Am 19.12.2002 gibt Michael Jackson in einem Interview mit „Goldgirl“ Magdalena für das Goldmagazine sein facettenreiches Verständnis als Musiker, Entertainer und Unternehmer preis. Er betont die Bedeutung von Unabhängigkeit im Geschäft und reflektiert über den Verlust von Privatsphäre durch Ruhm. Jackson spricht seine Wertschätzung gegenüber Persönlichkeiten wie Walt Disney und Marlon Brando aus und teilt seine Leidenschaft für Film und Wohltätigkeit. Am beeindruckendsten zeigt Michael seine tiefe Liebe und Hingabe als Vater.
Original/englisch: English Version

Magdalena: Siehst du dich selbst hauptsächlich als Musiker, als Entertainer oder als Unternehmer?
Michael: Wahrscheinlich als alles von dem, denn ich liebe es, zu unterhalten und ich werde es immer lieben. Ich werde gerne zum „Sklave des Rhythmus“ (slave to rhythm). Denn Tanzen bedeutet, Klang und Orchesterbegleitung zu interpretieren. Weißt du, man wird der Sound, der Bass, man wird zu all dem, was man hört. Und du setzt es mit dem Körper um. Aber ich versuche, nicht so davon eingenommen zu werden, dass ich nicht mehr über meine eigene Zukunft nachdenke. So viele großartige Entertainer waren so von ihrer Vergangenheit eingenommen und endeten einsam, traurig und kaputt. Ich habe mir immer gesagt, ich möchte nicht so enden und versuche mein Bestes, um auch die geschäftliche Seite zu kennen, zu wissen, was mich unabhängig macht und mein Geld sicher anzulegen ist. Wer weiß, was morgen sein wird? Man möchte finanziell abgesichert und unabhängig sein.
Magdalena: Möchtest du, dass man dich als großartigen Entertainer in Erinnerung behält?
Michael: Ich liebe Filme und ich liebe Kunst — aber auch ein Architekt ist ein Entertainer – der Typ, der eine Achterbahn baut, ist auch ein Entertainer. Er weiß, wo er Gefälle einbauen muss und wann die Vorahnung kommt, wenn man nach oben fährt … er bringt dich dazu zu sagen: „Oh, mein Gott“, wenn du ganz oben bist, kurz bevor die Talfahrt beginnt. Es ist das Gleiche, wie eine Show oder einen Tanz zu gestalten.
Magdalena: War es je eine Last für dich, einer der weltweit bekanntesten Stars zu sein?
Michael: Es gibt keinen Ort in der Welt, an dem ich mich aufhalten kann und wo ich wirklich mein Privatleben habe. Die Sache, die mich am meisten schmerzt, ist der Umstand, dass einem das Privatleben genommen wird. Um den blöden Vergleich „es ist, als lebe man in einem Aquarium“ zu benutzen, aber genauso ist es. Ich verkleide mich … Aber die Leute kennen sie alle, es ist wirklich schwer, sehr schwer.
Magdalena: Welche Art von Verkleidungen?
Michael: Fettkostüme, Hasenzähne, Brillen, Afros, Prothesen, Make-up, alles Mögliche. Einfach nur um im Publikum sitzen zu können und zu erfahren, wie das Publikum eine Show wahrnimmt. Ich möchte fühlen, wie sie sich dabei fühlen.
Magdalena: Erkennen sie dich?
Michael: Ja, manchmal. Anfangs nicht. Sie beginnen, mir in die Augen zu sehen. Ich habe diese Dinger aufgesetzt und sie schauen hinter die Brillengläser, du weißt schon, Mädchen sind sehr clever. Du kannst einen Kerl schneller täuschen als ein Mädchen. Frauen finden das einfach heraus. Sie kennen die Art, wie du dich bewegst, wie du läufst, deine Gesten. Ich höre sie dann sagen: „Schau, wie er seine Hand bewegt“ oder „Sieh, wie er läuft“ und ich denke: „Oh, nein!“
Magdalena: Wenn du für einen Tag in London unsichtbar sein würdest, was würdest du machen?
