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„A lot of people misunderstand me. That’s because they don’t know me at all.“ – Michael Jackson



Frank Cascio, ein enger Freund von Michael Jackson, gab Einblicke in seine einzigartige Beziehung mit dem King of Pop. Sie verbrachten über 25 Jahre miteinander und Frank erzählt, wie es war, Zeit mit Michael zu verbringen, von seinen einzigartigen Erfahrungen und wie sehr er ihn als Freund und Vaterfigur vermisst. Das Buch, das Frank über seine Freundschaft mit Michael geschrieben hat, klärt Missverständnisse über den Popstar auf und zeigt die wahre Person hinter dem öffentlichen Image.


Ein Interview mit Frank Cascio –  aus dem MJ Tribute Portrait

Es kommt nicht oft vor, dass man die Chance erhält, sich mit jemandem zu unterhalten, der eng mit Michael verbunden war, besonders mit jemandem, der Michael über 25 Jahre seines Lebens so nah kam. Frank Cascio schenkte uns liebenswürdigerweise und bereitwillig drei Stunden seiner Zeit, um mich und Lauren an einem kühlen Montagnachmittag zu treffen. Frank gab uns in lustiger, freundlicher, intelligenter und bescheidener Art einen Einblick in sein einzigartiges Leben mit Michael, einen Einblick in den Menschen, doch wir konnten auch die Ehrlichkeit und Liebe hinter seinen Worten mit eigenen Ohren hören und mit eigenen Augen sehen. Es waren drei Stunden, die ich niemals vergessen werde.

Valmai: Frank, ich möchte mit dir über dein Buch sprechen. Ich möchte vor allem wissen, ob es schwer war, einen interessierten Verleger dafür zu finden, weil es in erster Linie ein positives Buch über Michael ist und viele Verleger das nicht mögen, sie stehen eher auf den negativen Input. Denkst du, dass es ihre Entscheidung beeinflusste, weil du das Medikamentenproblem angesprochen hast?

Frank: Nein. Zuallererst muss ich sagen, dass ich, als Michael starb, überhaupt nicht vorhatte, ein Buch zu schreiben. Es war das Letzte, was mir in den Sinn kam. Es hat wirklich mein Leben verändert und mir die Augen geöffnet. Ich hatte einzigartige Erfahrungen gemacht und das konnte eine neue Sichtweise eröffnen. Es hat meine Prioritäten verschoben und meine Wünsche verändert, weil ich begriffen hatte, dass das Leben zu kurz ist und man nicht jeden Tag als etwas Selbstverständliches ansehen sollte, denn man kann nie wissen.

Als Michael starb, war es für mich, wie einen Vater zu verlieren, bis zum heutigen Tag fehlt ein Stück von mir. Es geschieht so oft, dass ich mir wünschte, wir könnten einfach nur reden – er schien die Dinge einfach besser zu machen. Wenn ich einen schlechten Tag hatte, sagte er einfach immer das Richtige, um mich dazu zu motivieren, die ganze Welt zu erobern und das vermisse ich sehr. Da gab es so vieles an ihm. Einfach nur mit ihm rumhängen, zu reden, sich mit ihm zu unterhalten, zusammen etwas mit der Familie zu machen. Wir beide gingen gemeinsam Geschenke kaufen und er sagte dann: „Nein, nein, du solltest für deinen Bruder diese Jacke kaufen …“ oder „dieses Shirt ist für meinen Cousin …“

Er war der größte Lehrer der Welt und so ein großartiger Vater und das nicht nur für seine eigenen Kinder, sondern indirekt auch für andere Menschen. Es war wie eine große Familie. Seine Fans bedeuteten ihm sehr viel. Ich hoffe, sie begreifen, wie viel sie ihm wirklich bedeuteten, weil sie ihn dazu brachten, weiterzumachen. Die Fans motivierten ihn und er wollte sie nie enttäuschen. Er wollte niemals irgendwen enttäuschen.

Valmai: Hat ihn das unter Druck gesetzt? Hatte er das Gefühl, irgendwelchen Erwartungen gerecht zu werden?

Frank: Nein, der einzige Druck, den er hatte, war der, den er sich selbst machte. Er wollte sich selbst immer wieder übertreffen. Ich erinnere mich, dass er mir immer Geschichten erzählte. Off The Wall war ein wirklich großer Erfolg, er war aber nicht zufrieden. Er meinte: „Ich werde das bestverkaufte Album aller Zeiten machen!“ Und er tat es … er war mental ungeheuer stark. Er war wirklich mit Gott und dem ganzen Universum verbunden.

Lauren: War er stets und ständig so?

Frank: Er war ein Mensch, aber versteh mich nicht falsch, er war definitiv von Gott berührt. Er hatte irgendetwas, das mehr war, als es ein Durchschnittsmensch hatte. Ja, er war ein Mensch und er hatte seine Fehler, doch er war anders – er war fast wie ein Engel, der auf der Erde wohnt. Er betrat einen Raum und nahm jeden gefangen. Wir konnten verkleidet shoppen oder essen gehen, er war dann komplett verhüllt, niemand konnte sein Gesicht sehen, aber er besaß diese Aura und die Leute wussten, dass er es ist. Allein seine Aura und seine Gegenwart waren so stark und fesselnd.

Lauren: Hast du dich je zurückgelehnt und dir selbst gesagt: „Oh Gott, das ist Michael Jackson, mit dem ich hier sitze!“?

Frank: Das ist witzig, denn ich lernte ihn als Michael, meinen Freund, kennen. Ich bin mit ihm aufgewachsen und er war seit Jahren ein Freund der Familie. Ich erinnere mich daran, als ich ein Konzert besuchte und meinen Vater ansah und fragte: „Ist das derselbe Michael Jackson, der zu uns nach Hause kommt?“ Ich konnte nicht zwei und zwei zusammenzählen zählen, wirklich nicht.

