel einige Hirnfunktionen stören, die für den Schlaf notwendig sind, damit dieser Schlaf „stärkend“ ist, das Gehirn also auffrischt.

Letzte Bemerkungen

MJJC: Gibt es irgendetwas, das Sie den Mitgliedern der MJJ Community oder den Fans im Allgemeinen sagen möchten?

Dr. Shafer: Jetzt, da eure Fragen über den tragischen Tod Michael Jacksons beantwortet sind, möchte ich euch dazu ermutigen, das beiseitezulegen. Conrad Murray wurde verurteilt. Wir besitzen nun ein angemessenes Verständnis darüber, was geschehen ist. Nun ist es Zeit, zu den Bindungen zurückzukehren, die die MJJ Community in erster Linie zusammengeführt haben: Feiert Michael Jacksons Leben, seine Botschaft und seine Musik.

Es hat mir gefallen, auf eure Fragen einzugehen und hoffe, die Antworten sind für die MJJ Community hilfreich.

Mit besten Grüßen
Steven Shafer


Übersetzung: Jackie, Achildsbliss, M.v.d.Linden


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Kommentare

3 Antworten zu „Interview mit Dr. Steven Shafer“

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