Michael: Oh Mann! Wem ich dann eine verpassen würde? Lass mich nachdenken (lacht) … Ich glaube, ich würde einen Paparazzo der Boulevardpresse nehmen und ihm einen Arschtritt verpassen, ganz im „Moonwalkstile“. Ich würde sie gerne von diesen kleinen Motorrollern werfen, mit denen sie durch die Gegend fahren. Ich würde ihnen wirklich die Kamera aus der Hand schlagen. Sie sind so nervig. Ich würde mich zuerst um sie kümmern, ja. Sie machen einen wahnsinnig. Du entkommst ihnen nicht. Es ist schrecklich.
Magdalena: Wer hat dich beruflich am meisten inspiriert und mit wem fühlst du dich verbunden?
Michael: Wahrscheinlich Walt Disney, denn als ich klein war, wuchs ich in einer Welt von Erwachsenen auf. Ich wuchs auf der Bühne auf. Ich wuchs in Nachtclubs auf. Als ich sieben, acht Jahre alt war, hielt ich mich in Nachtclubs auf. Ich sah Stripperinnen, die all ihre Sachen auszogen. Ich sah, wie Kämpfe ausbrachen. Ich sah, wie die Leute sich mit Sachen bewarfen. Ich sah Erwachsene, die sich wie Schweine benahmen. Das ist der Grund, warum ich heute diese Clubs hasse. Ich mag es nicht, in einen Club zu gehen. Ich habe das schon hinter mir. Ich war da. Darum tue ich das, was ich damals nicht getan habe. Wenn du also zu mir nach Hause kommst, wirst du feststellen, dass ich Karussells, ein Kino und Tiere habe. Ich liebe Tiere – Elefanten, Giraffen, Löwen, Tiger, Bären und alle Arten von Schlangen. Ich mache all diese wunderbaren Dinge, die ich nicht machen konnte, als ich klein war, denn wir hatten so etwas nicht. Wir hatten kein Weihnachten. Wir hatten keine Übernachtungs-Partys. Wir gingen nicht in eine Schule. Wir hatten während den Touren Privatunterricht. Ich ging nicht auf eine staatliche Schule. Einmal probierten wir es zwei Wochen lang aus, aber es hat nicht funktioniert. Es war sehr schwierig. Es ist sehr schwer als berühmtes Kind aufzuwachsen. Nur wenige schaffen diesen Übergang vom Kinderstar zu einem erwachsenen Star. Es ist sehr schwierig. Ich fühle mich sehr mit Shirley Temple verbunden. Ich habe sie in San Francisco getroffen und ich saß an ihrem Tisch und habe geweint. Sie sagte: „Was ist los, Michael?“ Ich entgegnete: „Ich liebe dich. Ich möchte öfter mit dir zusammen sein.“ Sie antwortete: „Du bist einer von uns, nicht wahr?“ Und ich sagte: „Ja, das stimmt.“ Jemand fragte: „Was meinst du?“, und sie sagte: „Michael weiß, was ich meine.“ Und ich wusste ganz genau, was sie meinte – ein Kinderstar zu sein und diese Fähigkeit zu haben, einen erfolgreichen Übergang zu einem berühmten Erwachsenen zu schaffen, ist sehr schwer. Wenn du ein Kinderstar bist, möchten die Leute nicht, dass du erwachsen wirst. Sie möchten, dass du für immer klein bleibst. Sie wollen nicht, dass du auch als Erwachsener weiter arbeitest. Es ist sehr hart.

Magdalena: Erzähl mir mehr von deinem Interesse an Themenparks – was interessiert dich daran?
Michael: Was mir an Themenparks am besten gefällt – und ich habe einen wirklichen guten Überblick darüber, denn ich bin mehrmals in der ganzen Welt umhergereist – ist, dass ich es liebe zu sehen, wie die Menschen ganz einfach mit ihren Familien zusammenkommen und Spaß haben. Es bringt sie wirklich näher zusammen. Ich gehe dahin, um Spaß zu haben, aber auch um etwas zu lernen. Ich gehe außerhalb der Öffnungszeiten in die Parks, denn während sie geöffnet sind, kann ich es nicht. Sie gleichen dann etwas einer Geisterstadt.