Lauren: Und das passierte auch nicht, als du dann älter wurdest?

Frank: Ja und nein. Ich machte meine Witze darüber: „Diese Leute sind nicht hier, um dich zu sehen, sie sind hier, um mich zu sehen.“ Ich muss aber sagen, wenn er auf diese Bühne ging und anfing zu performen, konnte ich mir diese Show jeden einzelnen Tag ansehen.

Lauren: Und du hast jedes seiner Konzerte gesehen?

Frank: Ich hab’ alle Konzerte gesehen. Bei der Dangerous- und HIStory Tour saß ich jeden Abend an der Seite der Bühne und sah mir einfach die Show an. Manchmal waren wir unter der Bühne und er stieg in diesen Toaster ein und sagte: „Okay Frank, ich werde jetzt aus diesem Toaster springen!“ Er sagte: „Also, genieße die Show. Wir sehen uns nach der Show.“ Oder er machte solche lustigen Kommentare wie: „Geh zu Turkle und sag ihr, sie soll sich ein bisschen Pfefferminze in den Mund sprühen. Ich will nicht dahin zurückgehen und mich von ihrem Mundgeruch umbringen lassen!“ Er liebte Karen Faye. Dann sprang er aus diesem Toaster und verwandelte sich sofort in dieses andere Wesen. Es wurde nie langweilig, vor allem, wenn er Billie Jean performte … es war einfach unglaublich!

In diesem Augenblick war das meine Normalität, meine Realität. Versteht mich nicht falsch, ich nahm es nicht als selbstverständlich hin, doch rückblickend war ich wirklich gesegnet. Ich wünschte, ich könnte behaupten, dass ich das meinen Kindern zurückgeben könnte, wenn ich einmal welche habe, doch ich glaube, das wird niemals möglich sein. Ich kann meinen Kindern meine Erfahrungen zurückgeben, ich kann ganz viel von dem nehmen, was Michael mir beigebracht hat und ihnen damit ermöglichen, ihre Erfahrungen mit ihm auf diese Weise zu machen.

Das, was ich hatte, wird niemals wieder mit irgendjemandem geschehen.

Cascio Family

Lauren: Wie war das, als du klein warst und er mitten in der Nacht zu Besuch kam? Ich kann mir vorstellen, dass es so war: „Oh Michael Jackson ist hier!“ Und dann sprangst du aus dem Bett. Wusstet ihr nichts, dass er kommen würde? Er kam einfach vorbei?

Frank: Er machte da etwas Besonderes draus, ich meine, er war der berühmteste Mensch der Welt. Er, der Kerl von Off The Wall und Thriller, nahm sich einfach 35–40 Minuten Zeit, aus der Stadt rauszufahren, nur um uns Hallo zu sagen und ein bisschen Zeit mit uns zu verbringen und fuhr dann wieder zurück. Er hätte das nicht machen müssen. Wir waren sehr vom Glück begünstigt.

Wisst ihr, ich glaube, Gott hat ein ultimatives Ziel. Manchmal begreifen oder verstehen wir nicht, warum Menschen in unser Leben oder aus unserem Leben treten. Nichts währt ewig und manchmal bist du schon glücklich, eine Freundschaft zu haben, die ein ganzes Jahr andauert. Es war kein Zufall, dass unsere über 25 Jahre hielt.

Valmai: Michael und du hatten sehr schnell eine Verbindung und diese Verbindung war eine Kind/Erwachsenenbeziehung. Warum, denkst du, kam das so? Was, denkst du, hat diese Beziehung so stark gemacht?

Frank: Ich denke, das lag an verschiedenen Dingen. Zuallererst denke ich mal, dass er meine Eltern liebte. Er respektierte meinen Vater und meine Mutter sehr. Er war wirklich sehr verbunden mit meinem Vater. Er sah, welche Art Mensch mein Vater ist. Mein Vater kümmerte sich um ihn und er behandelte ihn mit Respekt, er sah ihn nicht als Popstar. Sie wurden Freunde und Michael wollte den Rest der Familie kennenlernen.

Er verliebte sich in meine Mutter. Meine Mutter erinnerte ihn an seine eigene Mutter Katherine. Er sagte immer: „Du kannst es dir gar nicht vorstellen, deine Mutter ist genau wie meine Mutter: süß, bescheiden, liebevoll, fürsorglich und sie widmet sich jedem.“ Egal, wer zu uns nach Hause kommt, meine Mutter ist die Erste, die dafür sorgt, dass sich derjenige wie zu Hause fühlt, dass er etwas zu essen bekommt und man sich um ihn kümmert. Unser Haus ist wie ein Knotenpunkt … wer auch immer kommt. Es ist wie ein Hotel, Leute kommen auf einen Kaffee vorbei, die Tür steht immer offen.

Michael und ich hatten eine Verbindung, irgendwie gehörten wir zusammen, ich kann es nicht erklären. Manchmal rief er einfach aus heiterem Himmel an und fragte: „Frank, geht’s dir gut?“ Und ich meinte dann: „Ja, warum?“ Und er sagte dann: „Ach, ich hatte einfach das Gefühl, dass es dir gerade nicht so gut geht.“ Er war auf der anderen Seite der Welt und ich dachte: „Irgendwie geht’s mir heute nicht so gut.“ Und dann sagte er: „Ja, das habe ich gespürt. Mach dir keine Sorgen darüber, alles wird gut.“ Wir kommunizierten miteinander, ohne ein Wort zu sagen, wir brauchten uns nur anzuschauen und er wusste genau, was ich dachte, so wie ich wusste, was er dachte. Wir mussten nicht reden. Das war bei Meetings sehr von Vorteil … wir sahen uns an und es war dann so wie: „Okay, ich denke, es ist Zeit, zu gehen.“ Irgendwie waren wir telepathisch miteinander verbunden.