Magdalena: Ich habe gehört, du hast einige Ideen für einen Themenpark in Las Vegas?
Michael: Ich habe verschiedene Projekte in Las Vegas und ich denke, dass ich die Demografie dort verändert habe. Denn als ich ein kleines Kind war – nicht älter als 8 Jahre – waren meine Brüder und ich in Las Vegas und zu dieser Zeit durften Kinder nicht einmal ein Casino betreten. Also mussten wir in unseren Zimmern bleiben, uns langweilen – wir hatten nichts zu tun, während alle anderen spielten. Zu der Zeit gab es da nur einen Platz, wohin Kinder gehen konnten, er hieß „Circus Circus“. Es war ein Hotel mit dem Thema Clowns. Da gab es einen Trapezkünstler und Schimpansen, die auf kleinen Einrädern fuhren. Als ich älter wurde, spielten wir viel in Vegas – wir sind dort vielfach aufgetreten – und ich habe darüber nachgedacht und sagte: „Es ist wirklich nicht fair, dass es hier nichts für Kinder gibt“, also habe ich begonnen, für einige Hotelbesitzer ein paar Ideen zu entwickeln. Und jetzt ist es ein familienorientiertes Urlaubsreich, das kann man wirklich sagen.
Magdalena: Welche Menschen magst du am liebsten?
Michael: Ich liebe Menschen, die wirklich einen Beitrag für die Freude und das Glück dieses Planeten und der Menschheit leisten, Menschen, die ein Licht ausstrahlen – von Walt Disney über Gandhi, Edison hin zu Martin Luther King. Das sind Menschen mit einem Licht, Menschen, die sich wirklich um die Kinder gesorgt haben, die Familien zusammen gebracht und Liebe verbreitet haben. Das versuche ich auch mit meiner Musik und meinen Songs auszudrücken. Wenn du mein Konzert besuchst, meine Shows, dann wirst du 200 000 sich wiegende Menschen sehen, die Kerzen in ihren Händen halten und sagen: „Wir möchten die Welt heilen“ und „Wir lieben dich.“ Ich habe das rund um die ganze Welt gesehen, in Russland, in Deutschland, Polen und Afrika bis hin nach Amerika. Wir sind alle gleich. Die Menschen weinen während einer Show an den gleichen Stellen. Sie werden an der gleichen Stelle wütend und ihre Leidenschaft wird auch an den gleichen Stellen geweckt.
Magdalena: War Fred Astaire dein Freund?
Michael: Ja. Fred Astaire war mein Nachbar. Ich habe ihn jeden Tag gesehen, wenn ich mit meinem kleinen Motorroller herumgefahren bin. Er erzählte mir, dass er mir als kleines Kind immer gesagt hätte: „Du wirst ein großer Star.“ Er meinte, ich sei ein bemerkenswerter Entertainer und ein großartiger Tänzer und er sagte immer: „Du bist der Beste“ und ich antwortete: „Nein, du bist der Beste.“ Ich erinnere mich daran, als ich das erste Mal den „Moonwalk“ aufgeführt hatte. Fred rief mich zu Hause an. Er schrie am Telefon, er schwärmte. Er meinte, es sei die beste Performance, die er je gesehen hatte. Ich sagte: „Ach, komm schon.“ Er antwortete: „Michael, du hast ihre Ärsche wirklich von den Stühlen gerissen. Du bist ein mordsmäßig guter Tänzer. Ein höllisch guter Tänzer.“ Ich entgegnete: „Nun, wenn du das sagst, brauche ich wohl keinen Award mehr.“ Denn ich war mit dieser Performance für den Emmy nominiert, habe ihn aber nicht bekommen, aber das war mir egal, denn Fred Astaire sagte mir, dass er meine Performance geliebt hat und das war die Auszeichnung, die mir das Meiste bedeutete.
Magdalena: Wenn du mit jemandem arbeiten könntest – egal ob mit einem schon Verstorbenem oder einem Lebenden, wer würde das sein?
Michael: Wenn ich mit wirklich jedem arbeiten könnte, dann wäre es Charlie Chaplin, den ich sehr liebe. Auch Laurence Oliver war ein Genie, wirklich. Ich glaube, mit diesen beiden. Und natürlich der König, Brando.

Magdalena: Letztes Jahr hast du den Kurzfilm You Rock My World gedreht, mit der Unterstützung von Marlon Brando. Wie war es, mit dem Meister zu arbeiten?
Michael: Brando ist ein guter Freund von mir. Er ist mir sehr ähnlich. Er geht nicht so viel aus. Er kommt manchmal nach Neverland oder in mein Haus am Mulholland Drive, oder er reist nach Tahiti. Sein Sohn hat mehr als 20 Jahre für mich gearbeitet, und sein anderer Sohn war in meiner Klasse auf der Privatschule. Er ist einfach ein Gigant. Brando ist smart, denn wenn er mit mir arbeitet, sagt er immer zu mir: „Ich weiß, welche Knöpfe ich drücken muss, um bestimmte Emotionen von dir zu bekommen.“ Er kennt mich sehr genau. Er weiß, wie er mich ärgern kann, und er sagt verschiedene Dinge, die mich dazu bringen. Er ist ein Genie. Er ist der König. Er ist der letzte dieser Generation. Er ist ein brillanter Mann, eine liebenswürdige Person. Ich liebe ihn und er ist ein sehr guter Freund von mir.
Magdalena: Du hattest einen Kurzauftritt in „Men In Black II“, hat es Spaß gemacht, da mitzuarbeiten?
Michael: Das „Men In Black II“ – Projekt hat sehr viel Spaß gemacht, denn ich habe mich als ein neuer Typ vorgestellt.
Magdalena: Seit dem Thriller-Video ist es offensichtlich, dass du ein großes Interesse an der visuellen Kunst hast.
Michael: Bei allem, was ich tue, mag ich es entweder selbst Regie zu führen, oder sehr eng mit dem Regisseur zusammenzuarbeiten. Wir führen dann gemeinsam Regie und entwickeln gemeinsam die Ideen. Schaut man sich „Ghosts“ an, dann liest man dort, dass es von Michael Jackson und Stephen King gemeinsam geschrieben wurde. Wir haben es am Telefon geschrieben, Stephen und ich – er ist ein liebenswerter Kerl, er ist bewundernswert. Wir schrieben es am Telefon, einfach, indem wir miteinander geredet haben.
Magdalena: Welche Figuren aus dem Filmgeschäft bewunderst du am meisten und warum?
Michael: Ich liebe einfach Robert De Niro. Ich denke, er ist ein sehr facettenreicher Schauspieler. Er kann alles spielen, von einem Komödianten, einem Priester, einem Psychokiller über einen Idioten hin zu einem charmanten Onkel, einfach alles. Und natürlich (liebe ich) jeden der großartigen Tänzer.
Magdalena: Wer wäre deine ideale Hauptdarstellerin und warum?
Michael: Eine Schauspielerin? (lacht) Du und ich sollten einen Film zusammen machen. Lass uns das tun. Das würde mir gefallen.
Magdalena: Es wurde gesagt, dass du zum Mond fliegen möchtest um einen echten Moonwalk zu performen. Ist da etwas Wahres dran?
Michael: (lacht) Da ist etwas Wahres dran. Es ist kein Gerücht. So ist das.
Magdalena: Du hast Paul McCartney bei dem Kauf des Beatles-Songkatalogs überboten. Was war so besonders daran?
Michael: Nein, habe ich nicht, er hat kein Gebot dafür abgegeben. Es wurde verkauft und es gefiel mir und ich habe es gekauft, genauso, als wenn man ein Kunstwerk kauft.
Magdalena: Erzähl mir mehr von deiner Passion für Charityprojekte für Kinder. Welche Organisationen unterstützt du?