Wir gingen einkaufen und sprachen irgendeine merkwürdige Sprache, wir verstanden, was wir sprachen, aber es war keine wirkliche Sprache. Es war wie Borat, bevor Borat gedreht wurde! Wir schrien mitten in den Virgin Records oder in einem Restaurant: „Der Prinz möchte Hähnchenflügel essen!“ Wir redeten komplett verrückt herum und er drehte fast durch, riss die Hände in die Höhe und traf dabei manchmal den Tisch … es war einfach lustig, wie eine Befreiung, ein Entrinnen.

Es ist sehr schwierig, Michael Jackson irgendetwas zu schenken, doch was wir ihm schenkten, war bedingungslose Liebe, Sicherheit, Treue und einen sicheren Ort, an dem er sich als er selbst wohlfühlte. Das war bei meiner ganzen Familie so, dort hatte er niemals das Gefühl, beurteilt zu werden. Er konnte in seiner Pyjamahose, Socken, T-Shirt und seinen Halbschuhen im Haus herumlaufen. Manchmal trug er verschiedenfarbige Socken … er hatte einfach das Gefühl, er selbst zu sein. Er fühlte sich sicher und wir liebten ihn wirklich, weil er der war, der er war und nicht der Superstar. Es war eine so aufrichtige Liebe, die uns als Familie verband; er konnte sich sicher fühlen, er hatte das Gefühl, eine Ersatzfamilie zu haben. Ob bei uns zu Hause oder auf der Ranch, er hatte eine Familie, die ihm Liebe und Sicherheit schenkte … nicht nur Leute, die ihn anstarrten, irgendetwas von ihm wollten oder … er wurde nicht beurteilt. Deshalb hielt die Beziehung 25 Jahre lang. Du erlebst viele Menschen, die in dein Leben treten und es wieder verlassen, es sind Freunde, die dann wieder verschwinden, dann kommt ein nächster Freund, eine andere Familie und auch sie verschwinden wieder. Wir waren die Einzigen, die blieben.

Lauren: Du sagtest, du hättest nicht daran gedacht, ein Buch zu schreiben, als er starb. Was brachte dich dazu, zu denken, dass du es tun müsstest?

Frank: Nun, ich lebte in München und war dabei, eine Firma zu gründen, die ABCMusic Productions. Ich war in Italien, als mich die Nachricht erreichte. Ich kehrte nach Deutschland zurück und fing an zu schreiben und mich zu unterhalten. Ich war bei einem meiner Freunde und meine Art, damit umzugehen lag im Schreiben und im darüber reden, nicht um ein Buch zu schreiben, es war einfach eine Art Therapie für mich. Da war so vieles in mir, all die Geschichten … ich musste sie irgendwie aufschreiben, sie rauslassen, weil es eine so besondere Situation war … ich war wirklich am Boden zerstört, als er starb. Wirklich bedrückt. Ich musste mich abreagieren. Ich hatte diese ganzen Dinge so lange für mich behalten und wollte darüber reden, aber nicht mit dem Gedanken, daraus ein Buch machen zu wollen.

So verging die Zeit und vor etwa einem Jahr kam jemand auf mich zu und sagte … während dieser Zeit kamen sehr viele Fans zu mir und sagten: „Frank, kannst du mir erzählen, wie Michael so war? Du warst doch dort“ … oder sie fragten: „Was war seine Lieblingsfarbe?“oder „Was war wirklich mit den Arvizos?“ Also nahm ich all die Fragen der Fans und fing an, darüber nachzudenken und darauf zu antworten. Die Leute sagten: „Das ist eine so faszinierende Geschichte. Du hast so viel zu erzählen.“

Und dann sah ich all die Leute im Fernsehen, das gab bei mir letztlich den Ausschlag. Da sind all diese Leute, die Bücher schreiben, all diese Leute, die erzählen, dass sie Michaels beste Freunde waren, die einfach Dinge erzählten, ohne zu wissen, wer dieser Mensch wirklich war. Und das frustrierte mich, ich dachte: „Das ist nicht wahr!“ Ich wollte wirklich die Dinge richtigstellen und der Welt sagen, dass dieser Mann nicht pädophil war. Er fühlte sich nicht sexuell zu Kindern hingezogen. Er liebte sie aufrichtig, so wie sie waren und es tat ihm wirklich in seinem Herzen weh, ein Kind auf der Straße leiden zu sehen. Er war demgegenüber so empfindsam und er meinte, dass Kinder Gott am ähnlichsten seien. Er bekam so viel Inspiration von Kindern und das wollte ich klarstellen, weil es da so viele Fragen gibt, die die Leute haben. Ich wollte die Dinge für die Welt richtigstellen, denn sicher Mann war KEIN Pädophiler und man sollte sich auch nicht als einen solchen an ihn erinnern.

Wenn jemand die Dinge nach 25 Jahren richtigstellen konnte, der ihn seit seinem vierten Lebensjahr kannte, dann war ich das und dieser Mensch wurde sexuell absolut nicht von Kindern angezogen. Etwas, worüber ich sehr glücklich bin, ist die Tatsache, dass ich das in meinem Buch sehr klar und deutlich sage und dass die Leute, die das tatsächlich infrage stellten, es endlich begriffen haben. „Okay, du hast mein Denken verändert. Ich verstehe es jetzt.“ Sie sehen es jetzt tatsächlich ganz anders und sie erkennen nun, dass dieser Mensch ausgenutzt und manipuliert wurde.

Lauren: Es war Erpressung.

Frank: Es war Erpressung und es war Publicity …

Lauren: Tom Mesereau erklärte uns kürzlich, warum Sneddon dich als Mitverschwörer bezeichnete.