Michael: Also, ich habe eine Organisation für Kinder, die ich selbst ins Leben gerufen habe, Heal The World. Und wann immer ich ein Konzert gebe oder etwas anderes mache, was das Entertainment betrifft, gebe ich einen bestimmten Anteil an die Heal The World – Stiftung, für Waisenhäuser, Krankenhäuser, für Kinder, die eine Lunge oder eine Leber brauchen. Wir finden sie und wir zahlen für die Operation. Auf einer Tour besuche ich so viele Kranken- und Waisenhäuser, wie ich Konzerte gebe. Wir gehen zu 12-Jährigen und wir nehmen Kisten über Kisten voller Spielzeug mit, einen Haufen Michael Jackson Poster und Merchandising. Sie lieben es.
Magdalena: Was möchtest du alles noch in deinem Leben erreichen?
Michael: Ich bin nie zufrieden. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten und Dinge, die ich tun möchte. Ich habe schon sehr viel gemacht, aber ich denke, es ist noch nicht genug, deswegen stelle ich auch keinen meiner Awards und anderer Preise in meinem Haus auf. Du findest in meinem Haus keine Awards, ich räume sie alle auf den Speicher. Denn wenn man sich davon beeindrucken lässt, dann beginnt man zu denken: „Oh, Mann, ich hab’ schon alles erreicht.“ Aber da gibt es so viel mehr zu tun. So viele Berge, die man noch bezwingen kann.
Magdalena: Wenn eines deiner Kinder zu dir kommt und sagt: „Dad, ich möchte ein Popstar werden.“ Welchen Rat würdest du ihnen geben?
Michael: Der beste Rat, den ich ihnen geben würde, ist, dass es sehr viel harte Arbeit ist und man darauf vorbereitet sein muss, denn es ist nicht nur die ganze Zeit über ein Vergnügen. Und dass man dazu eine Rhinozeros-Haut braucht, denn je größer der Star, desto größer ist das Ziel. Die Boulevard-Presse ist gemein und du brauchst ein dickes Fell, um mit dieser Art ignoranter Mentalität zurechtzukommen. Sie machen es einfach nur, um Zeitungen zu verkaufen, denn schlechte Neuigkeiten verkaufen sich, gute Neuigkeiten nicht. Sie erfinden einfach etwas. Wenn sie nichts haben, dann erfinden sie einfach etwas. Ich bin nichts von dem, wie mich die Boulevard-Presse darstellt. Nichts davon. Sie sind diejenigen, die verrückt sind. Sie sind ignorant. Ich sage immer zu meinen Fans: „Lasst uns alle Tabloid-Blätter verbrennen. Lasst uns einen riesigen Berg voller Boulevardblätter auftürmen und ihn dann niederbrennen.“ Die wirklichen Fans, die mich lieben, wissen, dass dieser Müll nicht wahr ist. Sie wissen es. Sie sind clever.
Magdalena: Wolltest du schon immer einen Film machen? Wenn deine Familie nicht so erfolgreich im Musikgeschäft wäre, hättest du dich dann schon früher in deinem Leben dem Thema gewidmet?
Michael: Ich wollte schon immer einen Film machen, aber die Tourneen kamen mir in die Quere. Das ist der Grund, warum ich einige Jahre Auszeit möchte, und mich nur dem Film widmen will. Ich würde gerne sechs großartige Filme machen und dann eine Weile touren und dann wieder weiter Filme machen.
Magdalena: Welche Ideen hast du für einen Film?
Michael: Ich habe Ideen für Filme mit Bewegung und Tanz und Dingen, die die Menschen nie zuvor gesehen haben. Ich kann es nicht erwarten, die Leute damit zu überraschen. Das ist der Grund, weshalb ich darauf brenne, eine Filmproduktionsfirma zu gründen und ich bin völlig begeistert über das, was wir mit „Neverland Pictures“ machen werden. Ich werde dann ungebunden sein und spielen, kreieren und gestalten können.
Magdalena: Erzähl mir etwas von der Werwolf–Idee in deinen Filmen und in was für einem Bezug es zum Video steht?
Michael: Ich habe noch nicht das Drehbuch für „Wolfed“ gelesen – es ist einer der Filme, die wir machen werden und ich bin deshalb auch sehr aufgeregt. Ich bin so glücklich darüber, mit Sammy Lee zu arbeiten. Wir machen einige großartige Filmprojekte zusammen und ich bin sehr begeistert.
Magdalena: Und „Wolfed“ wird der erste Film sein?
Michael: Soweit ich weiß, laut unsres Plans, wird „Wolfed“ der erste Film sein. Das wird Spaß machen. Ich möchte, dass er wirklich gruselig sein wird. Rick Baker möchte alle visuellen Effekte übernehmen. Er hat sieben Oscars gewonnen und er sagte: „Michael, das war noch gar nichts.“ Das ist nichts im Vergleich zu dem, was er heute machen kann. Er hat Thriller gemacht und er meinte dazu: „Es ist nichts.“ Er kann weit darüber hinausgehen. Er hat alle Eddie Murphy-Filme gemacht … „Familie Klumps und der verrückte Professor“ und all das ganze „Men In Black“ Zeug. Er hat das alles gemacht.

Magdalena: Sag mir, wie möchtest du den Menschen in Erinnerung bleiben?
Michael: Wie ich in Erinnerung bleiben möchte? Als ein Mensch, der hier war, um Licht in die Welt zu bringen, der den Menschen ein wenig Eskapismus gab. Auch als Stimme für die Kinder, die nichts zu sagen haben, denn ich liebe sie. Ich lebe für die Kinder. Wenn es nicht für die Kinder wäre, hätte ich das Handtuch geworfen. Ein Baby, ein Kind – sie sind so bewundernswert. Sie sind kleine Genies, weißt du, kleine Genies. Das sind sie wirklich.
Magdalena: Genießt du es, Vater zu sein?
Michael: Das ist mir das allerliebste. Ich liebe es. Ich liebe es. Ich liebe es.
Magdalena: Neulich sah ich, wie du deine Tochter hochgehoben hast, als sie schlief. Du hast sie einfach hochgehoben und ich konnte die Freude in deinem Gesicht sehen …
Michael: Oh, ich liebe sie. Die Jacksons haben viele Kinder. Ich habe viele Neffen und Nichten. Es gibt viele von uns!
Magdalena: Wie ist das Verhältnis zu deinen Brüdern und Schwestern?
Michael: Ich liebe meine Brüder und Schwestern. Wenn ich mit ihnen zusammen bin, lachen wir viel. Sie sind wie eine andere Version von dir selbst. Wir können einfach lachen und kichern und über alte Zeiten reden. Wir sind nicht so oft zusammen, wie wir gerne wären. Wir sind alle sehr beschäftigt. Wir sind alle im Showbusiness. Wir haben immer etwas zu tun. Wenn ich in der Stadt bin, dann ist Janet nicht in der Stadt. Wenn wir beide hier sind, sind meine Brüder irgendwo anders. Jeder treibt sich irgendwo umher, weißt du.
Magdalena: Bist du ein Familienmensch? Was unternimmst du gerne mit deiner Familie?
Michael: Meine eigene Familie? Meine Kinder? Wir lieben es einfach beisammenzusitzen, zu reden und gemütlich zu plaudern. Wir sitzen am See. Ich nehme sie jeden Tag mit auf einen Spaziergang in der Nähe meines Hauses. Wir sitzen am See und werfen Steine in das Wasser und wir reden einfach.
Magdalena: Was, denkst du, ist die tiefste Form der Liebe, die man spüren kann? Und hast du sie gefühlt?
Michael: Wow, ich denke, das ist wirklich eine Ansichtssache. Hab’ ich die tiefste Form der Liebe gefühlt? Ich weiß nicht, was die tiefste Form der Liebe sein würde … (lange Pause) eine interessante Frage … (wiederholt die Frage mehrmals) Ich liebe meine Kinder sehr, wirklich sehr und ich schaue ihnen immer in die Augen und ich sage es ihnen. – Ich denke, das ist das Wichtigste.