Frank: Tom sagte das von sich aus und ich fühle mich auf vielerlei Art rehabilitiert, weil das eine sehr große Frage in den Köpfen der Fans war. Die Leute sagten, ich sei nicht da gewesen, als Michael mich am nötigsten brauchte. Nun, ich war da, als er mich am meisten brauchte, mehr als all seine anderen Freunde. Mein Anwalt sprach regelmäßig mit Tom Mesereau und half ihm bei dem Fall, er gab ihm alle Informationen, die sie brauchten und wir haben ihn zu 100 % unterstützt und mir dann sagen lassen zu müssen, nicht für meinen Freund da gewesen zu sein, als er mich am nötigsten brauchte und dass ich nicht für ihn aussagte, hat mich jahrelang sehr verletzt – dass Menschen das denken können. Für mich war es so befreiend, als Tom Mesereau das sagte, denn er hätte das nicht sagen müssen, aber er hat es getan. Er hat mir damit eine unendliche Last von den Schultern genommen. Vor etwa zwei Wochen nahm ich Kontakt zu ihm auf, weil wir beide in der David Gest Doku waren und er sie sah und meinte, ich hätte einen großartigen Job gemacht.

Lauren: Und er mochte dein Buch.

Frank: Und er mochte mein Buch, Gott sei Dank!

Ich spreche in meinem Buch über Höhen und Tiefen – es war eine Freundschaft, es war nicht immer alles perfekt. Ich habe Fehler gemacht, Michael hat Fehler gemacht, da gab es oft Missverständnisse. Aber wisst ihr was? Am Ende haben wir alles aufgearbeitet. Michael und ich haben es aufgearbeitet. Und so ist das Leben nun mal in jeder Freundschaft. Höhen und Tiefen, gute und schlechte Zeiten. Und ja, ich spreche über die Zeiten, in denen ich mir Sorgen um seinen Medikamentenkonsum machte, denn wenn ich ein Buch schreiben wollte, dann wollte ich ehrlich sein. Ich wollte die Dinge nicht überzuckern. Ich wollte, dass es ein ehrliches Buch wird, denn für mich ist es Michaels Unvollkommenheit, die ihn so wunderbar macht.

Viele Menschen, wie Footballspieler haben chronische Schmerzen und keiner kann verstehen, wie dieser Mensch ab einem Alter von fünf Jahren so arbeiten konnte, jahrelang in zweistündigen Shows so tanzen konnte. Wisst ihr, dass der Körper dafür seinen Tribut zollt? Jeder Körper würde da seinen Tribut zollen. Es ist einfach normal für so jemanden, zeitweise Schmerzen zu haben, chronische Schmerzen, und erschöpft zu sein, all das hängt mit seinem engen Zeitplan zusammen. Du missbrauchst deinen Körper. Gab es Zeiten, in denen ich mir Sorgen machte? Ja! War ich ein Arzt? Vielleicht übertrieb ich es auch, weil er mein Freund war und ich sicherstellen wollte, dass es ihm gutging und ich Dinge hinterfragen wollte? Ich habe über die Medikamente nicht gesprochen, um schmutzige Wäsche zu waschen. Das war einfach nicht der Grund meines Buches.

Valmai: Hat man dich deshalb beschuldigt, Frank?

Frank: Oh, ja. „Warum willst du darüber sprechen?“ Wenn du es liest, werden die Dinge in einen Kontext gestellt, warum es bestimmte Themen gab und warum er zeitweise bestimmte Probleme hatte, aber er kam da durch. Eine Sache, die mich aufregt, sind die Menschen, die sagen, dass er jahrelang ein Junkie war. Er war kein Junkie, das war er nie. Gab es Zeiten, in denen ich besorgt war und es schlimmer war als zu anderen Zeiten? Ja, das gab es, aber so ist das Leben, das ist die Natur des Menschen, und wir verstehen, dass dies ein Mann war, der seit dem Alter von 5 Jahren gearbeitet hat und zweimal angegriffen und fälschlicherweise der sexuellen Belästigung beschuldigt wurde, die Leute versuchten ihn für Geld zu erpressen, Familienmitglieder redeten über ihn und zogen mit. Jermaine, der ein Buch schrieb, „Word to the Bad“ machte und LaToya ging an die Öffentlichkeit, um ihre Besorgnis über die Kinder auszudrücken … Versteht mich nicht falsch, Michael vergab sowohl LaToya als auch Jermaine. Sie haben das geregelt und im Buch versuche ich auch, diese Dinge in einen Zusammenhang zu setzen. Ich rede nicht schlecht über Jermaine oder LaToya. LaToya war auch in einer Situation, in der sie um ihr Leben Angst hatte, und ich weiß, sie hat viel Schuld und Reue. Ich weiß, dass es einer der Gründe ist, warum sie ihr Buch schrieb, und das gleiche gilt für Jermaine. Sie versuchen, ihren Teil dazu beizutragen, deshalb spreche ich nicht schlecht über sie. Mit einigen ihrer Handlungen stimme ich nicht überein, aber so ist das Leben und du machst weiter.

Lauren: Für mich ist die Einbeziehung der Geschichte mit dem Medikamentenkonsum und die Gründe dafür im Zusammenhang, etwas, was der anderen Frage, die du ansprichst, mehr Glaubwürdigkeit verleiht, die falschen Anschuldigungen.

Frank: Ich wollte ein ehrliches Buch zu schreiben, ob gut oder schlecht, oder es gar nicht tun. Und das ist nicht etwas, von dem der Verlag sagte, es müsse Teil davon sein. Als ich es ernsthaft darüber nachdachte, habe ich gesagt, das ist das, was ich will. Ich möchte das Buch zu einer ehrlichen Darstellung von Michael Jackson machen, gute und schlechte Zeiten im Laufe der 25 Jahre unserer Beziehung. Dies ist kein aufreizendes Buch. Wir werden es nicht als ein „Ich erzähle dir alles“ Buch positionieren und vermarkten, es ist die Geschichte von meiner Freundschaft, in einen Zusammenhang gesetzt, damit die Welt einen Mann versteht, der für so viele Jahre so missverstanden und verurteilt wurde. Und wenn sie nicht mitgemacht hätten, wäre das in Ordnung gewesen.

Es war nur ein Verlag, mit denen ich sprach. Es war nicht so, dass ich versuchte dieses Buch an irgendwelche Leute zu verkaufen. Es gab nur einen Anlaufpunkt. Wir hatten ein Treffen und ich muss sagen, sie unterstützten es sehr, sie waren unglaublich, sie waren großartig. Sie haben nicht versucht, meine Geschichte zu nehmen und sie zu etwas zu machen, was sie nicht war.

Lauren: Wer ist verantwortlich für das erste Interview mit dem Schwerpunkt auf den Medikamenten?

Frank: Du weißt, wie die Medien sind. Ich denke, es war ein AP-Artikel, der herauskam. Irgendwie bekamen sie eine Kopie und als das passierte, war ich so verletzt und so aufgeregt. Ich … ich sage: „Warum müssen Menschen immer so etwas tun? Sie nehmen etwas Gutes und manipulieren es und versuchen es in etwas Hässliches umzuwandeln.“ Ich wollte sie damit konfrontieren, sie angreifen, aber ich konnte nicht. Ich konnte nicht angreifen, weil du dann sämtliche Medien dazu bringst, das Buch unterstützen, wenn es herauskommt. Ich hätte sie am liebsten erwürgt. [Lacht] … Ich liebe die Medien, ich liebe den Medien.

Lauren: Du weißt, bevor Jermaines Buch herauskam, war es ähnlich. Und dann, als die Leute es lasen, liebten sie es.

Frank: Ich denke, es ist für alle wichtig, das Buch zu lesen, wenn du etwas über den Menschen erfahren willst – für Michaels Fans und die Welt – es wird nie wieder einen Michael Jackson geben, nie wieder …

Valmai: Ich wollte fragen, worauf in deinem Buch sich die Medien konzentriert haben.

Frank: Mit dem Murray-Fall lag der Schwerpunkt auf den Medikamenten und es ist so frustrierend für mich, denn dieses Buch ist nicht über Medikamente. Ist es ein Teil davon? Ja! Aber da ist so viel mehr an der Geschichte; indem es in einen Kontext gesetzt wurde. Die Medien … das ist, was sie wollen.

Aus all den Interviews, die ich geführt habe, ist mein Favorit das mit Wendy Williams. Es ging nicht um Medikamente, es ging um den Menschen … der Spaß-Faktor der Beziehung. Es ging um alles andere, als um Medikamente. Ich glaube, es gab dazu nur eine Frage. Ich will mehr von dieser Art Interviews, aus denen die Menschen die anderen Seite erkennen können. Aber seitens der Medien … wir kommen gerade aus dem Murray-Prozess und das ist es, was die Leute hören wollen.

Wenn ich darüber spreche, werde ich wütend. Ich bin mehr als bereit, damit umzugehen und mich damit auseinanderzusetzen, aber da ist einfach so viel mehr an meiner Geschichte und in diesem Buch, das die Welt wissen muss. Ich habe das Thema Medikamente in meinem Buch in einen Kontext gestellt. Ich wollte keine schmutzige Wäsche waschen, das ist nicht, was ich mit meinem Buch tat und das ist nicht die Geschichte, die ich erzählte.

Lauren: Und man muss es lesen, damit man es weiß.

Frank: Man muss es lesen, damit man es versteht. Meine Geschichte ist ganz anders als Jermaines Geschichte. Ich sehe es nicht als einen Wettbewerb mit Jermaine oder LaToya an, es ist ein anderes Buch, eine andere Geschichte aus einer anderen Perspektive. Es ist aus einer Perspektive, die Jermaine und LaToya nicht hatten. Es ist eine Perspektive, die sonst niemand hatte. Es gibt keine andere Person in dieser Welt, die wirklich dieses Buch schreiben könnte. Ich hatte das Glück, diese Erfahrungen zu haben und bin in der Lage meine Geschichte mit der Welt zu teilen. Es ist schon komisch, Michael hat mir im Laufe der Jahre immer gesagt, „Du hast keine Ahnung, wie glücklich du bist in der Welt herumzureisen und all diese Erfahrungen zu machen. Und wenn du jemals ein Buch schreibst, solange ich lebe, werde ich dich umbringen.“ Scherzhaft gemeint natürlich, so wie wir immer miteinander sprachen.

Lauren: Glaubst du, es wäre für ihn jetzt in Ordnung?

Frank: Ich glaube, er wäre sehr stolz auf dieses Buch, weil er sich später in seinem Leben erklären wollte. Und er versuchte es, aber leider war er nicht sehr gut darin. Er versuchte dies mit Martin Bashir und es ist für ihn nach hinten losgegangen. Er war einer mehr, der Michael manipuliert hat und ihn ausnutze. Michaels Absichten mit Martin Bashir habe ich versucht, mit diesem Buch umzusetzen. Die Sache mit diesem Buch ist, dass es wichtig ist, ehrlich zu sein, egal, ob gut oder schlecht, es ist die Wahrheit. Ich werde nichts mit Zuckerguss überziehen.

Lauren: War Michael auch befreundet mit David Gest?

Frank: Ich muss sagen, dass er jemand war, … er ist ein Prachtstück. Ich liebe David, aber ich war wirklich über das 30. Anniversary Special enttäuscht, weil die Konzeption der Show war technisch meine Idee. David war da und lief aus der Spur, wir hatten Ideen von vielen Stars, um Michael zu ehren. Ich sagte: „Warum geben wir nicht einfach eine Tribute-Show für ihn? Es sind schon 30 Jahre, warum lassen wir nicht einfach die Künstler kommen? „… und David sagt: „Gute Idee.“ So planten wir die Show in einem Bus, als wir von San Francisco nach Neverland fuhren. Es war eine gemeinsame Arbeit, Hand in Hand mit David und Michael. Ich musste jeden einzelnen Punkt mit David unterzeichnen, und ich bekam nie einen offiziellen Kredit als Co-Produzent dafür. Es war nicht das Ende der Welt. Am Ende des Tages wusste ich, was ich getan hatte und Michael erkannte das an. David weiß, dass wenn ich ihn nicht angeschoben hätte, es diese Show nie gegeben hätte, aber ich lernte auch eine Menge von David. So verrückt, wie er ist, er ist so schlau und helle … Ich habe viel gelernt.

Es macht so viel Spaß zu necken und ihn zu ärgern. Ich mache keine Witze. Wir waren in seiner Wohnung in NY und er wies alle an Hausschuhe zu tragen, wenn sie ins Haus gingen. Er war immer gekleidet wie Hugh Hefner. Er war wirklich abergläubisch.

Wir neckten ihn mit seinen Haaren: „David, Haar-Nummer 32 ist fehl am Platz. David, Haar-Nummer 54 liegt auf dem Boden.“ Wir waren in London und ich sagte ihm, „David, ich habe irgendwie ein schlechtes Gefühl. Ich denke, man sollte die Straße vor dem Überqueren sechsmal mit dem Finger berühren“. Michel sagte: „Ja, David, die Show, etwas stimmt nicht, … Ich denke, du solltest es tun.“  Und David lief über die Straße und tat es. Und wir sagten „David, sag achtmal Danke“.  Michael liebte Streiche mit ihm. Sie hatten eine gute Beziehung. Sie waren Freunde und tauschten Sammlerstücke … es war, als würde man zwei Kindern beim Sammelkarten Tauschen zusehen … „Ich geb’ dir zwei Shirley Temples für eine deiner Charlie Chaplin Karten“.  Es hat Spaß gemacht, wir hatten eine gute Zeit.

Lauren: Gab es noch andere Menschen denen Michael wirklich vertraute?

Frank: Er vertraute Frank DiLeo. Er hat Frank gefeuert, nicht weil er es wirklich wollte. Er hatte niemals jemandem erzählt, dass er Frank gefeuert hat, weil er sich schlecht dabei fühlte. Die Wahrheit über Frank ist; die Geschichte, die Michael jedem sagte, weil er nie zugeben wollte, dass er Frank gefeuert hat … die Wahrheit ist, dass er immer gesagt hat, dass Frank eine so starke Persönlichkeit sei, dass er zu ihm gesagt hat, er solle gehen und Filme machen, und dass er unabhängig sein sollte. Und Frank ging, machte Goodfellas und andere Dinge, aber die Wahrheit ist leider, dass Michael Frank gefeuert hat, weil er selbst wirklich wegwollte, um Filme zu machen, das war seine Leidenschaft.

Wenn man je seine Videos ein Video nannte, wurde er wirklich böse auf dich. Er sagte, „Kurzfilme … sag jedem, es heißt Kurzfilme. Wir sind nicht hier, um Videos zu machen.“ Und er war der Pionier der Kurzfilme. In der Tat ist es traurig, dass einer der wenigen Filme, die er machte, von Frank DiLeo zusammen geschnitten wurde … „Moonwalker“.

Michael musste sich mit wirklich großen Hollywood-Managern und Produzenten engagieren, aber Frank hat ihn wirklich geliebt und kämpfte für Michael. Niemand konnte jemals Michael berühren. Wenn Frank dagewesen wäre, wären die Dinge von 1993 nie geschehen. Er hätte es nie zugelassen.

Ich kann euch ein paar Dinge über 1993 sagen. Das war einfach nur eine Erpressung. Jordys Vater wollte einen Film namens „Robin Hood, Helden in Strumpfhosen“ machen, der tatsächlich auch realisiert wurde. Bevor er herauskam, wurde bekannt, dass Michael ein Milliarden-Dollar-Deal mit Sony abgeschlossen hatte, sodass dieser Kerl – Jordys Vater – Michael erzählte, er würde es lieben, wenn Michael in den Film investieren würde, damit er die Sache zum Laufen bringen könnte. Michael sagte ja, und dann schickten seine Berater diesen Kerl sonst wohin, und er wurde stinksauer und wütend. Das ist eines der Dinge, was alles andere ausgelöst hat. Er wollte alles in seiner Macht Stehende tun, um Michael zu zerstören.

Lauren: Warum denkst du, dass Jordy nicht kommt und zugibt, dass es nie passiert ist?

Frank: Ich weiß nicht, ob er kann, aber wir haben Jordy öffentlich gefragt bitte die Wahrheit zu sagen. Ich würde gerne mit Jordy zusammensitzen und reden, ich würde ihm sagen, er solle die Wahrheit sagen und ein Interview mit ihm führen. Das traurige ist, dass Michael Jordy vergeben hat. Am Ende war Michael ihm nicht mehr böse. Er wusste, dass dieses Kind manipuliert wurde und in Wahrheit sein Vater der Schuldige war. Danach reichte das Kind eine einstweilige Verfügung gegen seinen Vater ein, sah seine Mutter kaum noch und sein Vater erschoss sich vor ein oder zwei Jahren. Das sagt was aus, über die Schuld, die er hatte, für das, was er getan hat. Es hat ihn eingeholt. Er hatte eine große Schuld. Er versuchte, Michaels Karriere zu ruinieren, sein Leben. Er zerstörte seine eigene Familie, er hatte keine Beziehung mehr zu seinem Sohn und ein Sohn reicht keine einstweilige Verfügung gegen seinen Vater ein, wenn er noch etwas mit dem Vater zu tun haben möchte. Er ruinierte das Leben seines Kindes. Es war traurig.

Lauren: Wenn du die Zeit zurückdrehen und etwas in Michaels Leben verändern könntest, was würde das sein?

Frank: Ja. wenn ich etwas aus Michaels Leben herausnehmen könnte, dann würde es das sein. wenn ich es könnte, wären es die fälschlichen Beschuldigungen und die Erpressung von 1993, denn dann hätten wir jetzt eine ganz andere Situation. Man muss verstehen, 1993 war er auf der Dangerous Tour… überall auf der Welt wurde über ihn geschrieben – er wurde fälschlich beschuldigt. Aus allen Richtungen versuchte man, Geld mit ihm zu machen, jeden einzelnen Tag musste er rausgehen und auftreten, als ob alles in Ordnung wäre. Daran sieht man einfach, wie stark dieser Mann war. Und egal, was kam, er hat es durchgezogen. Aber das hat ihn wirklich sehr getroffen.

Auf dieser Tour war das ein Grund dafür, dass wir da waren und bei ihm blieben. Meine Eltern kamen gelegentlich in manche Städte, einfach nur, damit er eine Familie um sich herum hatte. Sonst wäre er in sein Zimmer gegangen, und alleine gewesen, er wäre am nächsten Tag aufgetreten und danach wieder zurück in sein Zimmer – allein. Wir gaben ihm eine Aufgabe, einen Sinn, Familie, er konnte zurückkommen, und da war seine Familie. Wir sorgten dafür, dass er etwas aß und wir versuchten ihn zum Lachen zu bringen.

CascioMJ Photoshoot

Er liebte es, uns Lesen zu lehren, und er liebte es alles zu mit uns teilen, was er in sich hatte. Er trat auf der Bühne auf und kam dann zu uns, um uns ein Buch vorzulesen. Eines der ersten Bücher, die er uns je vorlas, war „Die Möwe Jonathan“ von Richard Bach. Er machte es so interessant. Ich war nicht so sehr fürs Lesen und er sagte: „Wenn du nicht lesen willst, dann bleibst du dumm und du wirst nie etwas aus deinem Leben machen. Wissen ist Macht. Willst du den Rest eines Lebens unwissend bleiben und keine Ahnung haben? Auf die Art kommst du in deinem Leben nirgendwo hin, aber es liegt an dir.“ Er machte Lesen, Wissen und Geschichtenerzählen zu etwas, was Spaß machte. Er las uns ein Kapitel vor, und dann redeten wir darüber.

Der ganze Sinn (des Buchs) Die Möwe Jonathan war es, dass das Leben mehr ist, als es scheint. Jonathan war die Möwe, die höher fliegen wollte als die anderen Möwen, sie wollte mit Lichtgeschwindigkeit reisen und fliegen. Jeder sagte zu ihr: „Du bist eine Seemöwe, das kannst du nicht.“ Es ist die Geschichte einer Seemöwe, die alles tun konnte, was sie wollte, wenn sie es verinnerlichte und daran glaubte.

Das war das erste Buch, was er mir vorlas, und es trieb mich wirklich an und danach schlug er ein anderes Buch vor. Er liebte es zu lesen, und über alles zu sprechen. Es war großartig, denn er erklärte die Dinge, nachdem er sie vorgelesen hatte, und wir wollten immer mehr. Er sagte: „Wisst ihr, was, das ist alles, was ihr für heute bekommt. Für heute lassen wir es dabei.“

Lauren: Woher wusste er, wie man das macht? Er hatte es als Kind nicht, oder?

Frank: Nein, er hatte das nicht von seiner Familie. Er liebte seine Mutter sehr. Er liebte seine ganze Familie. Versteht mich nicht falsch, es ist nicht so, dass seine Familie nicht Teil seines Lebens sein wollte, oder nicht für ihn da sein wollte. Sie wollten das. Sie versuchten ihr Bestes, aber unglücklicherweise hielt Michael sie auf Distanz. Manchmal schob Michael sie weg … jemand rief an, weil er Geld brauchte, oder Jermaine unterzeichnete einen Deal, er unterzeichnete Papiere für die Familie, wo stand, dass Michael irgendwo auftreten würde, und Michael hatte dem nie zugestimmt. Es kam eine Sache nach der anderen, und er sagte, es ist besser, ich halte mich fern. Aber die Familie wollte für ihn da sein. Als Michael durch seinen Prozess musste, war die ganze Familie jeden Tag im Gericht. Man muss ihnen das hoch anrechnen. Wenn jemand aus der Familie etwas braucht, dann sind sie die Ersten, die einander unterstützen, auch wenn sie jahrelang nicht miteinander gesprochen haben. Ein solches Verhältnis war das, und jede Familie ist anders. Man muss nicht zwangsläufig jeden Tag miteinander sprechen, oder einmal im Monat, um zu wissen, dass sie jederzeit für dich da sein werden.

Valmai: Ich denke, es betrifft dich immer noch sehr, du musst Michaels Verlust jeden Tag spüren. Ich hatte nie die Möglichkeit ihn persönlich zu treffen, aber ich habe ihn durch seine Musik kennengelernt, so wie es viele von uns getan haben. Der Prozess ist nun vorbei und wir haben „Immortal“, aber was machen wir jetzt? Was wollte Michael, dass wir tun?

Frank: Eine Sache, die ihm sehr am Herzen lag und woran ich arbeitete, bevor dieses Buch herauskam …- leider sind karikative Dinge sehr schwierig und kompliziert zu koordinieren. Ich konnte nicht das tun, was ich wollte. Es hatte nichts mit mir zu tun, der Umgang mit Ländern der 3. Welt und deren Regierungen ist nicht so einfach, wie es scheinen mag. – Was ich denke, was wichtig ist … Wohltätigkeit war immer wichtig für Michael, aber ich glaube nicht daran, einfach etwas zu spenden, nur um des Spenden-Willens, nur weil es ethisch richtig ist. Ich selbst glaube nicht daran. Ich möchte etwas mit Substanz tun, ein Waisenhaus bauen, oder ein Krankenhaus in Michaels Namen, überall in der Welt. Aber es wäre nicht einfach nur ein Krankenhaus. Es würde mehr Spaß machen, es gäbe ein Spielzimmer, Zauberer kämen zu Besuch. Es war etwas, woran er arbeitete und was er mit Neverland verwirklichen wollte, er wollte ein Kinderkrankenhaus haben, wo sich die Kinder erholen könnten, Karussell fahren … das lag Michael wirklich am Herzen. Die Kinder von der Straße zu bekommen und ihnen ein Heim zu geben, und wenn sie im Krankenhaus sind, sollte es so sein, dass es Spaß macht, um ihnen Hoffnung zu geben. Ich denke so etwas würde mir gefallen, daran würde ich gern teilhaben, mich beteiligen.

Lauren: Michael erwähnte das auf dem Band, was bei Gericht abgespielt wurde.

Frank: Ich habe darüber vom ersten Tag an mit dem Estate gesprochen, aber es hat sich leider noch nichts getan. Ich möchte wirklich etwas mit dem Estate ausarbeiten, im Wohltätigkeits-Bereich, auch mit dem Buch, wir arbeiten noch daran. Nur weil ich bisher nichts dazu gesagt habe, heißt es nicht, dass ich in Zukunft nicht etwas tun werde, denn es liegt mir am Herzen und es ist das, was Michael wollte. Wir müssen nur dafür sorgen, dass das Buch genug verkauft wird, und dann können wir es durchziehen. (lacht)

Lauren: Es gibt Fan-Gruppen, die versuchen, die Krankenhaus-Idee zu verwirklichen, aber es ist wirklich schwierig, ohne die Einbeziehung des Estates.

Frank: Ich weiß, und darum ging es in einem der Gespräche, die wir geführt haben. Ich mag John Branca, egal, was jemand über John sagt, ich mag ihn.

Lauren: Mochte Michael ihn?

Frank: Michael dachte immer, John Branca ist der Beste. So wie bei jeder Beziehung hatten sie Hochs und Tiefs und Auseinandersetzungen. Aber egal, was, am Ende gehörte John Branca immer wieder dazu, weil Michael immer sagte, er sei der Beste. Egal – Michael liebte ihn, Michael hasste ihn – am Ende war John Branca immer der Beste. Er liebte John. John und er machten das größte Geschäft der Geschichte, in dem sie den Beatles Katalog kauften. Das waren sie beide zusammen. Michael trieb John an, als jeder sagte, dass Michael verrückt sei: „Du solltest es nicht tun …Warum willst du 47 Mio. zahlen?“ Er sagte: „Kauf den Katalog. Egal, wie. John mach das. Ich gebe die 5 %, regele das für mich.“ Natürlich hat John den Deal gemacht.

Um fair zu sein, es ist so viel passiert seit dem Tag, als Michael starb, und man versucht, die Dinge zu regeln und zu organisieren. Das ist wirklich eine ihrer Prioritäten in den nächsten ein- oder zwei Jahren.

Lauren: Wohltätigkeit ganz allgemein oder vielleicht wirklich ein Krankenhaus?

Frank: Wohltätigkeit im Allgemeinen, aber sie versuchen auch herauszufinden, was genau sie unternehmen können.

Lauren: Was können wir dann tun, dem Michael zustimmen würde?

Frank: Ich habe Anrufe von Leuten bekommen, die diese Geschichte in eine Art Film verwandeln wollen, um Michaels Legacy visuell zu ehren. Ich hoffe, dass ich mich mit John in den nächsten Wochen treffen kann, um den Überblick zu bekommen und um zu sehen, was möglich ist.

Leider stoppte unsere Aufnahme mit Frank an dieser Stelle. Wir hatten Frank für mehr als 3 Stunden da, vlt. war das ein Zeichen aufzuhören und Frank gehen zu lassen. Er sagte noch etwas mehr zu der Möglichkeit eines Films, basierend auf seinem Buch und wir stimmten zu, dass es einer sein müsste, wie es zuvor niemals einen gegeben hat, einer, der einen ehrlichen und wahrheitsgemäßen Einblick bieten würde, und Michael so zeigen würde, wie er war. Ich denke, wenn irgendjemand das verwirklichen kann, dann wird es Frank sein, und er wird das mit Stil und mit ganzem Herzen tun, und mit aller Liebe, die er immer noch für seinen Freund empfindet.

Link zum Originalartikel:  http://mjtpmagazine.presspublisher.us/issue/a-very-special-weekend/article/a-very-special-conversation-with-frank-cascio

ORIGINAL INTERVIEW in ENGLISH


Übersetzung: achildsbliss, Lena, M.v.d.L.


read more: neues Interview vom Juni 2012

https://all4michael.com/2012/08/06/frank-cascio-interview-in-paris-juni-2012/

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Kommentare

3 Antworten zu „Ein besonderes Gespräch mit Frank Cascio”.

  1. I heard a couple of guys talking about this in the New York subway so I looked it up online and found your page. Thanks. I thought I was right and you confirmed my thoughts. Thanks for the work you’ve put into this. I’d love to save this and share with my friends.
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  2. Avatar von Karin Zawadzki
    Karin Zawadzki

    Great Book! I loved every page of it. The best book I ever read about Michael Jackson. I love it! I also loved the true part of the Avizo family, everything came out in all court documents.
    Thank you so much for writing this incredible, great book. I loved to read about all the sad, funny and so human parts of a relationship which is very well communicated in his book. It’s full of truth and honesty. It portrayed all the phases of a friendship, the unknown of some decisions, the love, the loyalty, the trials to help and support someone you love, the misunderstandings and the humor between Michael and Frank. It made me love him even more. I’m so glad that Michael had Frank and his family in his life. I would recommend it to anybody. I couldn’t stop reading and I thought Michael would be proud of his friend. What a great, awesome and fantastic book.

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